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Regiosaatgut ja/nein

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Denn Pollen stehen leider nicht unbegrenzt zur Verfügung.

Das nicht, aber in der Gesamtheit gesehen, sind die Honigbienenvölker in den letzten Jahren ja immer weniger geworden, was man so am Rande mitbekommt.

 

 

Zitat von Malefiz am 2. Januar 2023, 23:51 Uhr

Denn Pollen stehen leider nicht unbegrenzt zur Verfügung.

Das nicht, aber in der Gesamtheit gesehen, sind die Honigbienenvölker in den letzten Jahren ja immer weniger geworden, was man so am Rande mitbekommt.

 

Das stimmt so nicht. Sowohl die Zahl der im Deutschen Imkerbund organisierten Imker, als auch die Zahl der dort registrierten Völker werden immer mehr. Als ich vor zwölf Jahren mit dem Imkern begonnen hatte, war mit etwa 80000 Imkern und 600 000 Völkern ein Tiefpunkt erreicht. Inzwischen sind es wieder etwa 135 000 Imker mit etwa einer Million Völker, Tendenz weiterhin steigend.

Simbienchen hat auf diesen Beitrag reagiert.
Simbienchen

Da mich die Imkerei immer wieder interessiert überlege ich ob ich mal versuche meine Wiese als Stellplatz für Honigbienen anzubieten.

Honigbienen habe ich extrem selten gesehen hier in den letzten Jahren. Eigentlich nur im Sommer als mein wilder Wein geblüht hat und als ich den Essigbaum noch hatte dort an den Blüten.

Die Obstbaumblüte war Honigbienenfrei und auf meiner Wiese auch so gut wie keine zu sehen, allerhöchstens mal am Weißklee und Löwenzahn.

Jetzt frage ich mich natürlich ob die Honigbiene eine wirkliche Konkurrenz zu den - wirklich wenigen - Wildbienen ist.

So wie ich das beobachten habe stürmen die Honigbienen die Massentracht wo viele viel ernten können. Für eine einzelne kleine Wicke/Glockenblume/Dost...etc. haben die sich noch nie interessiert.

Wird das dann anders wenn da plötzlich 10.0000 Honigbienen rumfliegen? Nehmen die dann alles was in der Nähe ist?

 

Zitat von Martin am 3. Januar 2023, 0:21 Uhr

 

Das stimmt so nicht. Sowohl die Zahl der im Deutschen Imkerbund organisierten Imker, als auch die Zahl der dort registrierten Völker werden immer mehr. Als ich vor zwölf Jahren mit dem Imkern begonnen hatte, war mit etwa 80000 Imkern und 600 000 Völkern ein Tiefpunkt erreicht. Inzwischen sind es wieder etwa 135 000 Imker mit etwa einer Million Völker, Tendenz weiterhin steigend.

Tendenz, hier wo ich es beobachten kann. Mehr Privatmänner und Frauen, die sich weiterbilden und Völker halten. Wo ich natürlich nicht erkenne, ob es mehr werden, weil mir da der persönliche Bezug zu fehlt - aber danke für die Erläuterung.

Was mir halt auffällt, Schilder, am Zaun oder Tor, die darauf hinweisen, hier wird Honig aus eigener Produktion verkauft. Aber in München, als städtischer Kreis, kann es mehr sein, als auf dem Land, denn da noch zu wenig Nahrungsangebot, oder?

Das ist jetzt eher ein Bienenthread geworden...

Zitat von am 3. Januar 2023, 7:40 Uhr

Jetzt frage ich mich natürlich ob die Honigbiene eine wirkliche Konkurrenz zu den - wirklich wenigen - Wildbienen ist.

So wie ich das beobachten habe stürmen die Honigbienen die Massentracht wo viele viel ernten können. Für eine einzelne kleine Wicke/Glockenblume/Dost...etc. haben die sich noch nie interessiert.

Wird das dann anders wenn da plötzlich 10.0000 Honigbienen rumfliegen? Nehmen die dann alles was in der Nähe ist?

 

Wenn die Massentracht DA ist, nicht. Das ist im Sommer oft das Problem. Wenn nichts mehr da ist, nehmen sie natürlich "alles", was sie finden, sie wollen ja auch leben, und das Bienenjahr hat 7 Monate ohne Nektareintrag, muss man sich als Mensch mal vorstellen...

Aber es kommt ja auch auf den Bestand an - 10 000 Honigbienen, wie du schreibst, sind, glaube ich, nicht sehr dramatisch, das ist ein sehr kleines Volk oder eines Richtung Winter. Ihr Radius ist immerhin relativ groß (im Gegensatz zu manchen Wildbienen, die kaum 500 m fliegen). Unser Nachbar hat ein Volk im Garten, naturräumlich gesehen ist das ein einziger Garten, und hier ist NICHT alles voller Honigbienen - außer, die Kirschpflaumen blühen und später die Kirschen. Aber dann sind sie eben auch NUR dort.

Ich nehme auch wahr, dass mehr Leuten Honigbienen haben, aber in meiner Gegend würde ich sagen: Davon sind viele, die ein, zwei Völker in einer Bienenkiste (also ohne Rähmchen) halten und nicht unbedingt auf Honig aus sind. Also keine Imkerei im großen Stil. Vielleicht nicht mal beim Veterinäramt gemeldet, aber das ist ja ein anderes Problem...

Ich glaube, da kann man nur in der eigenen Gegend hinspüren.

In meinem Imker"kurs" hieß es: Wer Honigbienen hält, ist verantwortlich, dass sie auch etwas zu essen finden, er (oder sie) muss so gärtnern, dass es für Bienen gut ist, sorgt für Weide und Linde, Obstgehölze und bunte Wiesen. Wenn alle Imker das täten... wär´s besser . Manchmal sehe ich Absurditäten wie ein eingezäuntes, absolut steriles Rasengrundstück mit der Thujahecke drumherum und fünf Bienenstöcke in der Mitte aufgepflanzt. Aber das ist zum Glück ja nicht die Regel .

Auf dem Bild sieht man, dass es nicht nur Mobbing ist, sondern auch oft einträchtig. Im wahrsten Wortsinn .

 

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Malefiz und Simbienchen haben auf diesen Beitrag reagiert.
MalefizSimbienchen

Kurz noch zur Ergänzung zu meiner Aussage:

Denn Pollen stehen leider nicht unbegrenzt zur Verfügung.

Man hat mittlerweile festgestellt, dass sich bestäubte Blüten schneller schließen. Das heißt, sie stehen dann mit ihrer Rest-Pollen- und Nektarmenge nicht mehr zur Verfügung. Hat man also einen großen Bestand an Honigbienen in seiner Nähe, die in der Quantität und Qualität zur Bestäubung von Blüten in der Masse beitragen, bleibt für die Wildbienen weniger übrig.

Die Honigbienen sind in einigen Aspekten schwer im Vorteil, neben ihnen haben es unsere Wildbienen echt schwer !

Ich habe selbst bei meinem Bienenvolk in meinem Garten beobachten können, dass die Bienen auf fast alle Blüten gehen. Nicht nur bei trachtarmen Zeiten, sie haben gesammelt, was das Zeug hält. Ich habe mich aus diesem und weiteren anderen Gründen darum vorläufig gegen die Haltung von Honigbienen entschieden, es gibt schon zu viele Imker in meiner Nähe.

Und ich kann Martins und Primulaveris Aussagen zum Wachsen der (gemeldeten und nichtgemeldeten) Imkergemeinde / Hobbyimker und der Bienenvölker bestätigen, das wurde auch in Imkerkreisen bestätigt.

Zu diesem immer noch sehr hoch diskutierem Thema ein paar interessante Artikel:

https://www.wildbiene.org/konkurrenz-wildbienen-honigbienen/

Wildbienen und die Konkurrenz zur Honigbiene

Dann habe ich noch eine Bitte....

Ich möchte nur ungerne diese interessante und lebhafte Diskussion stören , aber könnten wir das Thema "Wildbiene versus Honigbiene" bitte im dazugehörigen Thread weiterführen ? 🙏

Den Thread dazu findet ihr hier :

https://hortus-netzwerk.de/forum/topic/wildbiene-versus-honigbiene/?part=2

 

tree12, Primulaveris und Hamperl haben auf diesen Beitrag reagiert.
tree12PrimulaverisHamperl
" Zweifle nie daran, dass eine kleine Gruppe engagierter Menschen die Welt verändern kann -tatsächlich ist dies die einzige Art und Weise, in der die Welt jemals verändert wurde! "

Das schöne, an Diskussionen ist, sie entwickeln sich. Es mag durchaus so scheinen, das sich die Honigbiene mit der Solitärbiene ins Gehege kommt, aber viele Solibienen fliegen früher, länger als Biene Maja und auch bei kühleren Temperaturen.

Und Blumenwiesen sind nicht mehr so breit gestreut, wie einst.

Der Blumenwiese wäre schon geholfen, würde sie Anfang Juni gemäht, statt bereits im Mai. Oder man mäht Streifen, statt Kahlschlag. Nur steht der Aufwand, gegenüber dem Nutzen. Und der Nutzen steht dem gegenüber, der sie nutzen will. Der Bauer fürs Vieh - dem Insekt, dem Vogel, dem Säugetier. Die letzten drei dann eher verlieren, als das der Bauer sein Vieh hungern ließe.

Wobei ich den Bauern nicht zwingend in der Schuld sehe, sondern das System, welches dahinter steht.

Davon ab, die natürlichen Grenzen schwinden, durch Klimawandel, durch Unkenntnis, durch Profit.

Wenn man sich durch die "Topographie" - Reihe von Dieter Wieland schaut, dann hat er manches schon in den Siebziger Jahren, des letzten Jahrhunderts erwähnt.

Von der Hecke bis zu Grün kaputt hin zur Flurbereinigung. Vieles was Jahrhunderte Bestand hatte, was unsere Altvorderen aus guten Grund wachsen ließen, wurde niedergemäht, vernichtet, großzügig entsorgt, braucht ja keiner. Aber, der Mensch ist ja durchaus lernfähig, er versucht nun wieder zurück zu rudern und das finde ich doch durchaus spannend.
Man wird den Urzustand zwar nicht mehr herstellen können, aber die Natur hilft gern und macht mit.

Deswegen werde ich sicherlich wieder eine Blühwiese anlegen, Bäume pflanzen, weniger um sie zu nutzen, sondern sie benutzen zu lassen. Man kann ja nur anderen begeistern, wenn man ein Beispiel gibt. Nicht den mahnenden Zeigefinger erheben, sondern einfach zeigen, es geht auch heimischer.

Wenn deine Pflanzungen mehr Ertrag schaffen, ohne Gifteinsatz gegen die Natur. Dann kann man durchaus Andere begeistern. Wenn man sieht, wie viel mehr Leben in so einer bunten Wiese passiert, dann kann der Bauer durchaus, eine Staffelmahd zulassen. Zumal der Boden davon immens profitiert.

Primulaveris und Gsaelzbaer haben auf diesen Beitrag reagiert.
PrimulaverisGsaelzbaer

@freder

A bissl verwirrt bin ich aber trotzdem. Es ist ein Stadtgarten, schreibst du. Du vermutest oder weißt, das Feldhasen oder Kaninchen deine Pflanzungen binnen einer Nacht dezimieren?

Ist da kein Zaun drum rum?

Und wenn du in der Umgebung deiner Stadt wandelst, gibt es da Felder mit vorhandenem blühenden Wildkräutern? Wo man sich, "Stelle merken und im Herbst wieder kommen" Samen sammeln könnte?

Zitat von Malefiz am 5. Januar 2023, 7:46 Uhr

@freder

A bissl verwirrt bin ich aber trotzdem. Es ist ein Stadtgarten, schreibst du. Du vermutest oder weißt, das Feldhasen oder Kaninchen deine Pflanzungen binnen einer Nacht dezimieren?

Ist da kein Zaun drum rum?

Und wenn du in der Umgebung deiner Stadt wandelst, gibt es da Felder mit vorhandenem blühenden Wildkräutern? Wo man sich, "Stelle merken und im Herbst wieder kommen" Samen sammeln könnte?

In Karlsruhe sind in der ganzen Stadt, zumindest da wo ein bisl Ruhe ist, Kaninchen. Unser Garten liegt in einem sehr grossen Kleingartenbereich mit vielen Parzellen die z.T. garnichtmehr verpachtet werden. So eine Parzelle ist genau neben unserem Garten in dem sich die Kaninchen fleissig vermehren. Ein Zaun bringt bei Kaninchen nicht viel ausser wir würden ihn auch einen Meter im Boden vergraben.

Ich habe noch keine Blühwiese gesehen habe aber auch nie wirklich drauf geachtet. Werde aber jetzt mal die Augen offener halten.

Malefiz hat auf diesen Beitrag reagiert.
Malefiz

Geht Karlsruhe nicht gegen die Karnickel vor? Oder kann man auch Prädatoren beobachten?

Bei uns in München, sind schon einige öffentliche Parks statt mit schnödem Rasen, nun mit Blühwiesen versehen. Was ich total spannend finde, wenn aus der Wiese, dir der Klappertopf entgegen blitzt.

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