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Wird die Ertragszone wieder wichtiger denn je ?

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https://shop.naturgarten.org/buecher/permakultur-gemuesegarten/212/wie-du-dein-eigenes-saatgut-gewinnst-und-so-ein-kleines-stueck-welt-rettest

Da es ja einige User hier gibt, die eigenes Saatgut sammeln, stelle ich den Link ein. Das Buch könnte ja interessant sein, wenn Naturgarten es empfiehlt.

Simbienchen hat auf diesen Beitrag reagiert.
Simbienchen

Angeblich ist das Gemüse letztes Jahr um fast 10% teurer geworden.

Und was man so liest über Warnungen, dass Obst und Gemüse zu Luxusgütern werden könnten hört sich nicht sehr ermutigend an.

Aber wenn es dazu führt, dass mehr eigenes Gemüse angebaut wird - wäre wenigstens ein positiver Aspekt.

Simbienchen hat auf diesen Beitrag reagiert.
Simbienchen

Auch Samen sind teurer geworden und ich schätze die werden noch sehr viel teurer werden. Genau das ist doch das was die großen Saatgut-Hersteller wollen, deshalb wollen die auch den Markt gerne ganz für sich alleine und ihre F1-Hybriden, natürlich jedes Jahr auf Neue. Allein schon deshalb kauf ich nur noch samenfestes und unterstütze auch mit Spenden die Arche Noah. Viele Samen dienen dann als Grundstock und können weiter vermehrt werden, oftmals ist das sogar erwünscht. Sich mit Saatgut im Allgemeinen zu beschäftigen ist schon mal positiv, eigenes Saatgut zu sammeln dann daraus die Folge. Um etwas zu verändern müssen noch ganz Viele zu Sammlern werden.

 

 

Simbienchen und Oostfreesen Jung haben auf diesen Beitrag reagiert.
SimbienchenOostfreesen Jung
Wer die Saat hat, hat das Sagen

Per se ist der Preisanstieg natürlich ärgerlich, aber wenn die Öko-Anbieter (samenfest, alte Sorten etc.) nicht in gleichem Maße teurer werden, dann wäre das ja eigentlich was gutes. Der Preisabstand zu konventionellem Saatgut wird geringer, weswegen vielleicht mehr Menschen doch zum Öko-Produkt greifen.

Kürzlich habe ich gelesen, daß 2020 Bioprodukte ein Absatz-Plus von satten 22% hatten – Begründung: Die Menschen sitzen zu Hause und haben plötzlich Zeit darüber nachzudenken, was sie sich eigenlich in den Mund schieben.

Simbienchen, tree12 und 2 andere Benutzer haben auf diesen Beitrag reagiert.
Simbienchentree12Oostfreesen JungMomo
»Wer der Gartenleidenschaft verfiel, ist noch nie geheilt worden. Er fühlt sich immer tiefer in sie verstrickt.« – Karl Foerster
Zitat von Dorfgärtner am 16. Januar 2022, 15:30 Uhr

Per se ist der Preisanstieg natürlich ärgerlich, aber wenn die Öko-Anbieter (samenfest, alte Sorten etc.) nicht in gleichem Maße teurer werden, dann wäre das ja eigentlich was gutes. Der Preisabstand zu konventionellem Saatgut wird geringer, weswegen vielleicht mehr Menschen doch zum Öko-Produkt greifen.

Kürzlich habe ich gelesen, daß 2020 Bioprodukte ein Absatz-Plus von satten 22% hatten – Begründung: Die Menschen sitzen zu Hause und haben plötzlich Zeit darüber nachzudenken, was sie sich eigenlich in den Mund schieben.

Der Handel mit alten Sorten ist zum Teil illegal.

Außer man lässt für teures Geld, dieses in die EU-Sortenliste aufnehmen.

Die destruktiven Folgen des Saatgutverkehrsgesetz - Don Giardino (don-giardino.com)

Amarille hat auf diesen Beitrag reagiert.
Amarille

Der Ukraine- Krieg würfelt die Welternährungssicherheit ganz schön durcheinander...

Wer hätte gedacht, dass unsere Ertragszone ganz plötzlich einen noch viel höheren Stellenwert bekommt?

Man sagt zwar, dass ein Versorgungsengpass der deutschen Bevölkerung aktuell nicht absehbar sei, aber können wir uns darauf verlassen?

Die Lebensmittel werden alle teurer...

Ich bin gespannt, in welche Richtung sich die deutsche Landwirtschaft orientieren wird, was die Agrarpolitik entscheiden wird.

Mehr denn je bin ich froh, meine Ertragszone angelegt zu haben, meine Beete gepflegt und gehegt zu haben, mich mit dem Anbau von Gemüse auseinandergesetzt zu haben.

Ich vernehme auch in Selbstversorgerkreisen vermehrt den Dialog darüber, sich wieder unabhängiger durch den eigenen Anbau zu machen und eine Teilversorgung zu gewährleisten.

Wie sind eure Gedanken zur derzeitigen Situation?

 

 

Momo hat auf diesen Beitrag reagiert.
Momo
" Zweifle nie daran, dass eine kleine Gruppe engagierter Menschen die Welt verändern kann -tatsächlich ist dies die einzige Art und Weise, in der die Welt jemals verändert wurde! "

Ich kann gut nachfühlen, Simone, wie dankbar Du für Deinen großen Gemüsegarten und Dein über viele Jahre angesammeltes Wissen bist! Es kann nicht schaden, viel Obst und Gemüse selber anzubauen, wenn man den Platz und die Zeit dafür hat.

Aber allgemein wird der Begriff "Selbstversorgergarten" im Moment überstrapaziert. Niemand kann sich mit einem Durchschnittsgarten von 300 bis 400 qm tatsächlich selbst versorgen. Genau genommen würde das ja auch beinhalten, daß man seine eigenen Kartoffeln und sein eigenes Getreide anbaut, eine große Streuobstwiese sein eigen nennt, vielleicht einen Fischweiher, Bienenstöcke, Hühner und ein Schwein hat oder als Veganer einen Acker mit Sojabohnen besitzt.

In den Medien hat gerade jeder einen "Selbstversorgergarten", der einen Rosmarin im Topf und ein Hochbeet mit drei Köpfen Salat sein eigen nennt. Neulich wurde im Fernsehen ein solcher Garten für eine Familie geschaffen, die Erwachsenen und die Kinder hatten dann je ein kleines Hochbeet und es wurden Beerensträucher gepflanzt. Irgendwo war noch ein Obstbäumchen zu sehen. Der Garten wäre gerade noch so als "Naschgarten" durchgegangen, aber auch nur bei gutem Willen, denn das ganze Potenzial des eher kleinen Grundstücks wurde gar nicht genutzt. Man pflanzte auch noch viel Unnützes wie Bambus. und Geranien.

Ich befürchte, durch den Krieg in der Ukraine gerät nun alles in Hintertreffen: Artenschutz, Tierwohl, mehr Bio-Anbau, mehr Agroforstwirtschaft... Man wird dazu übergehen, alles Wertvolle eher zu vernichten als zu schützen. Blühstreifen, Brachflächen, Streuobstwiesen könnten zu Ackerland umgewandelt werden und diese Monokulturen würden auch wieder mit viel Kunstdünger und viel Pestiziden kurzfristig gepusht werden. Am Ende bleiben wieder nur ausgemergelte Böden und verseuchtes Grundwasser.

Gerade jetzt sollte man langfristig (!!) denken, den Blick in die Zukunft richten und so handeln, daß es auch kommenden Generationen noch gut geht. Wir könnten den Fleischkonsum enorm senken, das würde helfen. Ist gut fürs Tierwohl, gut für die eigene Gesundheit und die vielen Tierfutter-Äcker wären frei für die Lebensmittelproduktion. Ich habe auch immer eine Doku vor Augen, wo der Bauer seine Salatköpfe gleich wieder untergepflügt hat - sie waren "zu klein" und damit nicht normgerecht für den Handel... Solche Praktiken müssen endlich abgeschafft werden!

Ich glaube schon, daß Privatleute nun verstärkt Gemüse und Obst in ihren Gärten anbauen werden. Hoffentlich verschwinden dann viele monotone Rasenflächen und geschotterte Vorgärten.  Das Interesse am gerade laufenden Bio-Balkon-Kongreß ist riesig, es sind wohl an die 25 000 Menschen, die sich angemeldet haben. Auch das spricht dafür, daß nun viele Balkon- und Gartenbesitzer etwas für sich selbst und auch für die Tierwelt schaffen möchten.

 

 

Malefiz, Simbienchen und 4 andere Benutzer haben auf diesen Beitrag reagiert.
MalefizSimbienchenGsaelzbaerAmarilleBountyMomo
Zitat von tree12 am 27. März 2022, 0:43 Uhr

Ich kann gut nachfühlen, Simone, wie dankbar Du für Deinen großen Gemüsegarten und Dein über viele Jahre angesammeltes Wissen bist! Es kann nicht schaden, viel Obst und Gemüse selber anzubauen, wenn man den Platz und die Zeit dafür hat.

Aber allgemein wird der Begriff "Selbstversorgergarten" im Moment überstrapaziert. Niemand kann sich mit einem Durchschnittsgarten von 300 bis 400 qm tatsächlich selbst versorgen. Genau genommen würde das ja auch beinhalten, daß man seine eigenen Kartoffeln und sein eigenes Getreide anbaut, eine große Streuobstwiese sein eigen nennt, vielleicht einen Fischweiher, Bienenstöcke, Hühner und ein Schwein hat oder als Veganer einen Acker mit Sojabohnen besitzt.

In den Medien hat gerade jeder einen "Selbstversorgergarten", der einen Rosmarin im Topf und ein Hochbeet mit drei Köpfen Salat sein eigen nennt. Neulich wurde im Fernsehen ein solcher Garten für eine Familie geschaffen, die Erwachsenen und die Kinder hatten dann je ein kleines Hochbeet und es wurden Beerensträucher gepflanzt. Irgendwo war noch ein Obstbäumchen zu sehen. Der Garten wäre gerade noch so als "Naschgarten" durchgegangen, aber auch nur bei gutem Willen, denn das ganze Potenzial des eher kleinen Grundstücks wurde gar nicht genutzt. Man pflanzte auch noch viel Unnützes wie Bambus. und Geranien.

Ich befürchte, durch den Krieg in der Ukraine gerät nun alles in Hintertreffen: Artenschutz, Tierwohl, mehr Bio-Anbau, mehr Agroforstwirtschaft... Man wird dazu übergehen, alles Wertvolle eher zu vernichten als zu schützen. Blühstreifen, Brachflächen, Streuobstwiesen könnten zu Ackerland umgewandelt werden und diese Monokulturen würden auch wieder mit viel Kunstdünger und viel Pestiziden kurzfristig gepusht werden. Am Ende bleiben wieder nur ausgemergelte Böden und verseuchtes Grundwasser.

Gerade jetzt sollte man langfristig (!!) denken, den Blick in die Zukunft richten und so handeln, daß es auch kommenden Generationen noch gut geht. Wir könnten den Fleischkonsum enorm senken, das würde helfen. Ist gut fürs Tierwohl, gut für die eigene Gesundheit und die vielen Tierfutter-Äcker wären frei für die Lebensmittelproduktion. Ich habe auch immer eine Doku vor Augen, wo der Bauer seine Salatköpfe gleich wieder untergepflügt hat - sie waren "zu klein" und damit nicht normgerecht für den Handel... Solche Praktiken müssen endlich abgeschafft werden!

Ich glaube schon, daß Privatleute nun verstärkt Gemüse und Obst in ihren Gärten anbauen werden. Hoffentlich verschwinden dann viele monotone Rasenflächen und geschotterte Vorgärten.  Das Interesse am gerade laufenden Bio-Balkon-Kongreß ist riesig, es sind wohl an die 25 000 Menschen, die sich angemeldet haben. Auch das spricht dafür, daß nun viele Balkon- und Gartenbesitzer etwas für sich selbst und auch für die Tierwelt schaffen möchten.

 

 

Simbienchen und Momo haben auf diesen Beitrag reagiert.
SimbienchenMomo
Nichts ist mächtiger als eine Idee, deren Zeit gekommen ist. (Victor Hugo)

Danke, Andrea, da sprichst du mir auch aus dem Herzen, du hast damit auch meine Gedankenspiele und Befürchtungen in Worte gefasst...

Der Begriff " Selbstversorgung" ist ein sehr dehnbarer und vielschichtiger Begriff und ich gewinne zusätzlich zur Information/ Diskussion in der Öffentlichkeit gerade auch den Eindruck, dass er auch genutzt wird, um Ängste zu schüren um eine "neue Branche" zu etablieren. Natürlich können wir in unseren Gärten keine vollkommende Selbstversorgung gewährleisten.

Da muss man wirklich zwischen Teil- oder Zusatzversorgung differenzieren. Was ja eher von den Flächen in einem Hortus angestrebt wird und dessen Zielsetzung es ist.

Zumal es ja auch ein ganz individueller Anbau und Bedarf ist. Man müsste auch bereit sein, seine Essgewohnheiten zu verändern, wenn man sich dafür entscheidet, sich aus seinem Garten zu ernähren. Da kommt dann das auf den Tisch, was gerade im Garten vorhanden ist und nicht worauf einem gerade der Sinn steht.

Es ist aber auch ein Zurückgewinnen von Kompetenz, sich das "Wissen um..." anzueignen, wenn ich weiß, was ich essen kann, wo ich es im Garten finde und wie ich es anbauen kann. In weiterer Folge, wie ich es verarbeiten und haltbar machen kann. Viele Menschen können das nicht mehr.

Es ist auch ein Stück Unabhängigkeit. Ich muss sagen, dass ich den Gedanken beruhigend empfinde, meinen Garten teilweise zur eigenen Ernährung einsetzen zu können, wenn es sein müsste. Er ist auch eine Rückversicherung ....

Wieviel Fläche benötigt man pro Person, um seinen täglichen Bedarf an Obst und Gemüse selbst zu decken?  Flächen so um die 150 - 400qm?  Das wird für eine Familie bei einem nur 400 qm großen Garten nicht möglich sein, das ist ja jedem von uns sonnenklar.

Aber es führt auch dazu, wieder neue Prioritäten zu setzen und seinen Garten nochmal mit anderen Augen zu betrachten. Vielleicht pflanzt man jetzt lieber eine Stachelbeere, als noch einen Farn in den Halbschatten und bewegt sich mehr in Richtung " Naschgarten". Gerade auch fruchttragende Sträucher und Bäume brauchen ihre Zeit, sich zu etablieren. Ich finde auch, dass es enorm wichtig ist, wie du sagst "langfristig" zu denken und das kann man ja auch in seinem Garten planen und umsetzen.

Ich finde auch die Entwicklung in Richtung " vertikaler Anbau" für kleine Gärten eine tolle Alternative, da gibt es schon tolle ausgeklügelte Systeme. Gerade auch im Bio-Balkon-Kongress wurden derartige Möglichkeiten erläutert.

Auch zu wissen, dass essbare Unterpflanzungen in Staudenbeeten möglich sind und auch Gemüsearten zwischen Blühstauden als Lückenfüller eingesetzt werden können, lässt neue Ideen für eine individuelle Art des Gärtners zu.

Mich würden auch eure neuen Ideen interessieren, wie man seine Ertragszone im Einklang der Natur noch sinnvoll erweitern könnte....

tree12, Dorothee und 3 andere Benutzer haben auf diesen Beitrag reagiert.
tree12DorotheeGsaelzbaerAmarilleMomo
" Zweifle nie daran, dass eine kleine Gruppe engagierter Menschen die Welt verändern kann -tatsächlich ist dies die einzige Art und Weise, in der die Welt jemals verändert wurde! "

Ich lese gerade ein tolles Buch zu dem Thema, nicht weil ich es vorhabe, aber ich finde den Ansatz hochinteressant: "Einen Waldgarten erschaffen", das ist jetzt erstmalig in deutscher Übersetzung erschienen. Ich bin noch nicht besonders weit gekommen, habe aber schon eine Menge Neues gelernt.

Momo hat auf diesen Beitrag reagiert.
Momo
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