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invasive Neophyten

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Also, ich habe bei mir immer wieder kleine Sämlinge vom wilden Wein, obwohl ich hier selbst keinen im Garten habe. Da bescheren mich scheinbar die Vögel mit dem Saatgut der Nachbarn. Ich empfinde den schon als invasiv, aber mein Holunder verhält sich da nicht anders...

Ich habe aber keine Ahnung, um welche Weinrebe es sich bei den ganzen Sämlingen handelt. Der wird bei mir sowieso immer herausgezupft...

 

" Zweifle nie daran, dass eine kleine Gruppe engagierter Menschen die Welt verändern kann -tatsächlich ist dies die einzige Art und Weise, in der die Welt jemals verändert wurde! "

ich hab auch einen "wilden" Wein wo ich den Kampf aufgegeben habe ihn los zu werden. Hat wohl einen guten Grund, denn im Sommer macht er einen wunderbaren Sichtschutz um den Sitzplatz und im Winter, wenn die Blätter weg sind, nehm ich mir die langen Ranken zum kreativen Basteln. Man kann damit wunderbare Kränze und Kugeln machen. Sogar Bruthöhlen soll man flechten können, Anleitungen findet man auf YouT..., mir fehlt dafür leider die Geduld und 2 rechte Daumen :-)

Malefiz und Gsaelzbaer haben auf diesen Beitrag reagiert.
MalefizGsaelzbaer
Wer die Saat hat, hat das Sagen

Warnung vor Teucrium hircanicum – Kaukasus-Gamander

Wir haben 2018 Kaukasus-Gamander bei Gaißmayer bestellt. Der ist sehr bienen- und hummelfreundlich, und passte damals von Größe und Standortbedingungen her perfekt. Und nicht zuletzt wird er bei Gaißmayer mit warmen Worten beschrieben: "ist eine begeisternde, extrem reich und außerordentlich lange blühende Staude", "unverzichtbar", damals stand auch noch was in Richtung "viel zu selten angepflanzt". Wie bei den meisten sich eigentlich reichlich versamenden Pflanzen (zumindest bei uns im Garten) hat er sich zunächst zurückgehalten und ist brav horstig gewachsen. Jetzt, wo er gut eingewachsen ist, stelle ich allerdings fest, daß er sich ausgesprochen intensiv versamt – auch über weitere Strecken. Die Staude wird ausgewachsen kniehoch und neigt dazu, sich an den Rändern zu legen, und hat ferner eine relativ große Standortamplitude, wie man auf Fachchinesisch so schön sagt ;-)

Will sagen: wenn der aus dem Garten ausbricht, dann kann er am falschen bzw. "richtigen" Standort vermutlich großen Schaden anrichten. Wir werden den dieses Jahr tilgen und ab jetzt als Unkraut betrachten. Falls den jemand hat oder ihm mal begegnet: schnell weg!

»Wer der Gartenleidenschaft verfiel, ist noch nie geheilt worden. Er fühlt sich immer tiefer in sie verstrickt.« – Karl Foerster

Neophyten als gefährliche Schönheiten

In Graz hat es dieser Tage eine Fachkonferenz zum Thema „invasive Neophyten“ gegeben. Diese „neuen Pflanzen“ sehen zwar verführerisch schön aus und blühen in vielen, prächtigen Farben, sind für Natur und Mensch aber gefährlich, warnte der Naturschutzbund am Dienstag.

https://steiermark.orf.at/stories/3163598

tree12, Dorothee und Dorfgärtner haben auf diesen Beitrag reagiert.
tree12DorotheeDorfgärtner

Ich hör ja immer wieder dass vor dem  Schmetterlingsflieder die Schmetterlinge verhungern würden, er nicht genug Nektar geben würde. Hat da jemand ne seriöse Quelle dazu? Beim NABU heben sie ja vor allem darauf ab, dass er invasiv ist und heimische Arten verdrängt und nicht als Raupenfutter dient.

https://nrw.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/zeit-der-schmetterlinge/wissen/schmetterlingspflanzen/22547.html

Es war bereits Thema hier im Forum, daß eine belgische Studie dazu existiert. Nur findet man dazu leider kaum etwas im Netz. Die Blüten sondern eine koffeinhaltige Substanz ab, die die Schmetterlinge magisch anzieht. Da aber nur wenig Nektar vorhanden ist, verausgaben sie sich an den Blüten und verhungern über kurz oder lang.

Michael Altmoos, der bekannte Schmetterlingsforscher, verglich den Schmetterlingsflieder in seinem Buch mit einem Biergarten für Menschen, den diese auch nicht aufsuchen würden zur täglichen Nahrungsaufnahme. Und Altmoos ist immer seeehr gemäßigt in seinen Aussagen...

Malefiz hat auf diesen Beitrag reagiert.
Malefiz

Also ich will den Schmetterlingsflieder nicht verteidigen, aber ich wollte das auch irgendwann mal herausfinden und habe keine entsprechende Quelle gefunden, die auf real existierende Forschungsliteratur/-ergebnisse verweist. Stattdessen gibt es lauter Ergebnisse, die die Behauptungen von Yves Desmons, dem Belgier, der in dem Zusammenhang immer zitiert wird, nicht bestätigen. Über diese "Quelle" gibt es hier einen ganz interessanten Beitrag: http://soznet.org/der-boese-schmetterlingsflieder/

Koffein wird von zahlreichen Blüten produziert und ist eine gängige "Nektarzutat". Gerne wird auch kritisiert, daß der Zuckergehalt "nur" bei um die 30% liege, weshalb die Schmetterlinge verhungern würden – aber auffindbare Forschungen belegen, daß ein Zuckergehalt zwischen 30 und 40% für Schmetterlinge optimal sei, weil er sonst zu zähflüssig wird. ( https://www.scinexx.de/news/biowissen/leckende-bienen-profitieren-vom-suessesten-nektar/ )

Der Schmetterlingsflieder bleibt ein inasiver Neophyt und damit eine Bedrohung für das hiesige Ökosystem – aber eine Bedrohung für die ihn nutzenden Schmetterlinge scheint er nicht zu sein, jedenfalls läßt sich dazu keine Forschung finden.

Primulaveris, Dorothee und Gsaelzbaer haben auf diesen Beitrag reagiert.
PrimulaverisDorotheeGsaelzbaer
»Wer der Gartenleidenschaft verfiel, ist noch nie geheilt worden. Er fühlt sich immer tiefer in sie verstrickt.« – Karl Foerster
Zitat von Dorfgärtner am 30. Juli 2022, 12:35 Uhr

Also ich will den Schmetterlingsflieder nicht verteidigen, aber ich wollte das auch irgendwann mal herausfinden und habe keine entsprechende Quelle gefunden, die auf real existierende Forschungsliteratur/-ergebnisse verweist.

Hatte bei meinen Recherchen auch so den Eindruck, dass das sich jemand ausgedacht hat und es dann halt von allen weiterverbreitet wird. Die Probleme die der Nabu beschreibt, reichen eigentlich auch um ihn nicht anzupflanzen.

Die Seite von der es in dem Artikel  heißt, der Link sei tot, lässt sich im bei Archive.org finden, allerings französisch https://web.archive.org/web/20120527110411/http://www.alterias.be/fr/liste-des-plantes-invasives-et-des-plantes-alternatives/les-plantes-invasives

Zitat von Georg am 30. Juli 2022, 20:13 Uhr
Zitat von Dorfgärtner am 30. Juli 2022, 12:35 Uhr

Also ich will den Schmetterlingsflieder nicht verteidigen, aber ich wollte das auch irgendwann mal herausfinden und habe keine entsprechende Quelle gefunden, die auf real existierende Forschungsliteratur/-ergebnisse verweist.

Hatte bei meinen Recherchen auch so den Eindruck, dass das sich jemand ausgedacht hat und es dann halt von allen weiterverbreitet wird. Die Probleme die der Nabu beschreibt, reichen eigentlich auch um ihn nicht anzupflanzen.

Die Seite von der es in dem Artikel  heißt, der Link sei tot, lässt sich im bei Archive.org finden, allerings französisch https://web.archive.org/web/20120527110411/http://www.alterias.be/fr/liste-des-plantes-invasives-et-des-plantes-alternatives/les-plantes-invasives

Sehe ich auch so, belgische Studie, ob wahr oder nicht, ich habe meinen Schmetterlingsflieder deswegen trotzdem eleminiert. Man muss auch bedenken dass er keinerlei Raupen als Futterpflanze dient. Ich habe alternativ eine blaue Heckenkirsche gepflanzt.

Gut, und dazu noch einen Mönchspfeffer, auch nicht wirklich heimisch, auch keine Raupenfutterpflanze. Dafür aber nicht invasiv und eine gute Insekten "Tankstelle" dazu rein optisch, eine Augenweide.

Malefiz, Mü und Dorothee haben auf diesen Beitrag reagiert.
MalefizDorothee
Nichts ist mächtiger als eine Idee, deren Zeit gekommen ist. (Victor Hugo)

Bei SF ist der chinesische der problematische, die amerikanischen Arten sind da nicht invasiv.

Meine Ersatzpflanzung hierfür ist der mitteleuropäische Mönchspfeffer.

Dorothee und Gsaelzbaer haben auf diesen Beitrag reagiert.
DorotheeGsaelzbaer
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