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Interessante Bücher zu den Themen Klimawandel, Umwelt und Natur

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Ich versuche mal einzeln auf deine Punkte einzugehen, tree:

ad Lesbarkeit: hier könnte bestimmt noch des öfteren nachgebessert werden. Es gibt zwar Vorgaben bzgl. Schriftgröße und Kontrast, aber hier wünschen sich viele Menschen "mehr". Allerdings darf man nicht aus den Augen verlieren, dass hier zum Teil die Verpackungsgröße ein limitierender Faktor ist (ich beziehe mich hier ausdrücklich nicht auf Produkte, die mit riesigen Bildern werben und dann angeblich keinen "Platz" mehr für anständige Schriftgrößen bei den Pflichtangaben haben).

ad "bewusste Irreführung": das ist keine gängige Praxis, sondern ein strafbarer Tatbestand und wird verfolgt. Mit diesem Vorwurf wäre ich vorsichtig.

ad Kleinstmengen: die Ausnahmen von der Deklarationspflicht betreffen nur ganz wenige, spezielle Fälle, und da hat es gute Gründe. Kann ich bei Interesse gerne noch näher erläutern, möchte hier aber nicht ungefragt (noch) einen Aufsatz schreiben. ;-)

ad Zuckersorten: Wenn nur "Zucker" in der Zutatenliste stünde, wäre es wesentlich irreführender, damit ist nämlich in der Regel Haushaltszucker (Saccharose) gemeint. Da ist es doch eindeutig transparenter, alle Zuckerarten mit ihren korrekten Namen in der Zutatenliste aufzuführen (wer sich dafür interessiert, kann sich ja in der heutigen Zeit sehr einfach informieren), und wer wissen will, wieviel das in Summe nun ausmacht, schaut in der Nährwerttabelle auf die Zeile Zucker. Welche noch klarere, unmissverständlichere Alternative zur Kennzeichnung gäbe es?

ad Hefeextrakt: das ist mir auch ein Dorn im Auge, dass auf Produkten mit Hefeextrakt zum Teil noch "ohne Geschmacksverstärker" ausgelobt werden darf. Hier wird sich aber mit ziemlicher Sicherheit noch etwas bewegen, damit das nicht mehr möglich ist.

ad Milchzucker: Jede(r) Laktoseintolerante weiß mit Sicherheit, dass er den nicht essen soll. Außerdem müssen Milchbestandteile aufgrund der verpflichtenden Allergenkennzeichnung sogar (meist fett) hervorgehoben werden. Hier sehe ich wirklich kein Problem.

ad Carrageen, Johannisbrotkernmehl usw.: die dürfen ja nicht "einfach so" in der Zutatenliste stehen, sondern nur in Verbindung mit ihrem jeweiligen Zusatzstoffklassennamen. Somit erfährt jeder, der die entsprechende Zutat liest, auch gleich, um welchen Zusatzstoff es sich handelt (Verdickungsmittel, Stabilisator, Antioxidationsmittel...). Also was Carrageen heißt, muss gar niemandem "bekannt" sein, das steht nämlich dabei. ;-)

ad Light-Produkte: halte ich auch für Schund. :mrgreen: Aber immerhin darf nicht einfach nur "light" draufstehen, sondern es muss erläutert werden, worauf sich das bezieht (also ob z.B. der Fett- oder der Zuckergehalt reduziert wurde, und um wieviel Prozent im Vergleich zu herkömmlichen Produkten). Und dass dieses Fehlen der natürlichen Makronährstoffe dann oft mit Zusatzstoffen oder Süßungsmitteln ausgeglichen wird, ist ja kein Geheimnis. Sieht man auch (womit sich der Kreis schließt) in der Zutatenliste. Die sollte man schon lesen ;-) und dann entscheiden, ob man ein Lightprodukt kauft oder nicht. Ich tu's nicht.

Luft nach oben gibt es immer, aber die Gesetze und Verordnungen sind im Großen und Ganzen schon ziemlich gut so wie sie sind. Und von einer ständigen Nivellierung nach unten halte ich auch nichts, sonst landen wir irgendwann vom "durchschnittlich interessierten und informierten Verbraucher" beim "dümmsten anzunehmenden User", und dem gerecht zu werden, kann auch nicht Aufgabe der Lebensmittelindustrie sein.

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tree12Amarille

Ein Buch, das schon ein bisschen älter ist:

Anita Idel: Die Kuh ist kein Klima-Killer! Wie die Agrarindustrie die Erde verwüstet und was wir dagegen tun können

7. Aufl. 2019 Metropolis Verlag

Mich regt es immer ziemlich auf, wenn dieses Argument angeführt wird: "Kühe stoßen Methan aus, und deshalb sind sie viel böser als Autofahrer, die doch nur CO2 ausstoßen" - und ich brauchte Argumente für mein Bauchgefühl, das wusste, dass das Schwachsinn ist. Jedenfalls dann, wenn Tiere artgerecht und auf vernünftigen Flächen und draußen und mit Grasfütterung gehalten werden. Weiden können sehr artenreiche Habitate sein, Kühe können die Bodenfruchtbarkeit erhöhen und damit Humusaufbau fördern und CO2 binden... na, und so weiter.

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tree12DorotheeGsaelzbaer

Tanja Busse: Das Sterben der anderen. Wie wir die biologische Vielfalt noch retten können.

1. Aufl. 2019 Blessing Verlag

Das ist so ein Buch, das man einer Schwiegermutter oder Nachbarin andrehen kann, weil es hinreichend emotional und niederschmetternd, trotzdem auch sachlich informierend ist. Tanja Busse fordert ein einklagbares Überlebensrecht der Arten, um die Politik aus dem Zuguck-Modus beim Artensterben zu holen.

 

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DorotheeGsaelzbaer

Das waren jetzt die "positvsten" Bücher, die mir dazu spontan einfallen. Eigentlich geht es mir wie @amarille und ich bin eigentlich rund um die Uhr überfordert damit, mir Hiobsbotschaften vom Leib zu halten oder in verdaubaren Häppchen zuzuführen, weil ich sonst nicht mehr funktionsfähig bin. Eigentlich will auch ich jeden Tag den Menschen zurufen: I want you to panic! Aber sie sind mit Anderem beschäftigt.

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tree12DorotheeGsaelzbaerAmarille

Kein Buch, sondern Podcast bzw. Radiosendung vom 11.7.21 im Deutschlandfunk:

Bodenversiegelung. Leben und Sterben unter dem Asphalt.

Wird der Lebensraum von Bienen, Eisbären oder Nashörnern vernichtet, ist die Empörung groß. Doch die Grundlage für die Vielfalt über Tage ist jene im Untergrund. Täglich werden unzählige Bodenlebewesen unter Asphalt, Beton und Pflastersteinen begraben. Welche Folgen das hat, ist nur wenigen klar.

 

Das ist halt eher wieder niederschmetternd: Wir haben in Deutschland im Gegensatz zu den meisten anderen Weltgegenden extrem gute Böden. Was wir jetzt zerstören an Bodenstruktur, können wir nie wieder herstellen, in  Hunderten von Jahren nicht. Das ist leider wieder ein bisschen zum Heulen, gell. Aber dennoch interessant und wichtig zu wissen.

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tree12DorotheeGsaelzbaerAmarille
Zitat von Primulaveris am 21. August 2021, 22:33 Uhr

Kein Buch, sondern Podcast bzw. Radiosendung vom 11.7.21 im Deutschlandfunk:

Bodenversiegelung. Leben und Sterben unter dem Asphalt.

Wird der Lebensraum von Bienen, Eisbären oder Nashörnern vernichtet, ist die Empörung groß. Doch die Grundlage für die Vielfalt über Tage ist jene im Untergrund. Täglich werden unzählige Bodenlebewesen unter Asphalt, Beton und Pflastersteinen begraben. Welche Folgen das hat, ist nur wenigen klar.

 

Das ist halt eher wieder niederschmetternd: Wir haben in Deutschland im Gegensatz zu den meisten anderen Weltgegenden extrem gute Böden. Was wir jetzt zerstören an Bodenstruktur, können wir nie wieder herstellen, in  Hunderten von Jahren nicht. Das ist leider wieder ein bisschen zum Heulen, gell. Aber dennoch interessant und wichtig zu wissen.

Sehr interessant!

Und wärend die Welt ruft ... Du kannst nicht alle retten! Flüstert die Hoffnung ... Und wenn es nur einer ist... Versuch' es! Sylvia Raßloff

Meine diesjährige Urlaubslektüre ist:

Geflochtenes Süßgras - Die Weisheit der Pflanzen von Robin Wall Kimmerer

gerade in der deutschen Übersetzung im Aufbau Verlag erschienen https://www.aufbau-verlag.de/index.php/geflochtenes-sussgras.html

Ich hatte schon vorher von dem Buch gehört und wie durch Zufall, ist es kurz vor unserem Urlaub erschienen. Zwar habe ich erst die Hälfte des Buches gelesen, aber ich kann Euch dieses Buch nur ans Herz legen. Bitte, bitte lesen - unpetinkt.

Die Autorin ist Botanikerin mit indigenen Wurzeln und verknüpft in dem Buch die Weisheit und das Wissen der indigenen Völker mit wissenschaftlichen Aspekten.

Nach dieser Lektüre bin ich das erste Mal seit langer Zeit nicht gefrustet und frage mich, ob das Ganze überhaupt Sinn macht. Ob die Welt noch zu retten ist, und was ich mit meinem Garten überhaupt bezwecken kann. Das Ganze Gegenteil ist der Fall, ich spüre die Dankbarkeit von der die Autorin spricht und habe das Gefühl, jetzt erst recht weitermachen zu müssen. Wenn doch nur alle auf der Welt dieses Verständnis und diesen Respekt für unsere Natur und den Planeten hätten.

Zufällig bin ich am Wochenende über eine Sendung bei ARTE gestoßen - eine 4teilige Reihe zum Thema Native America. Einige Leute, von denen die Autorin in ihrem Buch spricht, kann man in Teil 2 sehen.

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PrimulaverisGsaelzbaerPlatterbsen-MörtelbieneAmarille

Das Buch wurde heute im Demeter-Rundbrief vorgestellt und steht jetzt auf meiner Winter-Bücherliste.

https://www.buch7.de/produkt/der-gaertner-im-dschungel-helmut-salzinger/1033544738?ean=9783864892301

Rezession von Demeter: Fast 30 Jahre nach dem Tod des Autors hat das nun neu aufgelegte Buch eine verblüffende Aktualität und könnte ebenso gut als Beitrag zur Fridays-for-Future-Debatte geschrieben sein.

Ein Spruch aus dem Buch gefällt mir ganz besonders:

"Wenn wir etwas vom Wesen des Menschlichen begriffen haben, dann dieses: Dass der Mensch als Natur- und Lebewesen von keinerlei Bestimmung über die Erde gesetzt ist, sondern das er von gleicher Art ist wie alles Lebendige".

Wer also Schottergärten sein eigen nennt ist wie sein Garten bereits tot, so man doch weiß das ein Blick ins Grüne nicht nur gut tut sondern auch heilend wirkt.

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tree12DorotheeGsaelzbaer
Wer die Saat hat, hat das Sagen

Kein Buch, aber ein spannender Podcastbeitrag zum Thema Waldgarten und Baumfeldwirtschaft:

https://gartenradio.fm/11-sendungen/459-waldgarten

Amarille hat auf diesen Beitrag reagiert.
Amarille
Zitat von Amarille am 25. August 2021, 9:58 Uhr

Das Buch wurde heute im Demeter-Rundbrief vorgestellt und steht jetzt auf meiner Winter-Bücherliste.

Rezession von Demeter: Fast 30 Jahre nach dem Tod des Autors hat das nun neu aufgelegte Buch eine verblüffende Aktualität und könnte ebenso gut als Beitrag zur Fridays-for-Future-Debatte geschrieben sein.

Ein Spruch aus dem Buch gefällt mir ganz besonders:

"Wenn wir etwas vom Wesen des Menschlichen begriffen haben, dann dieses: Dass der Mensch als Natur- und Lebewesen von keinerlei Bestimmung über die Erde gesetzt ist, sondern das er von gleicher Art ist wie alles Lebendige".

Wer also Schottergärten sein eigen nennt ist wie sein Garten bereits tot, so man doch weiß das ein Blick ins Grüne nicht nur gut tut sondern auch heilend wirkt.

Amarille,

fehlt da das Foto vom Buch in der Mitte ?

" Zweifle nie daran, dass eine kleine Gruppe engagierter Menschen die Welt verändern kann -tatsächlich ist dies die einzige Art und Weise, in der die Welt jemals verändert wurde! "
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