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Pflanzen zum Einmauern

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und Scabiosen!

Ach, ich werde ganz neidisch. Sowas würde ich auch gerne bauen und bepflanzen...

tree12 hat auf diesen Beitrag reagiert.
tree12

Küchenschelle hab ich seit paar Wochen draußen zum kaltkeimen. Keimt aber nicht.

Scabiosen klingt auch gut.

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Zitat von Somnia am 20. März 2021, 8:20 Uhr

Krass, @erebus, wächst hier wirklich Enzian?

Ich denke mal, hier ist es eher kalkhaltig, zumindest sitze ich auf verwitterndem Muschelkalk.

Currykraut, Lavendel, Salbei und Zistrose kommen später in die Kräuterschnecke...

Warum sollte nicht Enzian wachsen?

In der Sonne wären auch Mittagsblume ( nicht heimisch, aber tolle Blüten), Seifenkraut und Gipskraut schön. Die bilden alle Polster.

Zitat von Somnia am 20. März 2021, 9:09 Uhr

Küchenschelle hab ich seit paar Wochen draußen zum kaltkeimen. Keimt aber nicht.

Scabiosen klingt auch gut.

Willst Du mitmachen? ?

Muschelkalk klingt nach eher weit weg. Wo wohnst du denn?

Hallo zusammen , zu dem Thema habe ich einen Artikel in der Gartenpraxis geschrieben. Hier der Link. https://www.gartenpraxis.de/Werbung/Themen-Termine/Auf-der-Mauer-in-der-Mauer,QUlEPTY2NDY1OTYmTUlEPTE4MTQxMg.html

Kai hat auf diesen Beitrag reagiert.
Kai

Ich sehe gerade , das kann man nur als Abonent lesen. Ich suche mal den Text.

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Kai, Evy und Gsaelzbaer haben auf diesen Beitrag reagiert.
KaiEvyGsaelzbaer

Hier ist der Teil aus dem Artikel mit Staudenbeispielen.

Datum : 22.01.2019

Bei der Bepflanzung der Mauer werden die Stauden nicht nachträglich , sondern während des Aufbaues gepflanzt . Hierdurch ist ein Bodenschluss gewährleistet und die Menge der verwendbaren Pflanzen erhöht sich um ein Vielfaches .

Wo man sonst nur Sedum , Sempervivum und Saxifragen in breite Fugen „fummeln“ kann , eröffnen sich mit Lochgrössen von ca. 9x9cm , die man während des Aufbaues freilassen kann , ungeahnte Möglichkeiten .

Zusätzlich kann man noch einen Erddocht , der durch die Schotterhinterfüllung gelegt wird und bis an den anstehenden Hang reicht , die Vielfalt erhöhen .

Auch die Art des Substrates bzw. des Füllmateriales im Rückraum maximiert oder minimiert die Staudenverwendbarkeit .

Grobes , hohlraumreiches Füllmaterial wie zB. Bauschutt bedingt ein sehr trockenes Habitat , Schotter in einer Körnung mit 0 Anteil erhöht die Fundamentfeuchte .

Viele Pflanzen kommen auch ohne die oben genannten Erdbrücke aus , und wachsen einfach im Schotter .

Die Mauerkrone bietet zudem , ja nach Gestaltung zusätzlichen Lebensraum .

Hier kann man wahlweise die ganz kleinwüchsigen , trockenheitsverträglichsten Stauden , oder aber Polsterstauden , die die Mauer überhängen ansiedeln .

Da man aus einem sehr großen Pool an Mauerstauden wählen kann , sollte man diese nach der Mauerfläche aussuchen .

Für grosse Mauern eignen sich zB. Ausläufer , bzw. rhizombildende Stauden .

Das sind zb. Cymbalaria pallida , Campanula portenschlagiana , poscharskyana und colchleariifolia, Teucrium chamaedrys , Cerastostigma plumbagnoides ,Euphorbia cypariassias , Geranium dalmaticum ,cantabrigiense und sanguineum .

Bei den genannten Arten , sollte man nicht mehr als 3 pro m² in die Mauer pflanzen wenn man auch später im Sommer noch Steine sehen will . Nur Geranium dalmaticum und Campanula colchleariifolia hält sich bei der Wüchsigkeit in der Mauer zurück . Von allen Arten sind ausserdem atemberaubende Sorten erhältlich . Geranium sanguineum und Campanula portenschlagiana fallen mit mit ihrer Sortenvielfalt besonders auf .

Eine ausgefallene Geraniumsorte ist zb. „Dilys“ , die bis spät im Jahr mit kleinen , hübschen Blüten ziert. Ausserdem das unverwüstliche , blassrosa gefärbte var. Striatum oder das wirklich unaufdriglich wachsende „Nanum“. Das Gegenteil hiervon ist „Tiny Monster“ wobei die Betonung ehr auf „Monster“ liegt. Für extensive , grosse Mauern empfiehlt sich Geranium nodosum oder die Art sanguineum.

Bei den Glockenblumen kann man auch aus dem Vollen schöpfen , gerade auch im Schatten oder Vollschatten ist Campanula poscharskyana und seine Sorten unübertroffen wüchsig und blühfreudig. Die Sorten gibt es in Farben von dunkelblau , lilarosa bis weiß.

Die Sorte „Blauranke“ steht in Punkto Wüchsigkeit der Art nicht viel nach , die anderen Sorten , „Templiner Teppich“ rosalila und „E.A. Frost“ weiß sind deutlich weniger wüchsig.

Schöne dichte Blatt und Blütenpolster machen die Portenschlagiana Sorten.

Diese ehr dem vollsonnigen bis halbschattigem Bereich zuzuordnenden Stauden sind deutlich weniger aufdringlich als die vorher genannte Art . Die Bildung eines grossen Polsters in der Trockenmauer dauert sehr viel länger. Die Farbpalette ist ehr im blau-violetten Bereich angesiedelt.Schöne Sorten sind hier „Birch“ , „Liselotte“ und „Catharina“ die auch gerne im Spätsommer nachblühen.

Eine weitere , völlig unaufdringliche Glockenblume ist Campanula garganica . Sie wächst mit kleinen Ästchen plan an der Mauer und umgibt sich kreisförmig mit kleinen , hellblauen Blüten. Alle Wildformen von Glockenblumen und deren ungefüllten Sorten sind im Übrigenbevorzugte Nahrungsquelle zahlreicher Wildbienen. Es werden sogar die Blüten , von ein paar spezialisierten Wildbienen zum Bau ihrer Nester genutzt.

Die Möglichkeiten der horstbildenden Pflanzen für Mauern ist mannigfaltig . Für den sonnigen Standort fängt es beim Adonis an und hört bei Veronica auf .

Anaphalis triplinervis , Centranthus ruber , verschiedene Eryngium , Erodium , die sonst gerne verfaulen , Gentiana die im Staudenbeet nicht konkurrenzfähig sind , Hypericum , Knautia , kleinwüchsige Calamintha . Die Liste lässt sich beliebig fortführen .

Zu meinen bevorzugten Stauden dieser Horstbildenden gehört Sedum telephinum mit seinen zahlreichen Sorten . Im Mauerstandort wird Sedum telephinum nicht so mastig und kommt besonders gut auch verblüht im Winter zur Geltung . Ausserdem ist es eine wichtige Futterpflanze für Wildbienen und Schmetterlinge im trachtenarmen Spätsommer. Die hohen Sedum schmücken sich schon mit ihren Namen . Sorten wie „Karfunkelstein“,“Matrona“ oder „Moonlight Serenade“ halten was sie versprechen. Ausserdem zieren einige schon vor der Blüte mit rötlichen Blättern , so zB. Sedum tetractinum „Coral Reef“

Eine weitere Staude ist Inula ensifolia , die sonst im Garten immer untergeht , aber im Trockenmauerstandort zu Höchstleistung aufläuft .

Auch bei den Polsterstauden gibt es eine riesige Vielfalt .

Phlox , Arabis , Aubrieta , Saponaria , Dianthus , Gypsophila und wie sie alle heissen , eignen sich bestens um Mauerkronen zu begrünen .

Hier muss man allerdings darauf achten , dass die schnell entstehenden Schleppen dieser trockenheitsliebenden Sonnenanbeter die Mauer verdecken .

Trotzdem ist es optisch und aus Sicht des Pflegeaufwandes besser das in Kauf zu nehmen , als Polsterstauden ebenerdig in Beete zu pflanzen . Hier finde ich besonders erwähnenswert das Seifenkraut , Saponaria ocymoides , eine rosa blühende Wildform die mit starken Stängeln auch grosse Mauerkronen bedecken kann . Diese im Alter recht imposante Polsterstaude säht sich auch schon mal in tieferliegenden Mauerfugen oder am Mauerfuß aus.

Keine Polsterstaude , aber eine Dianthus ist die Karthäusernelke , Dianthus carthousianorum .

Sie kommt besonders auf der Mauerkrone zur Geltung und hat auch bei grösster Trockenheit mit ihren meter tief reichenden Wurzeln keine Probleme . Ausserdem freuen sich zahlreiche

Insekten über diese heimische Staude .

Sukkulente Pflanzen lassen sich relativ einfach auch in Fugen ansiedeln und trotzdem ist die Pflanzung in Topf grosse Löcher viel einfacher .

Auch wenn die Pflanzen ausfallen oder Partien absterben geht eine Nachpflanzung deutlich einfacher von der Hand .

Hier werde die beliebten Sempervivum gerne verwendet , aber auch Delosperma , Sedeum und winterharte Kakteen zieren bepflanzte Trockenmauern .

Besonders schön ist dieser Standort auch für allerlei Saxifragen , allerdings im absonnigen Bereich . Die grauen Rosetten und die ungewöhnliche Blüte sind in Konkurrenz freien Mauern besonders schön .

Der Schattenbereich ist ein wenig das Stiefkind bei der Trockenmauerbepflanzung , obwohl sich mit Blattstrukturen und erstaunlich vielen Pflanzen mit hoher Standortamplitude interessante Kombinationen schaffen lassen .

Hier spielen Farne eine bedeutende Rolle , Adiantum pedatum und venustum können hier ihre filigranen Wedel ausbreiten , die unzähligen Sorten von Phylitis sähen sich in älteren ,

feuchten Mauern überall aus . Und ganz besonders schön in der dunklen Seite der Mauer sind die Wedel von Athyrium japonicum„Metallicum“. Dieser tatsächlich silbern austreibende Farn ist erstaunlich anspruchslos . Spätfröste führen allerdings zu Schäden , die sich aber schnell auswachsen.

Neben Stauden wie Stylophorum lasiocarpum , Meconopsis cambricum und Chiastophyllum oppositifolium kommen auch , bemerkenswerterweise viele Hosta mit dem Standort Trockenmauer zurecht . Besonders den graulaubigen Sorten wie Halycon , oder sieboldiana elegans scheint dieser Standort zu gefallen .

Sehr schön sind die weissbunten Sorten , sie bringen Helligkeit auch in dunkle Partien der schattig gelegenen Mauerflächen . Auch Campanula , hier besonders die bei den Ausläufer bildenden Pflanzen schon erwähnte poscharskyana , kann hier mit Wüchsigkeit und Blühfreude punkten . Auch das ungewöhnliche Chiastophyllum , mit seinem zur Blütenform passendem Namen Goldtröpfchen , wächst unermütlich im Schattenbereich , versamt sich dort gut oder kann , wie Sedum mit kleinen unbewurzelten Trieben einfach in Mauerfugen gesteckt werd,en . Anwachsen ist dort fast garantiert .Auch die selten genutzte Calamintha grandiflora wächst an diesem Standort . Die Sorte „Variegata“ zaubert mit ihrem panaschierten Laub eine leichte Helligkeit in den Schattenbereich und die üppige rosa Blüte tut ihr übriges.

Nun fehlen noch die Geophyten . Hier ist eine Ansiedlung in Trockenmauern recht schwierig . Das liegt uA. an der Wuchsform von Zwiebelpflanzen , die mit einem geraden Stiel mit aufsitzender Blüte wachsen .

Aus der Trockenmauer allerdings schräg austreiben und dann gerne direkt an der Zwiebel abknicken .

Eine schöne Erscheinung sind hier Allium bulgaricum und sphaerocephalum , die sich sogar in Fugen selber aussäht .

Ansonsten kommen nur einige kleineTulpen , wie Tulipa tarda und sylvestris mit diesem Standort zurecht .

Bei Cyclamen kann sehr gut hederifolium im Trockenmauerstandort gedeien .

Die ausfallenden Samen können in unterhalb liegenden Fugen problemlos und Konkurrenz frei keimen .

Zusammenfassend möchte ich sagen , dass der Lebensraum Trockenmauer vielfach unterschätzt wird . Eine Selbstansiedlung von einigen wenigen Pflanzen ohne Initialpflanzung kann Jahre dauern . deshalb empfiehlt es sich ,diese , durch direkte Pflanzung beim Bau der Mauer etwas zu beschleunigen .

Hier könnte auch den monotonen Gabionen , mit der richtigen Substratfüllung ein schöner , ökologisch und optisch ansprechender grüner Pelz verpasst werden .

Kai, Evy und 6 andere Benutzer haben auf diesen Beitrag reagiert.
KaiEvySomniaKirstenDorotheeGsaelzbaerKataFuxAmarille
Zitat von Frank Schroeder am 20. März 2021, 20:58 Uhr

wie heißt die hellblaue/lila Pflanze? wunderschön

Wer die Saat hat, hat das Sagen

Das ist Cymbalaria pallida , das "Brüderchen" vom Zimbelkraut.

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Kai, Evy und 6 andere Benutzer haben auf diesen Beitrag reagiert.
KaiEvySomniaKirstenDorotheeGsaelzbaerKataFuxAmarille
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