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Der invasive Neophyt

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Danke, ich hab auch Astern von Hortusianern erhalten und die gingen ein. Oder wurden verschneckt. Ich glaub um deinen Kleinod zu erblicken, ist münchen arg weit weg

Der Adlerfarn ist übrigens heimisch und ist nur deshalb invasiv weil wir eine völlig veraltete Forstwirtschaft betreiben.

Nur auf Kahlschlägen , die wiederum durch Monokulturen bedingt sind kann sich dieses "Forstunkraut" so massiv vermehren.

In Wäldern mit selektivem Holzeinschlag passiert so etwas nicht.

Der Farn hat sogar einen riesigen Vorteil bei der Wiederaufforstung , vorausgesetzt man pflanzt nur wenige , hohe Bäume (mindestens 2m) statt wie üblich billige Kleinware. Der Farn ist nämlich so dicht , dass Rehe nicht durchkommen und somit die Fegeschäden minimiert sind.

Malefiz und tree12 haben auf diesen Beitrag reagiert.
Malefiztree12
Zitat von Malefiz am 4. September 2019, 14:14 Uhr

So unter anderem das Drüsige Springkraut ((Impatiens glandulifera), es wächst in großen Beständen, der Samen wird mit einem Schleudermechanismus weit gestreut und sollte bereits im Frühjahr bekämpft werden. Die Einfuhr erfolgte zuerst England (1839) und danach auf das Europäische Festland. Sie wird als Bestand wahrgenommen, nicht als Verdrängerpflanze heimischer Arten, ihre Deckung liegt bei 75 bis 100%. Das heißt, im schlimmsten Fall wächst außer ihr, dort nichts anderes mehr.

 

Habe gerade ein Buch von 1909 vorliegen. Wollte euch mal daraus etwas zum Springkraut zitieren, um zu veranschaulichen, dass sich Meinungen zu Pflanzen verändern können. Also los:

"Das drüsige Springkraut (Impatiens glanduligera) - Heimat und Vorkommen: Das drüsige Springkraut stammt aus den tiefer gelegenen wasserreichen Tälern des Himalaja. Bei uns wurde es als Zier- und Bienenfutterpflanze eingeführt. An feuchten Orten (in Ufergebüschen und Röhrichten) Deutschlands kommt die interessante stattliche Pflanze nicht selten verwildert vor, ohne sich jedoch längere Zeit behaupten zu können. .... "

Wenn wir mal überlegen, wie massiv sich dieses Kraut an einigen Stellen in Deutschland ausgebreitet hat, sollte klar werden, dass nicht-heimische Pflanzen generell mit Vorsicht und wenn mit dem nötigen Verantwortungsbewusstsein gepflanzt werden sollten. Woher sollen wir wissen, ob sich Bestände nicht in einigen Jahren doch invasiv manifestieren?

Offensichtlich bemerkte man 1909 durchaus schon, dass sich das als Garten-Zierpflanze eingeführte Springkraut verwilderte. Man erkannte aber (noch) nicht, wie stark es sich gegen die heimische Flora durchsetzen kann.

Und heute? Werden wir den Mist mancherorts nicht wieder los...

Malefiz, Simbienchen und 2 andere Benutzer haben auf diesen Beitrag reagiert.
MalefizSimbienchenBrunnladesch (Natascha)tree12
Dieser Planet hat das Potenzial ein Paradies zu sein!
Zitat von Frank Schroeder am 6. September 2019, 9:33 Uhr

Der Adlerfarn ist übrigens heimisch und ist nur deshalb invasiv weil wir eine völlig veraltete Forstwirtschaft betreiben.

Nur auf Kahlschlägen , die wiederum durch Monokulturen bedingt sind kann sich dieses "Forstunkraut" so massiv vermehren.

In Wäldern mit selektivem Holzeinschlag passiert so etwas nicht.

Der Farn hat sogar einen riesigen Vorteil bei der Wiederaufforstung , vorausgesetzt man pflanzt nur wenige , hohe Bäume (mindestens 2m) statt wie üblich billige Kleinware. Der Farn ist nämlich so dicht , dass Rehe nicht durchkommen und somit die Fegeschäden minimiert sind.

Farn ist im Wirtschaftswald meines Vaters Mangelware. Er ist halt da. Bei uns wird aber auch eher selektive Waldwirtschaft betrieben. Mit dem Ergebnis, dass jetzt mit dem Fichtensterben eben leider mehr passieren muss.

Viel Farn kann man bei uns rund um Erlangen sehen, wo er die Straßenränder an Waldstraßen eingenommen hat, wo Kahlschlag erfolgte, damit kein Baum auf die Straße fallen kann. Dieser Farn ist 2018 natürlich wunderbar braun gewesen, als es so trocken war. Der kam allerdings auch wieder. Dafür gibt es dank des Farns wenig Wildwechsel dort. Vermutlich auch, weil das Wild dort nicht durch will, oder was auch immer.

Mir machen hier bei uns die Lupinen, die kanadische Goldrute und das kanadische Berufkraut echt Sorgen. Dagegen ist heimischer Lattich echt harmlos.

In unserer Region gibt es sehr viel Wegwarte und ich habe echt Sorge, dass die Wegwarte über die Jahre gegen Goldrute, Lupinen und Berufkraut nicht mehr ankommen wird. Jährlich wird die Goldrute hier mehr. Besonders auf Brachen in Industrie-Baugebieten. Früher sah man an solchen Plätzen eher Mohn. Der kommt schon gar nicht mehr dagegen an.

Flora hat auf diesen Beitrag reagiert.
Flora
Sei selbst der Wandel, nicht das Rädchen

Kennt sich jemand mit der Indischen Scheinerdbeere aus? Sie wächst munter im Garten, besonders auf den 10m² "Himbeerwald". Dort bildet sie eigentlich einen schönen bodendeckenden Teppich. Ich weiß nur nicht, ob ich das gut oder nicht gut finden soll

Hi @evelyn , ich bin ja eigentlich entspannt beim Thema invasive Neophyten , aber das Zeug finde ich Grotten grausam. Die Verwechslungsgefahr mit der heimischen Walderdbeere , die ja auch noch am selben Standort wächst ist hoch. Die Frucht des Pflänzchens ist ungeniessbar oder sogar giftig. Dazu müsste ich allerdings noch Infos einholen. Im Garten kann sie durch die Wuchsfreudigkeit sehr lässtig werden. In freier Wildbahn ist sie ehr als ungefährlich enzuschätzen , da sie so klein bleibt.

Mein Fazit : raus damit und zusehen , dass sie sich nirgendwo weitervermehren kann.

 

Hi Frank @ommertalhof, danke für die schnelle Antwort! Die Beeren sind essbar, aber schmecken nach nichts, also zum Ernten nicht attraktiv. In den anderen Beeten reiße ich sie auch raus, weil sie nicht so schön sind. Ich dachte nur, als Bodendecker unter den Himbeeren könnten die Scheinerdbeeren vielleicht nützlich sein...

In einer Pflasterfuge in der Stadt entdeckt. 8-O

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