Hortus ferarum avium

Wer wir sind: Ela ´82 geboren, Naturkind, Christian ´79 geboren, Computerkind

2019 kauften wir unser kleines Holzhaus mit einem Grundstück von 900 m² in der Oberpfalz auf dem Land. Der Bestand war ein etwas chaotischer, dichter Baum- und Strauchbestand (Bestandsskizze), allerlei buntgemischte Stauden mit 2 kleinen Teichen. Im Bestand – kaum Versiegelung – außer der KFZ-Stellfläche. Alle Bestandswege als Schotterfläche oder Rindenmulchwege und wurden z.T. instandgesetzt oder verkleinert. Feldsteine waren reichlich vorhanden. Unser Glück war, dass der Garten schon sehr naturnah angelegt war. Es gab und gibt keinen Rasen. Mit dem wilden Grundstück und seinen zahlreichen Bewohnern begann bei mir das Interesse für unsere heimischen Vogelarten – eine neue Liebe! Das garteln ist mir in die Wiege gelegt, mein Job geht als Landschaftsarchitektin mit dem Bauen im Grünen einher. Das ich zum Hortus-Netzwerk gefunden habe war wie eine Offenbarung für mich. Genau mein Ding!

Pufferzone

Das Grundstück ist sehr stark topografisch bewegt und wurde von der Vorbesitzerin noch zusätzlich durch seitliches Aufschütten des Erdaushubs zu Wällen gelungen modelliert. Dadurch hatten wir fast rundum Sichtschutz / oder vorhandene Pufferzonen durch Bäume und Sträucher. Die Begrünung war eine bunte Mischung aus Friedhofspflanzen, Thujen, Forsythien und Chinesischer Wacholder in großen Mengen. Wir begannen im Herbst 2019 mit behutsamer Gehölzentnahme aller Forsythien (ca. 25Stck.), ca. 20 Thujen und Krüppelkoniferen und diverser Neophyten. Ich pflanzte in den ersten beiden Jahren ständig Dinge von A nach B. Es entstand das erste Naturmodul mit der Totholzhecke. Im ersten Jahr mussten wir noch sehr viel unbrauchbares Strauchwerk wegfahren, aber jetzt kommen wir langsam in ein Gleichgewicht und bringen alles im Garten unter. Die dezimierte Pufferzone am Rand wurde aber alsbald wieder ergänzt durch heimisches Strauchwerk, Hartriegel, Weiden, Blaubeeren, Weinraute u.a. wechseln sich ab mit hohen Wildstauden. Stück für Stück wandelt das Erscheinungsbild in einen Naturgarten. Ältere Gehölze wie ein Spitzahorn, Linden, Roteiche, Weiden, Hasel, Weißdorn und Traubenkirsche, Hainbuchen und Schwarzer Holunder bilden gute Rückzugsmöglichkeiten für zahlreiche Wildvögel im Garten. Unser Hausbaum – ein alter Zierapfelbaum ist im Winter reich besucht von Schwärmen an Wacholderdrosseln. 2022 bekamen wir dann auch die Auszeichnung vom LBV für einen Vogelfreundlichen Garten und die Plakette.

Hotspotzone

In den letzten drei Jahren wurden viele Staudenbeete komplett erneuert bzw. Bodenaustausch durchgeführt. Aus der heimischen Sandgrube um die Ecke holen wir Hängerweise Sand für ein Sandarium, Totholz wurde gesammelt und integriert. Unzählige Zwiebeln gesteckt. Unsere beste Hotspotzone ist die Einfahrt, die nur aus einer Baustraße mit Rieselüberdeckung besteht. In den unbefahrenen Bereichen wächst getüpfeltes Johanniskraut, Färberkamille, Lichtnelken, Unmengen an Thymian und andere Bienenmagneten. Wilde Karden und Natternkopf kommen nach und nach durch Einsaat hinzu. Kleinere Steinhaufen finden sich überall verteilt. Die Trockenmauern bestehen alle aus den örtlich vorkommenden Ackerfeldsteinen, ein wunderbar roter Erzsandstein, Kalk- und Sandsteinen. Granit wird nur für die Wege und Treppenstufen verwendet. Meine neue Leidenschaft ist das Sammeln von Wildblumensamen. Ein kleiner Bauerngarten ist auch noch neben dem Haus.

Ertragszone

Die Ertragszone bestand die ersten Jahre durch drei Hochbeeten aus alten Kartoffelkisten aus Metall und Holz. An der Ostseite des Hauses rodeten wir Zuckerhutfichte und Teppichthujen und kultivierten die Fläche für Gemüseanbau. Die Kartoffeln stehen hier erstmal als Bodenlockerer. Flächenmulch und Jauchen dienen als alleinige Düngergaben. Dieses Jahr ist ein großes Gewächshaus mit 18 m² geplant. 3 Komposthaufen sind gleichzeitig Igel und Mauszuhause und im letzten Jahr durfte ich ein Mauswiesel beobachten. Tiere haben wir hier reichlich. Ganz besonders freue ich mich über den Besuch einer Gelbbauchunke, Laubfrösche, Igel, Fledermäuse, über 30 Vogelarten darunter Gartenrotschwanz, Zaunkönig, Wintergoldhähnchen und viele andere. Selbst ein Fasan besucht uns jeden Winter. Insekten und Schmetterlinge fliegen zahlreich. Nur Eidechsen haben wir noch keine entdecken können. Unser Gemüse beziehen wir aus der SoLaWi Amberg-Sulzbacher Land, alles was sonst noch fehlt oder einfach Spaß macht anzubauen, kommt bei uns in die Erde. Gedüngt wird mit eigenen Kompost oder Jauchen und beschäftige mich mit Permakultur und biologisch-dynamischen Anbaumethoden.

Naturmodule

Sandarium, Totholzhecke, kleiner Käferkeller, Eidechsenburg, Trockenmauern, 1 Teich, eine wechselfeuchte Wasserfläche, 1 Kübelteich, viele Wilde Ecken

Planung:

Großes Passiv-Solargewächshaus

Zisterne

Teich naturnaher gestalten, Vogelnistkasten aufhängen

Naturmodul große Steinpyramide, Keyholebeet mit Ziegel, Stumpery

Pufferzone ergänzen

Nachbarn anfixen

  • Garten der Wilden Vögel
  • Ela Völkel
  • 92249
  • Schönlind
  • Deutschland
  • 900
  • ela.voelkel@googlemail.com

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