Wohin mit Schnittgut und Unkraut?
Wohin mit Schnittgut und Unkraut?
Hallo liebe Forumsmitglieder,
ich bin neu hier und stelle mich kurz vor. Vor zwei Jahren haben wir einen alten Hof mit einem großen Grundstück auf dem Land erworben. Das Grundstück ist ca. 4000m² groß mit verwildertem Bauerngarten und sonst viel unstrukturiertem Wildwuchs mit einigen Altlasten. Ich versuche nun das ganze möglichst naturnah für die heimische Flora und Fauna umzubauen. Es wird ein langer, langer Weg und bei vielen Dingen, weiß ich einfach mangels Erfahrung nicht so recht wie ich es angehe. Daher bin ich auf der Such nach Hilfe über Euer schönes Forum gestolpert.
Ich hab ständig viel Pflanzenmaterial (Schnittgut und gejätet) von Gräsern, Disteln, Giersch, Quecken usw. und frage mich, wie ich es am besten zu Kompost umwandle ohne dabei die ganzen Samen immer weiter durchzuschleppen. Hoffentlich war das jetzt halbwegs verständlich ausgedrückt. Was macht Ihr denn mit aussamendem Unkraut.
Ungern würde ich das alles immer zur Kompostieranlage fahren und im Gegenzug Humus/Kompost kaufen müssen.
Über ein paar Tips würde ich mich sehr freuen.
Viele Grüße, Karo
ich bin neu hier und stelle mich kurz vor. Vor zwei Jahren haben wir einen alten Hof mit einem großen Grundstück auf dem Land erworben. Das Grundstück ist ca. 4000m² groß mit verwildertem Bauerngarten und sonst viel unstrukturiertem Wildwuchs mit einigen Altlasten. Ich versuche nun das ganze möglichst naturnah für die heimische Flora und Fauna umzubauen. Es wird ein langer, langer Weg und bei vielen Dingen, weiß ich einfach mangels Erfahrung nicht so recht wie ich es angehe. Daher bin ich auf der Such nach Hilfe über Euer schönes Forum gestolpert.
Ich hab ständig viel Pflanzenmaterial (Schnittgut und gejätet) von Gräsern, Disteln, Giersch, Quecken usw. und frage mich, wie ich es am besten zu Kompost umwandle ohne dabei die ganzen Samen immer weiter durchzuschleppen. Hoffentlich war das jetzt halbwegs verständlich ausgedrückt. Was macht Ihr denn mit aussamendem Unkraut.
Ungern würde ich das alles immer zur Kompostieranlage fahren und im Gegenzug Humus/Kompost kaufen müssen.
Über ein paar Tips würde ich mich sehr freuen.
Viele Grüße, Karo
- SchwurbelfreierGarten
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Re: Wohin mit Schnittgut und Unkraut?
Ausläufertreiber lass ich gern mal trocknen, bevor ich sie auf den Kompost gebe. Samenstände kommen bei uns auch mal in die Biotonne, wenn wir das für den Kompost als Problem ansehen. Manches wird auch zur Mulchwurst und liegt jetzt unter den Tomaten und Gurken
Markus Gastl meinte mal, was nicht für den Kompost geeignet ist, wird verjaucht.
Markus Gastl meinte mal, was nicht für den Kompost geeignet ist, wird verjaucht.
- Dorfgaertner
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Re: Wohin mit Schnittgut und Unkraut?
Jo, das würde ich auch empfehlen. Aber man muß es wirklich auch eine längere Zeit gären lassen, um die Samen zuverlässig zu neutralisieren.SchwurbelfreierGarten hat geschrieben: ↑Sa 29. Jul 2023, 12:48 Markus Gastl meinte mal, was nicht für den Kompost geeignet ist, wird verjaucht.
»Wer der Gartenleidenschaft verfiel, ist noch nie geheilt worden. Er fühlt sich immer tiefer in sie verstrickt.« – Karl Foerster
Re: Wohin mit Schnittgut und Unkraut?
Hallo,
vielen dank für deine schnelle Antwort. Einzelne Sachen sind auch schon im Müll gelandet, jedoch hab ich leide vom meisten größere Mengen...
vielen dank für deine schnelle Antwort. Einzelne Sachen sind auch schon im Müll gelandet, jedoch hab ich leide vom meisten größere Mengen...
- Dorfgaertner
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Re: Wohin mit Schnittgut und Unkraut?
Ach so, fast vergessen: Herzlich Willkommen im Forum!
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- Simbienchen
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Re: Wohin mit Schnittgut und Unkraut?
Hallo Pharou,
herzlich Willkommen bei uns im Forum
Es gibt so viele wertvolle Möglichkeiten....
Schnittgut, welches noch Samenstände trägt, kannst du ganz einfach fermentieren. Durch die Fermentation wird der Samen "unschädlich" gemacht, er ist nach der Fermentation nicht mehr aktiv. Ich mache das regelmäßig. Es braucht aber seine Zeit und Platz. Aber bei eurem großen Grundstück sollte das ja kein Thema sein...
Wenn du viel Schnittgut hast, kannst du es zu einem Haufen aufschichten. Einfach auf der Erde und dann mit einer dicken Teichfolie abdecken. Den Rand mit Steinen belegen und einfach arbeiten lassen ( ca. 3-4 Monate). Dieser Prozess läuft ohne Sauerstoff ab. Das fermentierte Schnittgut riecht , wenn es fertig ist, etwas säuerlich vergoren, das ist aber normal. Vielleicht kennst du sogar den Geruch von Silage? Bauern verfüttern sie auch an ihre Kühe.
Du kannst es dann einfach zum Mulchen für deine Ertragszonen - Beete nutzen. Diese ganzen Stoffwechselprodukte, Vitamine und Microorganismen, die durch den Fermentationsprozess entstehen, wirken sich positiv auf die Bodengesundheit und ähnlich wie Dünger auf das Pflanzenwachstum aus. Und macht eigentlich nicht viel Arbeit.
Ich lege auch gezielt Komposthaufen an, auf denen ich eigentlich alles ablege, was im Garten anfällt und lasse sie einfach 1-2 Jahre stehen. Sie bieten unseren Igeln, Blindschleichen etc tolle Winterschlafplätze. Wenn ich dann irgendwann den Humus daraus brauche , lege ich das Grobe zur Seite, darauf wächst dann der neue Haufen.
Ebenso kann man Schnittgut zum totmulchen von kleinen Flächen nutzen, um sie dann im nächsten Jahr einsäen oder bepflanzen zu können.
Du kannst dir aber auch ein Keyholebeet anlegen, in der Mitte wird alles an Gartenabfällen kompostiert, was deinen Pflanzen , die rundherum im Beet wachsen, zugute kommt.
https://hortus-netzwerk.de/forum/topic/ ... stid-12052
Du kannst dir auch ein Hochbeet aus Dachpfannen bauen und darin alles an Schnittgut sammeln und für dich arbeiten lassen, immer wieder eine dünne Schicht Kompost oder Jauche mit drauf, so bekommst du nach einigen Jahren umsonst eine gute Hochbeetfüllung.
Astschnittgut kannst du super in Benjeshecken und Asthaufen inklusive Käferkeller verarbeiten, sie haben als Naturmodule in einem naturnahen Garten wichtige und wertvolle Funktionen.
https://hortus-netzwerk.de/forum/topic/ ... ufferzone/
herzlich Willkommen bei uns im Forum
Es gibt so viele wertvolle Möglichkeiten....
Schnittgut, welches noch Samenstände trägt, kannst du ganz einfach fermentieren. Durch die Fermentation wird der Samen "unschädlich" gemacht, er ist nach der Fermentation nicht mehr aktiv. Ich mache das regelmäßig. Es braucht aber seine Zeit und Platz. Aber bei eurem großen Grundstück sollte das ja kein Thema sein...
Wenn du viel Schnittgut hast, kannst du es zu einem Haufen aufschichten. Einfach auf der Erde und dann mit einer dicken Teichfolie abdecken. Den Rand mit Steinen belegen und einfach arbeiten lassen ( ca. 3-4 Monate). Dieser Prozess läuft ohne Sauerstoff ab. Das fermentierte Schnittgut riecht , wenn es fertig ist, etwas säuerlich vergoren, das ist aber normal. Vielleicht kennst du sogar den Geruch von Silage? Bauern verfüttern sie auch an ihre Kühe.
Du kannst es dann einfach zum Mulchen für deine Ertragszonen - Beete nutzen. Diese ganzen Stoffwechselprodukte, Vitamine und Microorganismen, die durch den Fermentationsprozess entstehen, wirken sich positiv auf die Bodengesundheit und ähnlich wie Dünger auf das Pflanzenwachstum aus. Und macht eigentlich nicht viel Arbeit.
Ich lege auch gezielt Komposthaufen an, auf denen ich eigentlich alles ablege, was im Garten anfällt und lasse sie einfach 1-2 Jahre stehen. Sie bieten unseren Igeln, Blindschleichen etc tolle Winterschlafplätze. Wenn ich dann irgendwann den Humus daraus brauche , lege ich das Grobe zur Seite, darauf wächst dann der neue Haufen.
Ebenso kann man Schnittgut zum totmulchen von kleinen Flächen nutzen, um sie dann im nächsten Jahr einsäen oder bepflanzen zu können.
Du kannst dir aber auch ein Keyholebeet anlegen, in der Mitte wird alles an Gartenabfällen kompostiert, was deinen Pflanzen , die rundherum im Beet wachsen, zugute kommt.
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Du kannst dir auch ein Hochbeet aus Dachpfannen bauen und darin alles an Schnittgut sammeln und für dich arbeiten lassen, immer wieder eine dünne Schicht Kompost oder Jauche mit drauf, so bekommst du nach einigen Jahren umsonst eine gute Hochbeetfüllung.
Astschnittgut kannst du super in Benjeshecken und Asthaufen inklusive Käferkeller verarbeiten, sie haben als Naturmodule in einem naturnahen Garten wichtige und wertvolle Funktionen.
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Re: Wohin mit Schnittgut und Unkraut?
Du kannst Schnittgut auch, wenn es zerhäkselt ist ( vom Rasenmäher) in Plastiksäcken fermentieren. Das mache ich auch. Ich stülpe dazu zwei Plastiksäcke ineinander und befülle sie zu 3/4, dann drücke ich die Luft raus, drehe sie oben zu und beschwere sie mit Steinen. Ich lasse sie dann ca. 3-4 Monate halbschattig stehen.
So sieht der Mulch dann fertig aus:
Ist eine tolle Sache um eine Menge Material aus dem Garten zu verarbeiten und es dem Boden dann " veredelt" wieder zuzuführen. Die Plastiksäcke sind wiederverwendbar. Ich benutze sie mehrere Jahre zum fermentieren.
So sieht der Mulch dann fertig aus:
Ist eine tolle Sache um eine Menge Material aus dem Garten zu verarbeiten und es dem Boden dann " veredelt" wieder zuzuführen. Die Plastiksäcke sind wiederverwendbar. Ich benutze sie mehrere Jahre zum fermentieren.
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Re: Wohin mit Schnittgut und Unkraut?
Mega gut, @Simbienchen , das wusste ich nicht, dass es so gut funktioniert mit Luftabschluss. Vielen Dank
Re: Wohin mit Schnittgut und Unkraut?
Vielen Dank für Eure teils sehr ausführlichen Antworten!
Das mit dem Verjauchen werde ich mal mit kleineren Mengen probieren,
das Fermentieren mit den größeren.
Die Äste und Zweige sind nicht das Problem, eine Benjeshecke hab ich gleich als allererstes angelegt, da wir schon einige Bäume+Streucher gerodet haben, sie wird immer wieder bestückt, bzw. verlängert....
Das mit dem Verjauchen werde ich mal mit kleineren Mengen probieren,
das Fermentieren mit den größeren.
Die Äste und Zweige sind nicht das Problem, eine Benjeshecke hab ich gleich als allererstes angelegt, da wir schon einige Bäume+Streucher gerodet haben, sie wird immer wieder bestückt, bzw. verlängert....
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Re: Wohin mit Schnittgut und Unkraut?
Disteln, per se, für mich kein Unkraut
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nur der Garten ist unser Eigentum.
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