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Giersch loswerden oder zumindest eindämmen
Zitat von Kirsten am 8. Mai 2023, 17:01 UhrGiersch blüht ja sehr hübsch, ist lecker und wertvoll, aber (für mich ein sehr großes ABER) er ist - gelinde gesagt - sehr einnehmend. Mein Garten vergierscht langsam immer mehr. Jahrelang blieb er relativ brav in seinen Ecken, aber nun ist er explodiert. Ich habe ihn fast allen Beeten, in der Wiese unter den Gehölzen. Er macht sich breit und fast alles andere platt. Das will ich so nicht akzeptieren. Denn wenn das so weitergeht, dann hab ich bald nichts anderes mehr im Garten. Ich habe den Eindruck durch das nasse Frühjahr und dadurch, dass ich seltener mähe, hat er einen zusätzlichen Schub bekommen und noch mehr Fläche eingenommen.
Momentan versuche ich ihn (erstmal in den Beeten) soweit es geht auszugraben bzw. Habe ich die Erde vorsichtig mit der Grabgabel gelockert und dann versucht die Wurzeln möglichst unbeschadet herauszuziehen. In meinem einen Beet habe ich das nun unter ziemlichen Verlusten der anderen Pflanzen gemacht und sicher nicht jedes Wurzelstück erwischt, aber ich hoffe, wenn ich da dran bleibe, kriege ich ihn dort in den Griff.
In einem anderen Beet lasse ich ihm momentan die Herrschaft, das möchte ich (wahrscheinlich) nächstes Jahr umgestalten und eh den Boden austauschen. Er wächst dort übrigens munter um den Storchenschnabel herum. Die zwei scheinen sich gut zu verstehen
Aber was mache ich in der Wiese und den Randbereichen, wo ich ihn nicht mal wirklich abmähen kann? Er wächst von den Rändern immer weiter rein und erobert, wie gesagt, immer mehr Fläche.
Giersch blüht ja sehr hübsch, ist lecker und wertvoll, aber (für mich ein sehr großes ABER) er ist - gelinde gesagt - sehr einnehmend. Mein Garten vergierscht langsam immer mehr. Jahrelang blieb er relativ brav in seinen Ecken, aber nun ist er explodiert. Ich habe ihn fast allen Beeten, in der Wiese unter den Gehölzen. Er macht sich breit und fast alles andere platt. Das will ich so nicht akzeptieren. Denn wenn das so weitergeht, dann hab ich bald nichts anderes mehr im Garten. Ich habe den Eindruck durch das nasse Frühjahr und dadurch, dass ich seltener mähe, hat er einen zusätzlichen Schub bekommen und noch mehr Fläche eingenommen.
Momentan versuche ich ihn (erstmal in den Beeten) soweit es geht auszugraben bzw. Habe ich die Erde vorsichtig mit der Grabgabel gelockert und dann versucht die Wurzeln möglichst unbeschadet herauszuziehen. In meinem einen Beet habe ich das nun unter ziemlichen Verlusten der anderen Pflanzen gemacht und sicher nicht jedes Wurzelstück erwischt, aber ich hoffe, wenn ich da dran bleibe, kriege ich ihn dort in den Griff.
In einem anderen Beet lasse ich ihm momentan die Herrschaft, das möchte ich (wahrscheinlich) nächstes Jahr umgestalten und eh den Boden austauschen. Er wächst dort übrigens munter um den Storchenschnabel herum. Die zwei scheinen sich gut zu verstehen
Aber was mache ich in der Wiese und den Randbereichen, wo ich ihn nicht mal wirklich abmähen kann? Er wächst von den Rändern immer weiter rein und erobert, wie gesagt, immer mehr Fläche.
Zitat von Primulaveris am 8. Mai 2023, 21:29 UhrIch fürchte, es gibt kein Geheimrezept - entweder, man führt einen donna-quijottischen Kampf und lässt nicht nach, oder, man versucht, die Umgebung so zu gestalten, dass es ihm nicht mehr gefällt. Er mag ja Waldrand, Feuchte, Stickstoffreichtum, Lehm, solche Dinge...
Vielleicht gibt es auch doch ein Rezpept, und du verdienst viel Geld damit. Oder du vertickst ihn als Heilpflanze, die er ja auch ist.
Er wurzelt leider nicht nur flächendeckend, sondern auch richtig tief. Ich fürchte fast, es gibt keine bessere Nachricht... Aber ich hoffe für dich, dass ich Unrecht habe.
Ich fürchte, es gibt kein Geheimrezept - entweder, man führt einen donna-quijottischen Kampf und lässt nicht nach, oder, man versucht, die Umgebung so zu gestalten, dass es ihm nicht mehr gefällt. Er mag ja Waldrand, Feuchte, Stickstoffreichtum, Lehm, solche Dinge...
Vielleicht gibt es auch doch ein Rezpept, und du verdienst viel Geld damit. Oder du vertickst ihn als Heilpflanze, die er ja auch ist.
Er wurzelt leider nicht nur flächendeckend, sondern auch richtig tief. Ich fürchte fast, es gibt keine bessere Nachricht... Aber ich hoffe für dich, dass ich Unrecht habe.
Zitat von Dorfgärtner am 8. Mai 2023, 23:38 UhrIch kann Dein Leid nachvollziehen – solange ich denken kann war Giersch im Garten ein Problemthema und ist es heute bei uns im Garten auch, wenngleich zum Glück nicht überall.
Wenn der Giersch wirklich nachhaltig weg sein soll, dann fürchte ich, gibt es wirklich nur die Handarbeit... Alter Giersch kann, wie Primulaveris schon schrieb, recht tief wurzeln, aber auf neu(er)en Flächen sind die Wurzeltriebe meist recht flach.
Langfristig kann man Giersch in Beeten komplett vertreiben, aber das kann, je nach individueller Freizeit, mehrere Jahre dauern. Auf kleineren, begrenzten Flächen schafft man es in anderthalb. Ich selber arbeite gerne mit einem Unkrautstecher, den ich horizontal nutze, um die Erde aufzubrechen; und mit den Fingern spüre ich der Wurzel nach. So kann man wirklich sehr lange Wurzelstränge aus der Erde operieren; das macht manchmal sogar ein bißchen Spaß
Z.B. unter Hecken oder an Randstreifen aller Art bietet sich eine Unkrautsperre an, die man mit Rindenmulch versteckt. Die würde ich mindestens zwei Jahre liegen lassen. Einfach um sicher zu sein
Wo mir auch nichts einfällt, ist der Giersch in der Wiese... Was hat die denn für einen Boden? Eigentlich erträgt Giersch volle Sonne nur mit viel Wasser, und er mag nährstoffreiche Böden.
Ich kann Dein Leid nachvollziehen – solange ich denken kann war Giersch im Garten ein Problemthema und ist es heute bei uns im Garten auch, wenngleich zum Glück nicht überall.
Wenn der Giersch wirklich nachhaltig weg sein soll, dann fürchte ich, gibt es wirklich nur die Handarbeit... Alter Giersch kann, wie Primulaveris schon schrieb, recht tief wurzeln, aber auf neu(er)en Flächen sind die Wurzeltriebe meist recht flach.
Langfristig kann man Giersch in Beeten komplett vertreiben, aber das kann, je nach individueller Freizeit, mehrere Jahre dauern. Auf kleineren, begrenzten Flächen schafft man es in anderthalb. Ich selber arbeite gerne mit einem Unkrautstecher, den ich horizontal nutze, um die Erde aufzubrechen; und mit den Fingern spüre ich der Wurzel nach. So kann man wirklich sehr lange Wurzelstränge aus der Erde operieren; das macht manchmal sogar ein bißchen Spaß
Z.B. unter Hecken oder an Randstreifen aller Art bietet sich eine Unkrautsperre an, die man mit Rindenmulch versteckt. Die würde ich mindestens zwei Jahre liegen lassen. Einfach um sicher zu sein
Wo mir auch nichts einfällt, ist der Giersch in der Wiese... Was hat die denn für einen Boden? Eigentlich erträgt Giersch volle Sonne nur mit viel Wasser, und er mag nährstoffreiche Böden.
Zitat von Mü am 9. Mai 2023, 7:21 UhrVon mir auch volles Mitgefühl!
Viel kann ich zu Dorfgärtners Ausführung nicht hinzufügen.
Er mag auch Sandboden und verträgt durchaus auch sehr trocken, Standort verändern bringt also nicht viel bis nichts.
Ich habe aktuell ein 'Gierschprojekt' wo er in die Himbeeren gewachsen ist und auf meinen Grünspargel zusteuert. Der Anfang ist gemacht mit Handarbeit Würzelchen für Würzelchen bzw. eimerweise Wurzelgeflecht. Ich hab mit Spatenschaufel die Erde abgestochen und die Wurzeln aussortiert. Jetzt bin ich immernoch am Nach-Jagen. Es kommen Wochen später noch Gierschblätter raus.
Hier im Sandboden wurzelt er max. 30cm. Ich hatte schon gute Erfolge mit Rhizomsperren. Teichfolie 30cm tief einbuddeln. Es gibt ja Stellen wo man ihn nicht ausgraben kann wie unter großen Gehölzen. Dann kann er sich wenigstens von dort nicht noch mehr ausbreiten.
Unkrautsperre funktioniert auch ganz gut (außer an den Rändern der Sperre...)
In Rasen wurzelt er normalerweise kaum. Kannst du vielleicht die Wiese in die er reinwurzeln will in einen Streifen Rasen umwandeln? Häufiges mähen macht einen dichteres Wurzelgeflecht und könnte ausreichend Konkurrenz zum Giersch sein.
Von mir auch volles Mitgefühl!
Viel kann ich zu Dorfgärtners Ausführung nicht hinzufügen.
Er mag auch Sandboden und verträgt durchaus auch sehr trocken, Standort verändern bringt also nicht viel bis nichts.
Ich habe aktuell ein 'Gierschprojekt' wo er in die Himbeeren gewachsen ist und auf meinen Grünspargel zusteuert. Der Anfang ist gemacht mit Handarbeit Würzelchen für Würzelchen bzw. eimerweise Wurzelgeflecht. Ich hab mit Spatenschaufel die Erde abgestochen und die Wurzeln aussortiert. Jetzt bin ich immernoch am Nach-Jagen. Es kommen Wochen später noch Gierschblätter raus.
Hier im Sandboden wurzelt er max. 30cm. Ich hatte schon gute Erfolge mit Rhizomsperren. Teichfolie 30cm tief einbuddeln. Es gibt ja Stellen wo man ihn nicht ausgraben kann wie unter großen Gehölzen. Dann kann er sich wenigstens von dort nicht noch mehr ausbreiten.
Unkrautsperre funktioniert auch ganz gut (außer an den Rändern der Sperre...)
In Rasen wurzelt er normalerweise kaum. Kannst du vielleicht die Wiese in die er reinwurzeln will in einen Streifen Rasen umwandeln? Häufiges mähen macht einen dichteres Wurzelgeflecht und könnte ausreichend Konkurrenz zum Giersch sein.
Zitat von Ann am 9. Mai 2023, 9:44 UhrBei uns wächst er an vier Stellen im Garten:
Ein ehemaliges Salomonssiegelrondell von 40cm Durchmesser hat er in zwei Jahren überwuchert und wächst von dort aus in den Rasen.
Vier Meter daneben wächst er unter einem Rhododendron in praller Sonne am Hang in lehmigem Boden. Der Rhodi sieht aus, als würde er bald das Zeitige segnen. Die Stelle möchte ich danach zwei Jahre großflächig abdecken, denn trotz zweiwöchigen Mähens (Schwiegervater) breitet er sich aus.
Dann wuchert er an zwei Stellen aus Nachbargrundstücken unter dem Zaun durch. An einer Stelle hatten wir ihn letztes Jahr mit Mulchen gut eingedämmt. Damit waren wir dieses Jahr zu spät dran. Dort wächst er auch in Gehölze hinein. Ich will versuchen, mit meinen paar Beinwellpflanzen eine Barriere zu schaffen. Angeblich soll eine Doppelreihe helfen.
"Giersch - einfach aufessen!" mag ich auch nicht mehr hören. Er schmeckt mir nicht besonders. Und es klingt so bemüht unkonventionell.
Bei uns wächst er an vier Stellen im Garten:
Ein ehemaliges Salomonssiegelrondell von 40cm Durchmesser hat er in zwei Jahren überwuchert und wächst von dort aus in den Rasen.
Vier Meter daneben wächst er unter einem Rhododendron in praller Sonne am Hang in lehmigem Boden. Der Rhodi sieht aus, als würde er bald das Zeitige segnen. Die Stelle möchte ich danach zwei Jahre großflächig abdecken, denn trotz zweiwöchigen Mähens (Schwiegervater) breitet er sich aus.
Dann wuchert er an zwei Stellen aus Nachbargrundstücken unter dem Zaun durch. An einer Stelle hatten wir ihn letztes Jahr mit Mulchen gut eingedämmt. Damit waren wir dieses Jahr zu spät dran. Dort wächst er auch in Gehölze hinein. Ich will versuchen, mit meinen paar Beinwellpflanzen eine Barriere zu schaffen. Angeblich soll eine Doppelreihe helfen.
"Giersch - einfach aufessen!" mag ich auch nicht mehr hören. Er schmeckt mir nicht besonders. Und es klingt so bemüht unkonventionell.
Zitat von Simbienchen am 9. Mai 2023, 17:28 UhrEine Freundin von mir hat in ihrer "Giersch- Not" überall weißen Beinwell hingepflanzt, wo sie den Giersch rausgerupft hatte. Da der Beinwell sehr dichtes Blattwerk hat , ist an den Stellen kaum noch Giersch durchgekommen.
Wäre ein Versuch wert, direkt dort, wo man ihn ausgräbt, blattdichte Pflanzen drüberzusetzen....
Eine Freundin von mir hat in ihrer "Giersch- Not" überall weißen Beinwell hingepflanzt, wo sie den Giersch rausgerupft hatte. Da der Beinwell sehr dichtes Blattwerk hat , ist an den Stellen kaum noch Giersch durchgekommen.
Wäre ein Versuch wert, direkt dort, wo man ihn ausgräbt, blattdichte Pflanzen drüberzusetzen....
Hochgeladene Dateien:Zitat von Malefiz am 10. Mai 2023, 3:43 UhrWenn ich bedenke, das ich kaum dünge, noch nicht mal mit Kompost, dann wundert es mich, das der Giersch seit Jahrzehnten hier ist und einfach wächst. Nicht übermässig, aber auch nicht tot zu kriegen.
Wenn ich bedenke, das ich kaum dünge, noch nicht mal mit Kompost, dann wundert es mich, das der Giersch seit Jahrzehnten hier ist und einfach wächst. Nicht übermässig, aber auch nicht tot zu kriegen.
Zitat von Ann am 10. Mai 2023, 14:16 UhrAuf der Suche nach einem sinnvollen Pflanzabstand für Beinwell stieß ich auf diesen Hinweis: rechtzeitiges Ausbrechen der Blüten fördert einen buschigen Wuchs. (https://www.krautundrueben.de/beinwell-nuetzlich-biogarten)
40-50cm, in zwei Reihen versetzt.
@erebus: Die Frage stelle ich mir angesichts des zwanghaften Aufräumens meiner Schwiegereltern auch. Vielleicht ernährt er sich von abgestorbenen Pflanzenwurzeln? Luft und Liebe sind es scheinbar nicht.
Auf der Suche nach einem sinnvollen Pflanzabstand für Beinwell stieß ich auf diesen Hinweis: rechtzeitiges Ausbrechen der Blüten fördert einen buschigen Wuchs. (https://www.krautundrueben.de/beinwell-nuetzlich-biogarten)
40-50cm, in zwei Reihen versetzt.
@erebus: Die Frage stelle ich mir angesichts des zwanghaften Aufräumens meiner Schwiegereltern auch. Vielleicht ernährt er sich von abgestorbenen Pflanzenwurzeln? Luft und Liebe sind es scheinbar nicht.
Zitat von Dorfgärtner am 11. Mai 2023, 14:39 UhrZitat von Ann am 10. Mai 2023, 14:16 UhrAuf der Suche nach einem sinnvollen Pflanzabstand für Beinwell stieß ich auf diesen Hinweis: rechtzeitiges Ausbrechen der Blüten fördert einen buschigen Wuchs. (https://www.krautundrueben.de/beinwell-nuetzlich-biogarten)
40-50cm, in zwei Reihen versetzt.
Berichte mal von Deinen Erfahrungen, klingt interessant!
Zitat von Ann am 10. Mai 2023, 14:16 UhrAuf der Suche nach einem sinnvollen Pflanzabstand für Beinwell stieß ich auf diesen Hinweis: rechtzeitiges Ausbrechen der Blüten fördert einen buschigen Wuchs. (https://www.krautundrueben.de/beinwell-nuetzlich-biogarten)
40-50cm, in zwei Reihen versetzt.
Berichte mal von Deinen Erfahrungen, klingt interessant!
Zitat von tree12 am 11. Mai 2023, 16:01 UhrFrank vom Ommertalhof sagte mir mal, gegen Giersch hilft wirklich nur seeehr langes und konsequentes Abdecken mit einer Folie. Wenn ein Loch in der Folie ist, weil dort ein Bäumchen wachsen soll oder ähnliches, wandert der Giersch ganz zielstrebig genau zu dieser offenen Stell und erhält sich am Leben. Er ist also tatsächlich äußerst schwierig zu bekämpfen.
Frank vom Ommertalhof sagte mir mal, gegen Giersch hilft wirklich nur seeehr langes und konsequentes Abdecken mit einer Folie. Wenn ein Loch in der Folie ist, weil dort ein Bäumchen wachsen soll oder ähnliches, wandert der Giersch ganz zielstrebig genau zu dieser offenen Stell und erhält sich am Leben. Er ist also tatsächlich äußerst schwierig zu bekämpfen.