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Hortus Pinus
Zitat von Dieter Basse am 27. März 2022, 20:36 UhrWillkommen in der Normandie, willkommen im Hortus Pinus!
Vor einiger Zeit sagte mir ein Freund: Google mal Hortus-Netzwerk. Was Du so tust hat ziemlich viel mit deren Ideen gemeinsam. Und siehe, vieles was ich bisher gemacht habe, geht tatsächlich in Richtung Hortus. Aber es fehlt noch einiges. Um so besser, sonst wäre es ja langweilig.
Aber der Reihe nach. Vor 23 Jahren haben wir das Haus mit einem Park von 5100 m2 übernommen. Das Ganze liegt südlich der Hauptstadt des Departements Manche, Saint-Lô, in der Normandie. Vier Monate später kam Weihnachten 1999 der so genannte Jahrtausendsturm, der mit Windgeschwindigkeiten oberhalb 160 km so ziemlich alles flach legte, was in Jahrzehnten bei uns gewachsen war.
Eine Neugestaltung musste her. Für einen Garten-Neuling wie mich, eine ziemliche Aufgabe. Für das, was wir hier "Pufferzone" nennen, war es noch am einfachsten. Die Natur ließ eigenständig alle die Bäume und Sträucher rundum wachsen, die die typische normannische Bocage-Landschaft ausmachen, Ahorn, Buche, Eiche, Esche, 100 Meter dichte Brombeerhecke... Für das Anpflanzen im Park selbst war die Überlegung: Welche Baumsorten überstehen am besten die Trockenperioden, die Hitze und die wachsenden Windgeschwindigkeiten des Klimawandels. So erstand ich Saatgut für Schirmpinien (die ja im Süden Frankreichs fast täglich Mistral und Klima trotzen, und Steineichen (Quercus Ilex), deren Samen ich unter einer alten örtlichen Steineiche gesammelt habe. Nun stehen hier 15 Pinus Pinea - und Ihr wisst, warum der Name "Hortus Pinus" gewählt wurde, und ein halbes Dutzend Steineichen. Dazu kommen ein Dutzend Bergahorn, deren Samen ich aus meinem heimischen Sauerland mitgebracht hatte und noch einige Eiben, eine riesige Österreichische Kiefer (der einzige Baum, der den Sturm überlebt hatte):
Anfangs habe ich das gemacht, was (fast) alle tun, Rasen gemäht, Wege mit Round-up behandelt, Hecken mit dem Lineal geschnitten. Allerdings mit immer schlechterem Gewissen. Dann stieß ich vor einem Dutzend Jahren auf Veröffentlichungen über die Permakultur. Das war das Startsignal für die Anlage eines entsprechenden Gemüsegartens. Das organische Material (Rasenschnitt, Heckenschnitt, Ausästen...) stammte ausschließlich vom eigenen Grundstück. Synthetische Produkte sind selbstverständlich Tabu. Inzwischen bin ich stolzer Besitzer von mehreren Sensen und zeige sogar manchmal auf Veranstaltungen, wie man die nach allen Regeln der Kunst dengelt. Gemäht wird nunmehr nur noch zweimal im Jahr. Fauna und Flora nehmen alljährlich mehr Vielfalt an, Ende offen...
Seit drei Jahren führe ich nun ein Rentnerleben, mit etwas mehr Zeit für den nunmehr "Hortus". Das heißt vor allem, dass ich nun sehr viel mehr Struktur in die Flächen bringen kann, die ich zuvor aus Gründen der Einfachheit ziemlich frei gelassen habe. Vor allem geht es nun darum, eine Fläche von mehr als 1000 m2, die bisher brach gelegen hat, von ihrem dichten Grasbewuchs zu befreien, die dicke Humusschicht abzutragen (kommt in die Ertragszone) und in eine blühende Wiese zu verwandeln. Da das Ganze per Hand erfolgt, wird das allerdings etwas dauern.
Im Gemüsegarten und Kräutergarten wächst vor allem Grundnahrung: Kartoffeln, dicke Bohnen, grüne Bohnen, Tomaten, Porree, Paprika, Piment und ein gutes Dutzend Küchenkräuter. Saatgut stammt weitestgehend aus eigener Herstellung. Etliche Beete sind als Hochbeete angelegt, um mir die Arbeit zu erleichtern, denn, wie man in der Normandie sagt, "mit dem Älterwerden liegt die Erde immer weiter unten".
Aber dem sehe ich gelassen entgegen. Denn in der Symbolik der Bäume steht Pinus Pinea (Schirmpinie) als Baum des Lebens und ihre Zapfen symbolisieren die Unsterblichkeit!
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Willkommen in der Normandie, willkommen im Hortus Pinus!
Vor einiger Zeit sagte mir ein Freund: Google mal Hortus-Netzwerk. Was Du so tust hat ziemlich viel mit deren Ideen gemeinsam. Und siehe, vieles was ich bisher gemacht habe, geht tatsächlich in Richtung Hortus. Aber es fehlt noch einiges. Um so besser, sonst wäre es ja langweilig.
Aber der Reihe nach. Vor 23 Jahren haben wir das Haus mit einem Park von 5100 m2 übernommen. Das Ganze liegt südlich der Hauptstadt des Departements Manche, Saint-Lô, in der Normandie. Vier Monate später kam Weihnachten 1999 der so genannte Jahrtausendsturm, der mit Windgeschwindigkeiten oberhalb 160 km so ziemlich alles flach legte, was in Jahrzehnten bei uns gewachsen war.
Eine Neugestaltung musste her. Für einen Garten-Neuling wie mich, eine ziemliche Aufgabe. Für das, was wir hier "Pufferzone" nennen, war es noch am einfachsten. Die Natur ließ eigenständig alle die Bäume und Sträucher rundum wachsen, die die typische normannische Bocage-Landschaft ausmachen, Ahorn, Buche, Eiche, Esche, 100 Meter dichte Brombeerhecke... Für das Anpflanzen im Park selbst war die Überlegung: Welche Baumsorten überstehen am besten die Trockenperioden, die Hitze und die wachsenden Windgeschwindigkeiten des Klimawandels. So erstand ich Saatgut für Schirmpinien (die ja im Süden Frankreichs fast täglich Mistral und Klima trotzen, und Steineichen (Quercus Ilex), deren Samen ich unter einer alten örtlichen Steineiche gesammelt habe. Nun stehen hier 15 Pinus Pinea - und Ihr wisst, warum der Name "Hortus Pinus" gewählt wurde, und ein halbes Dutzend Steineichen. Dazu kommen ein Dutzend Bergahorn, deren Samen ich aus meinem heimischen Sauerland mitgebracht hatte und noch einige Eiben, eine riesige Österreichische Kiefer (der einzige Baum, der den Sturm überlebt hatte):
Anfangs habe ich das gemacht, was (fast) alle tun, Rasen gemäht, Wege mit Round-up behandelt, Hecken mit dem Lineal geschnitten. Allerdings mit immer schlechterem Gewissen. Dann stieß ich vor einem Dutzend Jahren auf Veröffentlichungen über die Permakultur. Das war das Startsignal für die Anlage eines entsprechenden Gemüsegartens. Das organische Material (Rasenschnitt, Heckenschnitt, Ausästen...) stammte ausschließlich vom eigenen Grundstück. Synthetische Produkte sind selbstverständlich Tabu. Inzwischen bin ich stolzer Besitzer von mehreren Sensen und zeige sogar manchmal auf Veranstaltungen, wie man die nach allen Regeln der Kunst dengelt. Gemäht wird nunmehr nur noch zweimal im Jahr. Fauna und Flora nehmen alljährlich mehr Vielfalt an, Ende offen...
Seit drei Jahren führe ich nun ein Rentnerleben, mit etwas mehr Zeit für den nunmehr "Hortus". Das heißt vor allem, dass ich nun sehr viel mehr Struktur in die Flächen bringen kann, die ich zuvor aus Gründen der Einfachheit ziemlich frei gelassen habe. Vor allem geht es nun darum, eine Fläche von mehr als 1000 m2, die bisher brach gelegen hat, von ihrem dichten Grasbewuchs zu befreien, die dicke Humusschicht abzutragen (kommt in die Ertragszone) und in eine blühende Wiese zu verwandeln. Da das Ganze per Hand erfolgt, wird das allerdings etwas dauern.
Im Gemüsegarten und Kräutergarten wächst vor allem Grundnahrung: Kartoffeln, dicke Bohnen, grüne Bohnen, Tomaten, Porree, Paprika, Piment und ein gutes Dutzend Küchenkräuter. Saatgut stammt weitestgehend aus eigener Herstellung. Etliche Beete sind als Hochbeete angelegt, um mir die Arbeit zu erleichtern, denn, wie man in der Normandie sagt, "mit dem Älterwerden liegt die Erde immer weiter unten".
Aber dem sehe ich gelassen entgegen. Denn in der Symbolik der Bäume steht Pinus Pinea (Schirmpinie) als Baum des Lebens und ihre Zapfen symbolisieren die Unsterblichkeit!
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Hochgeladene Dateien:Zitat von tree12 am 27. März 2022, 22:21 UhrHerzlich willkommen! Da hast Du ja genug Platz zum Austoben, klingt alles phantastisch. Und Zeit hast Du nun auch genug.. Das mit der geplanten Wiese kriegst Du sicher noch hin und die Insekten werden es Dir danken.
Kleiner Tipp am Rande: Nistkästen für Vögel bitte ohne Sitzstange kaufen/bauen... die Vögel brauchen das nicht, es erleichtert nur Nesträubern den Zugang.
Herzlich willkommen! Da hast Du ja genug Platz zum Austoben, klingt alles phantastisch. Und Zeit hast Du nun auch genug.. Das mit der geplanten Wiese kriegst Du sicher noch hin und die Insekten werden es Dir danken.
Kleiner Tipp am Rande: Nistkästen für Vögel bitte ohne Sitzstange kaufen/bauen... die Vögel brauchen das nicht, es erleichtert nur Nesträubern den Zugang.
Zitat von Malefiz am 28. März 2022, 6:22 UhrKlingt wunderhübsch, verwunschen und traumhaft. Tolle Bilder.
Klingt wunderhübsch, verwunschen und traumhaft. Tolle Bilder.
Zitat von Familie Zwirner am 28. März 2022, 11:42 UhrHallo Dieter, willkommen im Hortus Netzwerk! Einen wunderschönen Garten hast du und mit deinem Plan noch viele mehr Strukturen (das ist schon fast das Zauberwort der Naturgärten) rein zu bringen wird er zunehmend noch artenreicher. Wir sind schon gespannt auf deine Berichte, wie sich dein Garten im Laufe der Zeit entwickelt.
Hallo Dieter, willkommen im Hortus Netzwerk! Einen wunderschönen Garten hast du und mit deinem Plan noch viele mehr Strukturen (das ist schon fast das Zauberwort der Naturgärten) rein zu bringen wird er zunehmend noch artenreicher. Wir sind schon gespannt auf deine Berichte, wie sich dein Garten im Laufe der Zeit entwickelt.
Zitat von Dieter Basse am 28. März 2022, 17:54 UhrBei der weiteren Entwicklung wird sicherlich auch das Thema "Gärtnern mit grauen Haaren" eine Rolle spielen. In wenigen Tagen zähle ich 70 Lenze. Und selbst wenn ich im Augenblick noch kein Problem habe, einige Tonnen Material am Tag per Hand zu verarbeiten, wird das sicherlich nicht ewig so bleiben. Deshalb werde ich auf einige Dinge verzichten, die einen kraftraubenden und sehr regelmäßigen Unterhalt erfordern. Das heißt zum Beispiel, Flächen so zu gestalten, dass ich dort statt mit der Sense auch mit dem Mäher arbeiten kann. Obstbäume wird es nicht geben, weil der Zeitaufwand zu hoch ist. Auch auf Teiche werde ich angesichts unserer Hanglage und der doch recht intensiven Pflege nicht anlegen. Außerdem wird es keine Tierhaltung geben, denn mangels externer Hilfe würde uns das zu sehr ans Haus binden, eine kleine Reise ab und an wollen wir uns schon gönnen können...
Bei der weiteren Entwicklung wird sicherlich auch das Thema "Gärtnern mit grauen Haaren" eine Rolle spielen. In wenigen Tagen zähle ich 70 Lenze. Und selbst wenn ich im Augenblick noch kein Problem habe, einige Tonnen Material am Tag per Hand zu verarbeiten, wird das sicherlich nicht ewig so bleiben. Deshalb werde ich auf einige Dinge verzichten, die einen kraftraubenden und sehr regelmäßigen Unterhalt erfordern. Das heißt zum Beispiel, Flächen so zu gestalten, dass ich dort statt mit der Sense auch mit dem Mäher arbeiten kann. Obstbäume wird es nicht geben, weil der Zeitaufwand zu hoch ist. Auch auf Teiche werde ich angesichts unserer Hanglage und der doch recht intensiven Pflege nicht anlegen. Außerdem wird es keine Tierhaltung geben, denn mangels externer Hilfe würde uns das zu sehr ans Haus binden, eine kleine Reise ab und an wollen wir uns schon gönnen können...
Zitat von Malefiz am 29. März 2022, 4:55 UhrObstbäume kann man auch zur Ernte versteigern, sprich das Obst anderen abtreten - müssen es nur ernten. Wäre doch ne Idee?
Obstbäume kann man auch zur Ernte versteigern, sprich das Obst anderen abtreten - müssen es nur ernten. Wäre doch ne Idee?
Zitat von Dieter Basse am 29. März 2022, 9:06 UhrObstbäume muss man allerdings auch regelmäßig schneiden und gegen Schädlinge schützen. Außerdem liegt mein Hortus stark dem Wind ausgesetzt. Apfelbäume mit ihren flachen Wurzeln haben da zum Beispiel keine Überlebenschance (wie mein Nachbar feststellen musste). Ich habe noch einige Schirmpinien, Steineichen und Seekiefern in Töpfen vorgezogen, die kommen demnächst in die Erde. Damit sind die letzten Plätze für Bäume bei mir ausgefüllt...
Obstbäume muss man allerdings auch regelmäßig schneiden und gegen Schädlinge schützen. Außerdem liegt mein Hortus stark dem Wind ausgesetzt. Apfelbäume mit ihren flachen Wurzeln haben da zum Beispiel keine Überlebenschance (wie mein Nachbar feststellen musste). Ich habe noch einige Schirmpinien, Steineichen und Seekiefern in Töpfen vorgezogen, die kommen demnächst in die Erde. Damit sind die letzten Plätze für Bäume bei mir ausgefüllt...
Zitat von Malefiz am 30. März 2022, 5:59 UhrSpalierobst?
Sorry wenn ich nervtötend frage, aber ich hab meine Obstbäume nicht wegen dem Obst angeschafft, sondern um Insekten Nahrung zu bieten.
Konntest du an den Bäumen, die dein Klima aushalten, sich dem Wind frech entgegenrecken und die Zunge rausstrecken, schon welche beobachten? Normal gibt es in der Natur immer gewisse von einander Abhängigkeiten. Sei es Raupe, Biene, Vogel - usw.
Ich persönlich mag diese Schirmpinien total gern, sie erinnern mich an eine unbeschwerte Zeit. Und vorsichtig anmerke, manche Bäumchen könnte man auch im Topf halten...
Spalierobst?
Sorry wenn ich nervtötend frage, aber ich hab meine Obstbäume nicht wegen dem Obst angeschafft, sondern um Insekten Nahrung zu bieten.
Konntest du an den Bäumen, die dein Klima aushalten, sich dem Wind frech entgegenrecken und die Zunge rausstrecken, schon welche beobachten? Normal gibt es in der Natur immer gewisse von einander Abhängigkeiten. Sei es Raupe, Biene, Vogel - usw.
Ich persönlich mag diese Schirmpinien total gern, sie erinnern mich an eine unbeschwerte Zeit. Und vorsichtig anmerke, manche Bäumchen könnte man auch im Topf halten...
Zitat von Malefiz am 30. März 2022, 6:04 UhrNoch eins
Welche Schädlinge?
Ich bin da unbedarft. Schädlinge, also die der Mensch als solches wahrnimmt, sind im Kreislauf oft Kükenfutter. Also nutzen den Vogeleltern zur Aufzucht ihrer Brut. Ich lese oft bei FB, Hilfe mein ... hat Blattläuse, was soll ich tun? Und dann denk ich mir immer, warum was tun? Warum nicht warten bis Natur es erledigt, immerhin muss die Population der "Schädlinge" zuerst ein gewisses Maß erreicht haben - um die nachfolgenden Nutznießer zu ernähren.
Noch eins
Welche Schädlinge?
Ich bin da unbedarft. Schädlinge, also die der Mensch als solches wahrnimmt, sind im Kreislauf oft Kükenfutter. Also nutzen den Vogeleltern zur Aufzucht ihrer Brut. Ich lese oft bei FB, Hilfe mein ... hat Blattläuse, was soll ich tun? Und dann denk ich mir immer, warum was tun? Warum nicht warten bis Natur es erledigt, immerhin muss die Population der "Schädlinge" zuerst ein gewisses Maß erreicht haben - um die nachfolgenden Nutznießer zu ernähren.
Zitat von Dieter Basse am 30. März 2022, 10:21 UhrIn der Tat können Pinien-Prozessionsspinner (deren Raupen) ganze Schirmpinien in kurzer Zeit absterben lassen oder zumindest schwer beschädigen. Sie sind wegen der Brennhaare, die von den Raupen bei Gefahr freigesetzt werden, auch für den Gärtner schwer zu bekämpfen. In Monokulturen sind ihnen schon ganze Bestände zum Opfer gefallen. Nur wenige Fressfeinde kommen mit diesen Brennhaaren klar (die wirklich übel wehtun). Neben Schlupfwespen sind das vor allem Meisen, besonders Kohlmeisen. Und genau deshalb gibt es bei mir mehrere Nistkästen mit einem Einflugsloch von 28 mm Durchmesser, die exakt auf Kohlmeisen zugeschnitten sind. So habe ich noch nie das mindeste Problem mit den Spinnern gehabt. Aus dem Grund installieren viele Gemeinden an der Westküste der Normandie und der Bretagne, die hier stark betroffen sind, Nistkästen in großer Zahl. Allerdings muss man gewisse Abstände (mindestens 20 Meter) zwischen den Kästen wahren, da Meisen nicht in Kolonien leben. Bei mir fühlen sich die Meisen offensichtlich wohl, denn die Nistkästen sind in jedem Jahr belegt.
In der Tat können Pinien-Prozessionsspinner (deren Raupen) ganze Schirmpinien in kurzer Zeit absterben lassen oder zumindest schwer beschädigen. Sie sind wegen der Brennhaare, die von den Raupen bei Gefahr freigesetzt werden, auch für den Gärtner schwer zu bekämpfen. In Monokulturen sind ihnen schon ganze Bestände zum Opfer gefallen. Nur wenige Fressfeinde kommen mit diesen Brennhaaren klar (die wirklich übel wehtun). Neben Schlupfwespen sind das vor allem Meisen, besonders Kohlmeisen. Und genau deshalb gibt es bei mir mehrere Nistkästen mit einem Einflugsloch von 28 mm Durchmesser, die exakt auf Kohlmeisen zugeschnitten sind. So habe ich noch nie das mindeste Problem mit den Spinnern gehabt. Aus dem Grund installieren viele Gemeinden an der Westküste der Normandie und der Bretagne, die hier stark betroffen sind, Nistkästen in großer Zahl. Allerdings muss man gewisse Abstände (mindestens 20 Meter) zwischen den Kästen wahren, da Meisen nicht in Kolonien leben. Bei mir fühlen sich die Meisen offensichtlich wohl, denn die Nistkästen sind in jedem Jahr belegt.