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Selbstversorgung im Hortus

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Zitat von Tillivilla am 9. April 2022, 18:24 Uhr

Aber wie wichtig ist es denn, die Begrifflichkeiten soo exakt aufzudröseln? Wenn jemand erzählt, er verzehrt von diesem und jenem, was der Garten hergibt, kann er ja auch erläutern, wieviel das ist und was er anderswo bezieht. Muss das dann zwangsläufig weiter kategorisiert werden (bzw. wozu)? :?

Darauf gekommen bin ich, weil doch so schnell von Selbstversorgung gesprochen wird, wenn es gar keine ist... und da kommt die Germanistin in mir durch

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Zitat von Kirsten am 9. April 2022, 19:37 Uhr

Darauf gekommen bin ich, weil doch so schnell von Selbstversorgung gesprochen wird, wenn es gar keine ist... und da kommt die Germanistin in mir durch

Oh, wie schön! :verliebt: Dann kann ich es dir schon nachfühlen... eigentlich bin ich in der Hinsicht ja selbst ein wenig berufsgeschädigt,  weil ich mich viel mit juristischen Texten befassen muss, und wenn die unklar oder mehrdeutig formuliert sind, erschwert mir das meine Arbeit manchmal ungemein. :-( Aber in dem Fall hatte ich mir bisher ehrlich gesagt noch kaum Gedanken über die verschiedenen Ausdrücke gemacht. Ich glaube, für mich gab's bisher einfach eine Art Skala, an deren oberem Ende die (eher rare) Spezies der "richtigen" Selbstversorger stand, also derer, die tatsächlich im großen Stil Lebensmittel aus eigenem Anbau/eigener Landwirtschaft beziehen, und darunter eben alle möglichen Abstufungen, bei denen die eigene Ernte eher nur eine (dickere oder eben dünnere) von mehreren Säulen in der Lebensmittelversorgung ist. Ob es nun legitim ist, zu sagen, man versorgt sich beispielsweise selbst mit Tomaten/Beeren/Birnen, oder ob man sich dann korrekterweise irgendwie anders ausdrücken müsste - die Frage habe ich mir ehrlich gesagt noch nie gestellt.

Ich glaube, völlige Autarkie vorauszusetzen, ist sowieso unrealistisch, aber so wie es meine Uroma hatte, finde ich es grundsätzlich schon sehr inspirierend. Einen vielfältigen Gemüsegarten, verschiedene Obstbäume (Äpfel, Birnen, Kirschen, Weichseln, Nüsse), zahlreiche Ribiselsträucher, eine Handvoll Hühner für die Eier und sogar eine Kuh für die Milch. Den Brotteig hat sie beispielsweise auch selbst zubereitet und dann beim Bäcker backen lassen.

Leider war ich als Teenie nicht vorausschauend genug, von ihr zu lernen - wenn sie heute noch leben würde, hätte ich viele Fragen an sie. :-/

Simbienchen, Mü und Gsaelzbaer haben auf diesen Beitrag reagiert.
SimbienchenGsaelzbaer

Zumindestens schaffe ich es den Knoblauchbedarf eines Jahres zu decken. Bin ich dann ein Teilselbstversorger? Vielleicht sollten wir nur vom Ertrag aus der Ertragszone sprechen, dann fällt der Begriff Selbstversorgung und seine Definition weg.

Simbienchen und Gsaelzbaer haben auf diesen Beitrag reagiert.
SimbienchenGsaelzbaer
Jedes Mal, wenn ich aus meiner Haustür gehe, grüßen mich meine Moose und lösen ein Lächeln in meinem Herzen aus.

Das, was wir hier tun, ist sozusagen die Wiederentdeckung unserer (Um)Welt. Wohl kaum eine Generation des "Abendlandes" wusste und weiß so wenig über die Dinge, die uns umgeben, wie die unsrige.

Ich begann mit der Permakultur bei uns vor zehn Jahren, als mit klar geworden war, dass ich in kurzer Zeit verhungern würde, wenn ich meine Lebensmittel selber produzieren müsste. Zur Not konnte ich damals noch ein halbes Dutzend Baumarten unterscheiden. Dass unser Leben von der Existenz der Regenwürmer abhängt, hätte ich ins Reich der Fabel verwiesen... Unendlich viel Wissen ist verloren gegangen. Wissen, das, so wie die Dinge im Augenblick laufen, wohl wieder sehr wichtig werden wird (da freut sich die Germanistin über den Stabreim...lol).

Das muss nicht bis zur persönlichen Autonomie führen. Aber jeder noch so kleine Schritt in diese Richtung zählt. Und kann als Vorbild für diejenigen dienen, die nach uns den Planeten wieder instand setzen müssen...

 

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Zitat von Dieter Basse am 9. April 2022, 20:04 Uhr

Hilfe!!! Eine Germanistin im Forum!!! Bitte nur noch absolut präzise, durchdachte, sowie orthografisch und grammatikalisch korrekte Beiträge einstellen!

Ich sitze hier natürlich mit gezücktem Rotstift und am Jahresende kriegst du deine Fehlerbilanz von mir    

Simbienchen hat auf diesen Beitrag reagiert.
Simbienchen

Mir wär die Begrifflichkeit genauso wurscht, wie die Kategorie, wo ich reingehöre.

Ich mach halt, wies passt, meist chaotisch, meist später als Lehrbuch, mit sämtlichen Anfängerfehlern (zu dicht, zu spät geerntet, mit dem Salat bis zum Schossen gewartet, weil er doch grad so schön ist und viel zu schade zum ernten...)

Dann hab ich eine dichte Reihe Mangold, die ich gar nicht essen kann (eine Badewanne voll aus einer Reihe von 1,2m, davon ein Viertel schon wieder ömm, weil zu spät) und koch das ein, damit der Rest nicht auch noch hopps geht.

Ich find es toll, daß ich Gemüse aus dem Garten hab, wie es grad kommt. Ich find es toll, wie es wächst, und es ist immer anders, und weil ich wenig Buch führ, lern ich erst nach xmal dem gleichen Fehler.

Macht aber nix. Dafür hab ich auch kaum Arbeit, also, das machen mach ich halt, wenn es mir passt, und dadurch ist es nicht Arbeit, sondern Gartenvergnügen, fast 😉🤣

Und man kann auch als Nichtkönner beträchtliche Ernten einfahren, wenn auch nicht so Bilderbuchmäßig wie auf Insta, fb usw. Also alle die denken, sie können nicht: aus Fehlern wird man klug, drum ist einer nicht genug.

Irgendwas wird schon bei rauskommen,  jnd wenns halt ne Reihe Wühlmausfutter ist wie meine Möhren letztes Jahr 🤣🤣

Tillivilla, Mü und 3 andere Benutzer haben auf diesen Beitrag reagiert.
TillivillaDorotheeBountyMomo

Wenn jemand mich fragt, warum ich im Garten so viel „arbeite“, sage ich immer: Ich arbeite nicht - ich mache hier nur, was mir Spaß macht. 😁

Manchmal habe ich Ideen, und dann habe ich keine Ruhe, weil ich sie sofort umsetzen will.

Aber oft trödele ich auch nur so meditativ vor mich hin, pflücke hier und da was ab („Ernte“), streichle hier und da den Boden („Häckeln“) oder ich decke gegen Abend die Erde zu („Mulchen“) …

Und wenn ich dann am Gartenzaun stehe, dann höre ich die Kinder nölen: „Oh, Mama muss sich noch von ihren Pflanzen verabschieden!“ 🙄

😂

Und aus dieser meditativen Mensch-Garten-Beziehung entsteht auch noch ein bisschen Nahrung. Nur kleine Mengen (es ist ja auch alles erst im Entstehen), aber auf jeden Fall eine Bereicherung. Ist das nicht schön? 😄

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