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Selbstversorgung im Hortus

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Was für ein schöner Thread - es hat mir gerade wirklich Freude gemacht, all eure Antworten zu lesen. :-)

Nun, dass wir mit weniger als 200 qm Hortus für einen 4-Personen-Haushalt weit von Selbstversorgung entfernt sind und immer sein werden, dürfte nicht überraschen (noch dazu, wo wir wohl zumindest noch etliche Jahre eine vierte Zone, nämlich Kinderspielflächen unterbringen müssen ;-) ).

Von daher muss ich eigentlich zufrieden sein, dass wir uns zumindest während der Erntesaison nun schon 2 oder 3 Jahre mit Tomaten (teils auch Gurken) komplett selbst versorgt haben, obwohl wir davon ziemlich viel essen. Beeren und Wildobst kaufen wir auch so gut wie nie zu - davon hatten wir bisher zwar keine massigen Erträge, aber da kommt eben trotzdem nur das in den Mund, was der eigene Garten hergibt. Und als wir Hokkaidokürbis angebaut haben, waren wir damit auch mehr als gut versorgt. :-D

Alles andere, was wir an Obst und Gemüse so ernten (div. Salate, Kohlrabi, Äpfel...), ist eher eine nette Ergänzung - wobei ich es tatsächlich so sehe, dass vom ökologischen Fußabdruck her jedes Stück zählt, das nicht gekauft wird.

Aber auch wenn der Platz bei uns das ist, was am offensichtlichsten als "limitierender Faktor" ins Auge springt, ist es ehrlich gesagt nicht der einzige Grund. Auch bei der doppelten oder zehnfachen Grundstücksfläche hätte ich gewisse Hemmungen, eine richtig große Ertragszone anzulegen, weil ich das Gefühl habe, dass mir für die Bewirtschaftung einfach zu viel Know-how fehlt. Theoretisch kann man sich natürlich so einiges anlesen (habe ich auch schon gemacht), aber ich glaube, ich habe es letztes Jahr schon erzählt - mir wurde die Praxis zum richtigen Anbau leider nicht mitgegeben, und wenn ich es darauf anlegen würde, uns mehr selbst zu versorgen, hätte ich am liebsten jemand Erfahrenen vor Ort, der mich das Gemüsejahr hindurch unter seine Fittiche nimmt. ;-) Aber für den Moment passt es schon so.

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SimbienchenStefanieDorotheeGsaelzbaer
Zitat von Tillivilla am 9. April 2022, 0:32 Uhr

Auch bei der doppelten oder zehnfachen Grundstücksfläche hätte ich gewisse Hemmungen, eine richtig große Ertragszone anzulegen, weil ich das Gefühl habe, dass mir für die Bewirtschaftung einfach zu viel Know-how fehlt.

Eigentlich ist eine große Ertragszone viel einfacher zu bewirtschaften als eine kleine aus der man das absolute Optimum rauswirtschaften muß/will.

Und das knowhow kommt ja mit dem machen.

Ich finde, dass es einem als Gemüsegärtner auch etwas schwer gemacht wird mit all den Bildern und Videos und Büchern in denen die üppigsten Gemüsebeete gezeigt werden mit den riesigen, tollen, gesunden Ernten.

Wenns bei einem selbst dann nicht so aussieht denkt man ja gleich man ist zu blöd für alles.

Tatsächlich kenne ich nicht einen Gemüsegarten bei dem alles so klappt wie in den Medien vorgezeigt.

tree12, Stefanie und 4 andere Benutzer haben auf diesen Beitrag reagiert.
tree12StefanieDorotheeGsaelzbaerMomoDe dany

Also ich hab schon viele Gemüsegartenjahre hinter mir, deshalb kann ich aus Erfahrung sagen "kein Jahr ist wie das andere und Erfahrung macht man jedes Jahr neu". Es gibt Jahre wo einfach nichts wachsen will, trotz gutem Boden, trotz perfekter Düngung, trotz Aussaat nach dem Mondkalender, trotz perfekter Mischkultur. Meine Schwiegermutter sagte früher immer: dieses Jahr ist ein Bohnenjahr, ein Erbsenjahr...). Fast jedes Jahr fragt man sich im Hochsommer beim gießen und wenn einem die Schnecken wieder alles abgefressen haben warum man sich das an tut. Oft hat man das Gefühl für die ganze Arbeit lediglich eine Handvoll Früchte heim zu tragen, naja es reicht für ein Essen zu zweit...ich fotografiere meine Ernten immer wenn ich sie in der Küche liegen habe. Dann kommt der Herbst, man trägt Körbe voller Gemüse heim, erntet Samen und Nüsse, schaut sich die Erntefotos an und wow..soviel war das. Spätestens im Dezember ordnet man dann wieder seine Samen, stöbert im Demeter-Online-Shop, tauscht und im Januar fängt das kribbeln wieder an um im Februar die ersten Samen in Töpfen zu säen. Alles ganz normal und dankbar das man das Ganze Gartenjahr als Hobby sehen darf und nicht zur Selbstversorgung muss. Diese ganzen Gartenblogs mit diesen perfekten Gärtner*innen, glaub keiner Statistik die du nicht selbst gefälscht hast. Es ist Zeitgeist perfekt zu sein und sich täglich selbst zu optimieren. Ich wäre für so einen Online-Blog allein schon vom Aussehen nicht geeignet, mit meinen alten Gartenschuhen (die das ganze Jahr über an einem Ast im Quittenbaum hängen), an den Klamotten bzw. an den Hosen deren Knien immer dreckig sind und verschwitzt mit Stirnband könnte ich eher als Komikerin Karriere machen, aber sicher nicht als "kompetente Fachfrau"

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Simbienchentree12StefanieDorotheeGsaelzbaerMomoDe danyDieter Basse
Wer die Saat hat, hat das Sagen
Zitat von Amarille am 9. April 2022, 9:11 Uhr

Es gibt Jahre wo einfach nichts wachsen will, trotz gutem Boden, trotz perfekter Düngung, trotz Aussaat nach dem Mondkalender, trotz perfekter Mischkultur. Meine Schwiegermutter sagte früher immer: dieses Jahr ist ein Bohnenjahr, ein Erbsenjahr...). Fast jedes Jahr fragt man sich im Hochsommer beim gießen und wenn einem die Schnecken wieder alles abgefressen haben warum man sich das an tut. Oft hat man das Gefühl für die ganze Arbeit lediglich eine Handvoll Früchte heim zu tragen,

Das kenn ich auch das Gefühl.

Aber den Unterschied merke ich jetzt wenn ich wieder ratlos vor der Gemüseabteilung im Supermarkt stehe.

Im Sommer/Herbst/Frühwinter stehe ich einfach NIE vor der Gemüseabteilung.

Und auch wenn sich Gäste und Besuch spontan anmelden - dann wird halt einfach etwas mehr geerntet.

Also trotz aller Rückschläge wegen fehlgeschlagener Versuche, Schneckenfraß oder es-will-einfach-nicht-wachsen-aus-welchem-Grund-auch-immer habe ich doch immer was zu essen im Garten.

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SimbienchenDorotheeGsaelzbaerAmarilleMomo
Zitat von am 9. April 2022, 9:02 Uhr

Wenns bei einem selbst dann nicht so aussieht denkt man ja gleich man ist zu blöd für alles.

Tatsächlich kenne ich nicht einen Gemüsegarten bei dem alles so klappt wie in den Medien vorgezeigt.

Nicht? Verdammt, ich wollte doch genau das eine Beet, das ich letztens im Netz gesehen habe, pflanzen. Wenn das dann ganz anders aussieht, bringt das doch mein ganzes Konzept durcheinander.

Ironie beiseite.

Ist vermutlich wie beim Backen: An das Original kommt das eigene Laienwerk nicht heran, da kann man schon froh sein, wenn es überhaupt heil aus dem Ofen kommt... Ähnlichkeiten sind rein zufällig.

Simbienchen, Dorothee und Amarille haben auf diesen Beitrag reagiert.
SimbienchenDorotheeAmarille

Beim Backen wiedersprech ich dir, da hat man schon eher "Büchererfolge" :-)

Nichts ist mächtiger als eine Idee, deren Zeit gekommen ist. (Victor Hugo)

Das Laienbrot ist meistens besser als die gekauften Brote. Mehl, Wasser und Sauerteig oder Hefe und sonst nichts. Bei gekauften Brot bekomme ich Bauchgrummeln.

Malefiz und Simbienchen haben auf diesen Beitrag reagiert.
MalefizSimbienchen
Jedes Mal, wenn ich aus meiner Haustür gehe, grüßen mich meine Moose und lösen ein Lächeln in meinem Herzen aus.

Ich habe mir auch ein wenig Gedanken gemacht zu den Begriffen "Selbstversorgung", "Teilselbstversorgung" und "Zusatzversorgung". Eine richtige Selbstversorgung ist fast nicht möglich, da stimme ich euch zu. Allerdings bin ich auch unsicher, was die Teilselbstversorgung betrifft. Manche schrieben ja, dass sie z.B. an Beeren nur das essen, was der Garten hergibt und auch bei geringer Ernte keine zukaufen. Kann man dann aber schon von Selbstversorgung in diesem Bereich sprechen? Ich denke nein, denn man isst ja nicht weniger Obst insgesamt, sondern nur weniger Beeren. Dafür kauft man dann beispielsweise mehr Birnen. Es handlet sich also eher um ein Ausweichen auf andere Produkte und damit um eine Zusatzversorgung. Aber natürlich ist jedes kleine Beerchen, das ich im Garten ernte und nicht kaufe, eine gute Sache. Es geht mir hier um die Begrifflichkeiten.

Von Teilselbstversorgung kann man meiner Meinung nach nur in größeren Kategorien sprechen und nicht bezogen auf einzelne Sorten.

Dorothee hat auf diesen Beitrag reagiert.
Dorothee
Zitat von Kirsten am 9. April 2022, 17:35 Uhr

Manche schrieben ja, dass sie z.B. an Beeren nur das essen, was der Garten hergibt und auch bei geringer Ernte keine zukaufen. Kann man dann aber schon von Selbstversorgung in diesem Bereich sprechen? Ich denke nein, denn man isst ja nicht weniger Obst insgesamt, sondern nur weniger Beeren. Dafür kauft man dann beispielsweise mehr Birnen. Es handlet sich also eher um ein Ausweichen auf andere Produkte und damit um eine Zusatzversorgung. Aber natürlich ist jedes kleine Beerchen, das ich im Garten ernte und nicht kaufe, eine gute Sache. Es geht mir hier um die Begrifflichkeiten.

Aber wie wichtig ist es denn, die Begrifflichkeiten soo exakt aufzudröseln? Wenn jemand erzählt, er verzehrt von diesem und jenem, was der Garten hergibt, kann er ja auch erläutern, wieviel das ist und was er anderswo bezieht. Muss das dann zwangsläufig weiter kategorisiert werden (bzw. wozu)? :?

Lena hat auf diesen Beitrag reagiert.
Lena
Zitat von Kirsten am 9. April 2022, 17:35 Uhr

Von Teilselbstversorgung kann man meiner Meinung nach nur in größeren Kategorien sprechen und nicht bezogen auf einzelne Sorten.

ich denke damit hast du es schon auf den Punkt gebracht.

 

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