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Diskussion: Der Zaunwahnsinn, eine Deutsche Unsitte?!

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Naja, das hat alles sein für und wieder. Ich find die Plastiksichtschutzdinger auch furchtbar hässlich

Wenn man einen schönen großen Garten hat und Platz um eine Hecke zu Pflanzen oder Abstand zwischen Wohnraum und den Durchgangsweg zu bekommend ist das alles Recht befremdlich. Aber wenn man die Wahl hat zwischen 2m Sichtschutzzaun und "jeder, wirklich jeder, schaut  24/7 durch den Handtuchgarten in mein Wohnzimmer" kann ich schon verstehen, dass man einen lieber einen Sichtschutz hat.

Mich stört das auch, dass meine Nachbarn rechts und links von mir sich quasi über meinen 20qm-Garten hinweg 30min am Stück unterhalten und ich einfach nur meine Ruhe will. Oder dass mich alle Nachbarn auf der Hausseite beim Gärtnern beobachten können und ständig fragen, was ich da mache und ob da wirklich noch Platz für mehr Pflanzen ist.

Versteht mich nicht falsch, ich liebe es, Gärten von anderen Leuten an zu schauen, aber jeder hat auch das Recht auf Privatsphäre.

Und einen großen Garten zu haben, den man in Teilen offen und in Teilen ganz für sich oder die Nachbarn von nebenan, mit denen man sich gut versteht, anlegen kann - das ist schon eher Privileg als Normalität.

Deswegen finde ich es schwierig, dass so generalisiert zu verurteilen

Man kann Sichtschutz ja auch ansehnlich (und biodivers) gestalten - statt in Plastik oder Thuja...

Malefiz hat auf diesen Beitrag reagiert.
Malefiz
born to bee wild and free

Auf der Spazierrunde zwei Beispiele für Zaungestaltung jenseits des Baumarkt-Standards gesehen.

PalettenzaunHier wohnen Upcycler.

Bretterzaun mit Verzierung

Und hier die Meister der Laubsäge.

Gelöschter Benutzer und KataFux haben auf diesen Beitrag reagiert.
Gelöschter BenutzerKataFux
born to bee wild and free
Zitat von tree12 am 24. Mai 2020, 11:55 Uhr

Marissa, so wie Du das beschreibst, klingt das traumhaft!

Wir müssen leider demnächst ein Törchen bauen (noch kann man ungehindert vom Gehweg aus zwischen Haus und Garage nach hinten in den Garten durchgehen. Aber wir haben nun zwei neue Familien mit insgesamt vier kleinen Kindern gegenüber wohnen... Nicht auszudenken, wenn davon mal eins aus dem Blickfeld der Eltern entwischt und in unseren Teich fällt. Der Weg ist zwar (für ein kleines Kind) relativ weit, es sind auch Stufen zu überwinden bis runter, aber man weiß ja nie... Man würde seines Lebens nicht mehr froh, würde ein Kind ertrinken.

Am letzten Wohnort hatten wir zwei Teiche. Trotz Zaun und Gartentor legten wir ein Baustahlgitter drüber, weil wir am Weg von der Bushaltestelle zur Schule lagen. So werde ich es jetzt wieder machen. Das Gitter hing über dem Teich leicht durch ins Wasser und seitlich war es überwachsen und durch lange Heringe im Boden gesichert. Ich hatte ja auch selber kleine Kinder und jede Menge Freunde von ihnen rumwuseln und fand es immer toll, wenn sie zum Beobachten ganz nah ran konnten.

tree12 hat auf diesen Beitrag reagiert.
tree12
Zitat von Herbularum Rapumque am 24. Mai 2020, 16:45 Uhr

Man kann Sichtschutz ja auch ansehnlich (und biodivers) gestalten - statt in Plastik oder Thuja...

Reinhard Witt, baut mit Schulen und Kindergärten, die sogenannten Pausenhöfe um. Buch dazu: Natur-Erlebnis-Räume!

Stellen, wo Kinder nicht hin sollen, werden mit Rosen zum Beispiel bepflanzt, weil die Dornen Kinder nicht unbedingt ins Dickhicht locken. Ich hab hier im Vordergarten Staketenzaun aus Kastanienholz und lasse die Rosen dort wachsen, und wenn sie lange Äste bilden, verflechte ich sie mit dem Zaun. Ein duftender, blühender Sichtschutz

Evy hat auf diesen Beitrag reagiert.
Evy

Zum Glück brauchten wir bisher keinen Zaun, ausser, um Hühner und Pferde zu hüten.

Die Nachbarn zu rechten bauen nun nach 15 Jahren bester Nachbarschaft einen Stabmattenzaun, um ihren Hund zu hindern, auf die Strasse zu laufen.
Es wird ein Törchen zu uns geben, sozusagen der kurze Dienstweg...
Trotzdem ist das ein ganz merkwürdiges Gefühl, denn der Raum dort verändert sich, es wird "räumlicher". Nicht uninteressant.
Der Zaun ist zum Glück nicht hoch,ist grün und die Pflanzen haben eher Licht bekommen, da die Nachbarn für dieses Projekt die riesigen Thujen und Kirschlorbeeren entfernt haben.
Die Nachbarn auf der anderen Seite nutzen unsere Naturhecke (noch) als grüne Grenze,wollen aber auch einen Hund und haben nun begonnen, deren Aussengrenze mit Staketenzaumgegen die Strasse abzugrenzen.

Zum Glück aber alles nicht so hoch, dass kein Blick in die umgebende Natur mehr möglich ist. Der Blick wird mittlerweile eher von unseren Bäumen behindert...
Um uns vor neugierigen Blicken zu schützen, haben wir Buchenhecken gepflanzt. Bester lebendiger Zaun ever.

Viele Grüße von der Gartenphilosophin. Übrigens: Jeder kann etwas tun!

Was man mit ungeliebten Bambus machen kann und es wirkt schöner als manch Plastikgeflecht

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Der Flechtzaun sieht ja interessant aus  sind das Bänder aus Sackleinen? Habe ich auch schon in Grün und Rot gesehen.

Und wärend die Welt ruft ... Du kannst nicht alle retten! Flüstert die Hoffnung ... Und wenn es nur einer ist... Versuch' es! Sylvia Raßloff
Zitat von Dorothee am 1. Juni 2020, 12:34 Uhr

Der Flechtzaun sieht ja interessant aus  sind das Bänder aus Sackleinen? Habe ich auch schon in Grün und Rot gesehen.

Ja Sackleinen, die Idee findet ich nett

Auch nett

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Kai, tree12 und Gelöschter Benutzer haben auf diesen Beitrag reagiert.
Kaitree12Gelöschter Benutzer
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