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Insektenschonendes Mähen (im Hausgarten)

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Wir mähen im Mai weder im Kleingarten noch im Hausgarten. Außerdem wollen wir das Mähen auf ganz wenige Male (2-3) beschränken.

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Simbienchen

Mir wächst im Moment der Garten über den Kopf

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Simbienchentree12Amarille
Und wärend die Welt ruft ... Du kannst nicht alle retten! Flüstert die Hoffnung ... Und wenn es nur einer ist... Versuch' es! Sylvia Raßloff

Gestern war endlich der Hausmeister da, und hat gemäht, zu zweit, binnen einer guten Stunde war der Großteil von 70cm Wildwuchs beseitigt. Ich hasse Gras. Und ich hab ein Beziehungsproblem mit meinem Mäher.

Wenn es wenigstens feines Ruchgras wäre, oder Magerrasen - aber diese Grassamenmischung von Anno 1972 ist der Horror. Dafür kann ich nun wieder den Günsel sehen. Und die Eschensämlinge rupfen.

Bitte mir nicht zürnen - aber ich will dem Käufer kein Garten-Boot-Camp überlassen.

Zitat von Familie Zwirner am 1. Juni 2022, 13:42 Uhr

Ich sehe schon: Naturgärtner können die Kontrolle gar nicht verlieren, sie wollten und hatte sie nie :-)

Korrekt, ich muss aber gestehen, dass mir das dieses Jahr schon schwerfällt. Ich habe eine niegesehene Storchschnabelschwemme, er überwuchert alles und ich versuche durch gezieltes Freistellen, Dinge zu retten, die ich die letzten Jahre eingetragen und auch erfolgreich vermehrt habe. Dabei bin ich bei jeder einzelnen Pflanze hin und hergerissen (im Wortsinne ....) ob sie nun stehenbleiben soll oder nicht. Ist wohl weniger Kontrolle als leise, verzweifelte Lenkungsversuche?....

Gsaelzbaer hat auf diesen Beitrag reagiert.
Gsaelzbaer
Zitat von Martina am 7. Mai 2023, 11:53 Uhr
Zitat von Familie Zwirner am 1. Juni 2022, 13:42 Uhr

Ich sehe schon: Naturgärtner können die Kontrolle gar nicht verlieren, sie wollten und hatte sie nie :-)

Korrekt, ich muss aber gestehen, dass mir das dieses Jahr schon schwerfällt. Ich habe eine niegesehene Storchschnabelschwemme, er überwuchert alles und ich versuche durch gezieltes Freistellen, Dinge zu retten, die ich die letzten Jahre eingetragen und auch erfolgreich vermehrt habe. Dabei bin ich bei jeder einzelnen Pflanze hin und hergerissen (im Wortsinne ....) ob sie nun stehenbleiben soll oder nicht. Ist wohl weniger Kontrolle als leise, verzweifelte Lenkungsversuche?....

Ich denke das ist schon okay so, lenken ist ja was anderes wie Kahlschlag ohne drüber nachzudenken.

Wenn ich nichts mache, besser - nie gemacht hätte und hätte einfach mal munter wuchern lassen, hätte ich heute einen Acker auf dem nur der kriechende Hahnenfuss, gepaart mit dem Fünffingerkraut wächst

Nichts ist mächtiger als eine Idee, deren Zeit gekommen ist. (Victor Hugo)

Ich habe heute angefangen, meinen kleinen Vorgarten mit der Grasschere zu mähen (trotz Handschuhen kriegt man Blasen, macht aber nix). Der einsetzende Regen hat mich gerade ausgebremst, bin halb fertig geworden. Das Gras konnte ich nur schnell händisch zu einem Berg auftürmen, ich muß dann später nochmal mit dem Handrechen durchgehen, damit möglichst auf der Fläche nichts liegenbleibt.

Mein Plan ist, morgen nach der Arbeit den Rest zu machen. Es hat länger gedauert als erwartet, da ich aus dem Kriechenden Bergbohnenkraut Grashalme rausgezupft habe. Das Kraut habe ich vor drei Jahren gerettet, ein Plätzchen vom Gras befreit und es in den Vorgarten gesetzt. Es blüht im Moment und setzt sich sogar gegen diese blöden Rasengräser durch! Es wird immer breiter und braucht anscheinend nicht zwingend freien Boden, es walzt das Gras beinahe platt. Ein tolles und robustes Gewächs, duftend, für die Insekten und für die Küche. Es hat sogar angefangen, sich an anderer Stelle mitten im Gras zu platzieren. Ich habe da keinen "offenen" Boden, kein schütteres Gras, da ist eher Filz und viel Moos auf Lehmboden.

Und in diesen Filz sind auch die Bergflockenblume vom Beet aus eingewandert, sowie die Rapunzelglockenblume, die Nesselblättrige Glockenblume macht eh vor nix Halt, sowie Feldthymian und die Pfirsichblättrige Glockenblume. Außerdem habe ich so etwas wie ein winziges Ameisennest gefunden.

Ich werte mein Experiment mit dem einmaligen händischen Mähen (um Wertvolles mähe ich drum herum) im Jahr und dem Abräumen des Mähgutes als vollen Erfolg. Jeder Rasenliebhaber würde hingegen entsetzt aufschreien und umgehend vertikutieren wollen.... (Ich glaube, auch mein Mann hält mich für verrückt, da ich ja statt der Grasschere etwas Elektrisches verwenden könnte...)

Simbienchen, Dorothee und 2 andere Benutzer haben auf diesen Beitrag reagiert.
SimbienchenDorotheeGsaelzbaerFamilie Zwirner

Mein Mann nennt sowas analoges akademisches arbeiten

Simbienchen und tree12 haben auf diesen Beitrag reagiert.
Simbienchentree12
Wer die Saat hat, hat das Sagen

Habe ich eben bei meinen Schilderungen noch vergessen zu erwähnen: ein Rätsel wurde gelöst während ich mähte... An einer Stelle wächst so ein komischer Büschel langer Blätter, ähnlich den schmalen Blättern von Krokussen. Nur waren dort all die Jahre keine Krokusse im März zu sehen. Das Büschel wurde immer mal wieder abgemäht im Laufe der Jahre, es trieb immer wieder aus. Und heute sehe ich da zum allerersten Male Blütenstände dran, die noch geschlossen sind. Es scheint ein Milchstern zu sein...*freu*

Malefiz und Gsaelzbaer haben auf diesen Beitrag reagiert.
MalefizGsaelzbaer

Finde ich klasse, dass sich zu dem Thema so eine rege Diskussion entwickelt hat.

Ich persönlich denke, das Wichtigste ist, eine Balance zu finden aus überjährig etwas in Ruhe zu lassen und gezielte Eingriffe wie z.B. eine schonende Mahd oder einen Schnitt vorzunehmen. Schonend kann z.B. heißen, die Mahd eines Wiesenstücks zeitlich einfach über die ganze Wachstumsperiode zu strecken. Das wäre dann so etwas wie eine Beweidungssimulation, ein Rind frißt ja auch nicht die ganze Wiese an einem Tag. Hierzu gib es übrigens einen (auch für den Natürgärtner) super interessanten Vortrag von Dr. Herbert Nickel an der Universität Göttingen:

https://www.youtube.com/watch?v=qT3W3sKt0bI&t=2s

Ganz ohne Eingriffe geht aber auch viel der Artenvielfalt verloren. Würden wir einfach alles wild wachsen lassen, dann hätten wir bald ein Hartriegelgestrüpp und irgendwann einen Wald. Viele der derzeit in unserem Naturgarten vorkommenden (Offenland-) Arten würden verschwinden.

Würden wir anderseits alles mähen und schneiden, dann hätten viele Arten keine Möglichkeit sich zu entwickeln bzw. zu reproduzieren. Ohne überjährig stehen gelassene Pflanzen gibt es weniger Schmetterlinge, Heuschrecken und z.B. so gut wie keine Wespenspinnen mehr. Das ist dann mehr Zerstörung. Wir haben dazu im Februar einen Blogbeitrag gemacht, wo wie versucht haben, das Thema Störungsökologie auf den Naturgarten zu übertragen:

https://www.naturgarten-langenau.de/stoerungsoekologie-im-naturgarten

Herzliche Grüße

Oli mit Familie

 

PS: Selbst mit einem Rasenmäher kann man was Gutes bewirken. Da wo Wege in die Vegetation gemäht werden, können durch das mehr an Licht Säume entstehen. So wie es vorher bei primulaveris und mü auch auf ihren Bildern zu sehen war.

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Simbienchen, tree12 und 4 andere Benutzer haben auf diesen Beitrag reagiert.
Simbienchentree12GsaelzbaerAmarilleOostfreesen Jung

Da war ein großes Gartenfest hatten, habe ich Ende April fast alles gemäht. Ob ich es schaffe im Mai gar nicht zu mähen, muss ich mal gucken. Es steht noch ein Kindergeburtstag an und sollte es nicht zu hoch sein, sonst ist alles einfach nur plattgetrampelt. Die Ränder habe ich angefangen händisch zu rupfen. Da steht überall so ganz hohes Gras (keine Ahnung was). Es ist jedenfalls höher als die Stauden dazwischen. Dort, wo ich es schon weggerissen habe, sind die anderen Pflanzen direkt gewachsen. Ihnen tut mehr Licht gut.

Der Nachteil am selteneren Mähen ist bei mir, dass sich der Giersch extrem ausbreitet. Daher will ich dieses Jahr gucken, dass ich die Gierschecken häufiger mähe und beim Rest schaue, dass es selten ist bzw. zum Teil nur Wege.

Familie Zwirner hat auf diesen Beitrag reagiert.
Familie Zwirner
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