Unser Garten bietet Lebensraum für verschiedenste Tiere und Pflanzen, ist aber auch ein wichtiger und heiß geliebter Lebensraum für unsere Familie und Freunde.
Als wir 2013 in das Haus einzogen war der Garten bereits schön wild und zugewachsen, fast ohne Rasenfläche, mit Büschen, Bäumen und Staudenbeeten. Er schien etwas außer Kontrolle geraten, aber nicht ungepflegt. Es gab bereits einen Naturteich, mehrere kleine Trockenmauern und so einige wilde Ecken.
Für die Kinder musste erst einmal vieles weichen um Platz zu schaffen für Schaukel, Trampolin usw.. Aber vieles durfte auch bleiben und es gab immer noch genügend wilde Ecken.
In den Folgejahren wurde noch so einiges verändert, der Garten blieb jedoch eine grüne Oase, wenn auch noch ohne Hortusgedanken.
2018 wurde ein Platz im hinteren Teil des Gartens entsiegelt und der Weg von Waschbeton befreit, beides wurde mit Wassergebundener Decke neu gestaltet. Einige Bäume mussten dafür weichen, dafür wurden viel Weiden gesteckt die einmal ein Weidenpavillon werden sollen (bislang eher ein Weidenzaun). Entlang des Wegs wurde ein Wildblumenstreifen ausgesät und eine kleine Blumenwiese wurde angelegt (leider ohne Abmagerung und im Halbschatten, aber es blüht trotzdem schön). Eine Ecke im hinteren Teil des Gartens mit Bäumen und Sträuchern darf nach wie vor wild bleiben und wird sich selbst überlassen.
Ein Teil des Vorgartens war mit Folie und Kies versiegelt, nicht schön, machte aber auch keine Arbeit, daher wurde die Umgestaltung bis 2020 aufgeschoben. Dort entstand im Lockdown der erste Hotspot, ein Wildstaudenbeet, im Hausschatten mit Waldpflanzen, im Sonnenbereich mit Magerbeet auf Kalkschotter. Während der Bauphase im Vorgarten stieß ich auf das Hortusnetzwerk und war sofort von dem Konzept begeistert. So entstand im Lockdown noch ein Steinhaufen mit kleiner Pyramide und Sandarium, sowie eine kleine freistehende Trockenmauer entlang der Blumenwiese.
Die Pufferzone besteht aus Sträuchern/Hecken rechts- und linksseitig des Grundstücks. Da gibt es noch Entwicklungsbedarf, neben einheimischen gibt es auch noch viele nicht einheimische Sträucher.
Die Ertragszone besteht aus einem U-förmigen Hochbeet, einem Folien-Tomatenhaus und dem Poolhaus, dort plantschen im Sommer die Kinder und es ist noch genug Platz für Gurken, Paprika und Chili, die bei dem dort herrschenden feuchtwarmen Klima super gedeihen.
Im Herbst 2020 habe ich dann einen wilden aber artenarmen Bereich nahe des Zugangs zu unserem Garten und der Terrasse umgestaltet. Dort entstand an einem schattigen Hang eine Stumpery aus gehorteltem morschen Holz, ein Käferkeller wurde gebaut und alles mit Waldpflanzen bepflanzt. Dabei mussten einige nicht heimischen Stäucher weichen und wurden durch einheimische ersetzt, zudem wurde ein wechselsonniger Bereich mit Pflanzen der Waldlichtungen und Hochstaudenfluren bepflanzt, an der Treppe zur Terrasse entstand eine kleine Trockenmauer und auf der sonnigen Hangoberkante entstand ein Hotspot aus Kalkschotter der mit Buntem Saum von Rieger-Hoffmann eingesät wurde und in den jede Menge Blumenzwiebeln gesetzt wurden. Ein tolles Lebensraum-Mosaik entstand und kann 2021 erblühen.
Für 2021 ist geplant das klassisch Staudenbeet an der vollsonnigen Terrasse in einen Hotspot aus Kalkschotter umzuwandeln, invasive Neophyten zu entfernen und falls ich es noch schaffe ein Sumpfbeet zwischen Fallrohr und Gartenteich anzulegen.
Uns ist wichtig das der Garten für alle ein Lebensraum ist, sowohl für Wildpflanzen und Tiere, als auch für uns Menschen. Im Sommer ist er unser Wohnzimmer und da wir eine Familie mit Kindern sind gibt es natürlich auch viel für die Kinder (Schaukel, Sandkasten, Kletterturm und Trampolin) und die Kinder dürfen in vielen Gartenbereichen frei spielen und die Natur entdecken.