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Alte Bauernwiese im Branderburger Sand

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Hallo Primulaveris,

Danke für deinen Beitrag. Da fühle ich mich doch bestärkt.

Meine Vermutung bezüglich der "Übersäuerung" ist verlorenes Bauernwissen bei der Bewirtschaftung. Vor 40 Jahren haben die Großeltern die Viehhaltung aufgegeben und haben damit auch ihre Mistquelle verloren. Von da an, würde nur gelegentlich mit Pferdemist aufgedüngt, sonst nur das was zwei/drei Menschen so auf nen Kompost bringen. Trotzdem haben sie dem Boden bis zuletzt Früchte abgerungen und danach immer alle Beete schön sauber gemacht, damit die Nachbarn nicht reden... Es gab kaum natürliche Rotte oder einen anderen Kalkeintrag...

Wie ist das mit den Obstbäume und sauren Boden? Brauchen die es nicht ein bisschen kalkhaltiger?

Primulaveris hat auf diesen Beitrag reagiert.
Primulaveris

https://hortus-netzwerk.de/forum/forum/boden/

Hier haben wir schon einiges zum Bodenthema zusammengetragen, vielleicht gibt Dir das eine oder andere ja einen Denkanstoß. Wir sind andererseits aber auch froh, wenn Du uns an Deinen Erfahrungen teilhaben läßt, denn man lernt immer was dazu.

Wie bereits angesprochen, würde ich in erster Linie am Humusaufbau arbeiten, damit der Boden Wasser und CO2 speichern kann. Kleinere trockene Bereiche im sandigen Boden sind sicher ausgesprochen gut für erdnistende Wildbienen und Bienenwölfe. Viele Habichtskräuter z. B. mögen leicht sauren Boden in sonniger Lage.

Wenn Du ein bißchen Geld in die Hand nehmen möchtest und eine Beratung vor Ort in Anspruch nehmen willst, könntest Du bei Naturgarten e. V. anfragen. Vielleicht gibt es einen Naturgartenplaner, der bei Dir in der Nähe wohnt. Für eine Stunde Beratung muß man ca. 100 Euro einplanen (plus Fahrtkosten). Aber dann weißt Du nachher, was bei Dir möglich ist. Ein guter Naturgartenplaner kann Dir auch einen Plan vom Garten zeichnen, so daß Du nachher weißt, dort kommt die Streuobstwiese mit sechs Hoch- oder Halbstämmen hin, da ist eine Eidechsenburg, weiter hinten ein Teich, dort drüben ist eine Hecke aus Wildrosen etc. Dann hast Du auch einen kompetenten Ansprechpartner vor Ort. Wir haben das auch so gemacht und es nicht bereut.

 

 

Simbienchen hat auf diesen Beitrag reagiert.
Simbienchen

Hallo,

hier bei mir ist ein natürlich eher saurer Boden (wobei ich zugegebenermaßen den pH-Wert noch nicht gemessen habe). Das liegt daran, dass wir hier Granit, Nadelbäume drum herum und relativ viel Eisen haben und überhaupt keinen natürlichen Kalk.

Bei mir im Garten steht ein alter (ca. 100 Jahre) Apfelhochstamm, sowie ein junger Birnbaum, Quitte sowie Wildobst (eher Sträucher, wie Kornelkirsche, Ebereschen). Bei Nachbars wachsen auf demselben Boden eine alte Spalierbirne, weitere Äpfel, Mirabellen, Zwetschen schon seit längerem. Vor etwa 10 Jahren sind da noch Kirschen dazugekommen, wobei hier auch alte Wildkirschbäume stehen.

Von daher würde ich mal davon ausgehen, dass bei Dir Obstbäume wachsen sollten, wobei es hier vielleicht etwas weniger sandig ist. (Richtig schwer ist der Boden allerdings auch nicht, eher so Lehm/Sand-Gemisch).

Primulaveris hat auf diesen Beitrag reagiert.
Primulaveris

So eine professionelle Unterstützung hätte ich sehr gern. Ich werde die 2 potentiellen mal ansprechen, mal gucken ob die bei 2h Anfahrt noch Lust drauf haben...

Wir haben tatsächlich alte Obstbäume auf dem Grundstück (Apfel und Birne) , denen geht es nicht besonders gut, aber sie tragen alternierend recht viel.  Ich kann mir allerdings vorstellen dass so ein Jung-Baum auf sauren Boden eher ein bisschen beleidigt reagiert oder auf die schlechte Wasserhaltung 🤔

Danke für die Denkanstöße.

Schritt 1. :

Frage an die regionale Obstbaumschule welchen Boden die Pflanzen brauchen.

Schritt 2:

passende regionale Wiesenmischung zwischen den Bäumen kaufen/vorbereiten/sähen

Ein paar Bilder such ich mal raus. Es ist recht grün darauf, im Sommer ist alles außer der Sauerampfer gelb. Die Bilder sind aus den Herbst, Blickrichtung Osten/Norden. Und meine Kleine  sitzt da im wilden Rettich, der war lecker...

Hochgeladene Dateien:
  • WW-Ost.jpg
  • WW-NordOstOst.jpg
  • PXL_20221003_085349656.jpg
Annika, Simbienchen und Primulaveris haben auf diesen Beitrag reagiert.
AnnikaSimbienchenPrimulaveris

Wachsen denn bei dir in der Nähe Obstbäume? Wenn ja wie sehen sie aus nach dem trockenen Sommer?

Oder was wächst sonst so an Bäumen in der Nähe was keine Kiefer ist?

Du hast ja immerhin im tieferen Bereich etwas Schluff im Boden. So wie ich das gelesen habe aus Aueablagerungen

https://lbgr.brandenburg.de/sixcms/media.php/9/BGB-1_15_Kuehn_5-135.pdf

Seite 4 die Karte.

Aueböden haben ein sehr stark variierendes Bodenprofil. Kann also sein, dass die Schluffschicht 50m weiter an einer ganz anderen Stelle ist.

Schluff speichert Wasser schon wesentlich besser als Sand.

Bei Obstbäumen gibt es unterschiedlich stark wachsende Unterlagen. Also Hochstamm/Halbstamm/Busch. Je größer der Baum wird desto ausgedehnter und tiefer auch das Wurzelwerk.

Ist bei mir auch gerade ein Thema. Schau mal da:

https://hortus-netzwerk.de/forum/topic/steinobst-als-ufo-spalier/?part=2#postid-44092

Der link zu den verschiedenen Unterlagen und deren Eigenschaften bzgl. Trockenheit und Kalkgehalt ist für dich bestimmt auch interessant.

Aber hauptsächlich würde ich erstmal im Umkreis schauen was da an Obstbäumen wächst und wie sie aussehen. Jeder Gärtner will Obstbäume - was da wächst und wie gibt dir die beste und zuverlässigste Information.

Zum Thema Aushub:

Boden aus tieferen Schichten (bei dir wahrscheinlich ab tiefer als 20cm) hat sehr wenig Bodenleben. Bis da etwas drauf wächst dauert es Jahre. Großflächig auf der vorhandenen Wiese verteilen würde ich ihn also nicht. Immerhin ist die Wiese ja schon da und ein lebendes Biotop welches du dann zerstören würdest (und der Sauerampfer und die wilde Möhre würde wahrscheinlich trotzdem wieder durchwachsen).

Aber wenn beim Aushub größere Mengen Schluff zum Vorschein kommen würde ich die auf jeden Fall aufheben für die Ertragszone!

Oder suchst du prinzipiell eine Möglichkeit wo du den Aushub 'Entsorgen' kannst?

Aushub entsorgen ist mega energieaufwändig. Da andere Lösungen finden ist eine gute Idee.

 

 

 

 

Simbienchen, tree12 und 2 andere Benutzer haben auf diesen Beitrag reagiert.
Simbienchentree12PrimulaverisGsaelzbaer

Hallo Christiane,

willkommen im Forum.

wenn Du Obstbäume kaufst, frag nach der Unterlage. Meist wird nur die z.B. Apfelsorte genannt, aber die Unterlage bestimmt, wie gut der Baum mit Trockenheit klarkommt, weil die Unterlage das Wurzelwerk macht. Ich würde ggf. auch eher eine Hochstammunterlage nehmen, als eine Halbstamm-, weil die Bäume bei mehr Trockenheit eh kleiner bleiben als Bei optimalen Bedingungen.

und kleiner Tipp: wenn Du sagst, Deinen vorhandenen Bäumen geht es nicht besonders gut (was auch immer das heißt), warte, bevor Du zur Säge greifst. Alte und sterbende Bäume sind nützliche Habitate.
ich hab bei mir einen alten Kirschbaum, den wollte ich (als ich noch unwissend war und konventioneller dachte) erst mal „pflegen“, also, tote Äste raus, Wuchsform „verschönern“ usw. Bin heilfroh, daß ich da keine Zeit hatte, weil Spechthöhle, inzwischen Ameisenbesiedlung, Altersform vom Efeu dran, wichtiger Schattenspender, Moos, und so weiter. Das habe ich aber erst nach und nach entdeckt.
und wenn mir Besucher mit Pflege kommen oder mit Sicherheit- wer setzt sich bei Sturm unter einen alten Baum mit toten Ästen? Da bin ich im Haus und guck mir das Schauspiel aus dem Warmen an.

Viel Spaß hier. Ich freu mich schon auf Deine Gartenvorstellung. Dein Grundstück hat Potential!!

Simbienchen, tree12 und 4 andere Benutzer haben auf diesen Beitrag reagiert.
Simbienchentree12PrimulaverisDorotheeGsaelzbaerAmarille

Danke für die viele Obstbaumtipps. Wir waren heute Mal wieder da und haben die Totholzhecke mit unserem Keinnachtsbaum gefüttert. Ich hab Mal ein paar Bilder der Bäume gemacht, also das ein andere Rottebiotop ist da gegeben.

Mein Gefühl sagt mir das die Bäume nicht mehr so lange Früchte tragen, deswegen möchte ich gern Ersatz pflanzen. Wie haben versucht ein paar Reiser zu schneiden, Mal gucken ob die was werden, es gab kaum gesundes einjähriges Holz...

Die Bäume, egal ob jung oder alt, sind auch stark mit Flechten besetzt, ist das auch nen Zeichen für irgendwas? Finde das sehr auffällig.

Die erste wasserführende Schicht ist bei schon bei 1.8m. Kommt da ein Apfelbaum ran, als Flachwurzler?

Hochgeladene Dateien:
  • PXL_20230115_152340656.jpg
  • PXL_20230115_152328644.jpg
  • PXL_20230115_134726133.jpg
  • PXL_20230115_152347494.jpg

Flechten sind normal ein Ausdruck für gute Luftqualität und gehören zu Bäumen, wie Blau zum Himmel. Du kannst schauen, ob es bei Euch in der Gegend einen Pomologen Verein gibt, der hat auch Mitglieder, die dir helfen können, wegen Fexern und Stecklingen, Beurteilung deiner Bäume und wenn unbekannt, dir auch sagen können, welches Sorten bei Euch wachsen.

Früher wurden Obstbäume oft auf Böden gepflanzt, die sich nicht für Feldfrüchte eigneten. Somit können alte Sorten gut mit schwachen Böden umgehen

Simbienchen, Gsaelzbaer und Christiane haben auf diesen Beitrag reagiert.
SimbienchenGsaelzbaerChristiane

Mal eine Frage an die alten Forums-Hasen.

Meine Thema bewegt sich ja langsam vom Ausgangsthema weg (Magerwiese als HotSpot...). In welchem Forums-Bereich bin ich den gerade richtig aufgehoben?

Ich habe vielfältige Fragen zum Start eines Hortus, habe außer einer Totholzhecke bisher aber noch nichts. Weiß auch nicht wie weit ich zeitnah komme, da da so ein Haus gebaut wird und das ja bekanntlich viel Zeit frisst...

Aber ich wäre gerne vorbereitet und hatte gern Ideen, was ich z.B. mit dem Aushub veranstalte ect.

Besten Dank schon mal

Hallo, Christiane,

ich nutze gern die Suchfunktion neben dem grünen Balken. Darüber werden dir auch Kommentare angezeigt, in denen dein Suchwort vorkommt - also über explizite Threattitel hinaus.

Deine Bodenbeschreibungen klingen fast so, als wäre der Untergrund für eine Magerwiese ideal. Wie wäre es denn, wenn du die Obstbäume in die Pufferzone integrierst? Du hättest einen überschaubaren Streifen Boden, den du ggf. verbessern musst, der sich später zunehmend selber mulcht.

Ich las auch mal den Tipp Totholzhecken oder - haufen an die Sonnen- und Wetterseite von Pflanzungen zu legen: Sie spenden dem Wurzelbereich Schatten, halten Feuchtigkeit fest und Wind ab.

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