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Quelle: Mr. Stampfer

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Hortus Mühlweg

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Ich habe gerade mit großem Staunen deine Schilderung über dein Leben in dem Haus am Wasser gelesen. (Wie groß oder klein ist es eigentlich?) Das ist ja mal echt krass, im positiven Sinne krass. Wie das Haus zu dir bzw. du zu ihm gefunden hast, das ist in der Tat magisch...als hättet ihr aufeinander gewartet. Die Sache mit dem Hochwasser im Winter würde mich definitv abschrecken. Vor allem dann keine Küche mehr zu haben und durch das eiskalte Wasser waten oder besser fast schon schwimmen müssen und das auch noch täglich mindestens zweimal Ich glaube, ich hätte mir ein Boot ans Haus gebunden. Der Rest klingt wirklich traumhaft, vor allem die Verbindung zur Natur, die man dadurch aufbaut, das Leben MIT ihr statt daneben.

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Simbienchentree12TillivillaDorotheeGsaelzbaerKataFuxAmarille

Ja, der Rest klingt wirklich traumhaft - und ist es auch. So fiese Winterhochwasser gab es 3x in den 10 Jahren und das dann auch nur für jeweils 4 oder 5 Tage.

Im Sommer wird man belohnt durch das tolle Klima dort. Alles glüht vor Hitze und da am Wasser hat es gefühlt 5 Grad weniger, es ist ruhig und still, nur Bäume rauschen, Wasser, Vögel, Wetter.

Keine Autos, keine Straße, nix.

Den Feierabendkaffee mit Blick aufs Wasser das jeden Tag anders aussieht.

Außendusche ganz allein auch mit Blick aufs Wasser und den Wald nebendran.

Das Froschkonzert, die Enten quaken, die Störche laufen am Ufer, die Milane rufen.

Das ist ankommen pur

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Simbienchentree12TillivillaKirstenDorotheeGsaelzbaerKataFuxAmarille
Zitat von am 22. Dezember 2021, 14:16 Uhr

 

Und ,ja, ich kenne das. Viele finden mich von einem anderen Stern.

 

Tatsächlich ist mein Leiden hier mit Zentralheizung , normalem Klo und ohne Hochwasser viel größer.

Die Verbindung zur Natur gibt soo viel. Ich vermisse das sehr. Und tatsächlich fange ich an Filme in der Mediathek zu schauen. Da hatte ich gar gar NIE das Bedürfnis dazu! Draußen und auch Drinnen sitzen und hören und fühlen und sehen war IMMER genug. Auch das Musik hören habe ich völlig aufgegeben. Es war soo schön die Geräusche der Natur zu hören. Da braucht man nichts anderes.

Der schwankende Pegelstand hat auch extrem spannende Events:

Das Wasser steigt bis zu Haustür und gefriert dann. Ha, Schlittschuhe im Wohnzimmer anziehen und raus gehts. Oder das Eis-singen. Magischer gehts nicht.

Oder doch: in einer Vollmondnacht habe ich zwei Füchse über das verschneite Eis laufen sehen.

Oder  der Pegel steigt bis zu Haustür, das Haus ist trocken, die ganze Gegend ist unter Wasser. Wie auf einer Insel. Und so man dann doch will kann man mal die Musik aufdrehen bis zum Anschlag. Ist ja eh keiner da - und wenn doch muss er ja erst mal bis zu mir schwimmen...

Der ganze Blöde Luxus ist gar kein Luxus. Luxus ist in der 'Stille' der Natur zu sein.

Hallo Müh,  Anja, Wunderkind vom andern Stern

da kriegt man ja direkt Sehnsucht, dieses Hexenhäuschen mal leibhaftig zu sehen. Wunderschön, mit welcher Liebe und Sehnsucht Du darüber berichtest.

Nur eins verstehe ich nicht.  Du scheibst: "Die Verbindung zur Natur gibt soo viel. Ich vermisse das sehr."  Das sagst Du, die über ein riesiges Gelände verfügt, das mal ein Hortus werden wird, der unzähligen Lebewesen Asyl bieten wird, ja jetzt schon bietet......?!  Wieviel  Natur hast Du um Dich, was für eine Perle, die ihresgleichen sucht?  Ich nehme hiermit ein Lasso und hole Dich hierher auf  den "blauen Planeten" zurück.      

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tree12TillivillaDorotheeGsaelzbaerAmarille
Willst du wertvolle Dinge sehen, so brauchst du nur dorthin zu blicken, wohin die Menge nicht sieht. (Laotse)

Plumps, aua, gelandet.

also gut, erzähle ich mal weiter von meinem eigentlichen Hortus.

Mittlerweile sind ein paar WiBiNiHis eingezogen. Ein paar der Dachbalken von unserem Haus waren aus Eiche!

Das hier steht unten auf der Wiese. Dort habe ich eher die ganz kleinen Bienen beobachtet und dementsprechend viele kleine Löcher gebohrt, extra den Durchmesser gemessen, den die kleinen offensichtlich bevorzugen. Besucht ist es wenig bis gar nicht.

Das oben im Garten steht schon einige Jahre. Mit eher größeren Löchern sind dort hauptsächlich die rostroten Mauerbienen eingezogen. Im ersten Jahr hat es dort gewimmelt und es war mein Lieblings-Feierabendplatz bei einem Kaffee das Treiben dort zu beobachten. Im zweiten Jahr habe ich noch etwas angebaut, der Andrang war soo groß! Im dritten Jahr und seit dem kommt so gut wie keine Biene mehr dort hin. Ab und zu mal eine. Irgendwann habe ich mal die ganz offensichtlich leeren Löcher nachgebohrt, hat aber auch nichts gebracht.

Im Vordergrund ist mein neues kleines Hochbeet. Alte Zaunpfosten aus Beton, ein paar Stahlstangen, Hohlblocksteine, Ziegelsteine. Wie gesagt, der Vorbesitzer hatte es nicht so mit Entsorgen und ich muss alles nur zusammensuchen. Aufgefüllt ist es tatsächlich mit gutem Lehmboden. Da musste ich einen Bodenaustausch machen bei einem Kunden um eine Kirsche an den Standort der alten Kirsche zu pflanzen. Hach, welch großes Geschenk bei meinem Sandboden!

Schnittlauch und Schnittknoblauch gedeihen in dem tollen Boden trotz nicht/kaum gießen!

 

 

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TillivillaDorotheeGsaelzbaerKataFux

Nach vier Jahren mit Pferden auf der Wiese - die als ökologische Rasenmäher funktionieren sollen - und einem Verlust von einem Pflaumenbaum, 2 Apfelbäumen und 3 Birken versuche ich es nun mit Schafen. Gegen Schafe kann man junge Bäume gut schützen, ist zwar ein bißchen Aufwand, aber zumindest mit guten Chancen, dass es klappt. Ein Pferd dem das Angebot auf der Wiese zu langweilig ist ist durch nichts zu stoppen. Ein Schaf schon.

Also Schaf. Eine ganz nette hier in der Nachbarschaft will sich Schafe zulegen und sucht noch eine Weide. Top! Also baue ich lauter Mini-Zäne um meine jungen Bäume und Sträucher und die Schafe dürfen einziehen

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Simbienchentree12TillivillaKirstenDorotheeGsaelzbaerKataFux

http://www.undekade-biologischevielfalt.de/undekade/media/180518101240w2341r10.pdf

 

Ganz unten im Text ist eine Tabelle, in der es um die unterschiedliche Nutzung von Weiden durch Tiere geht, Schafe, Pferde... die finde ich total spannend und ich habe Neues dazu gelernt.

Anderes Thema: Habe ich in Deiner Nisthilfe an der Hauswand diese unsäglichen Zapfen entdeckt...?? Bitte entfernen und gegen etwas Sinnvolles austauschen. Stroh, Zapfen, Holzwolle sind eigentlich immer deutliche Zeichen wertloser Nisthilfen. Leider machen das dann auch immer noch viele Leute nach, drum sollte man Wildbienennisthilfen grundsätzlich nur mit passenden Materialien ausstatten.

Ein Regendach ist am besten immer aus (semi)transparentem Material, da sonst die obersten Reihen nicht besiedelt werden (sieht man oft an den riesigen Nisthilfen auf freiem Felde, die mal von Naturschutzorganisationen angelegt wurden - weit vorspringende, verdunkelnde Dächer verhindern oftmals die Besiedelung).

Zitat von KataFux am 26. Dezember 2021, 18:10 Uhr
Zitat von am 22. Dezember 2021, 14:16 Uhr

Nur eins verstehe ich nicht.  Du scheibst: "Die Verbindung zur Natur gibt soo viel. Ich vermisse das sehr."  Das sagst Du, die über ein riesiges Gelände verfügt, das mal ein Hortus werden wird, der unzähligen Lebewesen Asyl bieten wird, ja jetzt schon bietet......?!  Wieviel  Natur hast Du um Dich, was für eine Perle, die ihresgleichen sucht?  Ich nehme hiermit ein Lasso und hole Dich hierher auf  den "blauen Planeten" zurück.      

Jetzt muss ich da doch noch einmal meinen Senf dazugeben, ich glaube nämlich, ich kann schon ein Stück weit nachvollziehen, woher dieses Gefühl bei Anja kommt.

So wie sie vorher gelebt hat, war sie der Natur ja ein Stück weit ausgeliefert, sie musste sich nach den Gegebenheiten richten, und was sie um sich herum wahrgenommen hat, war echte Wildnis, echte Natur. Der Garten war ja nicht einmal nutzbar, wie sie schreibt.

Ein Hortus wird hingegen bewusst angelegt, wir entscheiden, wohin welche Zonen und welche Module kommen, wir sind die aktiven Gestalter, die gewissermaßen die Herrschaft über unser (kleines oder auch größeres) Reich haben. Auch wenn unser Ziel ist, das sich einstellende Leben möglichst wenig zu stören, sondern den Hortus so zu führen, dass man die Natur dort, wo es möglich ist, sich selbst überlassen kann, so bleibt es schlussendlich doch immer noch ein Garten, in den wir theoretisch jederzeit nach unserem Gutdünken eingreifen (oder es eben unterlassen) können.

Diese Wahlmöglichkeit hatte Anja in ihrem Hexenhäuschen gar nicht, wenn ich das richtig verstanden habe. Da nimmt man sich selbst dann natürlich ganz anders wahr, nämlich eben auch als ein Puzzlesteinchen, das sich dem großen Ganzen unterzuordnen hat, wenn es dort (über-)leben möchte. Ich stelle mir vor, dass einen so eine Lebensweise sehr demütig macht - aber einen eben auch die Verbindung zur Natur in einer Intensität spüren lässt, die anders nur schwer erfahrbar ist.

Anja, bitte entschuldige, falls ich mich hier täusche, aber das waren so meine Gedanken zu deiner Aussage. :-)

 

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Simbienchentree12DorotheeGsaelzbaerKataFux

Also Tilli @tillivilla, das hast Du einfach wunderschön ausgedrückt.    Da kann ich mich Dir nur zu 100 % anschließen. Die Natur derart unverfälscht und pur zu erleben, ist halt noch mal eine gänzlich "andere Liga".   Andrea gebrauchte den Ausdruck des "Seelenhäuschens" - und ich könnte mir vorstellen, das trifft es auf den Punkt. Da kommt wohl viel zusammen.... Kindheit..... Sehnsucht.... Natur pur...... die Urgewalt des Wassers. Ich verstehe.   Und liebe Anja, ich wollte Dich auch eher sanft  "zurückholen", wollte keinesfalls, dass Du hart aufschlägst und es "Aua" macht. Entschuldige! Träumen ist so außerordentlich wichtig. Ist so wertvoll.......  Also träum weiter (auf dem "Boden der Realität") und ich bin sicher, Dein Hortus wird unter Deinen Händen ein Traum und voller Seele.

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tree12TillivillaDorotheeGsaelzbaerAmarille
Willst du wertvolle Dinge sehen, so brauchst du nur dorthin zu blicken, wohin die Menge nicht sieht. (Laotse)

Die Zapfen nützen für Wildbienen natürlich nichts. Sie schaden aber auch nicht.

Hab jetzt mal gaanz vorsichtig in den Zapfen nachgeschaut.

Immerhin eine Puppe, eine ? Wanze? und doch viele Gespinste. Irgendwelche 2 kleinen Krabbeldinger sind auch weggehuscht bevor ich sie auch habe annähernd identifizieren können.

@andreamast glaubst du die kleinen Dachziegeln könnten der Grund sein für fehlende Besiedlung? Warum wars denn dann die ersten zwei Jahre völlig überrannt?

Hochgeladene Dateien:
  • P1100517.JPG
  • P1100518.JPG
  • P1100519.JPG
Zitat von Tillivilla am 27. Dezember 2021, 10:56 Uhr
Zitat von KataFux am 26. Dezember 2021, 18:10 Uhr
Zitat von am 22. Dezember 2021, 14:16 Uhr

Nur eins verstehe ich nicht.  Du scheibst: "Die Verbindung zur Natur gibt soo viel. Ich vermisse das sehr."  Das sagst Du, die über ein riesiges Gelände verfügt, das mal ein Hortus werden wird, der unzähligen Lebewesen Asyl bieten wird, ja jetzt schon bietet......?!  Wieviel  Natur hast Du um Dich, was für eine Perle, die ihresgleichen sucht?  Ich nehme hiermit ein Lasso und hole Dich hierher auf  den "blauen Planeten" zurück.      

Jetzt muss ich da doch noch einmal meinen Senf dazugeben, ich glaube nämlich, ich kann schon ein Stück weit nachvollziehen, woher dieses Gefühl bei Anja kommt.

So wie sie vorher gelebt hat, war sie der Natur ja ein Stück weit ausgeliefert, sie musste sich nach den Gegebenheiten richten, und was sie um sich herum wahrgenommen hat, war echte Wildnis, echte Natur. Der Garten war ja nicht einmal nutzbar, wie sie schreibt.

Ein Hortus wird hingegen bewusst angelegt, wir entscheiden, wohin welche Zonen und welche Module kommen, wir sind die aktiven Gestalter, die gewissermaßen die Herrschaft über unser (kleines oder auch größeres) Reich haben. Auch wenn unser Ziel ist, das sich einstellende Leben möglichst wenig zu stören, sondern den Hortus so zu führen, dass man die Natur dort, wo es möglich ist, sich selbst überlassen kann, so bleibt es schlussendlich doch immer noch ein Garten, in den wir theoretisch jederzeit nach unserem Gutdünken eingreifen (oder es eben unterlassen) können.

Diese Wahlmöglichkeit hatte Anja in ihrem Hexenhäuschen gar nicht, wenn ich das richtig verstanden habe. Da nimmt man sich selbst dann natürlich ganz anders wahr, nämlich eben auch als ein Puzzlesteinchen, das sich dem großen Ganzen unterzuordnen hat, wenn es dort (über-)leben möchte. Ich stelle mir vor, dass einen so eine Lebensweise sehr demütig macht - aber einen eben auch die Verbindung zur Natur in einer Intensität spüren lässt, die anders nur schwer erfahrbar ist.

Anja, bitte entschuldige, falls ich mich hier täusche, aber das waren so meine Gedanken zu deiner Aussage. :-)

 

Ups, ich bin echt gerührt ob so vielem Einfühlungsvermögen! Deine Einschätzung kann ich voll und ganz unterschreiben, danke für deine Worte.

Ja, es ist sehr anders in der wirklichen Natur zu leben. Dort, wo man gar kein Bedürfnis verspürt einen Hortus anzulegen. Es ist eh alles schon soo perfekt angelegt von der Natur, besser kann ich es ja gar nicht machen. Und, ja, Demut auch viel. Ein 'Danke', dass ich hier auch sein darf und ein klein bißchen Platz für mich beanspruche.

In einem gedämmten Haus mit Zentralheizung ist man eh schon so völlig abgekoppelt von der Natur.

Hier haben wir nun Nachbarn auf drei Seiten. Häuser, Beton, Straßen. Ich habe keinen 360 Grad-Blick mehr. Ich weiß nicht mal mehr genau wo heute die Sonne auf- und untergeht.

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SimbienchenTillivillaDorotheeGsaelzbaer
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