Forum

Quelle: Mr. Stampfer

Hallo zusammen,

Ihr befindet Euch hier im alten Forum. Dies bleibt als Archiv weiterhin bestehen. Ein Login und schreiben ist jedoch nicht mehr möglich. Wir haben mit unserem neuen Forum ein tolles Zuhause für Euch geschaffen.

Euer Hortus-Netzwerk-Team

zum neuen Forum – https://hortus-netzwerk.de/hortusforum/

 

 

Forum-Navigation
Du musst dich anmelden um Beiträge und Themen zu erstellen.

Wasserbewegung im Miniteich

VorherigeSeite 2 von 6Nächste
Zitat von tree12 am 17. Mai 2021, 19:15 Uhr

Wasserbewegungen durch Pumpen, künstliche Bachläufe etc. sind eher kritisch zu sehen, weil alle Wasserlagen ständig durcheinander gewirbelt werden. Das ist ein bißchen wie Umgraben im Beet, wo alle Bodenschichten durcheinander geraten. Lieber drauf verzichten und den Teich im Halbschatten planen, um der Aufheizung entgegenzuwirken.

Aus demselben Grund soll man auch beim Wassernachfüllen im Hochsommer das Wasser über ein Brett laufen lassen, ganz sachte mit wenig Druck und in der "Breite", um die Wasserlagen nicht durcheinander zu bringen.

Ich finde diese Erklärung sehr sachdienlich! Ich bin auch kein Teichexperte und freue mich über die Weitergabe solcher Informationen.

Wenn man die Hintergründe versteht, kann man entsprechend handeln, um das Wasserleben oder die jeweilige kleine Wasserwelt zu unterstützen. Es ist auch ein eigener kleiner Kosmos, ein eigener Biotop und jeder muss für sich entscheiden, ob er diesen kleinen Biotop naturbelassen sein lässt oder ob er etwas für seinen "persönlichen Wellnessbereich" haben möchte.

Wenn man beides vereinbaren möchte, ist doch solch eine Aufklärung sinnvoll....egal ob es von Frau Aufderheide vertritt oder sonst wer.

Es wäre ja nochmal interessant, dort weiter zu bohren, warum die verschiedenen Wasserlagen nicht durcheinandergewirbelt werden sollten! Wem schadet man damit ?

Den Molchen, die sich unten im Schlick verstecken? Was verursachen die Verwirbelungen ? Werden Verstecke damit zerstört oder Nährstoffquellen ? Oder hat es etwas mit dem CO2- Ausstoß zu tun ?

Also, ich würde gerne verstehen, warum genau diese Wasserlagen nicht vermischt werden sollen ? Man rührt ja nicht, wie mit einem Löffel durch die Suppe, wenn z.B. ein Rinnsal an einem Ende des Teiches einläuft...

Michaela und KataFux haben auf diesen Beitrag reagiert.
MichaelaKataFux
" Zweifle nie daran, dass eine kleine Gruppe engagierter Menschen die Welt verändern kann -tatsächlich ist dies die einzige Art und Weise, in der die Welt jemals verändert wurde! "

Ohne jetzt zum Thema der Wasserschichten näher recherchiert zu haben, könnte ich mir vorstellen, daß es auch mit der Erwärmung der Wasserschichten zusammenhängt... in der Tiefe ist es ja kälter (für Tiere, die das gerade benötigen), oben ist es wärmer (wo die Tiere sich vielleicht gerade sonnen wollen). Drum ist es sicher sinnvoll, diese Wasserschichten nicht zu stören und zu vermischen. Auch wenn ich Laub und Pflanzenteile rausfische, bin ich immer vorsichtig und vermeide große Verwirbelungen.

Simbienchen und KataFux haben auf diesen Beitrag reagiert.
SimbienchenKataFux

Ich finde die Diskussion und Ausführungen auch sehr spannend, auch wenn ich jetzt erst einmal ziemlich verwirrt bin. Kann man bei einem künstlichen kleinen Wassergefäß überhaupt von einem "Naturteich" sprechen?

Ich hänge mal ein Foto der beiden Gefäße an, die wir - einzeln oder kombiniert - verwenden würden. Das Größere ist ca. 45 cm tief und oben 60 cm breit, das Kleinere 20 cm tief und oben 40 cm breit.

Hochgeladene Dateien:
  • wasserfaesser.jpg

Naja, ein "Naturteich" wird das natürlich nicht, aber eine ökologisch sinnvolle Sache kann man trotzdem draus machen. Wir haben letztes Jahr einen Wasserkübel angelegt, in den relativ schnell Wasserkäfer eingezogen sind. Jetzt im Frühjahr ist das Wasser klar und alles gedeiht. Pumpen o.ä. haben wir keine. In dem Kübel wachsen die Nadelsimse, Tannenwedel, Froschbiß, Pfennigkraut und der Gemeine Wasserschlauch (eine Pflanze, trotz des Namens ). Ich mach später mal ein Photo.

P.S. Ich hab kurz noch über das klare Wasser sinniert und dabei fällt mir noch ein, daß Pumpen auch kontinuierlich gereinigt werden müssen, wenn Du kein spezielles Wasserreinigungsmittel zusetzt – was ja der "Naturteich"-Inspiration zuwider läuft.

Wenn Du später große Probleme mit Algen bekommst, kannst Du ein Stück Eichenholz in den Teich legen.

P.P.S. Eine "Dorfmitbewohnerin" ;-) hat aus mehreren Zinkwannen und -kübeln eine Kleinteichlandschaft gemacht, das ist auch sehr hübsch. Jede Wanne ist anders bepflanzt.

P.P.P.S. Bild vom Wasserkübel:

Hochgeladene Dateien:
  • 20210518_122703.jpg
Simbienchen, Primulaveris und 6 andere Benutzer haben auf diesen Beitrag reagiert.
SimbienchenPrimulaverisDorotheeKataFuxAmarilleBountyInwenAnett
»Wer der Gartenleidenschaft verfiel, ist noch nie geheilt worden. Er fühlt sich immer tiefer in sie verstrickt.« – Karl Foerster

Die Wasserschicht - um die es betreffender weise geht, ist in Seen gut 2m hoch. Wird im Teich oder Pfütze nicht in diese Tiefen kommen. Da die Sonneneinstrahlung ab 2m eklatant abnimmt

@dorfgaertner ich bin begeistert von diesen kleinen Teich... ich bin neu und hatte noch nie diese Lösung mit den "Hängetöpfe" gesehen. 

Ansonsten: ich finde diese Diskussion *sehr* interessant! Die Frage stellt sich nämlich auch für mich...

Ich könnte mir vorstellen, dass es wie in die Erde ist: es gibt Lebewesen, die lieber tief, im Dunkel leben, und andere, die lieber Licht und Sauerstoff haben. Zu viel Bewegung auf einmal stört das ganze System...?

KataFux und Dorfgärtner haben auf diesen Beitrag reagiert.
KataFuxDorfgärtner
Zitat von KataFux am 18. Mai 2021, 1:39 Uhr
Zitat von tree12 am 17. Mai 2021, 19:15 Uhr

Wasserbewegungen durch Pumpen, künstliche Bachläufe etc. sind eher kritisch zu sehen, weil alle Wasserlagen ständig durcheinander gewirbelt werden. Das ist ein bißchen wie Umgraben im Beet, wo alle Bodenschichten durcheinander geraten. Lieber drauf verzichten und den Teich im Halbschatten planen, um der Aufheizung entgegenzuwirken.

Aus demselben Grund soll man auch beim Wassernachfüllen im Hochsommer das Wasser über ein Brett laufen lassen, ganz sachte mit wenig Druck und in der "Breite", um die Wasserlagen nicht durcheinander zu bringen.

Na da fall ich doch wieder mal aus allen Wolken, wenn ich das lese. Und ich habe wirklich gedacht, mit meinem Bachlauf tue ich meinem Teich was richtig Gutes. War nämlich bis heute der Meinung, die Umwälzung wäre immens wichtig für eine Sauerstoffanreicherung im Teich.  Das hab ich auch so gelesen. Ist allerdings schon etliche Jahre her und ich weiß auch nicht mehr wo. Vielleicht war´s ja auch von einem Hersteller für Bachlaufpumpen. Und ich liebe so das leise  Plätschern von Wasser und den Anblick, wenn es sich über die Schieferplatten ergießt.  Oooooch.  Da muss wohl wieder ein Kompromiss her, denn so ganz möchte ich nicht darauf verzichten. Zumindest werde ich jetzt die Pumpe nicht mehr in der Mittagshitze laufen lassen, um die Wasserschichten nicht "Durcheinanderzubringen".  Und bedeutend seltener. Oh Mann - und ich dachte wirklich allen Ernstes bis jetzt, das wäre das Richtige.   Da sieht man´s wieder - man wird alt wie eine Kuh (oder ist eine eine ) und lernt immer noch dazu.... c'est la vie

Hui, jetzt habe ich ja wieder eine Diskussion angeheizt.   Sorry, eigentlich ging es hier ja um das Thema Miniteiche.  Aber da mir das Für und Wieder nun nicht mehr aus dem Kopf geht, vielleicht könnte der Experte Frank @ommertalhof noch kurz was dazu sagen. Bitte Frank! Also eins ist mir nun klar – es braucht für den Naturteich nicht zwangsläufig eine Pumpe! Die Frage an den Teichexperten: Ist es wirklich sooo schädlich (bezüglich der unterschiedlichen Wasserlagen), sie hin und wieder mal laufenzulassen, um sich mal (ganz egoistisch ) am Plätschern zu erfreuen? Mein Teich hat geschätzte 8000 Liter und keine Fische. Nur etliche Molche, die sich zur Zeit darin tummeln, Frösche haben sich dieses Jahr noch gar nicht eingestellt. Mir gegenüber ist in einem kleinen abgeschlossenen Areal ein Regenrückhaltebecken. Als ich vor 8 Jahren hier herzog, war da im Frühjahr immer ein lautes Froschkonzert. Das wurde von Jahr zu Jahr weniger. und jetzt - nicht mal mehr ein einziges Quaken hört man in der ganzen Siedlung.... Ich hatte zu "Hoch-Zeiten" so an die 14 Frösche im Teich (die sich offenbar an dem Bachlauf nicht störten), Es wurden jedes Jahr mehr und es war....sehr laut.  Es war einmal.....

Hochgeladene Dateien:
  • SAM_5249.JPG
  • SAM_5254.JPG
Malefiz und Frank Schroeder haben auf diesen Beitrag reagiert.
MalefizFrank Schroeder
Willst du wertvolle Dinge sehen, so brauchst du nur dorthin zu blicken, wohin die Menge nicht sieht. (Laotse)

Mei, des rieselt bei dir aber ja auch sehr hübsch sanft (und pittoresk) hinein!

Ich meine gelesen zu haben, dass Pumpen für sehr kleine Lebewesen gefährlich sind. Aber es kommt vielleicht immer auf das Maß an, reime ich mir zusammen. (Wenn ich durch meinen Garten gehe, trete ich auch auf kleine Tiere, und obwohl ich nicht "umgrabe", kommen ab und zu Regenwürmer zu Schaden usw. "Unschuldig kommt man nicht durchs Leben" sagte mir mal eine weise Person - daran habe ich lange geknabbert. Aber es ist wahr. Alles, was wir tun hat Folgen. Aber wenn wir die gleiche Sache nicht tun, auch. Oje, ich habe heute so einen off-topic-Tag...)

Wie schade, dass die Frösche nicht mehr kommen.

Malefiz, Simbienchen und 3 andere Benutzer haben auf diesen Beitrag reagiert.
MalefizSimbienchentree12KataFuxAmarille

@katafux , hi , wenn du die Pumpe in direkter Nähe zum Wasserfall und möglichst flach unter der Wasseroberfläche installierst , ist das alles halb so wild. Ganz schlecht ist´s wenn die Pumpe in der Tiefenzone , weit weg vom Wasserfall/Bachlauf ist. Das zerstört die Wasserschichtung und vor allem wird das Wasser erwärmt , wenn es über den Wasserfall mit warmer Luft oder warmen Steinen in Kontakt kommt. Ab 21° Wassertemoperatur nimmt die Sauerstoffhaltefähigkeit des Wassers enorm ab. Also , immer Eiswürfel im Sommer bereithalten.

tree12, Gsaelzbaer und KataFux haben auf diesen Beitrag reagiert.
tree12GsaelzbaerKataFux
Zitat von Frank Schroeder am 18. Mai 2021, 22:53 Uhr

@katafux , hi , wenn du die Pumpe in direkter Nähe zum Wasserfall und möglichst flach unter der Wasseroberfläche installierst , ist das alles halb so wild. Ganz schlecht ist´s wenn die Pumpe in der Tiefenzone , weit weg vom Wasserfall/Bachlauf ist. Das zerstört die Wasserschichtung und vor allem wird das Wasser erwärmt , wenn es über den Wasserfall mit warmer Luft oder warmen Steinen in Kontakt kommt. Ab 21° Wassertemoperatur nimmt die Sauerstoffhaltefähigkeit des Wassers enorm ab. Also , immer Eiswürfel im Sommer bereithalten.

Lieben Dank Frank, für Deine detaillierte  Ausführung.

Willst du wertvolle Dinge sehen, so brauchst du nur dorthin zu blicken, wohin die Menge nicht sieht. (Laotse)
VorherigeSeite 2 von 6Nächste

Kommentare sind geschlossen.