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Dicke Bohnen (Vicia faba)

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Zitat von tree12 am 8. April 2021, 23:07 Uhr

Naja, Mungobohnen, Adzukibohnen und Kichererbsen ziehe ich ja auch, die kann man nur im Gegensatz zu den anderen Sprossen nicht roh essen... :-)

Andrea, das Thema mit den Sprossen ist ja doch sehr interessant!
Kannst du dafür nicht mal einen eigenen Thread aufmachen und darüber berichten und auch den Bezug direkt zu unserer Ertragszone herstellen ?
Was und welche Pflanzen müssten angepflanzt werden, damit man sein eigenes Saatgut gewinnen kann, damit man Sprossen im Winter als gesunde Zusatzernährung gewinnen kann ?
Ich finde gerade das würde es attraktiv machen. Kaufen kann ja jeder, aber selbst blühen lassen und damit auch noch die Insektenwelt unterstützen, würde ja auch sehr gut in das Hortus-Konzept passen...

Magst das nicht mal für uns ausarbeiten?

 

 

 

 

Mü hat auf diesen Beitrag reagiert.
" Zweifle nie daran, dass eine kleine Gruppe engagierter Menschen die Welt verändern kann -tatsächlich ist dies die einzige Art und Weise, in der die Welt jemals verändert wurde! "

Simbienchen, aus Erfahrung weiß ich, daß sich kaum jemand für die Sprossenzucht per Keimapparat oder Keimglas interessiert (ist vermutlich seit EHEC sowieso mit einem negativen Image besetzt - Auslöser sollen damals ja mit Bakterien belastete Sprossen aus Ägypten gewesen sein).

Außerdem gewinne ich kein eigenes Saatgut, sondern kaufe speziell dafür geeignete Saaten in Bio-Qualität vor Ort im Bioladen, die seltenen Samen inzwischen online. Bedingt durch Corona habe ich Sachen ausprobiert, die ich noch nicht kannte, wie Kohlrabi, Raps, Rotkohl, Japanischen Senfkohl und viele mehr.

Die von mir erwähnten Mungobohnen, Adzukibohnen und Kichererbsen verzehre ich ja auch im Sprossenstadium, allerdings nur gedünstet und nicht roh. (Besonders Kichererbsen sind einmalig lecker!)

Das mit den Chilisamen hielt ich auch deswegen für erwähnenswert, weil man in den drei Keimschalen des Bio-Snacky genau sehen kann, was aufgeht und dann gezielt die kräftigsten Keimlinge umsetzen kann in Anzuchttöpfe mit Aussaaterde.

Bei Samen, die direkt in die Erde kommen, muß man ja oft länger warten, ob sich was tut, und falls nicht, muß nachgepflanzt werden. Vielleicht mag ja der eine oder andere hier im Forum mit anderen Samen experimentieren.

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MalefizSimbienchenPrimulaverisGsaelzbaer

Eeeeendlich die ersten Blüten. Obwohl die Pflanzen nach wie vor mickern, vielleicht wegen der Kälte. Ob dann noch Wachstum kommt? Mal sehen... Ich freue mich jedenfalls an der tollen Farbe. Die samenfeste Sorte heißt "Crimson Flowered".

Hochgeladene Dateien:
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Das ist wirklich eine schöne Blüte! :-)
Letztes Jahr hatte ich eine Dicke Bohne in eine Wildblumenfläche-in-Entstehung gesetzt und dort hat sie sich wunderbar eingefügt. Und SO hummelfreundlich :-) – Dicke Bohnen sind wirklich unterschätzte Pflanzen...

Unsere Bohnen machen gerade erst Blütenansätze. So kalt wie dieses Jahr war es aber auch noch nie seit ich Dicke Bohnen anbaue, wäre mein Gefühl. Gestern stürmte es und unsere Nachbarin grüßte mit den Worten "Es wird Winter!" über den Zaun ;-)

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tree12Primulaveris
»Wer der Gartenleidenschaft verfiel, ist noch nie geheilt worden. Er fühlt sich immer tiefer in sie verstrickt.« – Karl Foerster

Es geht weiter mit dem Dicke-Bohnen-Jahr :-)

Heute habe ich die Bohnen abgeräumt und zum trocknen aufgehängt. Will man die frischen Bohnen essen, ist langsam die letzte Gelegenheit.

Die ersten Blüten haben sich bei uns erst Ende Mai geöffnet:

So sah das Beet heute aus – viele Pflanzen sind beim Hagel vor ein paar Wochen umgekippt, und dann habe ich auch nicht mehr wirklich gejätet ;-)

Die Bohnen machen trotzdem ihrem Namen alle Ehre und sind noch gut dick geworden :-)

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SimbienchenStefanieDorothee
»Wer der Gartenleidenschaft verfiel, ist noch nie geheilt worden. Er fühlt sich immer tiefer in sie verstrickt.« – Karl Foerster

So sehen sie geöffnet aus – man erkennt schon die violette Färbung, weil die Bohnen schon ausreifen. Frisch kann man sie quasi essen, sobald es sich größenmäßig lohnt. Die Bohnen sind erst fast weiß und bekommen später einen hellgrünen Zug, bevor sie dann eben ausreifen und die "eigentliche" Färbung annehmen.

Die einzelnen Stengel binde ich meist so zu sechst zu einem Bund und hänge sie dann schattig, trocken und luftig zum trocknen auf.

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»Wer der Gartenleidenschaft verfiel, ist noch nie geheilt worden. Er fühlt sich immer tiefer in sie verstrickt.« – Karl Foerster

@dorfgaertner

Deine Dicken Bohnen sehen richtig gut aus!

Ich baue auch seit 2015 jedes Jahr ein paar Reihen Dicke Bohnen an. Ursprünglich nur, weil ich bei John Seymour gelesen hatte, dass sie eine super Mischkultur mit Kartoffeln, Gründüngung bzw. Vorfrucht sind und schon recht früh im Jahr erste Erträge liefern.

Kennen tue ich diese Bohnensorte bereits seit meiner Kindheit und ich muss sagen: Ich habe sie gehasst! Sie schmeckten mir überhaupt nicht! Mittlerweile esse ich sie gern. Allerdings gibt es sie bei uns immer geschält. Wie Zuckerschoten gemacht, habe ich sie noch nicht probiert. Vielleicht nächstes Jahr.

In diesem Jahr hatte ich 2 Reihen á 15 m gelegt (Hangdown Grünkernig und Ratio).

Die ersten 20 m legte ich am 25. März und sie begannen am 19. April aufzugehen.

Die zweiten 10 m legte ich am 20. April und sie gingen am 10. Mai auf.

Normalerweise lege ich die Dicken Bohnen spätestens Anfang März, aber da war es mir in diesem Jahr doch noch deutlich zu kühl. Vor der Aussaat weiche ich die Bohnen mind. 24 h in warmem Wasser ein. Das soll die Keimzeit verkürzen (auch bei anderen Hülsenfrüchten).

Den ersten 20 m haben die Schnecken ziemlich zugesetzt, nicht nur kurz nach dem Auflaufen, sondern auch später. Die Schnecken haben die Blüten und auch die ganz jungen Schoten angefressen! Ich habe mir echte Sorgen um die Ernte gemacht. Aber – sie haben es geschafft!

Die ersten Blüten dieser Bohnen erblühten am 06. Juni.

Dem 2. Satz Dicke Bohnen erging es etwas besser. Die Schnecken ließen ihn fast in Ruhe. Diese Bohnen begannen am 14. Juni zu blühen und hatten damit den 1. Satz fast eingeholt.

Kurz bevor der 2. Satz zu blühen begann, bekamen einige Bohnenpflanzen es mit der schwarzen Bohnenlaus zu tun. Ich wollte die Läuse wie jedes Jahr mit der Hand abstreifen (ja, es ist eklig, aber es hilft), kam aber nicht mehr dazu, die Marienkäfer etc. waren schneller.

Das sah 2015 noch ganz anders aus. Damals konnte man die Bohnen unter den Läusen nicht mehr erkennen und wir verzichteten auf die Ernte!

In diesem Jahr haben die gesamten 30 m zufriedenstellend getragen. Am 05. Juli konnte ich vom 1. Satz die erste Portion ernten. Sie wurde noch am gleichen Tag verspeist. Am 14. Juli habe ich dann die ersten 20 m abgeerntet und den 2. Satz zum ersten Mal durch gepflückt. Am 16. Juli konnte ich den 2. Satz zum Großteil abernten. Jetzt stehen noch 4 m zum Nachreifen.

Im ersten Jahr hatte ich echte Probleme damit festzustellen, wann die Bohnen denn nun soweit sind, dass man sie ernten kann und sich die Ernte auch lohnt. Nun kenne ich den Trick: Wenn sich die dicke Hülse nicht mehr eindrücken lässt, dann ist es der richtige Zeitpunkt. Es sei denn, man möchte junge Bohnen mit Hülse essen.

4 große Bunde habe ich für die Saatgutgewinnung und für Trockenbohnen mit Kraut zum Trocknen aufgehängt.

In der Tiefkühltruhe befinden sich ca. 3 kg geschälte Bohnen und wir hatten bisher 3 Mahlzeiten davon. Von den jetzt noch stehenden 4 m erwarte ich noch 2 Mahlzeiten.

Die Hangdown Grünkernig konnten mit den diesjährigen Verhältnissen deutlich besser umgehen als die Ratio und schmecken auch besser. Aber das Saatgut für nächstes Jahr wird wohl ohnehin eine wilde Mischung sein.

Dieses Jahr hatte ich die ersten 20 m der Bohnen als Düngung und Windschutz für die Beerensträucher in der Pufferzone genutzt. Die Sträucher sind jetzt gut angewachsen und kommen alleine klar.

Im nächsten Jahr werde ich die Bohnen wieder in Mischkultur mit den Kartoffeln anbauen. Alle 40 cm eine Kartoffel und in der gleichen Reihe immer zwischen 2 Kartoffeln je eine Dicke Bohne. Dabei werden erst die Bohnen gelegt und wenn die aufgelaufen sind, die vorgekeimten Kartoffeln gepflanzt. Dann haben die Bohnen einen guten Vorsprung. Das Anhäufeln der Kartoffeln gibt auch den Bohnen einen festeren Stand, die Bohnen versorgen die Kartoffeln mit Stickstoff und markieren die Reihen bis die Kartoffeln aufgehen. Statt die Kartoffeln anzuhäufeln, gehen natürlich auch Mulchwürste oder Heu/Stroh.

Dieses Jahr möchte ich erstmals versuchen einige Dicke Bohnen bereits im September/Oktober zu legen und sie zu überwintern. Lt. Herrn Seymour soll das in „milden“ Gegenden kein Problem sein, da die Bohnen bis – 8°C vertragen. Mal schauen. Ich werde berichten.

Viele Grüße Ute

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StefanieDorotheeAmarilleDorfgärtner

Super Beiträge, vielen lieben Dank...ich habe wieder viel dazu gelernt !

Toll !

Dorothee hat auf diesen Beitrag reagiert.
Dorothee
" Zweifle nie daran, dass eine kleine Gruppe engagierter Menschen die Welt verändern kann -tatsächlich ist dies die einzige Art und Weise, in der die Welt jemals verändert wurde! "
Zitat von Nachtkerze am 17. Juli 2021, 18:47 Uhr

Im nächsten Jahr werde ich die Bohnen wieder in Mischkultur mit den Kartoffeln anbauen. Alle 40 cm eine Kartoffel und in der gleichen Reihe immer zwischen 2 Kartoffeln je eine Dicke Bohne. Dabei werden erst die Bohnen gelegt und wenn die aufgelaufen sind, die vorgekeimten Kartoffeln gepflanzt. Dann haben die Bohnen einen guten Vorsprung. Das Anhäufeln der Kartoffeln gibt auch den Bohnen einen festeren Stand, die Bohnen versorgen die Kartoffeln mit Stickstoff und markieren die Reihen bis die Kartoffeln aufgehen. Statt die Kartoffeln anzuhäufeln, gehen natürlich auch Mulchwürste oder Heu/Stroh.

Dieses Jahr möchte ich erstmals versuchen einige Dicke Bohnen bereits im September/Oktober zu legen und sie zu überwintern. Lt. Herrn Seymour soll das in „milden“ Gegenden kein Problem sein, da die Bohnen bis – 8°C vertragen. Mal schauen. Ich werde berichten.

Viele Grüße Ute

Das klingt beides sehr spannend! :-) Wenn ich dran denke, werde ich das mit der Mischkultur auch mal ausprobieren, im Gemüsegarten ist ohnehin immer nicht viel Platz.

Auf Deine Erfahrungen mit den überwinternden Bohnen bin ich auch gespannt! Daß das überhaupt geht ist mir noch relativ neu. Allerdings wäre das nichts für mich, weil ich mich schon jetzt wieder darauf freue, nächsten Februar das Gartenjahr wieder mit den Dicken Bohnen einzuläuten :-) Das ist inzwischen zum liebgewonnenen Ritual geworden.

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Dorothee
»Wer der Gartenleidenschaft verfiel, ist noch nie geheilt worden. Er fühlt sich immer tiefer in sie verstrickt.« – Karl Foerster

Also, die erste Hälfte der Bohnen habe ich gestern und heute abgenommen und sortiert. Die Mütter waren relativ einheitliche Bohnen mit grüner Schattierung und violetten Punkten (Beitrag #1, mittleres Bild).

So sehen die Kinder aus:

Wie man sieht, sind zwei Pflanzen wieder zu grünen Bohnen zurückgeschlagen, bei einer waren allerdings nur ein, zwei Schoten brauchbar – darin dann aber besonders dicke Dicke Bohnen ;-)

Ein paar sind auch wieder so ähnlich wie die Mütter, allerdings vergleichsweise wenige und auch ist die Punktierung schwächer ausgeprägt:

Wenn Mendel hier anwendbar ist, könnten aus einigen der übrigen, optisch (phänotypisch) nicht wunschgemäß aussehenden Bohnen nächstes Jahr doch wieder grün/lila-Bohnen werden. Das gilt es nun zu prüfen ;-)

Einen Fund finde ich aber besonders spannend: diese Bohnen hier sind alle von einer Mutterpflanze, nach Schote sortiert:

Besonders spannend finde ich die Bohnen ganz rechts: Das ist das erst Mal, daß Bohnen bei mir ins Rote überschlagen. Ich weiß zwar, daß es auch rote Dicke Bohnen gibt, hab die aber nie gekauft. Und nun hier diese wirklich dicken, roten, schön gepunkteten Bohnen – die werden nächstes Jahr weitergezüchtet ;-)

 

Teil 2 folgt (heute oder morgen).

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»Wer der Gartenleidenschaft verfiel, ist noch nie geheilt worden. Er fühlt sich immer tiefer in sie verstrickt.« – Karl Foerster
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