Die HotSpotZone

Die HotSpotZone ist der Bereich im Garten, der abgemagert wird, ist und bleibt, um dort die Artenvielfalt der Pflanzen weiter zu fördern. Vielfältige Pflanzenauswahl im Bereich der heimischen Flora bedingen sehr häufig magere Böden. Auf mageren Ruderalflächen siedeln sich bis zu 1340 verschiedene Pflanzen an, an die die Insektenwelt am besten adaptiert ist. Die meisten Böden unserer Gärten sind überdüngt, zu nährstoffreich, zu fett. Das bedeutet eine gewisse Vielfalt. Auf diesen Böden entwickeln sich eher die Stickstoffanzeiger, wie Löwenzahn und Scharfer Hahnenfuß. Bis zu 90 natürliche Blüh-Pflanzen finden wir auf einer Fettwiese. Das ist schon was, jedoch, die größte Vielfalt erreichen man über das Abmagern des Bodens. Bis hin zu dem Anlegen eines
HotSpots auf reinem Sand. Das glaubt ihr nicht? Versucht es! Ihr werde staunen!

© Daniel Jakumeit

Du willst eine lebendige artenreiche Wiese?
Stelle die Pflegemassnahmen ein. Magere deinen Boden ab.

Im ersten Schritt:

unterlasse die Düngung.
Wenn ihr eure Flächen wie z.B. den Rasen regelmäßig teuer düngt, erreicht ihr zwei Dinge: Ihr verbraucht ständig Zeit mit mähen und gebt viel Geld für Dünger aus. Das Ergebnis ist eine grüne Wiese, die still und grün vor euch liegt.

Der zweite Schritt:

Magere den Boden ab, dazu gibt es zwei Möglichkeiten:

  1. Ihr stellt die Düngung ein und überlegt Euch ein Mähmanagement. Dies kann in der Reduzierung der Mähvorgänge bestehen, um bestehende Vielfalt durch Aussaat zu fördern, genauso wie das häufigere Mähen um eventuell einen Abmagerungsprozess zu beschleunigen. Wichtig ist hier, daß das Mähgut gründlich von den gemähten Flächen entfernt wird. Ziel ist es maximal zwei mal pro Jahr zu sicheln oder sensen.
    Im Laufe der Zeit wird sich die ortstypische Pflanzengemeinschaft bei euch einstellen, mit ihr die dazu passenden Insekten. Eine spannende Entwicklung.
  2. Ihr tragt den Oberboden ab und füllt ihn mit einem Sandgemisch wieder auf. Dann sät ihr eine Wildblumenwiese ein und wartet ab. Im ersten Jahr zeigen sich die Blumen, die sich schon im ersten Jahr entfalten, ab dem zweiten Jahr entwickeln sich aber auch die zwei-jährigen Stauden und eure Wiese wird immer schöner.

Welchen Weg ihr auch immer wählt; die Fläche wird am besten nur zweimal im Jahr gemäht und das Mahdgut wird abgetragen, damit sich keine Humusschicht aufbauen kann. Achtet darauf, das der Boden mager bleibt, um die Artenvielfalt zu fördern

Eine Hot-Spot als Magerbeet angelegt, kann noch magerer ausfallen. Hier werden Drainageschichten aus unbelastetem Bauschutt verwendet, auf die dann Schotter oder auch nur purer (lehmiger) Sand aufgetragen wird. Ihr schafft damit einen Standort, der mit großer Kreativität eine Lebensoase für Insekten entstehen lässt.
Viele Insekten benötigen und lieben offene Böden, um dort zu siedeln und sich zu vermehren. Ein solcher Standort wie ein Magerbeet ist für diese Insekten eine wichtige Grundlage und fördert sie sehr. Eher noch als ein Insektenhotel, wie es heutzutage gerne an den Mann gebracht wird. In Verbindung mit den geeigneten Futterpflanzen schafft man ein Paradies für Mensch und Insekt, oder eher umgekehrt; für Insekt und damit auch dem Menschen.

Sei selber kreativ und schaffe deinen eigenen Hot-Spot.
Hier kommen ebenfalls die Naturmodule  ins Spiel, denn in diesem Bereich helfen sie weiter, den HotSpot aufzuwerten. Steinpyramiden, Totholz, Ziegelbauten, Sandarien; der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt.

Ideen hierzu findet ihr in Daniel Jakumeits – Mini Tipps oder umgesetzte Beispiele unserer Hortusianer in der Kategorie Selber machen.

Eine Hot-Spot-Zone muss mager bleiben. Durch die in ihre lebenden Pflanzen entsteht allerdings nährstoffreiches Material, das immer wieder aus der Zone entfernt werden muss. Dieses Material wird regelmäßig abgetragen und wandert in die Ertragszone.

Markus erklärt die Hotspot Zone

© Markus Gastl


Autor:
Ulrike Lohmann
Garten der Gartenphilosophin

Urheberrechte der Bilder und Texte liegen, soweit nicht anders angegeben, bei Ulrike Lohmann. Verwendung nur nach vorheriger Genehmigung. Redaktionelle Überarbeitung durch Robert Bauer und Markus Gastl.

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