
Quelle: Mr. Stampfer
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Nisthilfen für Schwalben
Zitat von Simbienchen am 23. Januar 2020, 22:26 UhrZitat von Kirstin Zoller am 22. Januar 2020, 15:22 UhrHallo SImbienchen,
:) Deinen AUsführungen zum Thema stimme ich voll zu.Bzgl. Deiner AUssage unten, dass bei Euch ein alter Bauernhof abgerissen wurde:
Wenn dort Mehlschwalben waren und Ihr gute Dachüberstände habt, dann habt Ihr gute Chancen, dass sie zu EUch umziehen.
Allerdings, wenn dort auch Rauchschwalben waren (also im Gebäude - und das ist bei Bauernhöfen fast immer der Fall), dann benötigen sie dringend als AUsweichmöglichkeit wieder einen Gebäudezugang.
Also z.B. Garage, Geräteschuppen, Diele o.ä. ab 1. Schwalbensichtung offen lassen oder dort wenn vorhanden ein Fenster auf Kipp öffnen, so dass sie ständig rein und raus können.Es ist bei Rauchschwalben möglich, Zugänge zu Räumen, in denen sie brüten nur tagsüber offen zu lassen und ABends nach Sonnenuntergang zu schließen - die Rauchschwalben gewöhnen sich da sofort an den Rythmus und stellen sich drauf ein.
Allerdings muss dann wirklich gewährleistet werden, dass den gesamten Sommer hindurch täglich auf gemacht wird.Unter Carportdächern nisten sie auch, wenn man ihnen da entsprechend geeignete Ecken unter dem Dach einrichtet (wichtig: nicht zugänglich für Katzen und Prädatoren)
Danke für diese Info's , Kirstin !
Ich vermute mal, dass es Mehlschwalben waren, ob da auch Rauchschwalben waren? Könnte durchaus sein, weil der alte Bauernhof einige offene Nebengebäude hatte...
ich habe sie von unserem Grundstück immer beim Jagen beobachten können und einige Nester konnte ich von außen erkennen.
Unser Haus hat breite Dachüberstände und unser Carport ist offen und hat Balken, die zum Brüten genutzt werden könnten.
Ich könnte nur im Gartenhäuschen das Fenster auf Kipp offenstehen lassen, meinst du das würde reichen ?
Bin sehr auf darauf gespannt, was die Schwalben nutzen, wenn sie aus dem Süden zurück zu uns kommen....
Zitat von Kirstin Zoller am 22. Januar 2020, 15:22 UhrHallo SImbienchen,
:) Deinen AUsführungen zum Thema stimme ich voll zu.Bzgl. Deiner AUssage unten, dass bei Euch ein alter Bauernhof abgerissen wurde:
Wenn dort Mehlschwalben waren und Ihr gute Dachüberstände habt, dann habt Ihr gute Chancen, dass sie zu EUch umziehen.
Allerdings, wenn dort auch Rauchschwalben waren (also im Gebäude - und das ist bei Bauernhöfen fast immer der Fall), dann benötigen sie dringend als AUsweichmöglichkeit wieder einen Gebäudezugang.
Also z.B. Garage, Geräteschuppen, Diele o.ä. ab 1. Schwalbensichtung offen lassen oder dort wenn vorhanden ein Fenster auf Kipp öffnen, so dass sie ständig rein und raus können.Es ist bei Rauchschwalben möglich, Zugänge zu Räumen, in denen sie brüten nur tagsüber offen zu lassen und ABends nach Sonnenuntergang zu schließen - die Rauchschwalben gewöhnen sich da sofort an den Rythmus und stellen sich drauf ein.
Allerdings muss dann wirklich gewährleistet werden, dass den gesamten Sommer hindurch täglich auf gemacht wird.Unter Carportdächern nisten sie auch, wenn man ihnen da entsprechend geeignete Ecken unter dem Dach einrichtet (wichtig: nicht zugänglich für Katzen und Prädatoren)
Danke für diese Info's , Kirstin !
Ich vermute mal, dass es Mehlschwalben waren, ob da auch Rauchschwalben waren? Könnte durchaus sein, weil der alte Bauernhof einige offene Nebengebäude hatte... ich habe sie von unserem Grundstück immer beim Jagen beobachten können und einige Nester konnte ich von außen erkennen.
Unser Haus hat breite Dachüberstände und unser Carport ist offen und hat Balken, die zum Brüten genutzt werden könnten.
Ich könnte nur im Gartenhäuschen das Fenster auf Kipp offenstehen lassen, meinst du das würde reichen ?
Bin sehr auf darauf gespannt, was die Schwalben nutzen, wenn sie aus dem Süden zurück zu uns kommen....
Zitat von Kirstin Zoller am 24. Januar 2020, 1:14 UhrJa, Schwalben kommen bequem durch gekippte Fenster - bei alten Ställen (also in der "vor-Offenstall-Zeit") sind sie fast nur durch gekippte Fenstzer ein- und ausgeflogen
Meistens sehen die Leute in erster Linie die Rauchschwalben, da sie deutlich tiefer jagen und fliegen, als Mehlschwalben.
Dadurch sind sie wesentlich auffälliger.
Ja, Schwalben kommen bequem durch gekippte Fenster - bei alten Ställen (also in der "vor-Offenstall-Zeit") sind sie fast nur durch gekippte Fenstzer ein- und ausgeflogen
Meistens sehen die Leute in erster Linie die Rauchschwalben, da sie deutlich tiefer jagen und fliegen, als Mehlschwalben.
Dadurch sind sie wesentlich auffälliger.
Zitat von Simbienchen am 24. Januar 2020, 7:01 UhrUnterscheiden sich die Rauchschwalben auch noch deutlich durch die Körperform oder Schwanzform von den Mehlschwalben, damit man sie besser auseinanderhalten kann ?
Die Schwalben, die ich bei uns beobachten konnte, flogen hoch über den Bauernhofgebäuden , Scheune und über der Kirche...waren das dann eher Mehlschwalben? Ich muss mal nach Flughöhe googlen ...
Gar nicht so einfach, die Schwalben nachträglich zu identifizieren .... Ich muss da dieses Jahr unbedingt mal genauer beobachten !
Unterscheiden sich die Rauchschwalben auch noch deutlich durch die Körperform oder Schwanzform von den Mehlschwalben, damit man sie besser auseinanderhalten kann ?
Die Schwalben, die ich bei uns beobachten konnte, flogen hoch über den Bauernhofgebäuden , Scheune und über der Kirche...waren das dann eher Mehlschwalben? Ich muss mal nach Flughöhe googlen ...
Gar nicht so einfach, die Schwalben nachträglich zu identifizieren .... Ich muss da dieses Jahr unbedingt mal genauer beobachten !
Zitat von Kirstin Zoller am 24. Januar 2020, 13:26 UhrDie deutlichste Unterscheidung für einen Laien ist die Kehle:
Rauchschwalben haben eine Kehle so braun wie Rauchund Mehlschwalben haben eine Kehle so weiss wie Mehl.
Aber insgesamt sind sie sehr unterschiedlich:
Rauchschwalben haben längere, dünne Beine, Mehlschwalben eher kurz und etwas kompakter und die Beinchen sind ganz leicht weiss behaart.
Mehlschwalben sind im gesamten Verhalten und in ihrer Optik sehr viel näher an Mauerseglern (die keine Singvögel sind), als an Rauchschwalben.
Rauchschwalben sind zueinander distanzierter, während Mehlschwalben deutlich enger zusammen rücken.ALs sehr junge Nestlinge ist es für den Laien schwer, sie zu unterscheiden - da werden sogar Spatzen und andere als Schwalben eingeliefert, weil sie unter Schwalbennestern gefunden wurden.
Insofern ist es IMMER sehr wichtig, NIEMALS einen gefundenen Nestling mit Futter oder Wasser zu versorgen oder ihn in sein vermeintliches Nest zurück zu setzen, bevor man sich nicht eindeutig die Art hat bestimmen lassen.
Es macht SInn, generell bei einem FIndling, ihn zunächst zu sichern und dann den Notruf zu wählen, um sich erst beraten zu lassen, bevor man handelt.
Ich habe hier genau ausgeführt, wie man sich am besten verhält, wenn ein Küken vermeintlich aus dem Nest "gefallen" ist
Und hier eine Schnellhilfe "Erste Hilfe für Singvögel"
Stimmlich sind Mehl- und Rauchschwalben total unterschiedlich:
Mehlschwalbe
https://www.deutsche-vogelstimmen.de/mehlschwalbe/
Rauchschwalbe:
https://www.deutsche-vogelstimmen.de/rauchschwalbe/
auf den Fotos:
Nr 1 eine Mehlschwalbe
Nr 2 eine Rauchschwalbe
Nr 3 Mehlschwalbennestlinge
Nr. 4 Rauchschwalbennestlinge
Nr 5 Rauchschwalbennestlinge kurz vor dem Flügge werden
Die deutlichste Unterscheidung für einen Laien ist die Kehle:
Rauchschwalben haben eine Kehle so braun wie Rauch
und Mehlschwalben haben eine Kehle so weiss wie Mehl.
Aber insgesamt sind sie sehr unterschiedlich:
Rauchschwalben haben längere, dünne Beine, Mehlschwalben eher kurz und etwas kompakter und die Beinchen sind ganz leicht weiss behaart.
Mehlschwalben sind im gesamten Verhalten und in ihrer Optik sehr viel näher an Mauerseglern (die keine Singvögel sind), als an Rauchschwalben.
Rauchschwalben sind zueinander distanzierter, während Mehlschwalben deutlich enger zusammen rücken.
ALs sehr junge Nestlinge ist es für den Laien schwer, sie zu unterscheiden - da werden sogar Spatzen und andere als Schwalben eingeliefert, weil sie unter Schwalbennestern gefunden wurden.
Insofern ist es IMMER sehr wichtig, NIEMALS einen gefundenen Nestling mit Futter oder Wasser zu versorgen oder ihn in sein vermeintliches Nest zurück zu setzen, bevor man sich nicht eindeutig die Art hat bestimmen lassen.
Es macht SInn, generell bei einem FIndling, ihn zunächst zu sichern und dann den Notruf zu wählen, um sich erst beraten zu lassen, bevor man handelt.
Ich habe hier genau ausgeführt, wie man sich am besten verhält, wenn ein Küken vermeintlich aus dem Nest "gefallen" ist
Und hier eine Schnellhilfe "Erste Hilfe für Singvögel"
Stimmlich sind Mehl- und Rauchschwalben total unterschiedlich:
Mehlschwalbe
https://www.deutsche-vogelstimmen.de/mehlschwalbe/
Rauchschwalbe:
https://www.deutsche-vogelstimmen.de/rauchschwalbe/
auf den Fotos:
Nr 1 eine Mehlschwalbe
Nr 2 eine Rauchschwalbe
Nr 3 Mehlschwalbennestlinge
Nr. 4 Rauchschwalbennestlinge
Nr 5 Rauchschwalbennestlinge kurz vor dem Flügge werden
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Zitat von Evy am 30. Oktober 2020, 17:00 UhrZitat von Simbienchen am 22. Januar 2020, 10:34 UhrNebenan, auf dem direkten Nachbargrundstück von uns, wurde im Herbst 2019 ein alter Bauernhof abgerissen, der vielen Schwalben als Lebensraum diente. Ich hoffe, dass die Schwalben im Frühjahr bei uns am Haus einen Versuch starten, wenn sie den alten Bauernhof nicht mehr vorfinden...
Wir haben genau das selbe Problem. In der Nachbarschaft werden seit Jahren leer stehende Kuhställe abgerissen. Dort sollen dann über 40 Grundstücke für Häuslebauer geschaffen werden. Ist also eine riesige Anlage, in der bisher jede Menge Schwalben gebrütet haben. Leider konnte ich nicht bestimmen, welche Art.
Nun frage ich mich natürlich, ob sie auch in unserem Hortus nisten würden. Schauer und Schuppen sind zwar offen, aber mit 2m Höhe zu niedrig. Die Dachvorsprünge von Haus und Garage würden vielleicht gehen. Lehm vom Erdaushub habe ich genug. Den könnte ich auf jeden Fall anbieten.
Zitat von Simbienchen am 22. Januar 2020, 10:34 UhrNebenan, auf dem direkten Nachbargrundstück von uns, wurde im Herbst 2019 ein alter Bauernhof abgerissen, der vielen Schwalben als Lebensraum diente. Ich hoffe, dass die Schwalben im Frühjahr bei uns am Haus einen Versuch starten, wenn sie den alten Bauernhof nicht mehr vorfinden...
Wir haben genau das selbe Problem. In der Nachbarschaft werden seit Jahren leer stehende Kuhställe abgerissen. Dort sollen dann über 40 Grundstücke für Häuslebauer geschaffen werden. Ist also eine riesige Anlage, in der bisher jede Menge Schwalben gebrütet haben. Leider konnte ich nicht bestimmen, welche Art.
Nun frage ich mich natürlich, ob sie auch in unserem Hortus nisten würden. Schauer und Schuppen sind zwar offen, aber mit 2m Höhe zu niedrig. Die Dachvorsprünge von Haus und Garage würden vielleicht gehen. Lehm vom Erdaushub habe ich genug. Den könnte ich auf jeden Fall anbieten.
Zitat von tree12 am 30. Oktober 2020, 20:51 UhrFalls es sich um Rauchschwalben handelt - da habe ich die Kindheitsbilder noch im Kopf. Ich durfte (also wirklich "durfte", nicht "mußte") als Kind abends die Milch vom Bauernhof holen, gleich nach dem Melken. Sie war noch warm und wurde so in meine Milchkanne geschöpft.
Im Kuhstall standen höchstens 30 Kühe, eher weniger. Die Decke war sehr niedrig, aber überall nisteten die Rauchschwalben. Sie flogen einem fast um den Kopf, waren so herrlich "normal" zu diesen Zeiten. Der Bauer freute sich, daß sie ihm die Fliegen und Mücken wegfingen. Die Bauersfamilie, die Kühe und die vielen Rauchschwalben - das gehörte zusammen. Ich werde diese Erinnerung auf ewig in meinem Herzen tragen.
Du könntest viele Pflanzen setzen, die Fliegen anlocken (und deren Blüten oft ein bißchen stinken), z. B. die Vogelbeere, Strauchefeu oder andere (da kann man sicher recherchieren), denn Futter für die Schwalben muß ja auch da sein...
Du könntest Mücken in einem flachen Tümpel "züchten" oder einen kleinen Misthaufen in einer Ecke einrichten, der schön stinkt... Das sind jetzt nur meine spontanen und doofen Ideen... *lach*
Falls es sich um Rauchschwalben handelt - da habe ich die Kindheitsbilder noch im Kopf. Ich durfte (also wirklich "durfte", nicht "mußte") als Kind abends die Milch vom Bauernhof holen, gleich nach dem Melken. Sie war noch warm und wurde so in meine Milchkanne geschöpft.
Im Kuhstall standen höchstens 30 Kühe, eher weniger. Die Decke war sehr niedrig, aber überall nisteten die Rauchschwalben. Sie flogen einem fast um den Kopf, waren so herrlich "normal" zu diesen Zeiten. Der Bauer freute sich, daß sie ihm die Fliegen und Mücken wegfingen. Die Bauersfamilie, die Kühe und die vielen Rauchschwalben - das gehörte zusammen. Ich werde diese Erinnerung auf ewig in meinem Herzen tragen.
Du könntest viele Pflanzen setzen, die Fliegen anlocken (und deren Blüten oft ein bißchen stinken), z. B. die Vogelbeere, Strauchefeu oder andere (da kann man sicher recherchieren), denn Futter für die Schwalben muß ja auch da sein... Du könntest Mücken in einem flachen Tümpel "züchten" oder einen kleinen Misthaufen in einer Ecke einrichten, der schön stinkt... Das sind jetzt nur meine spontanen und doofen Ideen... *lach*
Zitat von Evy am 31. Oktober 2020, 8:58 UhrIst es nicht extrem, wie sehr sich die Welt in ein paar Jahrzehnten verändert hat? Ich kann mich noch erinnern, dass ich im Sommer als Kind viele Schmetterlinge gesehen habe. Oder wie ich mir mit einem anderen Mädchen aus der Nachbarschaft eine Schlammschlacht an einer Pfütze geliefert haben. Wir sahen aus
So etwas gibt es heute wohl nicht mehr, weil alles zugepflastert ist und weil Kinder in dem Alter nicht mehr allein raus dürfen...
Für Fliegen habe ich ja meinen "Fleischkäfig" und Mückenlarven sind überall in den Wasserbecken. Einen Pferdemisthaufen habe ich auch, aber der stinkt nicht
Vom Nabu habe ich eine 60-seitige Broschüre gefunden, in der man viel über den Schwalbenschutz erfährt, die Unterschiede zwischen Rauch- und Mehlschwalbe, Lebensweise, Rechtliches, Kunstnestbau, Lehmpfütze etc. Finde ich sehr hilfreich.
Ist es nicht extrem, wie sehr sich die Welt in ein paar Jahrzehnten verändert hat? Ich kann mich noch erinnern, dass ich im Sommer als Kind viele Schmetterlinge gesehen habe. Oder wie ich mir mit einem anderen Mädchen aus der Nachbarschaft eine Schlammschlacht an einer Pfütze geliefert haben. Wir sahen aus
So etwas gibt es heute wohl nicht mehr, weil alles zugepflastert ist und weil Kinder in dem Alter nicht mehr allein raus dürfen...
Für Fliegen habe ich ja meinen "Fleischkäfig" und Mückenlarven sind überall in den Wasserbecken. Einen Pferdemisthaufen habe ich auch, aber der stinkt nicht
Vom Nabu habe ich eine 60-seitige Broschüre gefunden, in der man viel über den Schwalbenschutz erfährt, die Unterschiede zwischen Rauch- und Mehlschwalbe, Lebensweise, Rechtliches, Kunstnestbau, Lehmpfütze etc. Finde ich sehr hilfreich.
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