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Wertvolle Gehölze für die Pufferzone

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Damit magst du recht haben. Aber ich schneide meine Pflanzen im Garten nicht. Ich will mir lieber viel Zeit nehmen bei der Auswahl und beim Platz für die Pflanze als dass ich irgendwann viel zu dichte zu hohe Sträucher habe an denen ich beständig schnippeln muss.

Ich weiß schon um das befriedigende Gefühl der Gartenbesitzer beim Beschneiden und 'Hegen und Pflegen' ihrer Pflanzen. Scheint ein Grundinstinkt zu sein. Woher auch immer er seinen Ursprung hat. Ist nicht wertend gemeint - ich beobachte es eben.

Oft bemerke ich auch, dass es die Gartenbesitzer gar nicht befriedigt wenn ich einen Strauch/Baum setze den man gar nicht schneiden muss. Offensichtlich fehlt dann da was wenn ich die Frage 'muss man das nicht auch schneiden' mit einem beständigen 'Nein' beantworte.

Beruflich bedingt habe ich diesbezüglich einen Milieu-Schaden. Ich muss tagein-tagaus an Bäumen und Sträuchern schnippeln. Manchmal komme ich mir vor wie ein Bader im Mittelalter mit all seinen rostigen Sägen und Messern zum Amputieren. Mein Waffenarsenal lässt sich auch sehen als selbstständige Gärtnerin.

Es gibt diejenigen, die das Bezähmen der Natur als ihr ureigenes Recht ansehen und den Garten als ihr Statussymbol betrachten. Das sind die einen.

Aber es gibt auch die anderen, die ihren Garten und die Natur lieben und dieselbe Freude an an dem Flieg-und Flatter- und Summ haben wie ich. Leider haben sie den Fehler gemacht alles zu dicht zu setzen, so dass einem gar keine andere Wahl bleibt als Schneiden. Und jetzt sind sie zu alt um es selbst zu machen. Und viele hassen eigentlich auch das Zurückschneiden. Viele schätzen meine Art des Rückschnitts den man gar nicht bemerkt. (Mein - gut, etwas fragwürdiges - Meisterstück: Thujahecke schneiden ohne dass sie geschnitten aussieht)

ich möchte in meinem Garten noch eine ganze Weile leben und will nicht angewiesen sein auf Hilfe wenn die Rosen zum Nachbarn rüberwachsen.

So, das war jetzt etwas philosophisch.

tree12, Primulaveris und Evy haben auf diesen Beitrag reagiert.
tree12PrimulaverisEvy

Hallo @anja28,

Deinen Ansatz finde ich total interessant. Du bist selbstständige Gärtnerin? Wie vereinbarst Du Deine Ansicht mit Deinen täglichen Tätigkeiten?
Bitte nicht falsch verstehen, auch ich gehe berufliche Kompromisse ein. Ich finde das in Deiner Tätigkeit jedoch doppelt spannend, da Du beruflich ja direkt in anderen Gärten stehst und die Wünsche der Auftraggeber empfängst...Welche Einflussmöglichkeiten hast Du?

Kai

Hallo @kais

ein großes Thema das mich natürlich immer wieder sehr beschäftigt

so schwierig ist es gar nicht meine Ansicht mit meiner Tätigkeit zu vereinbaren.

Und gerade die Einflußmöglichkeiten die ich habe helfen mir dabei.

Ich kann die Termine für Gehölzschnitt festlegen, ich kann in die Sträucher oder Hecken die ich schneiden muss während der Brutzeit vorher hineinschauen ob ein Vogel nistet und den Bereich stehen lassen.

Bei Neupflanzungen verwende ich Sträucher und Bäume die für Bienen und Vögel gut  und klimafest sind. Ich kann traumhafte Staudenbeete anlegen mit allem was ihr hier im Forum auch pflanzen würdet.

Eigentlich ist es immer nur der Rasen der mir Kummer bereitet. Vertikutieren, Düngen, nachsäen, bewässerung - ein irrer Aufwand für eine ökologische Wüste.

Ich verwende natürlich kein Gift, versuche meine Akku-Geräte mit Solarstrom zu tanken und verwende nur benzolfreies Benzin.

Ich kann mich einfach weigern den Bux mit Gift zu spritzen und kann auch den Rückschnitt desselben verweigern wenn er mit Gift gespritzt wurde trotz meiner Aufklärung. Manchmal dauert das eine Weile aber gerade durch mein Verweigern wird doch klar wie sinnfrei das ist.

Grundsätzlich es ja auch so, dass Gärten mehrere Funktionen haben:

Der ursprüngliche ist der Nutzgarten. Garten ist aber auch ein Kulturgut. Und er soll schön sein. Und einen angenehmen Aufenthalt bieten. Einen Platz zum Erholen.

Das ist natürlich immer ein Kompromiss. Die Anzahl der einheimischen Gehölze  und Stauden ist in den meisten Gärten sehr gering. Aber da will ich nicht wählerisch sein - hauptsache es taugt für das Flieg-Flatter und Summ und macht, dass sich die Leute im Freien aufhalten. Wer von euch hat nur einheimische Pflanzen? Wer von euch keinen Lavendel, Katzenminze, Traubenhyazinthe, Agastache oder eine chinesische Rosa moyesii? Imker kommen mittlerweile mit ihren Völkern in die Städte weil die Gärten dort mehr zu bieten haben als die landwirtschaftlichen Flächen auf dem Land.

Klar, auch nicht toll. Aber jeder der in seinem Garten sitzt - dem sind schon mal die Pflanzen nicht egal. Und mit jedem den ich dazu kriege auch das Leben in seinem Garten zu sehen ist ein großer Gewinn gemacht. Das sind oft Kleinigkeiten. Ich zeige z.B. Igelkot. Und schon sind sie stolz, dass bei ihnen ein Igel wohnt und schon muss ich einen Gestrüpp-Laubhaufen bauen. Bei vielen Blattläusen kann ich die Marienkäferlarven zeigen und schon muss ich alles optimal machen für Marienkäfer. Ich kann den Wert der Meisen im Garten schön zeigen anhand der Raupen, die die Rosenblüten anfressen. Und schon muss ich überall wo es geht Meisen-Nistkästen aufhängen.

Ich kann kleine beständige Dinge tun.

Auch Gartenbesitzern die quasi blind sind für Ökologie (Kommentare wie 'die Biene bringt mir ja doch nicht den Honig') kann ich zeigen wie schön die Bläulinge sind an der lästig wuchernden Pfefferminze. Dann zeigt er sie irgendwann seinem Enkel, der dann begeistert ist und ich soll noch mehr machen damit ganz viele Bläulinge da sind.

Tatsächlich habe ich auch viele Kunden die genau mein Wissen um Ökologie schätzen. Bei denen ich immer nur und noch mehr für Bienen, Insekten und Vögel tun soll. Ich mache keine Werbung - ich werde weitergereicht zum Nachbarn, der Freundin, der Schwester etc. Damit wissen alle schon wie ich arbeite und was meine Prioritäten sind.

Tatsächlich habe ich auch einer Kundin zu verdanken, dass ich überhaupt hier aktiv bin:

Eine Anfrage für einen Garten mit Rollrasen und Hainbuchenhecke. Hm. Eher langweilig und eigentlich nicht mein Ding. Wochen später hat sich ihr Denken um 180 Grad gedreht und ich sollte einen Hortus nach Gastl anlegen.

Das und nur das wollten sie haben. Ok, Nachlesen, Bücher kaufen., feststellen der macht eh das was ich auch mache. Ich durfte eine Blumenwiese einsäen, den Gemüsegarten anlegen, Obstbäume pflanzen und viele Sträucher und Stauden für nur Flieg und Flatter. Ich darf Totholz anschleppen für Käferkeller und nach dem Kompost schauen. Toll!!

Ich muss sagen: extrem mutig in einem eher spießigen Viertel mit schicken Vorgärten. Beim Einsäen der Blumenwiese haben etliche gefragt, ob das die Vorbereitungen für den - erwarteten- Rollrasen ist. Aber anscheinend sind die Resonanzen bisher eher positiv.

Ihr Hortus ist bereits eingetragen hier, vielleicht schafft sie es irgendwann ihn vorzustellen. Ich würde mich sehr freuen.

 

 

 

Simbienchen, Kai und 3 andere Benutzer haben auf diesen Beitrag reagiert.
SimbienchenKaitree12PrimulaverisGsaelzbaer

Hi anja , @anja28 , dein @ommertalhof wurde nicht angezeigt Vielleicht liegt das an der Schriftart??? oder am fehlenden Absatz. Also , wir haben 6 oder 7 Stück Rosa moyesii die Art und "Geranium". Die Geraniums werden irre hoch, bis 4,5m  und bleiben relativ schlank , Platzbedarf ca 150x150 , unten sind die auch wenig beastet im Alter. Die Art wird "nur" 250-300 hoch und braucht mindestens 2x2m Fläche. Ich kenne kaum eine Pflanze die so stark von Hummeln besucht wird wie diese Rose und sie hat mit die grössten Hagebutten  , was Vögel sehr freut.

Hochgeladene Dateien:
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Primulaveris und Mü haben auf diesen Beitrag reagiert.
Primulaveris

Danke @ommertalhof für die schnelle Antwort!

Alles klar, Rosa m. steht auf meiner Einkaufsliste! Freu!

Noch eine Frage zu den Vögeln: Viele sagen, dass große Hagebutten von den Vögeln gar nicht so gerne genommen werden - eher die kleinen schnabelgerechten. Was sagt da deine Erfahrung??

Ich denke , das hängt ehr mit der Konsistenz der Hagebutten zusammen. Die von moyesii sind weich und meist schon Anfang Oktober weg , die von "Rote Max Graf" , und das sind hunderte kleine, knüppelharte , hängen manchmal noch im März dran.

Danke! Wieder was dazu gelernt und freue mich noch mehr auf die Rose!

Übrigens kriege ich von meinen @anja28 auch nie was mit. Hm.

Zitat von am 27. Dezember 2020, 9:54 Uhr

Hallo @kais

ein großes Thema das mich natürlich immer wieder sehr beschäftigt

so schwierig ist es gar nicht meine Ansicht mit meiner Tätigkeit zu vereinbaren.

Und gerade die Einflußmöglichkeiten die ich habe helfen mir dabei.

Ich kann die Termine für Gehölzschnitt festlegen, ich kann in die Sträucher oder Hecken die ich schneiden muss während der Brutzeit vorher hineinschauen ob ein Vogel nistet und den Bereich stehen lassen.

Bei Neupflanzungen verwende ich Sträucher und Bäume die für Bienen und Vögel gut  und klimafest sind. Ich kann traumhafte Staudenbeete anlegen mit allem was ihr hier im Forum auch ...

 

Alles das hört sich richtig super an und es freut mich sehr, dass Du so viele Einflussmöglichkeiten hast. Bitte weiter so

Ich würde gern den Strauchefeu für die Aufnahme in diese Liste nominieren. Das ist ja die blühende Altersform des Efeu, die nicht mehr kletterpflanzenartig wächst. Und ich habe vorhin 2 Exemplare gefunden, von denen ich mir bei Gelegenheit Stecklinge schneiden werde... harharhar

tree12 und Stefanie haben auf diesen Beitrag reagiert.
tree12Stefanie

Hallo Ihr Lieben,

ich hab hier mal wieder durchgescannt, um Inspirationen für mehr Puffer zu bekommen.

Der Seidelbast interessiert mich. Wenn es allerdings heißt, er sei anspruchsvoll... was müsste ich beachten?
Ich habe folgende Infos:
-Halbschatten bis Schatten- da müsste meine helle Nordseite doch gut passen, die im Sommer nur die schwache Morgen - und Abendsonne abbekommt?
-Bodenansprüche... humos und kalkhaltig.. ich hätte eher lehmig. Wobei, im Norden eine gute Schicht Bauschotter über dem Lehm. Wie groß müsste ich denn das Pflanzloch machen? Und dann Kompost mit Lehm mischen? Andererseits habe ich auch was von Steingarten gelesen - dann müsste ja Schotter und durchlässig auch gut gehen?
-Und weiß jemand, wie trockenverträglich er ist? Die Sommer sind hier schon ziemlich trocken.

und ich hätte eine Frage zu den Rosa Moyesii, der normalen und der Geranium, die sehen echt klasse aus - aber wenn die Mandarinrosen heißen, sind die dann noch heimisch? Oder ist es egal, weil sie ungefüllt sind? Brauchen die irgendeine Stütze, bei 3m Wuchshöhe, oder halten die sich selbst?

Hach ja, Stecklinge vom Strauchefeu... ich bin ja gerade im Stecklingsfieber. Holunder, was rotrindiges Cornus-Ähnliches, Weißdorn mit den schönen Beeren... nur den Stracuhefeu sollte ich noch mal gezielt suchen. Danke für den Tipp.

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