Forum

Quelle: Mr. Stampfer

Hallo zusammen,

Ihr befindet Euch hier im alten Forum. Dies bleibt als Archiv weiterhin bestehen. Ein Login und schreiben ist jedoch nicht mehr möglich. Wir haben mit unserem neuen Forum ein tolles Zuhause für Euch geschaffen.

Euer Hortus-Netzwerk-Team

zum neuen Forum – https://hortus-netzwerk.de/hortusforum/

 

 

Forum-Navigation
Du musst dich anmelden um Beiträge und Themen zu erstellen.

Ertragszone in Zeiten des Klimawandels

VorherigeSeite 3 von 3

Probieren tu ich ja auch gerne und gerade das ist ja gut, um Erfahrungen zu sammeln. Z.B. hatte ich vor zwei Jahren Tomatensamen ausgesät (von einer Sorte, die kommerziell nicht mehr erhältlich ist), den ich vor zehn Jahren geerntet hatte. Jetzt ist der Samen zwölf Jahre alt und ich will einfach wissen, ob er noch keimt. Nach zehn Jahren keimten noch fast alle Samen. Dabei heißt es bei Tomaten, daß sie bis sechs Jahre keimfähig sind. Viele Gemüse sind auch länger als 2 -3 Jahre keimfähig. Wenn da 3 Jahre angegeben sind, kann es durchaus sein, daß Samen eben auch nach fünf Jahren keimfähig sind, nur eben nicht alle, sondern vielleicht nur 50%. Das muss man einfach probieren.

Natürlich sind es angepasste Pflanzen, die sich dem Klimawandel widersetzen können. Da muss man einfach selektieren. Wenig bis gar nicht gießen und wer diese Trockenheit überlebt hat gewonnen. Und wenn man aus hundert Pflanzen einer Sorte eine besonders trockenheitsverträgliche herausfindet, ist es natürlich besser, als wenn man nur aus 2 - 3 Pflanzen auswählen kann. So funktioniert Evolution: Die Masse machts! Je mehr kultiviert werden, um so sicherer kann man sich die passende Genkombination raussuchen.

 

Gsaelzbaer hat auf diesen Beitrag reagiert.
Gsaelzbaer

Hallo Martin, @martin,

diese Verkreuzung zwischen Zucchini und Kürbis, passiert das auch bei anderen Gemüsepflanzen?

Also so, dass da etwas wächst, was eher gesundheitsschädlich ist?

Und wärend die Welt ruft ... Du kannst nicht alle retten! Flüstert die Hoffnung ... Und wenn es nur einer ist... Versuch' es! Sylvia Raßloff

Hallo @martin,

darf ich Dein Wissen gleich mal anzapfen? :-) Wir haben letztes Jahr "original chinesischen" Koriander geschenkt bekommen, von dem wir noch Samen haben und den wir gerne weiterzüchten möchten. Hast Du (oder Dein Buch) einen Hinweis, wie viele Pflanzen da sinnvoll wären und ob sich Koriander mit irgendwas anderem verkreuzen kann?

Danke! :-)

»Wer der Gartenleidenschaft verfiel, ist noch nie geheilt worden. Er fühlt sich immer tiefer in sie verstrickt.« – Karl Foerster
Zitat von Dorothee am 10. Februar 2021, 21:03 Uhr

Hallo Martin, @martin,

diese Verkreuzung zwischen Zucchini und Kürbis, passiert das auch bei anderen Gemüsepflanzen?

Also so, dass da etwas wächst, was eher gesundheitsschädlich ist?

Mir sind da keine solch krassen Unterschiede zwischen Sorten derselben Art bekannt. Daß leckere und gesundheitsschädliche Sorten derselben Art angehören wüsste ich sonst nicht.

Zitat von Dorfgärtner am 10. Februar 2021, 21:58 Uhr

Hallo @martin,

darf ich Dein Wissen gleich mal anzapfen? :-) Wir haben letztes Jahr "original chinesischen" Koriander geschenkt bekommen, von dem wir noch Samen haben und den wir gerne weiterzüchten möchten. Hast Du (oder Dein Buch) einen Hinweis, wie viele Pflanzen da sinnvoll wären und ob sich Koriander mit irgendwas anderem verkreuzen kann?

Danke! :-)

Mit Koriander hab ich keine Erfahrung und auch in meinem Buch, in dem es um Gemüse geht und nicht um Gewürze, steht nichts über Koriander. Koriander ist aber ein Doldenblütler wie Karotte, Petersilie, Sellerie, Pastinake oder Fenchel. Bei den letzten vier ist eine Mindestanzahl der Samenträger von 15 - 20 angegeben, bei Karotten gar mindestens 30, besser 50 bis 100. Ich würde daher auch eine Mindestanzahl von 20 Samenträgern bevorzugen. Verkreuzungsgefahr sehe ich keine, da es in der Gattung Coriandrum mit Coriandrum tordylium nur eine weitere Art gibt, die nahezu ausschließlich in einigen Ländern Vorderasiens vorkommt.

Soweit ich aber weiß, gibt es bei Koriander auch verschiedene Sorten, die gezielt für Blatt- oder Samengewinnung gezüchtet wurden. Ich hatte einem pakistanischen Kollegen mal übers Web Saatgut von drei Sorten besorgt, die auf Blattmasse gezüchtet waren. Inwieweit die sich von Sorten zur Samengewinnung unterscheiden, kann ich nicht sagen. Ich hab da aber auch nicht weiter nachgeforscht, weil Koriander irgendwie gar nicht meinen Geschmack trifft... Und ob sich gleichzeitig blühende Pflanzen verschiedener Sorten verkreuzen, würde ich mal grundsätzlich mit ja beantworten, denn Doldenblütler werden alle durch Insekten bestäubt und die unterscheiden nicht zwischen verschiedenen Sorten einer Art, weshalb bei allen Gemüsearten der Doldenblütler ein Mindestabstand von 150 Metern zwischen einzelnen Sorten angegeben wird. Den würde ich daher auch bei Koriander annehmen.

Ich hab jetzt gerade auch mal in einem anderen Buch nachgelesen. Da steht definitiv, daß sich Koriander-Sorten verkreuzen können. Zwei bis mehrere Pflanzen seien zur Vermehrung erforderlich. Mein Resümee aus beiden Büchern: Mindestabstand unterschiedlicher Sorten 150 Meter. Wenn man nur eine Sorte hat und die Nachbarn keine Pflanzen anbauen ist das aber nicht wichtig. Und: Saatgutgewinnung geht schon ab zwei Pflanzen, aber wie bei jeder Züchtung ist ein größerer Genpool sinnvoll, wenn man das Saatgut nicht nur einmal, sondern jedes Jahr neu gewinnen will. Bei jährlich nur zwei Samenträgerpflanzen kann es sicher nach wenigen Jahren zu Inzucht kommen, so daß ich eher zu den 15 -20 Pflanzen tendiere, die das Handbuch Samengärtnerei bei den meisten Doldenblütlern empfiehlt.

Malefiz, Simbienchen und Dorfgärtner haben auf diesen Beitrag reagiert.
MalefizSimbienchenDorfgärtner

In Zeiten des Klimawandels dachte ich, ich könnte mir mal 20 Winterbroccoli gönnen. Jetzt bin ich einfach mal gespannt, wie witzig die diesen Winter fanden und ob sie mir eine Blüte gönnen.

Wir haben vom Klimawandel Sommerhitze, Trockenheit und unberechenbare Wintereinbrüche und Spätfröste. Also kein wirklicher Gewinn für die Ertragszone, oder?

Hochgeladene Dateien:
  • 20210214_104920.jpg

Bei 18° Außentemperatur hab ich heute das Vlies von den Hochbeeten abgenommen und Schwarzwurzeln ausgesät. Mal sehen was passiert.

Mü hat auf diesen Beitrag reagiert.
Wer die Saat hat, hat das Sagen
VorherigeSeite 3 von 3

Kommentare sind geschlossen.