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Wo sind die Insekten hin?

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Ich denke auch manchmal, man könnte glatt resignieren, aber dann besinne ich mich auf mich, auf meine direkte Umwelt und mache weiter. Und freue mich ab jedem neuen Tier, dass ich entdecke. Da wir früher viel weniger Blühendes hatten, kann ich bei mir ausschließlich eine Zunahme an Insekten und Schmetterlingen feststellen. Es wäre übertrieben zu sagen, dass Massen von Schmetterlingen unterwegs sind, aber es sind welche da. Das zeigt mir, dass mein kleiner Trittstein ein kleiner Erfolg ist, auch wenn ich damit nicht die Insekten oder die Welt rette.

Was mir aber Hoffnung macht, das sind die Kinder. Wenn nicht „wir“ Kinder oder Enkel haben, denen wir Bewusstsein für und Freude an der Natur mitgeben, wer dann? Und wenn doch immer mehr Menschen umdenken und andere anstecken, dann gibt es vielleicht doch eine echte Chance.

Axel, Regina und 4 andere Benutzer haben auf diesen Beitrag reagiert.
AxelReginaDorotheeGsaelzbaerKataFuxAmarille
Zitat von Amarille am 13. Juni 2021, 11:56 Uhr

@Dorfgärtner.....warum legen wir dann nicht einfach unsere Hände in den Schoß, genießen das Leben in der Gegenwart. Verzichten aufs Kinder kriegen, das gesparte Geld könnten wir für teuere Weltreisen ausgeben, am besten in Länder wo man vielleicht noch ein letztes Mal Naturwunder betrachten kann. Warum wegen Demokratie noch auf die Straße gehen, mit dem Risiko eingesperrt, gefoltert oder gar getötet zu werden (wie in vielen Ländern). Warum dann noch das Risiko einer Flucht auf sich nehmen, wenn die Welt da drüben demnächst auch hopps geht, da könnte man ja auch bleiben, man wäre halt etwas früher dran als der Rest? Warum haben es die Reichen, die Mafia und Investoren immer noch nicht kapiert das das ganze anhäufen von Gewinnen sich nicht mehr lohnt, der Klimawandel macht definitiv keine Unterschiede. Warum gehn wir eigentlich noch wählen? Um eine Partei aus zu wählen von der wir erwarten das sie das Ruder noch in eine andere Richtung bringen kann oder um einen Schuldigen zu haben wenn wir untergehen? ... wenn sich andere für Demokratie erschießen lassen und sinnlose Kriege der Religionen aushalten, dann kann ich mit meinem Kampf gut leben und habe keine Angst vor der Zukunft und freue mich über jedes Kind das geboren wird, denn ohne hätten wir wirklich keine Zukunft.

Das darf zum Glück jede*r mit sich selbst ausmachen. Wir haben uns entschieden, keine Kinder in die Welt zu setzen, weil wir die Vorstellung alptraumhaft finden, einem jungen, unschuldigen Wesen eine Welt zu erklären, in der alles was es sieht stirbt.
Das ist ein kategorialer Unterschied zu allem, was es bisher gab. Selbst in der tiefsten Finsternis des Zweiten Weltkrieges beispielsweise durfte man hoffen, daß der Krieg eines Tages vorbei ist, daß die Nazis sterben und die Welt wieder ein besserer Ort wird. Diese Hoffnung gibt es für den Klimawandel jedoch nicht. Und für die Filialphänomene auch nicht, wie das Artensterben und dgl. Jede Art, die ausstirbt ist nun mal ausgestorben.

Wer Lust hat, unter diesen Bedingungen Kinder großzuziehen, darf das von mir aus gerne machen und ich denke von niemandem geringer, wenn er das tut. Ich jedenfalls bedauere aber jedes Kind das geboren wird, denn wir bieten ihm keine lebenswerte Zukunft.

 

*Edit: Grammatik ;-)*

tree12, Gsaelzbaer und 2 andere Benutzer haben auf diesen Beitrag reagiert.
tree12GsaelzbaerKataFux/
»Wer der Gartenleidenschaft verfiel, ist noch nie geheilt worden. Er fühlt sich immer tiefer in sie verstrickt.« – Karl Foerster
Zitat von Dorfgärtner am 13. Juni 2021, 23:24 Uhr
Zitat von Amarille am 13. Juni 2021, 11:56 Uhr

@Dorfgärtner.....warum legen wir dann nicht einfach unsere Hände in den Schoß, genießen das Leben in der Gegenwart. Verzichten aufs Kinder kriegen, das gesparte Geld könnten wir für teuere Weltreisen ausgeben, am besten in Länder wo man vielleicht noch ein letztes Mal Naturwunder betrachten kann. Warum wegen Demokratie noch auf die Straße gehen, mit dem Risiko eingesperrt, gefoltert oder gar getötet zu werden (wie in vielen Ländern). Warum dann noch das Risiko einer Flucht auf sich nehmen, wenn die Welt da drüben demnächst auch hopps geht, da könnte man ja auch bleiben, man wäre halt etwas früher dran als der Rest? Warum haben es die Reichen, die Mafia und Investoren immer noch nicht kapiert das das ganze anhäufen von Gewinnen sich nicht mehr lohnt, der Klimawandel macht definitiv keine Unterschiede. Warum gehn wir eigentlich noch wählen? Um eine Partei aus zu wählen von der wir erwarten das sie das Ruder noch in eine andere Richtung bringen kann oder um einen Schuldigen zu haben wenn wir untergehen? ... wenn sich andere für Demokratie erschießen lassen und sinnlose Kriege der Religionen aushalten, dann kann ich mit meinem Kampf gut leben und habe keine Angst vor der Zukunft und freue mich über jedes Kind das geboren wird, denn ohne hätten wir wirklich keine Zukunft.

Das darf zum Glück jede*r mit sich selbst ausmachen. Wir haben uns entschieden, keine Kinder in die Welt zu setzen, weil wir die Vorstellung alptraumhaft finden, einem jungen, unschuldigen Wesen eine Welt zu erklären, in der alles was es sieht stirbt.
Das ist ein kategorialer Unterschied zu allem, was es bisher gab. Selbst in der tiefsten Finsternis des Zweiten Weltkrieges beispielsweise durfte man hoffen, daß der Krieg eines Tages vorbei ist, daß die Nazis sterben und die Welt wieder ein besserer Ort wird. Diese Hoffnung gibt es für den Klimawandel jedoch nicht. Und für die Filialphänomene auch nicht, wie das Artensterben und dgl. Jede Art, die ausstirbt ist nun mal ausgestorben.

Wer Lust hat, unter diesen Bedingungen Kinder großzuziehen, darf das von mir aus gerne machen und ich denke von niemandem geringer, der das tut. Ich jedenfalls bedauere aber jedes Kind das geboren wird, denn wir bieten ihm keine lebenswerte Zukunft.

Das sehe ich genauso ??

Dorfgärtner hat auf diesen Beitrag reagiert.
Dorfgärtner

Und andere wiederum würden noch ein Apfelbäumchen pflanzen, wenn morgen die Welt unterginge...

Es bleibt uns nichts übrig, als das zu tun (und nicht zu tun), was unserem inneren Kern die Würde nicht nimmt. Bei der Geburt von Kindern ist für mich "richtig" oder "falsch" irgendwie eine unpassende Kategorie, also, als generelles Urteil.

Aber ich teile (oft) Verzweiflung und auch Angst vor der Größe der Unwiederbringlichkeit des Gekannten, die niemand von uns WIRKLICH einschätzen kann.

 

 

Tillivilla, Kirsten und 2 andere Benutzer haben auf diesen Beitrag reagiert.
TillivillaKirstenDorotheeKataFux

Ich habe ja Kinder und bin natürlich froh, daß es sie gibt. Enkelkinder werde ich vermutlich keine kriegen, so wie es aussieht, meine Kinder wollen aus verschiedenen Gründen selber keine Kinder bekommen. Einen großen Anteil an der Einstellung hat die derzeitige globale Lage mit den schmelzenden Gletschern, der Verschmutzung und ganz allgemein der Klimakrise und dem Artensterben.

Wenn sich jetzt doch ein Enkelchen ankündigte - ich würde mich freuen wie Bolle. Aber ganz nüchtern betrachtet, bin ich fast drum, keine weiteren Nachkommen in diese Welt zu setzen. Wahrscheinlich können das die User, die schon Enkel haben und sich an ihnen erfreuen, nicht wirklich nachvollziehen... aber ganz ehrlich und losgelöst von den netten Emotionen rund um kleine Kinder:  jeder neue Mensch, der der Erde erspart bleibt, ist ein Segen für diese.

Auch wir und unsere "guten" Kinder und Enkel hinterlassen einen ökologischen Fußabdruck, der eigentlich schon viel  zu viel ist.

Gsaelzbaer und Dorfgärtner haben auf diesen Beitrag reagiert.
GsaelzbaerDorfgärtner

Lasst uns doch die Energie dieses Thema's dafür nutzen, wie man Insekten noch mehr unterstützen kann....

Welche Ideen habt ihr noch in euren Gärten entwickelt, was wir hier im Forum oder Netzwerk noch gar nicht zu sehen bekommen haben ?

Welche Beobachtungen habt ihr in den letzten Tagen noch gemacht? Verändert sich etwas an der Insektenpopulation in euren Gärten?

Ich kann einen weiteren Zuwachs an Hummeln verzeichnen. Den ersten Balkenschröter habe ich vorgestern beim Gestalten einer neuen Totholzecke sichten können, ein ganz besonderer Moment der Freude war das....

 

 

Dorothee und / haben auf diesen Beitrag reagiert.
Dorothee/
" Zweifle nie daran, dass eine kleine Gruppe engagierter Menschen die Welt verändern kann -tatsächlich ist dies die einzige Art und Weise, in der die Welt jemals verändert wurde! "

das hört sich doch Super 

Zitat von Simbienchen am 14. Juni 2021, 15:10 Uhr

Lasst uns doch die Energie dieses Thema's dafür nutzen, wie man Insekten noch mehr unterstützen kann....

Welche Ideen habt ihr noch in euren Gärten entwickelt, was wir hier im Forum oder Netzwerk noch gar nicht zu sehen bekommen haben ?

Welche Beobachtungen habt ihr in den letzten Tagen noch gemacht? Verändert sich etwas an der Insektenpopulation in euren Gärten?

Ich kann einen weiteren Zuwachs an Hummeln verzeichnen. Den ersten Balkenschröter habe ich vorgestern beim Gestalten einer neuen Totholzecke sichten können, ein ganz besonderer Moment der Freude war das....

 

 

Ja da hast du Recht. Das ist eine gute Idee. Jammern hilft selten egal in welchem Bereich. Man muss das beste daraus machen.
toll dass du einen Balkenschröter bei dir hast. ☺️

Simbienchen und Dorothee haben auf diesen Beitrag reagiert.
SimbienchenDorothee

Da hast du recht, Simone. Also ich war nur heute Mittag kurz im Garten und habe in der Zeit ordentliches Gebrumme am Natternkopf feststellen können. Da waren total viele Hummeln. Außerdem sind gleich drei Schmetterlinge an mir vorbeigeflogen. Ich konnte sie leider nicht so schnell erkennen, ich kann nur vermuten: zwei waren hell (aber kein Kohlweißling) und der dritte könnte vielleicht ein Fuchs gewesen sein.

Was mich total freut, ist dass bei uns einige Erdhummeln nisten. Sie richten sich gerne in der Trockenmauer ein und ich sehe oft welche in dem trockenen und lockeren Boden vor der einen Holzhalle verschwinden. Dort ist eigentlich immer trocken und scheint den Hummeln gut zu gefallen. Außerdem sind sie gerne in einem kleinen Steinhaufen, der hinter unseren Mülltonnen liegt. Da freut es mich umso mehr, dass ich letztes Jahr noch einige Hummelpflanzen gesetzt habe.

Simbienchen, Dorothee und 2 andere Benutzer haben auf diesen Beitrag reagiert.
SimbienchenDorotheeGsaelzbaer/

Hallo,

auch bei uns scheinen es weniger Schmetterlinge zu sein. Ansonsten sind es zwar weniger Insekten, aber es scheinen mehr unterschiedliche zu sein. Vielleicht fallen uns auch jetzt erst die Unterschiede richtig auf, weil wir mehr darauf achten. Ach ja, umd ich entdecke jetzt überall Nesteingänge u.a. von Hummeln. Die suchen sich allerdings dummerweise immer meine "Bewässerungsgräben" im Gemüsebeet aus. Also habe ich die Regenrinnen wieder umgeleitet und gieße bei Bedarf nun doch von Hand mit der Kanne.

Im Allgemeinen gilt auch für unsere Gegend frei nach Reinhard May: "Irgend ein Depp mäht irgendwo immer." - Leider auch manchmal über die Grundstücksgrenze in die äußere Blumenwiese oder nutzt sie als Parkstreifenerweiterung.

Und doch gibt es seit letztem Jahr (seit Lockdown und der Absage der Osterfeuer) immer mehr Lichtblicke:

In immer mehr Gärten entstehen kleinere oder größere Flächen mit (zugegeben nicht immer unbedingt einheimischen) Blütenmischungen und den (üblichen) Nisthilfen. (Am besten ist die mit Kiefernzapfen gefüllte genau neben einem Kiefernwald.)

Es hat sogar schon ein Nachbar gefragt, ob ich ihn bei der Anlage einer Blumenwiese beraten könnte - nächstes oder übernächstes Jahr oder .... Immerhin werden es immer weniger, die beim Anblick von Pufferzone und Blumenwiese die Nase rümpfen oder den Kopf schütteln.

Dazu kommen in immer mehr Gärten und an landwirtschaftlichen Betrieben Schnittguthaufen und Hecken. Viele sehen dabei wirklich so aus, als ob sie "für immer" gedacht sind. (Ich hoffe nur, dass die übrigen wenigstens vor der Verbrennung umgeschichtet werden.)

Vielleicht ist ja doch noch was zu retten. Also nicht den Kopf hängen lassen, sondern positiv denken und weitermachen!

Simbienchen, Kirsten und 2 andere Benutzer haben auf diesen Beitrag reagiert.
SimbienchenKirstenDorotheeGsaelzbaer

Ganz aktuell kann ich das strategische Verteilen von Schneckenhäusern im Beet empfehlen, für Schneckenhaus-Bienen. Die habe ich erst vor ein paar Wochen kennengelernt (dank Bestimmungshilfe hier) und wusste nicht, daß es die überhaupt gibt oder daß "an Land" leere Schneckenhäuser noch mal bewohnt werden (außer "zufällig" von sowas wie Ameisen oder Kellerasseln). Jedenfalls hatte kurz zuvor eine kleine Tochter von Freunden bei uns eine große Hand voll Schneckenhäuser gesammelt, die ich dann also überall verteilt habe. Bei den meisten weiß ich schon nicht mehr wo ;-) aber mindestens eines wurde nun bezogen – hat sich also schon gelohnt.

Leider ist die Biene nicht zu sehen, und als sie mal da war, hatte ich natürlich keine Kamera dabei – wie das so ist. Darum nur mal das "Haus" zu Anschauungszwecken :-)

Hochgeladene Dateien:
  • Schneckenhausbiene.jpg
Axel, tree12 und 3 andere Benutzer haben auf diesen Beitrag reagiert.
Axeltree12PrimulaverisDorotheeGsaelzbaer
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