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Meine alten, schlecht gepflegten Obstbäume

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@Frank: "Nur wie kann ich das anhand eines Fotos erklärenDazu mache ich mir morgen Gedanken."

Kannst du nicht das Foto abspeichern und mit einem einfachen Programm rote Striche reinzeichnen, wo was abkönnte? Das wäre ja für uns alle hilfreich.

Wasserschosse sehe ich an Brunnladeschs Apfelbaum kaum?....

Hallo zusammen , zum Thema Obstbaumschnitt erst mal einiges Allgemeingültige.

Ich schneide Obstgehölze in erster Linie um die Gesundheit und den Habitus(Äussere Erscheinung) zu erhalten. Die Obstmenge kommt bei mir erst an zweiter Stelle.

Da alle Gehölze einen genetischen Code haben , der die Endgrösse und die Art der Erscheinung vorgeben ,versuche ich erst gar nicht dem Baum eine geometrische oder kleinere Form vorzugeben . Das ist im natürlich vorgegebenen Erbgut nicht vorgesehen.

Daraus resultiert : das Gehölz wird immer Grösser , bis es irgendwann seine vorprogrammierte Endgrösse erreicht hat.

Des weiteren pflanze ich Gehölze so , dass sie ihrer Endgrösse entsprechend Platz haben. Sollte das nicht funktionieren wird der Baum entfernt , bevor ich zum jährlichen verstümmeln ansetzen muß. Sträucher werden , wenn möglich dann umgepflanzt.

Bei einem Eingriff in die Baumkrone sollten in der jeweiligen Schneidephase maximal 15% der Äste entfernt werden. Zwischen den Schneidephasen liegt jeweils eine Vegetationsperiode.

Wenn möglich sollten nur Äste unter 4cm Durchmesser entfernt werden. Diese Schnitte wachsen in zwei Vegetationperioden zu.

Zunächst wird der Baum aus grösserer Entfernung begutachtet. Dabei werden tote , kranke und unterversorgte Äste ausgemacht. Diese werden entfernt.

Danach wird entschieden welche der ein Jährigen( ungerechterweise negativ als Wasserschosse bezeichnet) , zwei und 3 Jährigen Äste zum Kronenaufbau beitragen.

Diese werden dann "freigestellt" indem man überdeckende oder Konkurrenzäste entfernt. Ganz einfach , nicht wahr

 

Hier mal Vorher-Nacher bei einem ca. 60 Jahre alten , stark mit Baumkrebs befallenen Apfelbaum. Hier wurde mehr als 15% entfernt . Sehr viel Totholz und kranke Astpartien. Aber im oberen Bereich wurde alles junge Holz stehen gelassen. Der Baum wird jetzt viele Jahrestriebe machen. Mit diesen wird dann im Winter 20/21 angefangen einen neuen Kronenaufbau zu machen.

Hochgeladene Dateien:
  • DSCN4063.JPG
  • P1090175.JPG

Der wichtigste Eingriff bei deinen Bäumen ist der Schnitt der untergeordneten Äste.

Auf dem Bild sieht man die typische Überdeckung eines Apfeltriebes. In der Regel ist der obere Trieb besser belichtet und somit vitaler, deshalb wird der bevorzugt und der unten liegende Abzweiger wird dann in der Gabel bündig entfernt. Manchmal ist der untere aber kräftiger , dann wird der"Aufsitzer" entfernt.

Hochgeladene Dateien:
  • DSCN4146.JPG

Äste werden nicht ohne Abzweiger eingekürzt , sondern immer ganz entfernt. Hier sollte der abzweigende Ast mindestens 1/3 Durchmesser haben wie der Hauptast.

Hochgeladene Dateien:
  • DSCN4145.JPG

Ein saubere und an der richtigen Stelle durchgeführter Schnitt verheilt schnell. Auf dem Bild sieht man diesen Wulst in der Astgabel. Den hat man fast immer bei Bäumen und er sollte unbedingt erhalten bleiben , da sich hier die grösste Zellteilung abspielt. Der Schnitt ist hier im rechten Winkel zum Ast erfolgt. So entsteht eine kreisrunde ,kleine Schnittfläche , seltener auch oval. Hier gilt , je kleiner , desto besser.

Hochgeladene Dateien:
  • DSCN4144.JPG

Also, ich werde mich demnächst mal damit beschäftigen, die dürren Äste zu identifizieren. Die kommen dann auf meinen Reisighaufen und ein paar gebe ich dann vielleicht zum Nagen an die Nager meiner Bekannten ab. Die freuen sich bestimmt.

Wenn das tote Material weg ist, kann ich wahrscheinlich viel besser beurteilen, was ich überhaupt noch machen muss.

Tatsächlich gehe ich auf Grund des mutmaßlichen Alters beider Bäume davon aus, dass sie ihre endgültige Größe bereits erreicht haben.

Bislang lebend herausgenommen habe ich aus dem Apfelbaum nur Wasserschossen, den Ast der mir echt TOTAL auf Kopfhöhe hing (und ich bin 1,64) und kleine Äste, die sich mit anderen total überkreuzt haben. Bei manchen war dann Sturm bedingt auch die Rinde schon angeschramt. Da habe ich dann intensiv geguckt, welcher meines Erachtens sinnvoller wächst und den anderen raus.

Diesen Apfelbaum wieder in Form zu bekommen, erscheint mir durch die langjährige Nachbarschaft mit der Rosskastanie ohnehin unmöglich. Ich hoffe einfach, dass der Baum jetzt, wo er dort mehr Platz und Licht hat, auch wieder etwas mehr in diese Richtung wächst.

Die Zwetschge wollte mein Vater schon fällen. Da wollte ich auch erst einmal nur die toten Äste heraus nehmen. Die ganzen kleinen abgestorbenen, die zweifellos überall dazwischen sind. Die konnte ich nämlich bei der Ernte schon ausmachen. Dann habe ich wieder mehr Überblick.

Mir kommt es ja nicht so sehr auf den Ertrag an, weil ich nicht darauf angewiesen bin, aber ich möchte beide Bäume möglichst lange und gesund erhalten und auch wenn stehendes Totholz etwas ganz tolles ist (und eines Tages werden sie stehendes Totholz sein), möchte ich schon, dass wenn wir mal wieder im Baum herum klettern, um an etwas heran zu kommen, nicht gerade auf einem abgestorbenen Ast abstürzen.

Worauf ich wenig Lust habe, ist die Bäume zu schädigen. Deswegen habe ich das Thema auch mal angeschnitten.

Würde ich einen Kurs beim Obst- und Gartenbauverein machen, würde ich dort wohl Dinge lernen, die auf etwas anderes abzielen als ich.

Sei selbst der Wandel, nicht das Rädchen

Hallo Natascha , wenn ich mir den Zuwachs deines "Bäumchens" so anschaue dann ist das eine starkwüchsige Sorte. Dh. der wird noch erheblich älter. Ich schätze in der Höhe noch 1-2m und im Kronenvolumen noch 30-40% mehr. Mess doch mal den Stammumfang in 1m Höhe. Wenn das unter 1m ist kommt da noch was. "Tatsächlich gehe ich auf Grund des mutmaßlichen Alters beider Bäume davon aus, dass sie ihre endgültige Größe bereits erreicht haben." Ich schätze dein Baum hat noch keine 30-40 Jahre und wird , wenn er ausgewachsen ist ca. 8m hoch und 6-7m Kronendurchmesser haben. Da Apfelbäume überall so verstümmelt werden erscheinen die oft so klein , vielleicht hast du ja irgendwo eine ungepflegte Obstwiese , dort kannst du sehen wie groß starkwüchsige Äpfel werden können.

 

Bei der Gelegenheit , wie mache ich das mit den Zitaten?

Hochgeladene Dateien:
  • DSCN2238.JPG

ja das zitieren, ginge nur als Ganzes (und man kann sich Teile davon heraus löschen), Einzel Passagen hingegen lässt das "Thema" nicht so einfach zu.

 

Ich musste ein bisschen testen, bis es einigermaßen klappte. Nervt ein wenig - aber nicht genug um Robert noch mehr aufzubürden.

Wenn du schon Text frei Hand geschrieben hast und du willst zitieren, dann lieber erst ein paar freizeilen anhängen, weil warum auch immer, es danach oft nicht mehr geht, probiere es einfach aus

Text kopieren, in das text feld hier einfügen, danach markieren und das " benutzen

Einen Hinweis zum Schnitt würde ich noch hinzufügen: Konkurrenztriebe zum Haupttrieb müssen möglichst früh raus. Sonst sieht der Baum aus wie ein Ypsilon und beim nächsten Sturm bzw. bei sarkem Fruchtbehang spalten sich die beiden Spitzen auf und die Hälfte reißt mit großer Wunde aus dem Stamm. Daher ist das für die Statik wichtig.

Es ist halt immer schade, wenn das erst nach Jahren gemacht wird. Dann muss man sehr dicke Äste schneiden (siehe Franks 4cm-Regel) und dann heilt das über Jahre nicht; derjenige der schneidet hat die Wahl zwischen Pest und Cholera. Früh erkannt ist das aber schnell behoben.

Zu den Bildern hier: Der Gravensteiner ganz am Anfang des Fadens läuft genau in das Problem rein, da ist der Mitteltrieb mal abgebrochen und hat sich dann in zwei Spitzen aufgespalten. Das ist eine zu viel, nur muss man da zum Schneiden schon arg weit hoch. Im Post #7 von Malefiz scheint sich das auch anzubahnen, weil hier ein oberer "Leitast" einen sehr steilen wüchsigen Trieb bekommt. Da ist die Abhilfe aber einfacher als in Post #1 - der steile Trieb muss raus. Am besten nicht zu waagrecht, dass sich auf der Schnittstelle kein Wasser sammeln kann (sonst kommen Pilze).

Frank Schroeder hat auf diesen Beitrag reagiert.
Frank Schroeder
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