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Initiative des Ministeriums - Förderung heimischer Pflanzen und Prämierung von Gärten

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An anderer Stelle hatte ich ja bereits davon berichtet.

http://www.tausende-gaerten.de

Ich habe jede Menge heimischer Stauden und Gehölze im Garten, einen Teich, eine Pfütze, viele Nistkästen, Totholzhaufen, kleine Trockenmauern, eine Eidechsenburg, einen Hackschnitzelweg, zwei kleine Insektenwiesen, Nisthilfen für Wildbienen, in Planung sind die Begrünung unseres Garagendachs und ein kleines Sandarium. Zu uns kommen seltene Vogelarten wie Mittelspecht, Kernbeißer, Goldammer.

Am Sonntag war die Zaunrübensandbiene an meiner Zaunrübe. Am Teich holt die Orientalische Mauerbiene ihren Lehm. Es gibt Teichmolche, eine Ringelnatter, viele Erdkröten, Spitzmäuse, Blindschleichen, Tigerschnegel, Weinbergschnecken, Rosenkäfer, Balkenschröter, Hornissen, Bläulinge.

Gesichtet wurden auch Fuchs, Steinmarder, Mauswiesel, Sperber, Mäusebussard, nachts kommen die Dachse und wühlen herum. Unser Garten ist gift- und torffrei, es geht kaum was raus aus dem Garten, alles Totholz und Laub bleibt. Es gibt auch kein Tropenholz, kaum behandeltes Holz und auch keine Steine aus Übersee. Die soziale Kompomente ist auch vorhanden, ich habe viele Pflanzen gerettet, einige Sämlinge verschenkt oder habe welche aus der Nachbarschaft bekommen. Wir holen geschenkte Steine und geschenkten Sand von anderen Leuten ab.

Trotzdem darf ich am Wettbewerb nicht teilnehmen. Ich bin sehr frustriert. Es geht um einen Gewöhnlichen Flieder. Der gilt als invasiv laut deren Liste. Unserer ist übrigens kein Stück invasiv, er bildet null Ausläufer. An genau diesem Flieder habe ich vor einigen Wochen den ersten Schwalbenschwanz meines Lebens entdeckt, wie er von Blüte zu Blüte flog. Der Flieder ist ein Andenken an die Vorbesitzerin unseres Hauses, die inzwischen leider verstorben ist. Er war schon dem Ende nahe und wir haben ihn wieder hochgepäppelt. Natürlich können wir ihn nicht roden, das käme niemals in Frage.

Aber so sind die Vorgaben des Ministeriums. Und ich glaube, fast jeder schon bestehende Garten hat eine invasive oder potentiell invasive Pflanze, wobei die letzteren geduldet werden. Da zählt auch der Schmetterlingsflieder dazu. Den dürfte ich im Garten haben. Sogar einen Kirschlorbeer dürfte ich haben. Verrückte Welt. Ich kenne übrigens überhaupt keine Stelle, wo der Gewöhnliche Flieder sich in der freien Natur versamt hätte... :-(

Kai hat auf diesen Beitrag reagiert.
Kai

Das ist ja echt schade und frustrierend. Wir haben auch einen gewöhnlichen Flieder, der im Frühjahr blüht. Der treibt zwar in direkter Stammnähe aus, aber das beschränkt sich auch nur dort auf den Stammbereich. Allerdings wollte ich den Flieder im Herbst gegen eine Kornellkirsche tauschen.

Und wärend die Welt ruft ... Du kannst nicht alle retten! Flüstert die Hoffnung ... Und wenn es nur einer ist... Versuch' es! Sylvia Raßloff
 https://www.naturgarten.org/service/publikationen.html

Hier noch der Link mit den (potentiell) invasiven Pflanzen... den hatten sie mir per Mail gesondert geschickt. Einiges davon kenne ich gar nicht.

Das ist ja wirklich frustrierend. :-( Besonders ärgerlich, da ich genau wie du noch nie bemerkt hätte, dass sich Flieder irgendwo ausbreitet - während ich schon sehr viele wild aufgegangene Sommerflieder gesehen habe. Und der soll wiederum erlaubt sein? Eigentlich sollte man den Verantwortlichen schon allein aufgrund dieser Tatsache was erzählen.

Zitat von Tillivilla am 29. Juli 2020, 21:52 Uhr

Das ist ja wirklich frustrierend. :-( Besonders ärgerlich, da ich genau wie du noch nie bemerkt hätte, dass sich Flieder irgendwo ausbreitet - während ich schon sehr viele wild aufgegangene Sommerflieder gesehen habe. Und der soll wiederum erlaubt sein? Eigentlich sollte man den Verantwortlichen schon allein aufgrund dieser Tatsache was erzählen.

Naja, die Liste wird in Abständen von Experten überarbeitet und angepaßt.... Was will man da machen? Da das Ministerium das Projekt finanziell ja fördert, müssen die Richtlinien eingehalten werden. Ich tröste mich damit, daß ich nun weniger Arbeit habe, nicht auch noch die Goldnessel jäten muß (die absolut zahm und nichtblühend ihr Leben in einer Ecke fristet, wo sonst außer Wurmfarn nix wächst), keinen Zeitdruck habe und mir die 150 Euro Gebühr spare....

Wahrscheinlich hat sogar Frank jede Menge potentiell invasiver Pflanzen auf seinem Hof... er hat mir mal die Telekie geschenkt, die auch "potentiell" ist... die "potentiellen" darf man zwar haben, aber gerne sehen die Gutachter die vermutlich auch nicht. Trotzdem finde ich das Ganze irritierend - ich könnte einen riesigen Kirschlorbeer (mein Haßpflanze!!) mein eigen nennen. Aber keinen Gewöhnlichen Flieder.

Deine Enttäuschung kann ich gut nachvollziehen. Ich hätte es auch geschickter gefunden, wenn dies nicht zu einem No-Go-Kriterium gemacht worden wäre, sondern der Garten im Gesamtkonzept betrachtet wird.

Bei uns auf der Grundstücksgrenze steht auch ein Gemeiner Flieder. Der gehört aber der Gemeinde. Ich hätte jetzt ja wenig Bock, das mit so nem Juror auszudiskuteiren.

Sei selbst der Wandel, nicht das Rädchen

Hallo zusammen , ich erwarte nichts von einem Ministerium , dass schwarze Listen ausgibt , Pläne für die Nichtverbreitung heimischer Pflanzen innerhalb Deutschlands in Auftrag gibt und deren Einhaltung in keinster Weise überprüft, was im Übrigen gut so ist , das seit Jahrzehnten alle Umwelt- und Artenschädigungen ignoriert ( Ausser Luft und Gewässerreinhaltung) , das seit Jahrzehnten nichts für den praktischen Artenschutz tut , nichts tut gegen Mikroplastik , Meeresverschmutzung , industrielle Landwirtschaft , industrielle Forstwirtschaft usw. usw., usw.

Aber wehe man hat eine Pflanze von deren völlig verschwurbelten Liste im Garten

Fuck for Bundesumweltamt

Brunnladesch (Natascha), Lale Lu und Gsaelzbaer haben auf diesen Beitrag reagiert.
Brunnladesch (Natascha)Lale LuGsaelzbaer
Zitat von Carola Hoppen am 30. Juli 2020, 18:20 Uhr

Wenn ich es richtig verstanden habe, gilt das Ausschlusskriterium für das aktive Pflanzen nach der Übernahme des Gartens. D. h. wenn der Flieder von der Voreigentümerin hinterlassen wurde, wird nicht gefordert, dass er entfernt wird. Du kannst einfach mal persönlich mit den örtlichen Testern sprechen. Ich bin mir tausendprozentig sicher, dass der Prämierung deines fantastischen Hortus überhaupt nichts im Wege steht.

Grundsätzlich ist es mit den invasiven Neophyten einfach schwierig, in einem Kriterienkatalog Ausnahmen zu formulieren. Deshalb gibt es ja den persönlichen Kontakt mit den Testern. Ansonsten ist es mit den Neophyten so wie mit jeder Grenzziehung, irgendwo muss man die Grenze ziehen. Kritiker gibt es dann immer auf beiden Seiten.

Wo hast das herausgelesen, daß hinterlassene Pflanzen nicht ins Gewicht fallen....?? Sie haben mir geschrieben: "Wichtig ist, daß es im Garten keine invasiven Pflanzen gibt..." Und weiterhin, daß schon etliche Interessenten am Gewöhnlichen Flieder gescheitert sind.

Der "persönliche Kontakt" mit den Gutachtern setzt voraus, daß man sich angemeldet und mindestens 150 Euro Aufwandsentschädigung gezahlt hat, gerne auch mehr,  so bis 250 Euro werden gerne gesehen. Und ich zahle nicht so viel Geld, wenn ich genau weiß, daß ich nicht mal einer Bronzemedaille würdig bin wegen des Flieders.... Außerdem müßte ich noch mal richtig Arbeit in bestimmte Ecken investieren, bevor da jemand zum Bewerten vorbeikäme.

Soviel Geld würde ich dann lieber als Spende für ein Artenschutzprojekt oder in die Pflege einer Streuobstwiese investieren.

Wahrscheinlich würden sie kommen, sich von der Trockenmauer über den Obstbaumbestand bis zum Teich alles zeigen lassen, auf den Flieder deuten, bedauernd den Kopf schütteln und wegfahren. Gut, es ist jetzt so, ich ärgere mich, werde es aber überleben.

 

Ich habe mir heute auch nochmal Gedanken darüber gemacht...

Was mich daran stört ist, dass diejenigen, die sich sowieso wirklich für die Natur einsetzen, sowieso schon einen höheren Beitrag leisten...sei es zeitlich oder finanziell !

Mir sind die 150€ ehrlich gesagt zu teuer, die stecke ich lieber anderweitig in meinen Hortus...

Zu den invasiven Pflanzen....

Tja, da habe ich auch ganz viele... vor allem die Walderdbeeren und der Waldmeister sind ja mal richtig invasiv !! Die wachsen hier überall... ;-)

Die sollten nicht die Naturgärten zertifizieren, sondern die Schottergärten !

Wenn darin schon ein Gänseblümchen wachsen darf, gibt es Bronze. ;-)

Da lob ich mir Baden- Württemberg , die schaffen jetzt die Schottergärten ab. Dieses Engagement finde ich viel sinnvoller, als schon bestehende Naturgärten in verschiedene Kategorien einzuteilen...

 

 

Gsaelzbaer hat auf diesen Beitrag reagiert.
Gsaelzbaer
" Zweifle nie daran, dass eine kleine Gruppe engagierter Menschen die Welt verändern kann -tatsächlich ist dies die einzige Art und Weise, in der die Welt jemals verändert wurde! "
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