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Vorstellung - mein Höhengarten

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Hallo,

ich bin Claudia und neu in diesem Forum. Auf das Hortus-Netzwerk bin ich aufmerksam geworden, nachdem ich letztes Wochenende in dem Buch Permakultur und Naturgarten geschmökert habe, um für die nächste Saison Ideen zu bekommen. Hintergrund: In dem Kundenmagazin des hiesigen Raiffeisenmarktes, bei dem ich ein ziemlich treuer Kunde bin, wurde das Permakultur-Thema besprochen.

Zum Werdegang von mir und meinem Garten (von Hortus rede ich bewusst nicht...): Stellt Euch einen typischen "Stadtfrack" vor, im Rhein-Ruhr-Gebiet zu Hause, tätig als Unternehmensberater, aber in der Stadt nie wirklich glücklich. Das Gute war, dass ich eher im Winterhalbjahr nahezu permanent unterwegs war und daher im Sommer diverse Kübel etc. auf meinem Balkon halten konnte. Mir war aber schon länger klar, dass ich langfristig in den Schwarzwald ziehen wollte, aber nicht in ein Neubaugebiet, sondern eher weit draußen. Nach einigen Jahren Suche wurde ich im Jahr 2011 fündig und habe mein Traumhaus gefunden - etwa 400 Jahre alt (ich bin seitdem - in Abstimmung mit dem Denkmalschutz) mit vorsichtigen Renovierungsarbeiten beschäftigt, die nicht wirklich schnell vorangehen, aber definitiv möglichst nachhaltig sein sollen (das Meiste, was bisher passiert ist, lässt sich problemlos zurückbauen und ggf. kompostieren...).

Den Garten habe ich von Anfang an möglichst naturnah bewirtschaftet. Ich habe den großen Vorteil, dass ich hier - auf ca. 950 Höhenmetern - in einem Seitental von einem Seitental wohne. Ihr müsst Euch so einen klassischen Schwarzwaldhof vorstellen, mit großem Eindachhaus, Kapelle, diversen Scheuern (von denen eine inzwischen zu einem Wohnhaus umgebaut wurde) und einem Altenteilshaus ("Libding"), das jetzt mir gehört, auf gut 1200 qm Grundstück, das aus dem großen Hofgut heraus vermessen wurde. Das Wesentliche ist, dass das Haus auf einem Sommerberg liegt, d.h. in Hanglage mit Südausrichtung. Um uns herum schützt der Talkessel (Höhe des Randes ca. 1015 - 1020m) vor ganz heftigen Wetterkapriolen. Daher haben wir hier zwar alle Jahreszeiten (auch gut voneinander zu unterscheiden), aber es ist nicht ganz furchtbar "sibirig". Momentan gibt es hier zwar noch eine geschlossene Schneedecke, die ist für den Winterschutz aber sehr willkommen. Kunstdünger, Unkrautvernichter & Co. sind mir jedenfalls noch nie ins Haus gekommen.. Um mich herum gibt es Wald und Grünland, das zwar nicht ökologisch bewirtschaftet wird, aber auch nur Gülleeinträge (nach meinem Geschmack eher zuviel) bekommt, aber keine chemischen Mittel. Direkt neben meinem Garten gibt es seit einigen Jahren einen Bio-zertifizierten Kräutergarten, und mit der Nachbarin stehe ich in engem Austausch (auch was Pflanzen angeht) - also soweit, so gut.

Seit 2013 habe ich den Job gewechselt und arbeite hier in der Nähe, so dass ich jetzt in Vollzeit hier bin. Damals habe ich einen Gemüsegarten neu angelegt dessen Zaun ich aber (war nur niedrig) dieses Jahr erneuern muss. Da ich mittelfristig plane, dass hier auch Hühner einziehen sollen, muss der Zaun jetzt deutlich höher werden (und darf nicht vom Schnee umgedrückt werden) - das ist eines der wichtigen Projekte für dieses Frühjahr.

Wichtig ist auch, dass alles, was ich hier mache, wenig Gießaufwand auslöst. Momentan bin ich nämlich nicht an ein Wassernetz angeschlossen, und es ist einige Male passiert, dass ich den Wasserhahn aufdrehte (Wasser aus eigener Quelle), und es kam nix mehr - ganz blödes Gefühl... Auch das ist ein Anreiz, hier möglichst ressourcenschonend zu arbeiten!

Was ich hier liebe: Es ist schon jetzt ziemlich naturnah: Auf meiner Tenne wohnen Fledermäuse (und möglicherweise ein Marder). Im Quellüberlauf vermehren sich jedes Jahr diverse Molche. Im Garten  - damals beim Anlegen vom Gemüsegarten - habe ich diverse Kröten und Grasfrösche gefunden - für die gibt es auch - hoffentlich - genug wilde Ecken. Auch in den letzten Jahren gab es immer wieder Kröten, die versucht haben, im Haus zu überwintern, eine saß mal Sonntag morgens bei mir im Bett neben dem Kopfkissen... Blindschleichen und Eidechsen haben hier einen freigehaltenen Sonnenhang, insbesondere die Blindschleichen müssen gegen die Nacktschnecken etwas unternehmen... Besonders stolz bin ich auf die Neuntöter, die in dem östlichen Heckensaum jedes Jahr brüten. Auch sonst gibt es hier glücklicherweise viele Vögel.

Was ich tun sollte: Ich muss den Gemüsegarten wieder neu bestücken. Es gibt einige Flächen, die mit Ringelblumen, Minze, Topinambur, Erdbeeren und verschiedenen weiteren Kräutern gut bewachsen sind. Da muss aber wieder einiges an Beeten neu angelegt werden, weil die Einjährigen bzw. sonstiigen Kulturen jedes Jahr neu kommen müssen. Außerdem muss ich dieses Jahr den Zaun neu anlegen.

Vor dem Haus das Kräuterbeet muss ausgelichtet werden (und darüber die gr0ße Weide  muss deutlich zurückgeschnitten werden). Davon habe ich zwar schon viel gemacht, aber ich möchte im Winter auch nicht alles zurückschneiden, damit im Frühling noch genügend Weidenkätzchen als Insektennahrung da sind und als Vogelsitzbaum dienen können. Und hier ist relativ schnell der 1.3, und man kann vorher noch nichts machen, weil Schnee liegt und es auf der Schräge auch gefährlich wäre, ohne sicheren Stand mit einer Säge zu hantieren (ich meine dabei keine Kettensäge, sondern nur eine Handsäge...). Außerdem ist die Hangbefestigung, die aus verkeilten Brettern bestand, jetzt durchgefault, und da muss etwas neues her. Ich hatte mir überlegt, so eine Art Mini-Benjes-Hecke anzulegen, habe dann aber das Problem, dass ab März viele Teile meiner Gehölze nicht mehr geschnitten werden dürfen...

Was ich aber auf alle Fälle tun werde, ist zwei Kartoffelturmbeete neu anzulegen. Der Vorteil ist, dass mein Problem, wo die Kartoffeln möglichst platzsparend hinkommen können, dadurch gelöst wäre. Außerdem schwebt mir vor, im Herbst die verwendeten Estrichmatten wieder neu mit Kabelbindern zusammen zu machen und darin das Laub von dem im Vorjahr neu gesetzten Walnuss- und Kastanienbaum über den Winter vorzukompostieren. Bislang habe ich hier eher Bäume , deren Laub relativ gut verrottet (Apfel, Weide, Buche, Ahorn, Haselnuss), so dass ich das unter die Bäume / Hecke schieben konnte.

Außerdem gibt es wieder die normalen Topf-/Kübelkulturen aus vorgezogenem Saatgut: Tomaten, Paprika, Chili, Gurken, evtl Physalis. Die  stehen entweder auf der West- oder Ostseite des Hauses unter dem Dachüberstand. Letztes Jahr hatte ich allerdings ein massives Problem mit Kraut- und Braunfäule. Hoffentlich läuft es dieses Jahr besser.

Wenn  jetzt jemand denkt, hier läuft richtig viel, dann täuscht das aber. Ich arbeite in Vollzeit (eher mehr) und bin auch pflegende Angehörige (manchmal fühle ich mich wie allein erziehend). Von daher muss ich auch schauen, was zeitlich überhaupt geht...

Aber ich liebe meinen Garten und werde sehen, was dieses Jahr so geht.

Viele Grüße in die Runde

Claudia

Malefiz und Tillivilla haben auf diesen Beitrag reagiert.
MalefizTillivilla

Hallo Claudia,

wenn ich mir vorstelle, was du beschreibst, habe ich ein ganz tolles Bild vor Augen. Ich finde den Schwarzwald wunderschön!
Was fehlt denn aus deiner Sicht in deinem Garten zum Hortus?

Liebe Claudia, willkommen!

Es klingt traumhaft, und ich will unbedingt sehr viele Bilder sehen 🙂!

Den Schwarzwald liebe ich sehr und habe es auch nicht sooo weit. Kennst du Hof Berggarten? Falls du nicht weißt, was du mit Geld anfangen könntest, kannst du dort Pflanzen shoppen (in Herrischried). 😇

Hallo Claudia, herzlich willkommen!

Klingt nach einer perfekten Ausgangslage für einen wunderschönen Naturgarten. Wir hatten „nur“ ein überdüngtes, ehemaliges Maisfeld zur Verfügung, dafür mehr als 3.000 qm. Bin gespannt auf ein paar Bilder von deinem Garten.

Grüße Oli

http://www.naturgarten-langenau.de

...insbesondere die Blindschleichen müssen gegen die Nacktschnecken etwas unternehmen...

Das finde ich auch!

Ein ganz herzliches Willkommen in unserem Forum, Claudia

Ich bin jetzt nach deinen Erzählungen auch schon ganz neugierig auf Impressionen aus deinem Garten...

" Zweifle nie daran, dass eine kleine Gruppe engagierter Menschen die Welt verändern kann -tatsächlich ist dies die einzige Art und Weise, in der die Welt jemals verändert wurde! "

Willkommen an Bord  Claudia.

 

Klingt traumhaft schön!

Auch ich bin gespannt auf Bilder, können ja auch vom letzten Jahr sein :-)

Wo im Schwarzwald bist du denn da? Kreis reicht, Ort musst du natürlich nicht nennen.

 

Nichts ist mächtiger als eine Idee, deren Zeit gekommen ist. (Victor Hugo)

Was fehlt zum Hortus? Hortus klingt deutlich planmäßiger als das, was ich hier so mache. Zum einen bin ich weit von einem ganzen Kreislauf entfernt, und auch die Zonenaufteilung ist sicherlich nicht umgesetzt. Momentan mähe (bzw lasse mähen) noch relativ viel Fläche, die ich aber als Verkehrsfläche / Sitzfläche verwende, und viel wäre noch abzumagern, wenn ich nach den Zeigerpflanzen gehe. Allerdings bin ich hier auch hin- und hergerissen, weil ich z.B.  ein Problem damit habe, meine Brennesselecken zu sehr zu dezimieren. Einerseits brauche ich die als Schmetterlingspflanzen und für Jauche, andererseits träume ich jetzt schon wieder von der ersten Brennessel/Giersch-Lasagne im Frühling... Und frische junge Brennesselaustriebe mit einem Kreuzkümmel-Balsamicodressing sind auch gern gegessen. Erst im Sommer greife ich dann stellenweise massiver ein.

Ich füge mal relativ aktuelle Bilder ein, auf denen man aber sieht, dass man momentan nichts sieht

Viele Grüße und einen schönen Tag

Claudia

 

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Primulaveris und Stefanie haben auf diesen Beitrag reagiert.
PrimulaverisStefanie

...doch man sieht das du es wunderschön hast. Ich freu mich schon auf weitere Bilder und heiße dich auch herzlich willkommen.

Wer die Saat hat, hat das Sagen

Hallo,

ich bin in einem Teilort von Vöhrenbach im Schwarzwald-Baar-Kreis - das ist so das östliche Ende vom Schwarzwald, geographisch auf einer Breite mit Freiburg. Wir gehören zum Naturpark Südschwarzwald.

VG

Claudia

Malefiz, Simbienchen und 3 andere Benutzer haben auf diesen Beitrag reagiert.
MalefizSimbienchenDorotheeGsaelzbaerKataFux

Schaut doch wunderschön aus.

Bezüglich Wassermanagement, sammelst du dein Regenwasser vom Dach? Gerade als Gießwasser für Gemüsegarten ist das gut geeignet.

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