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Renaturierungsprojekt einer Flußlandschaft

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https://www.nabu.de/news/2022/01/30980.html

Endlich mal wieder etwas Erfreuliches! (Ich finde nur immer, die Projekte kommen zu spät... so etwas hätte man schon 20 Jahre früher beginnen müssen, um jetzt die Erfolge sehen und spüren zu können...)

Malefiz, Simbienchen und Kai haben auf diesen Beitrag reagiert.
MalefizSimbienchenKai

Besser jetzt als nie ;-)

Wenn man mal sieht was man so mit 17 Mio Euro alles anstellen kann, da geht an anderen Stellen weit mehr Geld für weit weniger Sinnvolles viel lockerer aus der Hand - geile Sache!

Die Sache mit den Biotopverbünden, was speziell die Heinz Sielmann Stiftung aktiv angeht, begeistert mich immer mehr.

Was auch ein noch recht neu erkannter Aspekt von immenser Bedeutung darstellt ist, das Thema mit dem Grossvieh(Herbivoren), das nun wieder Einzug in die Landschaft erhält, ein mega Projekt(unter anderen)!!!

 

https://www.sielmann-stiftung.de/natur-erleben/erholungsorte/doeberitzer-heide

Simbienchen, Kai und tree12 haben auf diesen Beitrag reagiert.
SimbienchenKaitree12
Nichts ist mächtiger als eine Idee, deren Zeit gekommen ist. (Victor Hugo)

Das liest sich alles super und man möchte sich sofort aufmachen, um das Gebiet selber zu durchwandern... :-)

Leider sind Wisente in der Regel bei privaten Waldbesitzern höchst unwillkommen, weil sie dem Baumbestand "schaden". Sie halten sich ja nicht immer an die Grenzen ihres Habitats und fressen auch auf fremden Boden oder walzen Jungbäume nieder. Es müßte viel mehr Akzeptanz geben für Wisente, Wildpferde, Luchse, Wölfe... Am besten erreicht man das durch Ausgleichszahlungen für betroffene Landwirte/Waldbesitzer und natürlich durch Aufklärung.

Im Rothaargebirge sind die wiederangesiedelten Wisente den Waldbesitzern bekanntermaßen ein Dorn im Auge.... :-(   Dabei ist das im Moment noch eine sehr kleine Herde. Und in Thüringen wurde Anfang Januar einer der wenigen vorkommenden Luchse illegal geschossen.

Simbienchen, Dorothee und Gsaelzbaer haben auf diesen Beitrag reagiert.
SimbienchenDorotheeGsaelzbaer

Bei uns, am Rande des Ruhrgebiets wurde vor einigen Jahren damit begonnen einen großen Teil unseres großen Bachs (Rotbach) und zwei Flussmündungen (Lippe und Emscher) in den Rhein zu renaturieren. Ich hatte mich schon so gefreut, weil die Abschnitte die schon "fertig" waren sehr vielversprechend aussahen. Aber in den zwei Dürresommern ist der Bach über mehrere Wochen komplett trocken gefallen, kann mich nicht erinnern, dass er das schon mal getan hat. Ich frage mich da oft, ob die Natur sich davon wieder komplett erholen kann :-(

Bei den immer stärker fallenden Grundwasserspiegeln wird das bei Bächen die von eben dem gespeist werden in Zukunft noch viel häufiger passieren.

Leider ist es bei den Renaturierungsmassnahmen oft so, dass das Gewässer renaturiert wird - aber nicht das Einzugsgebiet des Gewässers.

Da wurden schon Millionen für Projekte investiert, die genau aus diesem Grund nichts aber auch gar nichts gebracht haben.

Z.B haben Gewässerrenaturierungen, die das Einzugsgebiet nicht mitbeinhalten bzgl. der Wasserqualität nachweislich noch kein einziges mal etwas verbessert.

Stefanie hat auf diesen Beitrag reagiert.
Stefanie

@anja28

Meinst du damit Maßnahmen, wie Mindestabstände für Landwirtschaft bezüglich Wasserqualität oder wie weit muss man da ein Einzugsgebiet mitbedenken? Ich habe mir da ehrlich gesagt nie Gedanken drum gemacht.

Mü hat auf diesen Beitrag reagiert.

Das Einzugsgebiet beinhaltet wesentlich mehr als nur die schmalen Mindestabstände von 3 oder 5m zum Gewässer.

Das Grundwasser strömt genau wie das Oberflächenwasser hangabwärts - nur eben unterirdisch - bis sie an der tiefsten Stelle im Tal den Bach speisen.

Bei kleinen Quellgebirgsbächen in einem Tal ist das Einzugsbebiet leicht zu überschauen: das sind die Berge rechts und links vom Bach.

Diese kleinen Bäche fließen in einen größeren Bach. Dessen Einzugsgebiet ist dann die Summe aller Bäche, die in ihn münden. Das geht so weiter bis hin zu den ganz großen Flüssen Rhein/Main/Elbe/Donau.

Du sitzt also gerade mitten im Einzugsgebiet - von welchem Gewässer auch immer.

Damit das Regenwasser ins Grundwasser sickern kann (und nicht an der Oberfläche abfließt) ist leichter Boden mit Vegetation Wald, Wiese am besten.

So, nun geht das Problem los.

Deutschland ist zu einem Drittel bewaldet - aber was ist mit den anderen zwei Dritteln?

Die landwirtschaftlichen Flächen sind eher auf lehmigerem, fruchtbaren Boden. In Lehmboden versickert das Wasser sehr langsam. Dazu kommt die Pflugsohle, die nochmal eine zusätzliche Sperre darstellt. Durch oft fehlende Vegetation, die das Regenwasser puffern oder festhalten könnte fließt das Wasser eher oberirdisch ab oder verdunstet. Ins Grundwasser kommt wenig. Extrem ist das an den Weinbergen.

Die versiegelten Flächen in Siedlungen führen das Regenwasser direkt in die Kanalisation und von da in die Bäche.

So, da also auch gar nichts mit Grundwasserneubildung.

Das Ergebnis ist, dass die Bäche immer weniger von Grundwasser gespeist werden und immer mehr von Oberflächenwasser.

Das Oberflächenwasser ist extrem belastet: Staub von den Dächern, Salz, Reifenabrieb von den Straßen, Dünger und Spritzmittel von der Landwirtschaft. Das gute Trinkwasser aus dem Grundwasser wird vermischt mit Wasch/Putzmittel, Fäkalien, Medikamenten und eher schlecht als recht gefilter von den Klärwerken eingelassen.

Der Bach, den du beobachtet hast wird wohl fast nur noch von Oberflächenwasser gespeist wenn er im Sommer austrocknet.

 

 

Simbienchen, tree12 und 4 andere Benutzer haben auf diesen Beitrag reagiert.
Simbienchentree12StefanieDorotheeGsaelzbaerAmarille
Zitat von Stefanie am 1. Februar 2022, 21:04 Uhr

@anja28

Meinst du damit Maßnahmen, wie Mindestabstände für Landwirtschaft bezüglich Wasserqualität oder wie weit muss man da ein Einzugsgebiet mitbedenken? Ich habe mir da ehrlich gesagt nie Gedanken drum gemacht.

Spielt bestimmt mit rein, aber wenn man es am Beispiel der "Isar" betrachtet, die einen Großteil ihres Wassers an Kraftwerke abgeben muss, und der Fluss nur eine geringe Restmenge an Wasser für sich nutzen kann, und das geht leider vielen Flüssen in Europa so, dann sind auch Landwirte in der Pflicht, die Betreuungsmaßnahmen ihrer Felder besser zu durchdenken.

 

Dorothee und Gsaelzbaer haben auf diesen Beitrag reagiert.
DorotheeGsaelzbaer

Danke für die Erklärung!

Dann ist Einzugsgebiet ja wirklich großräumig zu verstehen. Ich glaube, ich forsche da bei unserem Bach mal nach, ob das als Problem erkannt wurde.

Malefiz und Mü haben auf diesen Beitrag reagiert.
Malefiz

Das wäre ja mal spannend. Würde mich aber extrem wundern wenn dem so wäre.

Ich hab mal geschaut: das ist ja neben Düsseldorf. Da wird wohl einiges an Grundwasser gezogen.  Auch habe ich die Seite der Trinkwasserversorgung von Dinslaken nachgelesen: Von aktuell 3,8 mio m³ ist die Prognose für 2040 5,3mio m³ pro Jahr. Oje.

Was ich so auf dem Luftbild gesehen habe ist dort etliches an Wald im Einzugsgebiet - aber wohl nur das eine Drittel. Der Rest ist Siedlung und Landwirtschaft.

Es wäre soo wichtig, dass das Regenwasser nicht in der Kanalisation landet!

Hast du Möglichkeiten dein Regenwasser im Garten versickern zu lassen/zu verwenden??

Stefanie hat auf diesen Beitrag reagiert.
Stefanie
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