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Von Null auf Hortus

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Ich glaube, ich habe mich nie einen ungestutzten Buchsbaum gesehen. Das gibt‘s? Herrlich! 😁

Das nehme ich mir als Vorbild! (Meine sind noch sehr klein. Den einen habe ich kugelförmig geerbt.)

Evy hat auf diesen Beitrag reagiert.
Evy

@momo

Die frei wachsenden Buchsbäume habe ich im Schlosspark von Karlsruhe gesehen. Ein toller Anblick!

 

Die untere Naturschutzbehörde hat sich gemeldet: Auf einer mageren Frischwiese im Ort soll ein Eigenheim gebaut werden. Dazu muss eine Ausgleichsmaßnahme gefunden werden und meine Fläche könnte dafür geeignet sein. Einerseits fühle ich mich schlecht dabei, so einen Kuhhandel zu unterstützen, andererseits würden die auch nur woanders hingehen, um ihren Ausgleich zu schaffen. Wenn die Maßnahmen bei mir umgesetzt werden, könnte ich schneller meine Pläne erreichen und das Biotop weiterentwickeln.

tree12, Dorothee und 2 andere Benutzer haben auf diesen Beitrag reagiert.
tree12DorotheeKataFuxMomo

Mach das, Evy, bei Dir wird das Biotop nämlich wunderbar und wer weiß, was mit dem Geld anderswo passieren würde... zwei Bäume gepflanzt, die man dann nicht gießt und wenn sie kaputt sind, interessiert das auch keinen.

Wir haben hier im Ort so ein steriles Neubauhaus. Auf dem Grundstück wurden alte Bäume vor dem Bauen gefällt. Und ich bin mir ziemlich sicher, daß die Besitzer heimische Laubbäume pflanzen mußten als Ausgleich. Das haben sie auch gemacht, drei Vogelbeeren kamen vor das Haus. Die hat man dann im supertrockenen April (absichtlich??) nicht gegossen, dann waren alle vertrocknet, kamen weg und es folgten pflegeleichte Koniferen. So macht man das heutzutage, es kontrolliert ja auch niemand von der Stadt... :-(

Das wundert mich schon, dass es niemanden interessiert, ob die getroffenen Ausgleichsmaßnahmen längerfristig erhalten bleiben. Laut dem NABU, der letztens bei mir war, muss man sich für 20 Jahre verpflichten, die Ausgleichsmaßnahme zu erhalten. Wahrscheinlich fehlt es an Kapazitäten, jede Maßnahme zu regelmäßig zu kontrollieren

Jedenfalls war das ein sehr interessantes Gespräch mit dem örtlichen NABU-Stationsleiter, der sich meine Flächen für potentielle Ausgleichsmaßnahmen angesehen hat:

Weil durch das Eigenheimbauvorhaben einer jungen Familie eine magere Feuchtwiese zerstört wird, liegt es nahe, dass man ein Wiesenprojekt umsetzt. Konkret wäre das die Ansiedelung vom Großen Wiesenknopf, weil der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling in der Nähe nachgewiesen ist und es auch unweit zwei Standorte gibt, wo der Große Wiesenknopf etabliert ist. Leider ist die große Fläche für dieses Wiesenprojekt nicht geeignet, weil die auszugleichende magere Feuchtwiese 500m² groß ist und die neue Ausgleichsfläche ebenso groß sowie baumfrei sein muss. Die 42m Totholzhecke sind aber gut angekommen und der NABU möchte mir das Holz sturmgeschädigter Bäume, die auf sein Biotop gefallen sind und beräumt werden müssen, vorbeibringen. Immerhin liegen ja noch paarundvierzig Meter Totholzhecke zum Nachbarn vor mir Bei der Gelegenheit wurde meine Fläche schon mal als artenarm diagnostiziert. Das finde ich momentan aber nicht schlimm, weil das Projekt ja noch am Anfang ist und ich mir den Wiesenknopf schon noch ranholen werde. Schade ist allerdings, dass das Saatgut von "Sachsen blüht" noch nicht gekeimt ist. Hatte es vor 4 Wochen, Mitte März, ausgesät.

Die 900m² überflutungsgefährdete Wiese in Flussnähe sind aber sehr wohl geeignet, um 500m² für die Ausgleichsmaßnahme abzutreten. Der NABU hat auch zugestimmt, dass er mich bei der Mahd unterstützen würde, sollte mein Mähpächter ausfallen. Jetzt müssen nur alle beteiligten Parteien den Papierkram erledigen und dann kann sich die junge Familie darum kümmern, dass der Wiesenknopf zu mir kommt. Ihr wurde übrigens nicht gesagt, dass sie ein eingetragenes Biotop gekauft hat, das einfach so als Bauland umgewidmet wurde und das nun von ihr eine Ausgleichsmaßnahme erfordert.

Simbienchen, tree12 und 3 andere Benutzer haben auf diesen Beitrag reagiert.
Simbienchentree12DorotheeGsaelzbaerKataFux

Wie doch immer wieder alles schnell und klammheimlich unterwandert wird.....Ausgleichsfläche, na deine Fläche war ja vorher schon da, wo ist da der Ausgleich, alles nur Greenwashing? Oder reicht das Argument dass da jetzt Wiesenknopf angesiedelt wird? Ich kenne mich mit sowas einfach nicht aus.....

Wir Menschen schaffens wahrscheinlich noch viel schneller als gedacht - uns selbst auszurotten.

Aber lass dich von meinem Geschwätz ja nicht demotivieren, ich finds mega was du da machst, ob das jetzt als Ausgleichsfläche durchgeht oder nicht!

 

Deine angesäte Fläche kommt schon noch, es war vermutlich zu kalt die letzten Wochen, 15 Grad sollte es tagsüber schon dauerhaft haben. Feucht sollte die Fläche auch 2-3 Wochen lang sein, wie machst du das?

 

tree12, KataFux und Dorfgärtner haben auf diesen Beitrag reagiert.
tree12KataFuxDorfgärtner
Nichts ist mächtiger als eine Idee, deren Zeit gekommen ist. (Victor Hugo)

Hi Magnus, ich bin ganz bei dir mit deiner Kritik an Ausgleichsmaßnahmen: Das ist und bleibt ein Kuhhandel! Bis eine Ausgleichsmaßnahme so ökologisch wertvoll ist wie das zerstörte lang etablierte Biotop, vergehen doch Jahre - wenn es überhaupt jemals ein adäquater Ersatz wird! Das ist das große Dilemma der Unteren Naturschutzbehörde, die zur Verwaltung dieser Kuhhandel abgestellt ist. Für die Stadt zählt bei dieser Sache nur das Geld, wenn sie neues Bauland zum Verkauf schafft. Dass die Käufer nicht hinreichend informiert wurden, liegt wahrscheinlich an der allgemeinen Ignoranz von ökologischen Zusammenhängen und Naturschutz.

Ich stelle einen Teil meiner Flächen für die o.g. Ausgleichsmaßnahme zu Verfügung, weil ich eh den Wiesenknopf ansiedeln möchte. Durch diese Maßnahme wird das schon dieses Jahr realisiert und gleich für 500m², ohne dass ich dafür den Aufwand habe. Wenn ich dem nicht zugestimmt hätte, würde die Maßnahme woanders realisiert, ohne dass man sicher sein könnte, dass darauf geachtet wird, dass die Fläche die geforderten 20 Jahre geschützt ist. Das Geld, das ich dabei spare, kann ich für andere "Schandtaten" nutzen...

Du könntest Recht damit haben, dass es bisher zu kalt zum Keimen der angesäten Blühfläche gewesen ist. Bis vor Kurzem hatten wir noch Nachtfröste. Wässern kann ich die Fläche nicht, weil ich dort kein Wasser habe. Ich konnte einfach nur einen geeigneten Aussaattermin im Regen festlegen, worauf paar Tage später der nächste Regen folgte. Im März gab es leider 2 - 3 regenlose Wochen, aber mit Frost, Tau und bedecktem Himmel. Jetzt im April hat es wieder ordentlich geregnet. Zur Not habe ich noch genug Saatgut übrig. Sollte ich das nächste Mal einsäen, würde ich das aber im Herbst machen.

Simbienchen, tree12 und 5 andere Benutzer haben auf diesen Beitrag reagiert.
Simbienchentree12SomniaDorotheeGsaelzbaerKataFuxAmarille

Dein Argument das du dich 20 Jahre drum kümmerst spricht natürlich absolut dafür und für dich, ebenso das finanzieren und umsetzen, das sind ganz klare Argumente dafür!

Es ist nämlich meistens so, dass sich nach dem anlegen der Ausgleichsfläche niemand mehr richtig drum kümmert, mit dem Anlegen ist die "Angelenheit" nämlich meist vergessen.....

Hau rein, wie gesagt, DICH wollte ich nicht angreifen oder es dir gar madig machen, aber du hast es wohl richtig verstanden.

Evy, du bist ne Gute

Nichts ist mächtiger als eine Idee, deren Zeit gekommen ist. (Victor Hugo)

Evy, ich bin völlig geplättet von den Dimensionen deiner Totholzhecke - und fast noch mehr vom Vorstoß deines Nachbarn!! Ein Totholzzaun als Grundstücksgrenze in beiderseitigem Einverständnis, das ist wohl der Traum von fast jedem Hortusianer... und dass der Nachbar eigentlich eher der Schotter-Rasen-Swimmingpool-Typ ist und dennoch von selber mit der Idee ankam, rührt mich regelrecht! Herzlichen Glückwunsch zu diesem Prachtexemplar, ich glaube, du kannst ihm bei Gelegenheit wirklich die besten Grüße aus dem Forum bestellen. :-)

Das mit der Ausgleichsfläche, über die man die Käuferin nicht mal informiert hatte, finde ich übrigens auch ärgerlich... sind doch alles halbherzige Scheinmaßnahmen, um die Öffentlichkeit zu beschwichtigen und ruhig zu halten. Zum Glück trägst wenigstens du die Sorge dafür und somit jemand mit ehrlichen Ambitionen und Verantwortungsgefühl!

tree12 hat auf diesen Beitrag reagiert.
tree12
Zitat von Evy am 13. April 2022, 8:20 Uhr

Hi Magnus, ich bin ganz bei dir mit deiner Kritik an Ausgleichsmaßnahmen: Das ist und bleibt ein Kuhhandel! Bis eine Ausgleichsmaßnahme so ökologisch wertvoll ist wie das zerstörte lang etablierte Biotop, vergehen doch Jahre - wenn es überhaupt jemals ein adäquater Ersatz wird! Das ist das große Dilemma der Unteren Naturschutzbehörde, die zur Verwaltung dieser Kuhhandel abgestellt ist. Für die Stadt zählt bei dieser Sache nur das Geld, wenn sie neues Bauland zum Verkauf schafft. Dass die Käufer nicht hinreichend informiert wurden, liegt wahrscheinlich an der allgemeinen Ignoranz von ökologischen Zusammenhängen und Naturschutz.

Ich stelle einen Teil meiner Flächen für die o.g. Ausgleichsmaßnahme zu Verfügung, weil ich eh den Wiesenknopf ansiedeln möchte. Durch diese Maßnahme wird das schon dieses Jahr realisiert und gleich für 500m², ohne dass ich dafür den Aufwand habe. Wenn ich dem nicht zugestimmt hätte, würde die Maßnahme woanders realisiert, ohne dass man sicher sein könnte, dass darauf geachtet wird, dass die Fläche die geforderten 20 Jahre geschützt ist. Das Geld, das ich dabei spare, kann ich für andere "Schandtaten" nutzen...

Du könntest Recht damit haben, dass es bisher zu kalt zum Keimen der angesäten Blühfläche gewesen ist. Bis vor Kurzem hatten wir noch Nachtfröste. Wässern kann ich die Fläche nicht, weil ich dort kein Wasser habe. Ich konnte einfach nur einen geeigneten Aussaattermin im Regen festlegen, worauf paar Tage später der nächste Regen folgte. Im März gab es leider 2 - 3 regenlose Wochen, aber mit Frost, Tau und bedecktem Himmel. Jetzt im April hat es wieder ordentlich geregnet. Zur Not habe ich noch genug Saatgut übrig. Sollte ich das nächste Mal einsäen, würde ich das aber im Herbst machen.

Das machst Du absolut richtig, Evy, mit der Ausgleichsfläche.  Kuhhandel oder nicht. Wie heißt es doch so schön: "Kompromisse sind das halbe Leben".    Mittlerweile bin ich zwar der Ansicht, dass es weit darüber hinaus geht.... aber das ist ein andres Thema. Ich bin immer wieder platt, wie es bei Dir voran geht und Dein Mut für dieses Projekt belohnt wird. Einfach Mega!

tree12, Tillivilla und 2 andere Benutzer haben auf diesen Beitrag reagiert.
tree12TillivillaKirstenGsaelzbaer
Willst du wertvolle Dinge sehen, so brauchst du nur dorthin zu blicken, wohin die Menge nicht sieht. (Laotse)

Vielen Dank für den Zuspruch, liebe Leute!

Ich bin der Sache mit der Umwidmung mal nachgegangen und habe Folgendes aus den Interna der Stadtverwaltung erfahren: Dass das eingetragene Biotop als Baufläche verkauft wurde, geschah nicht aus Profitgier, sondern aus Versehen! Vor 10 Jahren wurden in einer feuchten Senke auf der recht großen Wiese seltene Arten entdeckt, gemeldet und eingetragen. Leider wurde von der zuständigen Abteilung versäumt, diese Info mit allen daraus resultierenden Konsequenzen an die anderen Abteilungen weiterzuleiten. Das bedeutet, dass die Abteilung, die für den Verkauf der "feuchten Magerwiese" als Bauland zuständig war, nichts von dem Biotop-Status der Senke auf der Wiese wusste. Genauso wenig wusste die Abteilung, die Pachtverträge verwaltet, davon. Folglich wurde die komplette Wiese inklusive der geschützten Senke, von einem Bauern intensiv bewirtschaftet, also gedüngt und mehrfach im Jahr gemäht. Ist das zu fassen? Aufgrund von personellen und strukturellen Engpässen konnte das Biotop nicht geschützt werden!

 

Simbienchen und tree12 haben auf diesen Beitrag reagiert.
Simbienchentree12
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