Wir sind die 6 köpfige Familie Dartmann Sebastian 40, Marcella 42, Flora 17, Lotte 10, Luna 8 und Elia 2 Jahre und haben vor knapp 4 Jahren ein 400 Jahre altes Fachwerkhaus mit 2000m2 Garten in Heimbach Hasenfeld gekauft. Für uns war klar, das wird ein Hortus! In unserem Kopf war alles geplant. Also fingen wir an den Boden vorzubereiten. Einen Teil der Brennnesseln wurde entfernt und Bereiche regelmäßig mit einer alten Sense gesenst. Nach ca 1,5 Jahren hatten wir einen großen Teil fertig vorbereitet. Wir hatten einen riesigen Kompost angelgt und den Boden für die Ertragszone bearbeitet. Für die Kinder gibt es einen Sandkasten, eine Rutsche und einen Weidenzaun, welcher gerade im Wachstum ist und später zu einem Spieltunnel wachsen soll. Die Ertragszone wird als Mischkultur und Permakultur Garten bearbeitet. Nur so können sich die Pflanzen untereinander ergänzen und bekommen die Nährstoffe die sie brauchen. Der Boden trocknet nicht aus, da überall was wachsen darf.
So und dann kam für uns der schwierigste Teil, die Hotspot Zone. Da wir beide beruflich nicht aus dem Gärtnerischen Bereich kommen sondern mein Mann Industriemechaniker und ich Altenpflegehelferin bin, wußten wir erstmal nicht wie wir das Thema angehen sollten. Ich holte mir also Informationen, aber woher? Ich nahm Kontakt auf zur Biologischen Station Düren und machte viele Seminare mit, welche zahlreich jedes Jahr angeboten werden. Dann machte ich noch einen Garten Besichtigungstermin aus und lernte so Sarah Hartmann kennen, welche bei der Biologischen Station Düren für den Bereich der naturnahen Gartengestaltung und der Vernetzung der Bürger zuständig ist. Sarah war für uns ein Segen, denn ich konnte sie immer alles fragen. Schnell baute sich ein tolles Verhältnis zwischen uns auf und seit letztem Jahr Oktober organisieren wir zusammen in unserem Garten einen Wildstaudentausch, welcher richtig gut besucht wird. Im letzten Jahr hatten wir rund 70 Besucher und die Vernetzung klappt prima! Auch, sind wir im Naturgartenverein welcher für uns auch immer ein toller Ansprechpartner ist. Guido Geulen und Astrid stehen uns immer zur Seite wenn wir Fragen und Hilfe brauchen. Es ist schon toll, wenn man so angagierte Leute kennt. Uns war klar, dass wir mit unserem Garten unbedingt aufklären wollen. Anfang 2021 bauten wir noch einen Totholzzaun und pflanzten viele Wildstauden, in unserem VW Bus holten wir Tonnenweise Natursteine und Holz um weitere Bereiche zu bauen. Steine und Holz kann man nie genug haben. Eine Infotafel für Besucher, die am Garten vorbei kommen haben wir von der Biologischen Station Düren auch gedruckt bekommen. Dieses Jahr kommt noch eine große Tafel zum Anbrigen von Informationen dazu.
Dann kam eine Anfrage vom WDR, ob wir nicht bei einer Gartendokumentation über Selbstversorgung mitmachen wollen. Wir ließen uns darauf ein und drehten ca 6 Monate. Das war echt viel Arbeit! In dieser Zeit entstand noch mehr Ertragszone, noch mehr Pufferzone und vorallem unser toller Dorflehmbackofen. Ab dem 12.3.2022, start ist unser Staudentausch, wird er alle 6 Wochen gefeuert. Dann könnt ihr mit Eurem Brotteig, Pizzateig oder alles wodrauf ihr Lust habt kommen und diesen backen. Wie früher halt der Dorfbackofen! Gefeuert wird er mit Buchenholz, welches wir durch Spenden finanzieren. Jeder der backen möchte gibt einen Obolus dazu. Seit dem 7.2.2022 läuft zusammen mit noch 7 Familien die Doku, “Unsere eigene Farm-hier blüht uns was ” , jeden Montag ab 22:15Uhr auf WDR und in der Mediathek. Dann entstand im Winter 2020 noch eine Zisterne zum bewässern. Dafür wird das Regenwasser des Dachs über ein Abflussrohr in die Zisterne geleitet. Im letzten Jahr gab es noch den Wettbewerb “Insektenfreundlichster Garten” aus der Region Heimbach, veranstaltet von der Biologischen Station Düren und dem Naturgartenverein e.V , bei welchen wir den 2. Platz machten.
Was in diesem Jahr noch alles geschafft wird, schauen wir mal! Wir sind sehr gespannt!