Forum

Quelle: Mr. Stampfer

Hallo zusammen,

Ihr befindet Euch hier im alten Forum. Dies bleibt als Archiv weiterhin bestehen. Ein Login und schreiben ist jedoch nicht mehr möglich. Wir haben mit unserem neuen Forum ein tolles Zuhause für Euch geschaffen.

Euer Hortus-Netzwerk-Team

zum neuen Forum – https://hortus-netzwerk.de/hortusforum/

 

 

Forum-Navigation
Du musst dich anmelden um Beiträge und Themen zu erstellen.

Dicke Bohnen (Vicia faba)

Seite 1 von 12Nächste

Hallo,

hiermit möchte ich gerne einen Dicke-Bohnen-Thread eröffnen für Liebhaber und Interessierte und solche, die es werden wollen

Selber entdeckt habe ich sie auf dem Umweg Gründüngung bzw. Bodenlockerung. Als ich dann gelesen habe, daß es in Europa die Bohne war, bevor man die Gartenbohne aus Mittel- und Südamerika eingeführt hat, war ich interessiert und habe mit drei alten Sorten angefangen. Die waren violett, grün, und groß & grün. Quasi nichtsahnend habe ich die Bohnen geerntet, um dann im Folgejahr von einer bunten Kreuzungsparty überrascht zu werden. Da wars um mich geschehen

Die Pflanze selbst wird im Schnitt einen Meter hoch und wurzelt etwa ebenso tief. Die Blüten sind meist weiß oder rosastichig, es gibt aber auch Sorten mit roten Blüten. Sie haben reichlich Besuch von Insekten, sind aber bei Hummeln am beliebtesten.

Die unreifen Bohnen sind stets zart, hellgrün und sehr lecker. Erst wenn man sie bis zum Frühsommer ausreifen läßt, entwickeln sie ihre Farben.

Die Dicken Bohnen können an einem frostfreien Februartag gesät werden, sie kommen einzeln oder zu zweit ca. 10cm tief in die Erde. Frostschutz benötigen sie eigentlich keinen, wir helfen ihnen aber sicherheitshalber nach der Keimung mit einem Vlies, wenn es noch mal Temperaturen unter -5°C gibt. Bei uns ist die Aussaat immer ein Grund zur Freude, weil es bedeutet, daß das Gartenjahr wieder losgeht.

 

Nach ein paar Jahren wilder Kreuzungen kamen violette Bohnen mit Punkten vor, die ich so im Handel nicht finden kann. Die habe ich selektiert und weitergezogen. Letztes Jahr kamen dann violette Bohnen mit Punkten und grünem Grund vor. "Frisch getrocknet" war das Grün noch leuchtend und hatte direkt etwas "spaciges". Leider kann ich die Bilder nicht wiederfinden und nach der langen Lagerung ist das Grün sehr verblaßt.

Zwei Varianten kommen bei uns jetzt ins Beet, mit zwei unterschiedlichen Punktefarben. Leider ist das Grün auf den Bildern noch viel schlechter zu erkennen, als in der Wirklichkeit.

Die grünen Bohnen hier haben ebenfalls violett gepunktete Eltern und haben nach mehreren Jahren wieder die große-grüne Bohne hervorgebracht.

Ich werde dieses Jahr mal die einzelnen Schritte dokumentieren und euch auf dem Laufenden halten. Vielleicht kann ich ja den einen oder die andere für diese sympathische und robuste Pflanze begeistern

 

 

Hochgeladene Dateien:
  • 20210208_100128.jpg
  • 20210208_095935.jpg
  • 20210208_103603.jpg
Simbienchen, tree12 und 6 andere Benutzer haben auf diesen Beitrag reagiert.
Simbienchentree12PrimulaverisEvyKirstenDorotheeGsaelzbaerAmarille
»Wer der Gartenleidenschaft verfiel, ist noch nie geheilt worden. Er fühlt sich immer tiefer in sie verstrickt.« – Karl Foerster

Ich bin beim Stöbern im Dreschflegel-Katalog auf sie gestoßen und werde sie dieses Jahr zum ersten Mal ausprobieren, weil ich recht dichten Lehmboden habe und hoffe, dass die Wunderbohnen hier ein kleines Wunder vollbringen . Aus Hübschheitsgründen habe ich mich für eine rotblühende Sorte entschieden (mit grünem Korn). Weil, und das ist mir ein bisschen peinlich: Ich mag Dicke Bohnen gar nicht so besonders... .

Ich fand das auch toll: Sehr altes Gemüse und so früh säbar - die perfekte Vorbereitung für Folgefrüchte. Mal sehen, wie es wirklich wird...

@dorfgaertner

das hört sich ja toll an.

ich habe schon ein paar mal dicke Bohnen gesät.

Ergebnis: sehr deprimierend. Kleine Pflanzen ca. 20-25cm hoch und schon beim Ansetzen der Blüten voller Blattläuse. Irgendwann hab ich mal gelesen man soll die Spitzen ausbrechen weil dort sich die Läuse vermehren. Aber dann trotzdem jede Menge Läuse und die Pflanzen halt noch kleiner. Und irgendwie wollten sie einfach nicht gedeihen.

Was hast du denn für einen Boden/Standort?

Wie machst du es dass sie bei dir so toll wachsen??

Erzähl doch mal...

Zitat von am 8. Februar 2021, 15:57 Uhr

@dorfgaertner

das hört sich ja toll an.

ich habe schon ein paar mal dicke Bohnen gesät.

Ergebnis: sehr deprimierend. Kleine Pflanzen ca. 20-25cm hoch und schon beim Ansetzen der Blüten voller Blattläuse. Irgendwann hab ich mal gelesen man soll die Spitzen ausbrechen weil dort sich die Läuse vermehren. Aber dann trotzdem jede Menge Läuse und die Pflanzen halt noch kleiner. Und irgendwie wollten sie einfach nicht gedeihen.

Was hast du denn für einen Boden/Standort?

Wie machst du es dass sie bei dir so toll wachsen??

Erzähl doch mal...

Vielleicht muss sich dein Garten erst noch etwas "einstellen" wegen der vielen Läuse meine ich.....

Nichts ist mächtiger als eine Idee, deren Zeit gekommen ist. (Victor Hugo)
Zitat von Dorfgärtner am 8. Februar 2021, 11:56 Uhr

Hallo,

hiermit möchte ich gerne einen Dicke-Bohnen-Thread eröffnen für Liebhaber und Interessierte und solche, die es werden wollen

Selber entdeckt habe ich sie auf dem Umweg Gründüngung bzw. Bodenlockerung. Als ich dann gelesen habe, daß es in Europa die Bohne war, bevor man die Gartenbohne aus Mittel- und Südamerika eingeführt hat, war ich interessiert und habe mit drei alten Sorten angefangen. Die waren violett, grün, und groß & grün. Quasi nichtsahnend habe ich die Bohnen geerntet, um dann im Folgejahr von einer bunten Kreuzungsparty überrascht zu werden. Da wars um mich geschehen

Die Pflanze selbst wird im Schnitt einen Meter hoch und wurzelt etwa ebenso tief. Die Blüten sind meist weiß oder rosastichig, es gibt aber auch Sorten mit roten Blüten. Sie haben reichlich Besuch von Insekten, sind aber bei Hummeln am beliebtesten.

Die unreifen Bohnen sind stets zart, hellgrün und sehr lecker. Erst wenn man sie bis zum Frühsommer ausreifen läßt, entwickeln sie ihre Farben.

Die Dicken Bohnen können an einem frostfreien Februartag gesät werden, sie kommen einzeln oder zu zweit ca. 10cm tief in die Erde. Frostschutz benötigen sie eigentlich keinen, wir helfen ihnen aber sicherheitshalber nach der Keimung mit einem Vlies, wenn es noch mal Temperaturen unter -5°C gibt. Bei uns ist die Aussaat immer ein Grund zur Freude, weil es bedeutet, daß das Gartenjahr wieder losgeht.

 

Nach ein paar Jahren wilder Kreuzungen kamen violette Bohnen mit Punkten vor, die ich so im Handel nicht finden kann. Die habe ich selektiert und weitergezogen. Letztes Jahr kamen dann violette Bohnen mit Punkten und grünem Grund vor. "Frisch getrocknet" war das Grün noch leuchtend und hatte direkt etwas "spaciges". Leider kann ich die Bilder nicht wiederfinden und nach der langen Lagerung ist das Grün sehr verblaßt.

Zwei Varianten kommen bei uns jetzt ins Beet, mit zwei unterschiedlichen Punktefarben. Leider ist das Grün auf den Bildern noch viel schlechter zu erkennen, als in der Wirklichkeit.

Die grünen Bohnen hier haben ebenfalls violett gepunktete Eltern und haben nach mehreren Jahren wieder die große-grüne Bohne hervorgebracht.

Ich werde dieses Jahr mal die einzelnen Schritte dokumentieren und euch auf dem Laufenden halten. Vielleicht kann ich ja den einen oder die andere für diese sympathische und robuste Pflanze begeistern

 

 

auch wenn mich der Nutzgarten kaum interessiert. Das klingt echt toll!

Nichts ist mächtiger als eine Idee, deren Zeit gekommen ist. (Victor Hugo)

Ahoi,

@primulaveris: Wir essen auch nur vielleicht zwei, drei Dicke-Bohnen-Gerichte im Jahr – ich sammle die dafür zu gerne Die schönsten Bohnen sind immer für die Aussaat reserviert, und dann braucht man ja noch "backup"-Bohnen, falls was unvorhergesehen schiefgehen sollte... Und das andere Gemüse braucht ja auch noch Platz.

Ich bin gespannt auf Deine Erfahrungen!

@anja28: Angefangen haben wir damit noch in einem Kleingarten mit sehr, sehr lehmigem Boden. Das hat aber eigentlich auch ganz gut funktioniert. Jetzt haben wir Gemüsebeete nach englischem Vorbild, also ca. 40cm hohe Holzrahmen, mit Kompost gefüllt, die niemals umgegraben werden. Aber obwohl das erstmal besser klingt, stellen wir kaum einen Unterschied fest...

Die schwarzen Läuse haben wir hier auch (und hatten sie im Kleingarten) – dagegen gibt es nichts besseres als Brennesseljauche. Die erste Brennesseljauche des Jahres ist immer für die Dicken Bohnen. Die gießen wir unverdünnt (!) mit der Gießkanne über die Pflanzen und besonders viel natürlich an die Stellen mit den Läusen. Manchmal reicht schon eine Behandlung, spätestens nach der zweiten sind die Läuse hin. Gleichzeitig ist das natürlich auch ein guter Dünger. In der Regel kommen die Läuse nicht wieder, oder nur in so kleiner Zahl, daß man das akzeptieren kann. Die Triebspitzen würde ich nicht kappen, auch wenn sie nach dem Läusebefall manchmal recht traurig aussehen. Die allermeisten fangen sich wieder. Bei uns zeigen sich die Pflanzen meistens mit einem bis zwei dicken Haupt"stämmen", an denen auch die meisten Bohnen hängen. Wegschneiden würde ich eher die schmächtigen Nebentriebe, die aber auch aus dem Boden kommen. Ich könnte mir vorstellen, daß die Pflanze gar nicht glücklich ist, wenn man den Haupttrieb kappt.

Sie stehen bei uns sehr sonnig.

@gsaelzbaer: Freut mich sehr, wenn Dir der Beitrag gefallen hat, und besonders, wenn der Nutzgarten eigentlich nicht so Dein Thema ist!

 

Gsaelzbaer hat auf diesen Beitrag reagiert.
Gsaelzbaer
»Wer der Gartenleidenschaft verfiel, ist noch nie geheilt worden. Er fühlt sich immer tiefer in sie verstrickt.« – Karl Foerster

Ist die unverdünnte Brennesseljauche nicht zu scharf für die jungen Pflänzchen?

Und wärend die Welt ruft ... Du kannst nicht alle retten! Flüstert die Hoffnung ... Und wenn es nur einer ist... Versuch' es! Sylvia Raßloff
Zitat von Dorothee am 8. Februar 2021, 20:20 Uhr

Ist die unverdünnte Brennesseljauche nicht zu scharf für die jungen Pflänzchen?

Ja, das habe ich auch befürchtet! Aber der erste Lausbefall war so stark, daß ich mir dachte "Ach komm, hau rauf!" Die Pflanzen haben das super mitgemacht und seitdem mache ich das ja jedes Jahr. Bislang habe ich danach nichts negatives festgestellt, eher das Gegenteil. Aber Dicke Bohnen sind an sich auch recht robuste Pflanzen. An Wermut habe ich das ebenfalls wg. Lausbefall schon ausprobiert, da gings auch. Ich könnte mir aber vorstellen, daß das nicht jede Pflanze mitmacht.

»Wer der Gartenleidenschaft verfiel, ist noch nie geheilt worden. Er fühlt sich immer tiefer in sie verstrickt.« – Karl Foerster

du meinst Blattläuse?

Hier kommen viele Nutznießer, ich brauch da nix drüber gießen

Das könnte die Bohnenlaus sein, die die Dicke Bohne befällt. Ich habe gehört, dass man damit keine Probleme hat, wenn man den Saatzeitpunkt verschiebt. Oder man legt ein Gemüseschutznetz drüber.

Dorfgärtner hat auf diesen Beitrag reagiert.
Dorfgärtner
Seite 1 von 12Nächste

Kommentare sind geschlossen.