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Quelle: Mr. Stampfer

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Sand

Seite 1 von 2Nächste

Hallo!

Ich habe in diesem Frühling angefangen unseren Garten umzugestalten. Von einem wirklichen Hortus sind wir noch entfernt, aber gerade entsteht schon eine ca. 20qm große HotSpot-Zone, zu der ich nun eine Frage habe:

die Drainageschicht aus Steinen und kaputten Ziegeln liegt schon fertig drin. Nun bin ich auf der Suche, was eigentlich "Sand" als oberste Schicht genau bedeutet. Es hört sich so einfach an, aber von allen Seiten gibt es unterschiedliche Antworten.

Ungewaschen

nicht zu fein, nicht zu grob: Was bedeutet das genau. Eine Körnung von 0-2mm, reicht das? Oder 0-4 oder noch gröber?

Wenn ich in unserer Kieskuhle nachfrage, heißt es "Lehmhaltiger Sand" sei alles, denn Lehm sei nur ein anderes Wort für Sand.

Wir wollen höchstens an ein paar Stellen noch Kaltschotter oben auflegen und ansonsten einfach den Sand als oberste Schicht nehmen, damit Insekten auch im Boden buddeln können.

Ich würde mich über Tipps freuen! Vielen Dank!!!

Hallo , nimm ungewascheben Sand , der ist dann leicht bindig weil da etwas Lehm drin ist. Es sollten dann nicht zuviele grosse Körner , ab 3mm drin sein , die können von den Tieren , für die du das baust schlecht bewegt werden. Wenn du dir unsicher bist , mach das erst mal an einer Stelle und probier woanders ein anderes Gemisch. Es gibt immer irgend ein Tierchen , dass davon profitiert.

Gsaelzbaer hat auf diesen Beitrag reagiert.
Gsaelzbaer

Oder du mischst ganz normalem gewaschenem Sand etwas Lehm bei. Mischungsverhältnis 1:8 oder 1:7 ;-)

Hab das gestern an einer kleinen Stelle auch mal probiert. Ein paar von dir gezielt platzierte Löcher animiert so manches Insekt selbst weiterzumachen ;-)

Nichts ist mächtiger als eine Idee, deren Zeit gekommen ist. (Victor Hugo)

Hallo!

(Achtung ein bißchen Kluggeschwätz + Moralkeule... )

"Sand" beschreibt rein bodenkundlich erst mal eine Körnung von 0,063 bis 2 mm, die man weiter aufteilen kann in Grobsand, Mittelsand und Feinsand. Dabei ist für die Bezeichnung irrelevant, aus welchen Mineralien das ganze besteht, meist ist der Quarzanteil recht hoch, weil Quarz als eins der härteren Materialien als einziges in diesen großen Körnungen die Erosion so lange überlebt.

"Lehm" bezeichnet allgemein eine Mischung aus den drei verschiedenen Körnungsarten Sand, Schluff und Ton. In den Bezeichnungen gibt es daher je nach Körnungszusammensetzung sowas wie "lehmigen Sand", aber auch "sandigen Lehm".

Die Schwierigkeit beim Eintragen von Sand in den Garten ist, dass man beachten sollte, dass Sand inzwischen ein absoluter Mangelrohstoff ist. In Afrika stehen Frauen und Kinder stundenlang im Meerwasser, um illegal und mit bloßen Händen eimerweise Sand zu gewinnen und den an irgendwelche Zwischenhändler weiterzugeben, Kinderarbeit ist an vielen Stellen Alltag. Stichwort "Sandmafia". (z.B. https://netzfrauen.org/2018/04/22/sand/)

Leider kann man wahrscheinlich daher nicht sicher gehen, dass der Sand beim örtlichen Baustoffhändler ethisch sauber ist, dies betrifft vor allem den normierten und gewaschenen Sand. Ich würde daher sorgsam schauen, wo es in der Nähe natürliche Vorkommen gibt, bei denen man, wenn man will, etwas entnehmen kann statt "frisch zu kaufen" (wobei ich nicht gelesen habe, dass das in diesem Thread jemand will, ich beobachte nur immer wieder, Leute im Baumarkt stehen, sie sich da aus dem Regal ihre Naturbiotope zusammenstückeln und sich keine Gedanken machen, was sie damit auf der anderen Seite der Welt anrichten...).

Ist gibt kaum ein Eckchen auf diesem Planeten, dass unbesiedelt bleibt, wenn man es lässt, daher solange es ungewaschener Sand ist, ergo, Schluff- und Tonpartikel mit drin sind, wird's reichen. Viele röhrenbauende Insekten produzieren ja auch ihren eigenen Klebstoff, um die Röhren zu stabilisieren.

Viel Spaß!

 

 

Yorela, tree12 und 8 andere Benutzer haben auf diesen Beitrag reagiert.
Yorelatree12PrimulaverisTillivillaMarissaDorotheeGsaelzbaerKataFuxAmarilleDorfgärtner

Sandabbau ist ein richtig schlimmes globales Problem.

tree12, Marissa und 3 andere Benutzer haben auf diesen Beitrag reagiert.
tree12MarissaDorotheeKataFuxAmarille

......Asche auf mein Haupt, das sollte tatsächlich bedacht werden!

Nichts ist mächtiger als eine Idee, deren Zeit gekommen ist. (Victor Hugo)

Hallo,

vielen Dank für die ganzen Antworten! Dass Sand ein Mangelrohstoff ist, hatte ich tatsächlich noch nicht gewusst, danke für die Infos dazu, das ist wichtig zu wissen. Wir haben uns heute  Sand aus einer Kieskuhle um die Ecke geholt, ungewaschen. Mal sehn, welche Insekten den mögen.

Herzliche Grüße!!

 

tree12, Primulaveris und 2 andere Benutzer haben auf diesen Beitrag reagiert.
tree12PrimulaverisDorotheeGsaelzbaer

Hier eine aktuelle Buchrezension zum Thema: https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezensionen/sachbuch/vince-beiser-erzaehlt-die-geschichte-des-sands-in-seinem-buch-17483659.html

Dorothee hat auf diesen Beitrag reagiert.
Dorothee
»Wer der Gartenleidenschaft verfiel, ist noch nie geheilt worden. Er fühlt sich immer tiefer in sie verstrickt.« – Karl Foerster

Hallo,

es gibt bei uns ein Beet, das danach schreit, mit Sand befüllt zum Hotspot-Beet zu werden. Dafür möchte ich einen Hänger mieten oder bei den Nachbarn leihen und zum nächsten Kieswerk fahren.

Kann mir jemand bei der Auswahl des Sandes bzw. Kieses helfen? Die Auswahl ist einfach zu groß und ich habe da noch keine Erfahrungen... Hier ist die Produktliste:

https://www.august-oppermann.de/northeim/html/northeim-prod.php

Als "Unterlage" hätten wir noch ein paar Eimer Putzmörtel- und Betonbrocken sowie etwas Ziegelsteinbruch. Ist das geeignet?

 

»Wer der Gartenleidenschaft verfiel, ist noch nie geheilt worden. Er fühlt sich immer tiefer in sie verstrickt.« – Karl Foerster

Ich würde lieber Kalkschotter nehmen. Körnung 0/16 ;-)

Unterlage/Drainagematerial ist meiner Meinung nach recht schnuppe, nur nichts belastetes natürlich.

Nichts ist mächtiger als eine Idee, deren Zeit gekommen ist. (Victor Hugo)
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