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Großes Thema: " Boden"

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Tatsächlich ist Bodenschutz ja auch Grundwasserschutz!

Und unserem Grundwasser geht es alles andere als gut. Es sinkt, es kommt zu wenig nach. Die Vegetationsperioden sind mittlerweile 4 Wochen länger und somit die wichtigste Zeit für Grundwasser auffüllen noch weniger. Verbraucht wird mehr und mehr.

Natürlich auch in der Landwirtschaft mehr durch den lieben Klimawandel. Äcker sind auf eher lehmhaltigen Böden, die mittlerweile sehr verdichtet sind durch die Maschinen. Dort kann das Wasser besonders schlecht versickern. (Zudem werden dort aus den Brunnen millionen von m³ hochgepumpt und mit völlig veralteter Technik bei Gluthitze tagsüber versprüht. Kostet die Landwirte ja nix.)

Der Wasserhaushalt bei den Bächen hat sich oft schon umgekehrt: Die Bäche, die sonst vom Grundwasser gespeist wurden speisen jetzt das Grundwasser da dessen Pegel so niedrig ist. Dass da dann keine Quellwasserqualität ankommt ist eigentlich klar.

Von den landwirtschaftlichen Flächen werden viele Tonnen an Boden durch Erosion oberflächlich weggespült (Böden verdichtet - können nicht viel Wasseraufnehmen) und was durch die häufigeren Starkregen noch mehr wird. Mit dem Boden kommen die Dünger und andere Stoffe in die Bäche und die dann ins Grundwasser.

In der Rheinebene sind fast alle Brunnen geschlossen wegen zu hoher Nitratbelastung.

Das Problem wird gelöst durch Bohren noch tieferer Brunnen. Dort ist noch gutes altes Wasser (mehrere 1000 Jahre alt!). Aber auch dort werden die Schadstoffe ankommen und durch den erzeugten Unterdruck durch Entnahmen noch beschleunigt.

Keine der noch so tollen Renaturierungsmaßnahmen an Bächen hat je etwas gebracht. Die Wasserqualität hat sich nicht verbessert, sich nicht der alte Artenreichtum wieder eingestellt - weil einfach die Einzugsgebiete nicht berücksichtigt werden. So lange das nicht passiert kann man Millionen für diese Maßnahmen, die sich nur auf das Gewässer fokussieren versenken.

Simbienchen, tree12 und 4 andere Benutzer haben auf diesen Beitrag reagiert.
Simbienchentree12PrimulaverisTillivillaDorotheeAmarille

Weil ja hier hoffentlich auch neue User fleißig mitlesen, möchte ich nochmals das geniale Boden-Buch in Erinnerung rufen.

"Das große Boden-ABC"Praxisratgeber für Humusaufbau und Pflanzenglück. Die Revolution im Biogarten.

von Angelika Ertl-Marko

ISBN 978-3-2000-6163-7
Oliva Verlag

 

Ein Fachbuch für Laien und Profigärtner rund um alle Bodenthemen, unglaublich informativ und vielfältig, es geht vom Regenwurm bis hin zu Terra Preta, Humusaufbau, Mulchen, Goldwasser und vielem mehr. Dazwischen sind persönliche Anekdoten eingestreut und liebevolle Zeichnungen. Mit ihrer Art des Gärtnerns hat die Autorin sogar ihren Vater, der lange in der konventionellen Gartenbewirtschaftung tätig war, restlos überzeugt.

Jede Zeile enthält Neues und Wissenswertes - klare Kaufempfehlung meinerseits! (Oder sich zu Weihnachten wünschen...)

Simbienchen, Primulaveris und 4 andere Benutzer haben auf diesen Beitrag reagiert.
SimbienchenPrimulaverisTillivillaDorotheeKataFuxAmarille

Ein weiterer Tipp für alle, die gute Bodenprojekte unterstützen möchten: http://www.naturefund.de

Naturefund hat seinen Sitz in Wiesbaden und hat derzeit gleich mehrere Bodenprojekte im Programm, in Madagaskar wird ein Hochlandregenwald aufgeforstet im Sinne des Dynamischen Agroforstes (Kleinbauern, Boden, Klima, Artenvielfalt), in Deutschland läuft ebenfalls ein Agroforst-Programm und außerdem gibt es für NRW ein Projekt für Wisente (extensive Beweidung ist ebenfalls wunderbar für Boden und Artenvielfalt).

Man kann spenden, Mitglied werden (für einen ganz geringen Jahresbeitrag) oder Urkunden zum Nikolaus oder zu Weihnachten verschenken.

Dorothee und Amarille haben auf diesen Beitrag reagiert.
DorotheeAmarille
Zitat von tree12 am 12. November 2021, 10:54 Uhr

Weil ja hier hoffentlich auch neue User fleißig mitlesen, möchte ich nochmals das geniale Boden-Buch in Erinnerung rufen.

"Das große Boden-ABC"Praxisratgeber für Humusaufbau und Pflanzenglück. Die Revolution im Biogarten.

von Angelika Ertl-Marko

ISBN 978-3-2000-6163-7
Oliva Verlag

Haben will! Werde ich bestellen, bin sehr gespannt!!

tree12 hat auf diesen Beitrag reagiert.
tree12

Das Thema Grundwasser ist für mich sehr aktuell. Wir haben einen Brunnen, der an das Grundwasserüberwachungsprogramm des Landes Baden-Württemberg angeschlossen ist und ein- oder zweimal jährlich beprobt und gründlich untersucht wird. Für uns ist diese physikalisch-chemische Untersuchung kostenlos und wir bekommen immer die Ergebnisse mitgeteilt.

Der Brunnen ist etwa sechs Meter tief und reicht ins Grundgestein, das bei uns Stubensandstein ist, über dem eine Lehmschicht liegt. Bisher ist der Brunnen noch nie versiegt, auch wenn ich in den trockenen Jahren 2018 bis 2020 entsprechende Befürchtungen hatte. Er wird aber auch kaum genutzt, weil mein Elternhaus derzeit nicht bewohnt ist und ich Brunnenwasser nicht zum Gartengießen verwende.

Hangaufwärts sind die Felder eines konventionellen Bauern (Schweinemast), der mit Gift und Gülle wirtschaftet und wir haben seit vielen Jahren die Befürchtung, davon etwas in unserem Brunnenwasser zu finden. Den Untersuchungsergebnissen nach war unser Wasser aber bisher immer beste Qualität und Gift und Gülle nicht durch die Lehmschicht gedrungen. Allem Anschein nach stammt unser Grundwasser von weiter oben am Hang, wo Wald ist. Auch der kleine Bach an unserer Grundstücksgrenze, der vom oberen Hang kommt war noch nie trockengefallen. Die Landwirte hier bewässern ihre Felder aber auch nicht, so daß der Wasserhaushalt des Bodens wenigstens nicht durch zusätzliche Grundwasserentnahme gestört wird.

Kai, tree12 und 2 andere Benutzer haben auf diesen Beitrag reagiert.
Kaitree12DorotheeGsaelzbaer

die Ezzens des Vortrages über Grundwasser war: Wasser sparen!

Wie spart ihr den Wasser? Oder für was verbraucht ihr es? Wieviel Potential gibts da noch??

Ich glaube, wir haben schon einen Thread über  (Regen) Wassernutzung/Wassersparen...

Vielleicht sollten wir hier beim Hauptthema "Boden" bleiben (auch wenn natürlich alles vernetzt ist)...

Mir ist folgender Experte eingefallen, den habe ich bei einem Online-Kongreß erstmalig erleben dürfen: Franz Rösl und seine Organisation. Es wurde sogar ganz neu ein Bodenentdeckungspfad im Regensburger Raum geschaffen, Hörproben finden sich auf der Homepage.

http://www.ig-gesunder-boden.de

Simbienchen und Gsaelzbaer haben auf diesen Beitrag reagiert.
SimbienchenGsaelzbaer

Es kann hilfreich für die Bodenverbesserung zu sein, Schwarzerlen anzupflanzen, da sie den Boden mit wertvollen Stickstoffverbindungen anreichern. Wer eine Wiese mit Apfelbäumen plant, kann um die Äpfelbäume herum Schwarzerlen pflanzen und diese durch regelmäßigen Schnitt strauchartig und klein halten. Apfelbäume sind ja grundsätzlich "Waldrandbewohner" und fühlen sich durch die Erlen wie am Rand eines kleines Waldes und sollen dadurch besser gedeihen. Zusätzlich wird der Boden von den Erlen natürlich gedüngt.

Ist der Apfelbaum groß und kräftig genug, kann man die Erlen roden, wenn man möchte.

Das Verfahren wird auch empfohlen, wenn z. B. ein größeres Gelände mit schlechten oder ausgelaugten Böden künftig für den Anbau von Gemüse eingeplant wird. Die ersten Jahren dürfen dort Schwarzerlen (oder Grauerlen) wachsen, die immer wieder zurückgeschnitten werden.

Ich finde das Verfahren sehr interessant, besonders im Hinblick auf eine Streuobstwiese. Mit den Erlen lassen sich z. B. auch in windigen Gegenden die Obstbäume vor Böen und Sturm schützen und verhindern zudem Bodenerosion. Das kommt natürlich für den winzigen Reihenhausgarten eher nicht in Frage, aber für große Flächen ist es vielleicht eine Option.

Möglicherweise läßt sich aus den Erlen ja eine Art Hecke um eine Obstwiese herum gestalten, wobei ich aber nicht weiß, wie lange eine solch ständig zurückgeschnittene, strauchige Erle lebt.

Simbienchen, Tillivilla und 3 andere Benutzer haben auf diesen Beitrag reagiert.
SimbienchenTillivillaDorotheeGsaelzbaerAmarille

Ich habe mal etwas recherchiert und gelesen, daß diese Schwarzerlen tatsächlich zur Heckenerziehung taugen (nur liefern sie als zweimal im Jahr zurückgeschnittene Sträucher vermutlich keine Zapfen, die Vögeln als Nahrung dienen könnten). Und sie benötigen natürlich eine gewisse Feuchte im Boden, können als einzige unserer heimischen Baumarten sogar dauerhafte Staunässe und Überflutung ertragen.

Simbienchen, Tillivilla und Dorothee haben auf diesen Beitrag reagiert.
SimbienchenTillivillaDorothee

Das mit den Erlen ist ja hochinteressant, davon hab ich noch nie gehört... danke für diese spannende Information!

Simbienchen, tree12 und Primulaveris haben auf diesen Beitrag reagiert.
Simbienchentree12Primulaveris
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