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Organischer Dünger, Jauchen und Brühen

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Zitat von Malefiz am 26. Juli 2019, 7:33 Uhr

Wobei werden die Tees, Jauchen und Brühen verwandt?

Tees, Jauchen und Brühen könnte man auch Heiljauchen nennen. Sie sind besonders wertvoll . Je nachdem, welche Kräuter man einzeln oder mehrere zusammen ansetzt und vergären lässt, ergibt sich ihre Wirkung. Die Wirkung der Kräuter schützt und kräftigt zum Einen die Pflanzen und zum Anderen verhilft die Jauche dem Boden , sich neu aufzubauen oder zu heilen. Jauchen werden auch zur Düngung eingesetzt, nicht nur zur Schädlingsabwehr. Jauchen können auch zur Vorausdüngung  vor der Bestellung ausgebracht werden. Brühen und Jauchen bringen mit, was sie an Heilstoffen und an Düngewerten in sich haben.

Man setzt eine Jauche am besten mit Regenwasser an. Man füllt das Gefäß halb mit Kräutern und füllt es dann mit Wasser auf.

Eine junge Brennessel- Jauche ist z. B. besonders gut geeignet zum Einstellen von Jungpflanzen vor der Pflanzung. Sie werden mit ihrem Wurzelballen in einem niedrigen Gefäß mit Jauche gestellt. Jungpflanzen, die von der Heilbrühe aufgenommen haben, haben einen guten Start zum An- und Weiterwachsen.

Eine fertig vergärte Jauche wird somit zur Pflanzennahrung, Düngung, Bodenaufbereiter und zugleich eine ausgleichende Medizin.

Jauchen können auch als Kompoststarter eingesetzt werden.

 

 

" Zweifle nie daran, dass eine kleine Gruppe engagierter Menschen die Welt verändern kann -tatsächlich ist dies die einzige Art und Weise, in der die Welt jemals verändert wurde! "

Auszug aus der Broschüre "Brühen, Jauchen,Tees"   von :

http://www.naturimgarten.at

Sehr schön beschrieben, wie man die Jauchen etc anlegt und wie es wirkt. Lohnenswert mal reinzugucken ! Die Broschüre kann man sich als PDF runterladen.

Pflanzenstärkung

Pflanzen haben vielfältige Möglichkeiten, sich gegen Schädlinge und Krankheitserreger zu wehren. Zum Beispiel bilden Pflanzen in ihren Blättern hochwirksame Substanzen gegen Pilze und Insekten. Pflanzenstärkungsmittel können, ähnlich einer Schutzimpfung, den Gehalt solcher aktiver Substanzen in der Pflanze erhöhen und so wirksam gegen Pilzkrankheiten vorbeugen. Diese Mittel dürfen laut Gesetz keine giftigen Inhaltsstoffe enthalten und sind somit in Privatgärten, aber auch im naturnahen öffentlichen Grün eine wichtige Maßnahme zur Gesunderhaltung der Pflanzen. Selbst hergestellte Pflanzenstärkungsmittel-wie z.B. Brennnessel-, Beinwelljauche oder Schachtelhalmbrühe sind eine gute Alternative zu Produkten aus dem Handel.

Vorbeugen ist besser als Heilen!

Gemäß diesem Motto fördern umweltbewusste Gärtner und Gärtnerinnen mit naturnaher Gartengestaltung Nützlinge oder stärken ihre Pflanzen mit Wirkstoffen aus der Natur.Organische Dünger wie Kompost oder pflanzliche Jauchen wirken nachhaltiger als chemisch-synthetische Dünger und verbessern den Boden.Brühen, Jauchen, kalte Auszüge und Pflanzentees sind Pflanzenstärkungs- mittel, die vorwiegend aus Pflanzenmaterial in unterschiedlicher Zubereitung bestehen. Sie alle haben drei große Vorteile:• sie stärken, düngen und kräftigen Pflanzen • sie helfen dabei, das biologische Gleichgewicht zwischen Nützlingen und Schädlingen zu bewahren und machen Pflanzen z.B. widerstandsfähiger gegenüber Schadinsekten und Pilzerkrankungen• sie können leicht selbst hergestellt werdenPflanzenstärkungsmittel werden auch Pflanzenhilfsmittel genannt, unterstützen quasi das Immunsystem der Pflanze und sorgen so für gesunde und widerstandsfähige Pflanzen.

 

Pflanzen stärken und düngen mit Komposttee

Die positive Wirkung von Kompost als organischer Dünger ist schon lange bekannt. Doch das „Schwarze Gold des Gartens“ dient nicht nur der Verbesserung des Bodens und der Nährstoffversorgung der Pflanzen, sondern bringt auch eine Vielzahl von positiven Mikroorganismen in den Boden ein. Die so vergrößerte Zahl an Bodenlebewesen sorgt dafür, dass sich Krankheitserreger nicht so stark ausbreiten können oder sogar hintan gehalten werden. Das "Immunsystem" der Pflanzen wird angeregt und die Pflanzen werden gestärkt. Noch besser ist diese Wirkung, wenn der Kompost in Form von Tee ausgebracht wird.

Herstellung und Verwendung von KompostteeGrundsätzlich gilt:

je hochwertiger der verwendete Kompost, desto hochwertiger ist der Komposttee.

Hängen Sie einen Stoffbeutel oder Papiersack mit (Wurm-)Kompost für 2 bis 24 Stunden in das Gießwasser. Die darin enthaltenen Mikroorganismen vermehren sich stark und die Nährstoffe sowie die pflanzen-stärkenden Substanzen werden in eine flüssige Form gebracht. Dem Kompost können auch diverse Kräuter sowie Gesteinsmehl zugefügt werden. Weil es sich um ein Naturprodukt handelt, ist die Vielfalt und Menge an Mikroben und die Konzentration an Nährstoffen variabel. Je höher die Zahl an Mikroorganismen im Ausgangsmaterial, umso vielfältiger ist die Besiedelung im Komposttee. Pflanzen können etwa alle zwei Wochen mit diesem Auszug gegossen oder besprüht werden. Für jede Anwendung muss ein neuer Tee angesetzt werden. Zur Vorbeugung von Pilzkrankheiten können auch Saatgut-Bäder in Komposttee direkt vor der Aussaat sinnvoll sein.

" Zweifle nie daran, dass eine kleine Gruppe engagierter Menschen die Welt verändern kann -tatsächlich ist dies die einzige Art und Weise, in der die Welt jemals verändert wurde! "

Ich arbeite in meine Hochbeete recht viel Laub und fasriges Material im Winter ein, bevor die Starkzehrern in der Fruchtfolge drankommen. Das bindet beim Verrotten aber zuerst mal Stickstoff, bevor die wieder Nährstoffe abgegeben werden können. Richtig nährstoffreich wird das Beet also erst im Sommer darauf, im Frühjahr muss ein schnell wirksamer stickstofflastiger Dünger die Lücke füllen, sonst werden selbst bei Spinat die Blätter gelb. Organische Düngung ist immer im Nachteil im Frühjahr, weil das erst bei höheren Temperaturen verrottet und Nährstoffe zur Verfügung stellt.

Brennesseljauche kann das aber in nur wenigen Tagen korrigieren und wird bei mir deshalb im Mai/Juni reichlich verwendet. Sobald die Temperaturen draußen höher sind reichen die Nähstoffe aus Mulch vom Wiesenschnitt und Rasenschnitt der Nachbarn aus für Paprika, Zucchini und Kraut.

Leider ist der Geruch von Brennesseljauche trotz Urgesteinsmehl immer noch recht aufdringlich :-(

Bei Kraut und Rüben habe ich in einem Video (über das Ansetzen der Brennesseljauche) gehört, dass man, um den strengen Geruch der Jauche zu vermeiden, Brennesselblätter auch pürieren und diesen Brei um die Pflanzen verteilen kann. Anschließend mit Wasser angießen. Hat jemand damit Erfahrung?

Die Brennesseljauche zusätzlich mit einigen Ästchen vom Beinwell angesetzt, soll zusätzlich die Pflanzen stärken.

Und wärend die Welt ruft ... Du kannst nicht alle retten! Flüstert die Hoffnung ... Und wenn es nur einer ist... Versuch' es! Sylvia Raßloff

@simbienchen

Hallo Simone, in dem Rezept für den Farntee sind 2 aufgeführt. Weißt du, ob man dafür auch anderen Farm nehmen kann. Ich habe immer wieder welchen im Garten, ich müsste allerdings noch nachforschen, wie er heißt. Sieht aus als ob es der typische ist, der im Wald wächst.

Der Rainfarntee ist auch sehr interessant, den habe ich im Garten.

Kannst du sagen, wie lange man die Tees in sauberen (dunklen) Flaschen lagern kann, und wahrscheinlich am besten kühl im Keller oder Garage?

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Hallo Doro,

ich glaube der Wurmfarn ist derjenige, der auch in unseren Wäldern wächst und auch oft in Gärten zu sehen ist. Vielleicht kann uns da Roswitha helfen, sie hatte sich mal einen Farngarten angelegt gehabt .... ? @witshora

Denke, dass du den in deinem Garten ruhig dafür nehmen kannst...

Ob man auch andere Farne dafür benutzen kann, weiß ich leider nicht. Ich denke aber so viel Auswahl haben wir auch nicht an heimischen Farnen...

Ja, man kann die Tees dunkel und kühl lagern. Wenn du sie direkt heiß,nach dem Abkochen, in die Flaschen füllst und direkt verschließt, halten sie monatelang. Wie lange genau, kann ich dir aber nicht sagen. Ist aber wahrscheinlich ähnlich, wie mit Lebensmitteln, die man einkocht und lagert...

Garage, Keller...wenn es dort kühl und dunkel ist zur Lagerung, ist das immer am besten...

" Zweifle nie daran, dass eine kleine Gruppe engagierter Menschen die Welt verändern kann -tatsächlich ist dies die einzige Art und Weise, in der die Welt jemals verändert wurde! "

Hallo,

die Frage war wohl, welche Farne könne man nehmen für Tees. Dazu erstmal folgendes, was leider immer wieder verwechselt wird.

Rainfarn ist gar kein Farn, ist mit Farnen weder verwand noch diesen ähnlich, er gehört zu den Stauden. Rainfarn kann man als Tee im Garten benutzen.

Von echten Farnen kann man den Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)  und den Adlerfarn (Pteridium aquilinium) zum Zubereiten von Brühen und Jauchen verwenden. Die Brühe oder Jauche wird im Verhältnis 1:10 verdünnt. Unverdünnt wird im Sommer damit gegen Pilzkrankheiten oder Rost gespritzt. Gegen Schmier- und Schildläuse kann ein Tee aus Wurmfarn verwendet werden. Dieser wird dann unverdünnt gespritzt.

Wichtig zu wissen wenn man Farnwedel verwenden möchte. Erstens sollte man die Farne kennen, es gibt ca. 20 Gattungen in Deutschland! Zweitens, die Wedel nur verwenden, solange sie noch keine Sporen (kleine braune Punkte auf der Rückseite der Wedel) gebildet haben. Sporen überleben es auch wenn man Jauche aus den Blättern macht und damit verteilt man den Farn evtl. im Garten. Beim Wurmfarn ist das nicht so tragisch, beim Adlerfarn schon. Ich würde aus diesen Gründen von der Verwendung von Adlerfarn abraten. Gelangen von diesem Pflanzen in den Garten ist es ganz schwer diese wieder zu entfernen. Adlerfarn treibt nämlich seine Wurzeln bis in Tiefen von 2 m.

Farne haben keine Blüten. Farne vermehren sich über Sporen. Im Anhang ein Foto des Wurmsfarns und eines des Rainfarns, der gelb blüht.

Hochgeladene Dateien:
  • Dryo_f-ma_2G1.jpg
  • Rainfarn2014_01.jpg
Stefanie hat auf diesen Beitrag reagiert.
Stefanie
Man geht nie zweimal durch den selben Garten.

Danke für die ausführliche Antwort. Ich denke, ich habe den Wurmfarn im Garten. Wenn ich wieder zuhause bin, mach ich mal ein Foto. Dann ist es jetzt für die Ernte wohl zu spät. Ich habe bisher nie darauf geachtet, wann fangen denn die Sporen an sich zu bilden? Von dem Rainfarn habe ich bisher nur 1 Staude, ich hoffe auf Vermehrung durch Selbstaussaat.

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Also meine haben schon Sporen. Schau einfach auf die Rückseite der Wedel. Sind die Sporen noch bedeckelt (mit grünem Deckel), also noch nicht reif, kann man die Wedel noch nehmen. Sind die Deckelchen grau ist es zu spät, dann sind die Sporen darin schon reif. Wenn  nur noch braune Flocken zu sehen sind, sind die meisten Sporen ausgefallen.

 

Hochgeladene Dateien:
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  • Dryo_f-ma_7DS.jpg
Simbienchen hat auf diesen Beitrag reagiert.
Simbienchen
Man geht nie zweimal durch den selben Garten.

Wie lange hält sich so eine Brühe eigentlich?

Ich frage, weil ich Ackerschachtelhalm in der Wiese entdeckt habe. Im Frühjahr meine ich, war der noch nicht da. Da dachte ich, ich könnte ihn direkt zu einer Brühe verarbeiten, aber wenn ich sie erst nächstes Jahr brauche? Hält sie solange?

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