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Selbstversorgung im Hortus

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Ich habe das Glück, einen relativ großen Garten zu haben. Und habe die Ertragszone auf dem Bereich angelegt, der am schwierigsten zu gestalten ist - meine lehm-steinige Aushubsrampe. Wüßte nicht, was sonst damit machen, und es ist für mich eher ein Hobby. In den Terassenbeeten ist die Erde nämlich ausnahmsweise mal handelbar, weil Kompost vom Werk, ich liebe es, Zeug zu probieren, wachsen zu sehen, und vor allem kommt es meiner Spontanität entgegen, Salat frisch zu ernten, und nicht zu kaufen und binnen kurzem verbrauchen zu müssen. Das hat sich zwar mit dem neuen Kühlschrank und dem 0-Grad Gemüsefach deutlich verbessert, aber ein Salatkopf aus dem Garten ist immer noch unschlagbar. Genauso wie Tomaten. Die schmecken nämlich gekauft nicht so gut.

Selbstversorgung oder eine Teil-SV strebe ich nicht an. Dazu bin ich zu schusselig, ich verpasse gerne optimale Sä- und Erntezeitpunkte, und ich möchte nicht, daß es in Arbeit (also in Müssen) ausartet, wenn ich doch eigentlich grad Fahrradfahren "muss". Wenn ich nicht ernte, erntet irgendein Vogel, Maus, oder am End ein Regenwurm.

Andererseits habe ich die Pufferzone auch ziemlich essbar angelegt. Theoretisch, die muss halt noch wachsen.

Stefanie, Amarille und Momo haben auf diesen Beitrag reagiert.
StefanieAmarilleMomo

Danke @simbienchen - so wie du es erklärt hast, leuchtet mir die Bedeutung der Ertragszone für den Hortus ein. Ich glaube, jetzt habe ich das 3-Zonen-Konzept erst richtig verstanden. 💡😳

Zitat von Momo am 29. März 2022, 15:23 Uhr

Danke @simbienchen - so wie du es erklärt hast, leuchtet mir die Bedeutung der Ertragszone für den Hortus ein. Ich gLaube, jetzt habe ich das 3-Zonen-Konzept erst richtig verstanden. 💡😳

Das freut mich aber sehr...

" Zweifle nie daran, dass eine kleine Gruppe engagierter Menschen die Welt verändern kann -tatsächlich ist dies die einzige Art und Weise, in der die Welt jemals verändert wurde! "

Wie würdet ihr generell überhaupt den Begriff Selbstversorgung (bei einzelnen Gemüse- oder Obstarten) definieren? Einerseits könnte man ja davon ausgehen, dass es darauf ankommt, eine bestimmte, ausreichende Menge für den eigenen Bedarf zu produzieren, so dass man wenigstens für einige Wochen/Monate vom Zukauf unabhängig ist. Andererseits könnte man aber genauso sagen, dass man sich mit der tatsächlichen Menge, egal wie klein oder groß sie tatsächlich ausfällt, selbst versorgt und darüber hinaus dieses Obst oder Gemüse prinzipiell nicht dazukauft. Als Beispiel: Wir haben Himbeeren, Brombeeren, Kulturheidelbeeren, Stachel- und Johannisbeeren im Garten. Über die Ernte von diesen Sträuchern freuen wir uns sehr, wir essen, was sie uns bieten, und seien es nur 10 Früchte. Wir kaufen aber prinzipiell keine zusätzlichen Beeren im Laden. Gilt das schon als Selbstversorgung? Irgendwie vermutlich schon, aber gleichzeitig kommt es mir so banal vor, wenn ich die langen Zeiträume und großen Mengen von Gurken, Tomaten, Bohnen und Kartoffeln bei uns dagegen halte.

Stefanie und Momo haben auf diesen Beitrag reagiert.
StefanieMomo

Also für mich wäre "Selbstversorgung" mit etwas dann erreicht, wenn man vom Samen zur Ernte alles selbst im Garten gewinnt und es nicht mehr kaufen muß. "Teilselbstversorgung" verstehe ich als Versorgung mit etwas zur regulären Erntezeit und ggf. mit Einlagerung darüber hinaus, die aber nicht für das ganze Jahr reicht. 10 Früchte im Zusammenhang mit "Versorgung" ist natürlich schon zum schmunzeln ;-) aber im Prinzip hast Du natürlich recht, wenn Du die sonst nicht kaufst ist das auch eine Form von Selbstversorgung.
An die Beeren habe ich gar nicht gedacht, da wären wir jedenfalls für Johannis- und Himbeeren auch auf der Selbstversorger-Seite. Derzeit siehts gut aus, daß das dieses Jahr auch für Kultur-Heidelbeeren gilt. Da haben wir  zwei darbende, traurige Sträuchlein vom Vorbesitzer übernommen, die von dichtem Gras umwuchert waren und kaum Blätter hatten. Denen habe ich eine Kur mit torffreier Rhododendronerde und Rindenmulch verpaßt und einen dritten Strauch dazugepflanzt. Sie sind nun wieder richtig frisch, treiben neu aus und sehen so aus, als ob sie dieses Jahr richtig üppig tragen möchten

Stefanie, Dorothee und 2 andere Benutzer haben auf diesen Beitrag reagiert.
StefanieDorotheeAmarilleMomo
»Wer der Gartenleidenschaft verfiel, ist noch nie geheilt worden. Er fühlt sich immer tiefer in sie verstrickt.« – Karl Foerster

Ich strebe definitiv eine Vollversorgung mit Gemüse/Obst/Kräutern an.

Alles andere kaufe ich nach wie vor (Nudeln, Milchprodukte, Eier, Salz, Fleisch....)

Ich versuche meine Etragszone so arbeitsextensiv wie möglich zu gestalten, so dass ich sie neben Beruf noch bewirtschaften kann.

Mit fast-automatischer Bewässerung mit Regenwasser, Gefälle und Zeitschaltuhr (die muss ich halt aufdrehen) und Mulchen klappt das ganz gut, da fällt schon mal ein sehr großer Teil an Arbeit weg (kein Umgraben, Unkrautjäten, Gießen)

Ich verwende fast nur eigenes Saatgut oder getauschtes mit umliegenden Gärten. Ich kaufe eigentlich nur Saatgut von Möhren und roter Beete. Rote Beete blüht bei mir nicht und Möhren sind zu unsicher da es bei mir auch wilde Möhre gibt. An Pflanzen kaufe ich die Kohlarten wie Brokkoli und Rosenkohl (zu viel Aufwand für zu wenig Pflanzen). Grünkohl ist wiederum einfach zum aussäen im Sommer, aber auch da gekauftes Saatgut.

Bis jetzt habe ich sehr wenig Gemüse dazugekauft (im Februar/März/April).

Mit meiner Ertragszonenerweiterung (70m²) möchte ich den Winter besser überstehen mit Lagermöhren, mehr Lauch, Zwiebeln, Knoblauch Rosenkohl, Sellerie etc. oder auch ein paar Kartoffeln für die sonst zu wenig Platz war.

Ich wünsche mir zudem ein Hochbeet mit Abdeckung, so dass ich das Frühjahr besser nutzen kann.

Im Frühjahr nutze ich viel den Giersch, Brennesseln, kleine Kresse, Gundermann ... die Wildkräuter.

Auch an Gewürzen versuche ich so viel wie möglich selbst zu ernten und zu haben.

Extrem schwierig finde ich das richtige Timing für Aussaat und Pflanzen. Da hoffe ich noch mehr zu lernen um den gewaltigen Überschuss, der im Sommer mit allem Gemüse entsteht besser verteilen zu können. Frisch essen ist wesentlich einfacher als haltbar machen müssen.

Aber ich freue mich an meinen Tomatengläsern, Pesto, Himbeer-Pfirsich-Apfel-Birnen-kompott fürs Müsli. Da ist trotz hohem Konsum immernoch reichlich vorhanden.

Mit neuer PV-Anlage ziehen auch die Dörrapparate meiner Freundinnen ein und ich bin gespannt auf getrocknete Tomaten, Feigen, Aprikosen. Oder auch Himbeeren??

Ok, sorry, ich komme ins Schwärmen.

Ich denke eine Fast-vollversorgung mit Gemüse, Obst, Kräutern ist machbar.

Eine absolute Selbstversorgung nicht.

Ich habe allerdings auch den Luxus mit keinerlei Platzmangel.

Der neuen Ertragszonenfläche hat nur eine langweilige blütenarme Quecken-Fettgraswiese weichen müssen.

Nicht jeder hat den Platzluxus wie ich und muss für eine Grünzeugversorgung wesentlich effizienter wirtschaften. Aber da gibts es ja mittlerweile auch superviel Konzepte der Umsetzung.

Ich finde nach wie vor jeder Salat und jeder Schnittlauch der im eigenen Garten wächst ist eine Entlastung der aufwändigen Produktion und damit der Umwelt

 

 

Malefiz, Stefanie und 3 andere Benutzer haben auf diesen Beitrag reagiert.
MalefizStefanieDorotheeDorfgärtnerMomo

Spannendes Thema!

Bei uns nimmt die Ertragszone schon eine große Bedeutung und auch reichlich Platz im Garten ein. Unser Ziel ist im Bereich Kräuter eine Voll-Selbstversorgung und im Bereich Obst irgendwann eine überwiegende Selbstversorgung (mit ein paar exotischen Ausnahmen vielleicht). Noch sind unsere Bäume dafür aber zu jung. Wir haben uns dafür auch schon einen Vorratskühlschrank komplett mit Bio-Fresh-Schubladen geholt.

Beim Gemüse wäre mir eine Selbstversorgung viel zu anstrengend. Aber in der Haupterntezeit verringert sich der Einkauf von Gemüse schon erheblich. Kartoffeln kaufen wir dann 3-4 Monate lang nicht ein. Und ich liebe Gemüse, dass sich nahezu dauerhaft oder zumindest mehrfach beernten lässt. Das ist für mich dann ein gutes Verhältnis zwischen Aufwand und Ertrag. Auf jeden Fall hat der eigene Gemüseanbau für mehr Wertschätzung für die Landwirtschaft bei mir geführt. Wie viel schief gehen kann bis zu Ernte! Und wie festgelegt wir wären, wenn wir wirklich nur saisonal essen würden.

Bei mir gab es den Gemüsegarten ja vor dem Hortusgedanken. Aber ich glaube, dass sich dadurch auch noch mal was an der Denkweise bei mir verändert hat. Ich schaue jetzt halt gerne, von welchen Pflanzen sowohl wir als auch die Tierwelt etwas haben. Blühender Brokkoli und Radieschen dürfen gerne mal stehen bleiben. Den Fenchel dürfen die Bienen komplett haben. Die Naschhecke in der Pufferzone wird nur teilweise beerntet, wenn genug da ist. Tja, und die Bohnenkrauthecke darf im Sommer halt nicht geschnitten werden, das ist ein Bienenparadies.

 

Dorothee und Momo haben auf diesen Beitrag reagiert.
DorotheeMomo

Wie würdet ihr generell überhaupt den Begriff Selbstversorgung (bei einzelnen Gemüse- oder Obstarten) definieren? Einerseits könnte man ja davon ausgehen, dass es darauf ankommt, eine bestimmte, ausreichende Menge für den eigenen Bedarf zu produzieren, so dass man wenigstens für einige Wochen/Monate vom Zukauf unabhängig ist.

 

Für mich beinhaltet der Begriff "Selbstversorgung" schon die Unabhängigkeit vom Zukauf. Deshalb spreche ich auch lieber von Teil- oder Zusatzversorgung. Jedes Jahr fällt der Ertrag ja anders aus, darum ist Vielfalt wichtig, dass immer etwas im Garten einen gewissen Ertrag bereit hält.

Ich glaube, dass uns für eine richtige und ernsthafte Selbstversorgung aus dem Garten noch das Kowhow, Wissen und die Bereitschaft fehlt. So lange wir immer noch etwas dazu kaufen können, bleiben wir " gemütlich"

Dadurch dass wir aber auch oft Überschüsse haben, weil zeitgleich vieles reif und erntebereit ist, macht man es haltbar und kann somit später darauf zurückgreifen. Einkochen, Einfrieren, Dörren, Fermentieren/Einlegen, Trocknen, Saftpressen, Lagerung etc...da kommt einiges für Wochen und Monate zusammen. Man muss sich natürlich mit diesen Möglichkeiten auseinandersetzen...

Bei Obst fällt ja oftmals sehr viel zeitgleich an, was sich zum Einkochen und Einfrieren anbietet

Z.B. Lageräpfel, Nüsse, Knoblauch, Zwiebeln, Kürbisse, Kartoffeln, Möhren, Pastinaken und Zucchini können dich bei richtiger Lagerung über den Winter versorgen.

Es lohnt sich auch, sich mit dem Anbau von Wintergemüse zu beschäftigen. Wenn wir lernen, es richtig zu machen, dann können wir unsere Beete ganzjährig mit wenig Aufwand immer wieder neu bepflanzen und viel ernten. Grünkohl ist ein wunderbares Wintergemüse.

Also, mein Garten gibt mittlerweile genug für eine ordentliche Zusatzversorgung her. So hatte ich letztes Jahr die Überschüsse von Erdbeeren, Aroniabeeren, Stachel - und Johannisbeeren, Rhabarber und Felsenbirnenbeeren eingefroren, dass ich immer genug für Müsli, Smoothie und Kuchen bis jetzt sogar noch zur Verfügung hatte. Wir kaufen auch nur das dazu, was der Garten nicht hergibt.

Was mir noch fehlt, sind Lagerapfelbäume, meine tragen noch nicht, sie sind noch zu jung. Einen Walnussbaum hätte ich auch gerne, aber der wird so riesig, ich glaube das wird ein Wunsch bleiben. Aber Nüsse haben bei der Selbstversorgung auch einen hohen Stellenwert.

 

Stefanie, Dorothee und 2 andere Benutzer haben auf diesen Beitrag reagiert.
StefanieDorotheeOostfreesen JungMomo
" Zweifle nie daran, dass eine kleine Gruppe engagierter Menschen die Welt verändern kann -tatsächlich ist dies die einzige Art und Weise, in der die Welt jemals verändert wurde! "

Das Thema mit dem zu großen Walnussbaum hat mich auch beschäftigt. Ich habe letztes Jahr eine veredelte Zwergform gesetzt, die sogar im Herbst mit einer Nuss ankam. Daher hoffe ich auch, dass sie schneller trägt als normale Sämlinge.

Simbienchen, Dorothee und Momo haben auf diesen Beitrag reagiert.
SimbienchenDorotheeMomo

Bei uns ist es auch eine Teilselbstversorgung. Die Ertragszone ist noch lange nicht im gewünschten Zustand aber eine Versorgung mit Beerenobst und Haselnüssen ist schon ganz gut angelaufen. Bei Knoblauch wird sogar der Jahresbedarf geerntet. Der Spargel wird nächstes Jahr zum ersten Male geerntet, die angepflanzte Menge reicht für zwei Personen aus.

Es ist auch nicht so richtig abzuschätzen welche Menge angebaut werden sollte um seinen Bedarf zu decken.

Dazu kommt noch die Versorgung mit Eiern, die so 80-90 % des Bedarfes abdeckt.

Simbienchen, Stefanie und 2 andere Benutzer haben auf diesen Beitrag reagiert.
SimbienchenStefanieDorotheeMomo
Jedes Mal, wenn ich aus meiner Haustür gehe, grüßen mich meine Moose und lösen ein Lächeln in meinem Herzen aus.
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