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Alte Sorten? Saatgut erhalten?

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Immerhin wurde gestern im TV erwähnt, brauen wir Getreidespezifisch keine Sorgen zu haben, wir in D erwirtschaften unseren Eigenbedarf selbst. Warum wird dann  Mehl plötzlich so teuer und so leer die Regale? Reibach oder Profit?

Mais wird mit den trockenen Sommern nicht, wie erwünscht, klappen. Mais hat Durst.

Und bei den Äpfeln sieht es duster aus, weil der Supermarkt ja nicht bei regional Bauer bezieht, sondern da meist ne Kette dranhängt, im Zentrallager, Sorte XY im Großmarkt gekauft, und da werden eben nur die 5 ewig gleichen 0815 Sorten verkauft. Weil es für den Obstbauern keinen Sinn macht, schöne alte Sorten in Plantage zu bewirtschaften.

Man könnte schreiend ums Dorf rennen.

(1) Knackig, grün, gesund: Schmidt Max und der Salat | freizeit | Doku | BR - YouTube

 

Gsaelzbaer und Amarille haben auf diesen Beitrag reagiert.
GsaelzbaerAmarille

Da gab es vor ein paar Jahren eine gute bzw. schlimme Doku im ZDF "Der Wahnsinn mit dem Weizen. Die Folgen unserer Agrarpolitik". Findet man noch auf YouTube, ich weiß nur nicht, wie legal, deshalb kein Link.

Also, wenn man sich das ansieht, stimmt das nicht hoffnungsvoll für eine verträglichere Landwirtschaft weltweit. Kann mir nicht vorstellen, dass sich an den mafiösen Subventionsstrukturen seitdem etwas zum Besseren gewendet hat. Geld ist schon lange an keine realen Dinge von Wert mehr gekoppelt, und Preise sind völlige Phantasieprodukte, die man verlangen kann, weil sie bezahlt werden.

Mehl ist zum Teil völlig absurd billig. Ich fände es richtig, das zu bezahlen, was es kostet - dem, der es anbaut. Nicht dem Spekulanten in einem kranken Wirtschaftssystem. Wie beim Benzin zur Zeit...

Simbienchen, tree12 und 2 andere Benutzer haben auf diesen Beitrag reagiert.
Simbienchentree12GsaelzbaerMomo

Es geht grundsätzlich um den Wahnsinn "LEBENsmittel" nur für ein paar Großunternehmen verfügbar zu machen, die dann mit ihren Züchtungen bestimmen dürfen wohin die Reise geht. Herr Rukwied vom Bauernverband scheint das entweder noch nicht kapiert zu haben oder sitzt in irgend einem dieser Unternehmen im Aufsichtsrat. Wenn sich nichts ändert und der private Ungehorsam sich dem Ertrag und Bequemlichkeit beugt kann in, nicht all zu ferner Zukunft, solche Arten der Lebensmittel genießen. Ich will das nicht....

https://www.no-patents-on-seeds.org/index.php/de/news/buschige-melone

https://www.no-patents-on-seeds.org/de/patentfaelle/embryo

 

 

Malefiz, tree12 und 2 andere Benutzer haben auf diesen Beitrag reagiert.
Malefiztree12PrimulaverisGsaelzbaer
Wer die Saat hat, hat das Sagen

Der Bauernverband ist schlimmer vernetzt als die Regierung. Da kann man nichts erwarten, was Bauern zu mehr Eigenständigkeit verhelfen würde. Weniger gekoppelt an EU-Subventionen.

Wenn man überlegt, das der heutige Bauer oft nur noch "glücklich" werden kann, wenn er einen Stall für 1 Mio baut, in der Platz für x Kühe ist, aber wegen des Milchpreises kaum weiß, wie er seine Raten bezahlen soll, dann läuft sowohl der Bauernverband als auch die EU in eine völlig falsche Richtung. Und wenn wenige aus dem System aussteigen, weil sie nicht mehr für den Weltmarkt produzieren wollen, weil sie nicht x Schulden den Kindern hinterlassen wollen, weil sie nicht "den" Mähdrescher für 7-stellig käuflich erwerben wollen - dann kann ich das total nachvollziehen.

Gibt ja genug, die sich das Leben nehmen. Die unter der Last, des 24/7 Lebens ohne Urlaub, ohne Erholung vom Alltag zusammenbrechen. Und dann schreibt man dir noch vor, wie du deine Felder zu bewirtschaften hast. Gutes Weideland muss nach 5 Jahren umgepflügt werden, weil du sonst die Subvention verlierst, die du nicht bräuchtest, wenn du Dich nicht so abhängig gemacht hättest.

Primulaveris, Gsaelzbaer und 2 andere Benutzer haben auf diesen Beitrag reagiert.
PrimulaverisGsaelzbaerAmarilleMomo

Beim Gang durch die „Kaufhalle“ ist mir aufgefallen, dass plötzlich kein Sonnenblumenöl und kaum noch Nudeln in den Regalen stehen … und, wie viel es sonst noch zu essen gibt!! Wir sind uns doch kaum noch bewusst, in welchem Überfluss wir leben.

Ich habe im Sommer 2000 in Russland in einem Laden gestanden, wo ich die vierte in der Schlange war und es lag nur noch 1 Brot im Regal. Das war ein unangenehmes Prickeln!

Was das Saatgut betrifft … ist denn jegliche Weitergabe von eigenem Saatgut verboten? Ich habe hier zum Beispiel einige Tütchen mit im Garten abgesammeltem Dillsamem …

Wenn es nicht alles so traurig wäre, würde ich lachen und sagen: „Ziviler Ungehorsam kann so einfach sein!“ 💪🏻

Ich habe diese Saison erstmalig eine Open-Source-Tomate im Waschbär-Versand (also die Samen) gekauft. Und dann habe ich noch Samen aus eigenen und Schwiegermuttis Gartentomaten ausgesät. Bin gespannt, ob ich dieses Jahr mehr Glück mit den Tomaten habe.

 

jein - Weitergabe von Saatgut - das du dem STP zukommen lässt - und wir entnehmen ist ja kein Handeln.

 

Aber wenn du Samen von Tomate als Beispiel nimmst, so ne alte Sorte ohne Sortenzulassung, diese verkaufst, machst du dich streng genommen strafbar. Und die Firmen, die Saatgut produzieren, vermehren, in Umlauf bringen, haben zum Einen, einen deutlichen Aufwand an Personal, Forschung usw. und zum Anderen, natürlich berechtigtes Interesse daran - das nur ihre Ware über den Ladentisch geht.

Um jedes Saatgut als eigenständige Sorte registrieren zu lassen - dazu fehlt schlicht der finanzielle Faktor, das kann durchaus 5stellig werden, wenn man sich die Regularien anschaut.

Andererseits, braucht man es bei gewissen Pflanzen scheinbar nicht - Obst, als Beispiel. Oder ich hab davon noch nichts gehört.

Mich ärgert es nur, das gute Dinge, die zum Teil vielleicht auch nur regional funktionieren, verschwinden - für die Massenware der Erzeuger.

Oder ist es nicht mehr bewusst in der Erinnerung, das Getreide früher viel mehr Halm hatten, als heute? Statt kniehoch, wurde es durchaus auch Mannshoch.

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