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Mähen

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Zitat von Frank Schroeder am 15. August 2020, 17:54 Uhr

Hi Andrea @andreamast , ich sehe da kein Problem. Die Färberkamille und die Wilde Möhre haben doch garantiert überwiegend ausgereifte Samen. Dann kannst ab jetzt mähen. Es ist auch kein Problem das Mähgut eine Zeit lang liegen zu lassen. Das hat sogar Vorteile. Die Samen reifen nach und fallen aus , je nachdem wie dicht die Schwaden sind sterben Gräser darunter ab und in der offenen Fläche können die ausgefallenen Samen keimen. Ausserdem entziehen die Bakterien beim Zersetzten der Halme dem Boden Stickstoff. So kann man seinen Boden abmagern , wenn man das Mähgut erst nach ein paar Monaten(jenachdem auch garnicht) entfernt.

Danke, Frank, dann werde ich demnächst die kleine Fläche mähen, das sind nur 2 qm oder so... Es handelt sich um die eigentlich einjährige Mischung M 12 von Syringa/Paul Westrich, die jetzt im zweiten Jahr schöner war als im ersten Jahr. Soll ich dann einfach abwarten, was sich dort nächstes Jahr tut oder besser im Frühjahr nachsäen? Falls nachsäen - nochmal M 12 oder einfach ein paar Samen von Einjährigen oder mal eine ganz andere Mischung?

Hi Andrea @andreamast , wenn dir die Mischungg gefallen hat , nutz doch einfach die Samen der da schon stehenden Stauden. Einfach den Boden an ein paar Stellen aufrauhen oder dickere Schwaden liegenlassen und Ende September entfernen. An den Stellen wird ja die vorhandenen Sämereien auflaufen.

Hi Doro @doro , das Abmagern durch liegenlassen funktioniert so: Bakterien brauchen Stickstoff , N,  um alle schlecht zersetzbaren Stoffe wie Stängel , Rinde , Äste umbauen zu können. Der ist aber in diesen Materialien nur in geringen Mengen verfügbar , deshalb müssen die Bakterien Stickstoff aus dem Boden entnehmen um Kohlenstoff haltige Materialien zersetzen zu können. Wenn dann alles zersetzt ist sind Humuskomplexe(Kompost) entstanden. Die sind in der Lage alle möglichen Stoffe zu speichen und an Pflanzen abzugeben. Das wäre dann uninteressant für eine magere Wiese. Bis die Fasern zu Kompost ( Humuskomplexe) umgebaut sind ,dauert ziemlich lange. Man hat ca. 3-6 Monate Zeit , je nach Wärme und Feuchtigkeit grobes Material von seiner gemähten Wiese abzuräumen bevor ein neuer Stickstoffeintrag durch Humus stattfindet. Kompost hat übrigens vielleicht einen Stickstoffanteil von 1,5-2,5% , als Vergleich mineralischer Rasendünger hat zwichen 18 und 30%.

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tree12uschTillivillaEvyDorotheeGsaelzbaer

@doro das hab ich mal vom Anfang der Disskussion kopiert. Hallo Annika, das hört sich ja gut an!  Vor allem das Teilmähen.  An deiner Stelle würde ich bei der Fläche auch den Balkenmäher einsetzten.

Das Gerät unterscheidet sich im Mähverhalten und bei der Tierschonung nur wenig von der Sense.

Zu deinem Heuschnitt habe ich noch eine Anmerkung.  Hast du schon mal was vom C/N Verhältnis gehört?

Das ist der Verbrauch von Stickstoff N um Kohlenstoff C abzubauen. Ein ideales Verhältnis ist 1 Teil N auf 25 Teile Kohlenstoff.

Bakterien brauchen also Stickstoff um Kohlenstoff abzubauen. Im Umkehrschluss ist es also sogar hilfreich den Grasschnitt , in Heuform  eine Zeitlang

AUF der Wiese liegen zu lassen.

Das hat nämlich zwei Vorteile.

Unter dem Heu sterben die Gräser/Untergräser ab und dem Boden wird Stickstoff entzogen . Somit wird er mehr abgemagert als wenn man alles sofort abräumt! Die Flächen mit abgestorbener oder durch das lagernde Heu geschädigter Grasnarbe weisen dann offene Bereiche auf , die dann mit Stauden eingesäht werden können.

Vielleicht probierst du das ja mal auf einem Teilbererich aus. Das Heu ca. 3 Monate als Schwaden liegen lassen und dann abräumen.

Auf unserer 12 Jahre nicht gemähten Wiese entfernen wir unerwünschtes Gehölz , ansonsten hätten wir , wie du auch schon gesagt hast alles voller Bäume und Sträucher.

LG Frank

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tree12uschDorotheeGsaelzbaer

Hallo Frank, vielen Dank für die ausführlich Erklärung, ist wie immer sehr hilfreich. :-)

Und wärend die Welt ruft ... Du kannst nicht alle retten! Flüstert die Hoffnung ... Und wenn es nur einer ist... Versuch' es! Sylvia Raßloff
Zitat von Frank Schroeder am 12. August 2020, 21:08 Uhr

Hi Kai @kais , schön , dass du so spät mähst. Das werden dir die Heuschrecken danken Dieses Jahr werden wir auch erst Mitte -Ende August mähen. Als Zeigerpflanze hab ich mir den Wiesenbärenklau ausgesucht. Der wird jetzt reif. In der total trockenen Wiese tummelt sich sehr viel Leben , sowohl pflanzliches als auch tierisches. Wieder ein Grund mehr selektiv und nur teilweise zu mähen.

Schaut mal hier, gut, dass noch ein Bereich nicht gemäht ist...an der Wilden Möhre...

Hochgeladene Dateien:
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Auf dem 2. Bild sieht es aus, als ob der Heuhopper dir zum Dank salutiert ;-) :-)

Und wärend die Welt ruft ... Du kannst nicht alle retten! Flüstert die Hoffnung ... Und wenn es nur einer ist... Versuch' es! Sylvia Raßloff
Zitat von Dorothee am 16. August 2020, 7:11 Uhr

Auf dem 2. Bild sieht es aus, als ob der Heuhopper dir zum Dank salutiert ;-) :-)

Quatsch, das ist in Wirklichkeit der Indianerhäuptling mähender Bär der Ausschau nach dem weissen Mann mit der Sense hält.

 

Nichts ist mächtiger als eine Idee, deren Zeit gekommen ist. (Victor Hugo)
Zitat von Frank Schroeder am 15. August 2020, 20:45 Uhr

Hi Andrea @andreamast , wenn dir die Mischungg gefallen hat , nutz doch einfach die Samen der da schon stehenden Stauden. Einfach den Boden an ein paar Stellen aufrauhen oder dickere Schwaden liegenlassen und Ende September entfernen. An den Stellen wird ja die vorhandenen Sämereien auflaufen.

Hi Doro @doro , das Abmagern durch liegenlassen funktioniert so: Bakterien brauchen Stickstoff , N,  um alle schlecht zersetzbaren Stoffe wie Stängel , Rinde , Äste umbauen zu können. Der ist aber in diesen Materialien nur in geringen Mengen verfügbar , deshalb müssen die Bakterien Stickstoff aus dem Boden entnehmen um Kohlenstoff haltige Materialien zersetzen zu können. Wenn dann alles zersetzt ist sind Humuskomplexe(Kompost) entstanden. Die sind in der Lage alle möglichen Stoffe zu speichen und an Pflanzen abzugeben. Das wäre dann uninteressant für eine magere Wiese. Bis die Fasern zu Kompost ( Humuskomplexe) umgebaut sind ,dauert ziemlich lange. Man hat ca. 3-6 Monate Zeit , je nach Wärme und Feuchtigkeit grobes Material von seiner gemähten Wiese abzuräumen bevor ein neuer Stickstoffeintrag durch Humus stattfindet. Kompost hat übrigens vielleicht einen Stickstoffanteil von 1,5-2,5% , als Vergleich mineralischer Rasendünger hat zwichen 18 und 30%.

Das ist ja hochinteressant, darauf wäre ich nie gekommen! Vielen Dank für diese aufschlussreiche Erklärung!

https://www.anl.bayern.de/publikationen/landschaftspflegekonzept/doc/lp09_streuwiesen_1995_02_moeglichkeiten_fuer_pflege_und_entwicklung.pdf

Zu Anfang des Artikels eine interessante Untersuchung über den Einfluß des Mähzeitpunkts auf bestimmte Falter....

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PrimulaverisDorotheeGsaelzbaer

Nach der Info hier übers Liegenlassen des Schnittguts hab ich den Teil, den ich im November gemäht habe, bis gestern gelassen. Das Gras darunter hat schön gelitten, teilweise kam auch Erde zum Vorschein. Dort hab ich Blüh nachgesät, und hoffe, es geht schnell genug auf, bevor das Gras alles überwuchert.

Mir kam grad die Idee, Monatsstreifen auf der Wiese zu haben: wenn ich einen bestimmten Flecken immer im Juni... November mähe, müsste sich doch streifenweise andere Flora etablieren.

Im grünen Bild sieht man km Hintergrund noch das Schnittgut liegen. War gar nicht mal so hoch als Mulchschicht, hat aber n guten Efffekt

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PrimulaverisGsaelzbaer
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