"EM versus Heimische Microorganismen? "

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Ann1981
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Re: EM (esoterische Mikroorganismen)

Beitrag von Ann1981 »

Erebus hat geschrieben: Di 20. Jun 2023, 11:32
Ann1981 hat geschrieben: Di 20. Jun 2023, 11:13 Mit Winden und Wolken (Verdunstungswasser) werden Mikroorganismen ja eh global verteilt.
Cooler Ansatz, dazu müsste man vermutlich forschen. Ob jene Organismen überall vorkommen, und in welcher Menge.
Aber ich gebe zu bedenken, das man das evtl. nicht mehr so differenzieren kann, weil eben global gehandelt wird.

Frage, wie verhält sich das bei mykorrhiza?
Die sollen ja auch dem Boden gut tun
Ich fand meine Quelle für die Theorie der globalen Verteilung von Mikroorganismen (und Pilzen): etwa ab min. 50. Er lohnt sich auch von Anfang an.
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tree12
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Re: "EM versus Heimische Microorganismen? "

Beitrag von tree12 »

Ich habe das Buch gelesen: "Aufbäumen gegen die Dürre" (2023) und war hin und weg. Sooo einfach, relativ preiswert und nachhaltig könnten wir unsere Erde retten und für alle Lebewesen wieder bessere Bedingungen schaffen. Und ganz ohne dafür etwas in den Erdboden verpressen zu müssen (mit unabsehbaren Folgen für uns alle).

Das Buch kann ich wirklich wärmstens empfehlen, besonders unsere Politiker, Unternehmer und Landwirte sollten es lesen.
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Ann1981
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Re: "EM versus Heimische Microorganismen? "

Beitrag von Ann1981 »

Ich modifizierte meinen Bokashi-Eimer. Mich störte das Umfüllen zur Lagerung. Zudem ergibt die Menge aus dem Bokashi-Eimer 1,5 Joghurteimer, sodass in einem immer Luft und Platz zur Schimmelbildung blieb. Sie passen aber sehr gut in den Bokashi-Eimer hinein.

Also perforierte ich die Böden zweier 10l Einwegeimer. So kann einer weiterfermentierten, während der andere befüllt wird. Für den Transport in den Garten behielt ich einen dritten intakten Eimer zurück, in den dann der volle Eimer hineingestellt wird.
Bild

Bisherige Beobachtung: Der Ausgusshahn ist weniger zugesetzt, sodass die Flüssigkeit besser herausläuft.
Der Balkon ist aufgeräumter, weil ich weniger Material (Eimer) brauche.
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Ann1981
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Re: "EM versus Heimische Microorganismen? "

Beitrag von Ann1981 »

In Lenzen sprach eine Hortusianerin begeistert davon, dass sich in ihrem vergrabenen Bokashi haufenweise Regenwürmer tummeln. Kürzlich stieß ich auf die Begründung: Das Mikrobiom von Bokashi und Regenwurmmagen sollen fast identisch sein. Der Fermentationseimer nimmt den Würmern die Vorverdauung durch Einspeicheln ab. Essen ist fertig.
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Ann1981
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Re: "EM versus Heimische Microorganismen? "

Beitrag von Ann1981 »



Den Kanal entdeckte ich gestern: viele schöne Themen von Fachperson.
Fazit des Videos: vermutlich wirken die EMs aus dem Handel über die Melasse, in der sie geliefert werden.
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Simbienchen
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Re: "EM versus Heimische Microorganismen? "

Beitrag von Simbienchen »

Ich habe das YouTube Video noch nicht gesehen, werde ich bei Zeiten machen, darum weiß ich jetzt nicht, ob meine Worte vielleicht überflüssig sind, aber zum Thema Melasse möchte ich eben etwas sagen.

Melasse wird im Handel auch pur als biologisches Düngemittel verkauft. Ist erstmal gesehen nichts Schlimmes. Sie enthält neben vielen Mineralstoffen, Spurenelementen und Kohlenhydraten auch Stickstoff, Phosphate und Kalium. Genau das, was unsere Mikroorganismen und Bakterien in unseren Böden gerne mögen um sich zu vermehren und zu verarbeiten. Aber welche Mikroorganismen genau unterstützt man damit? Wenn die Kohlenhydrate aufgebraucht sind, lässt die Wirkung nach.
Wundert mich also gar nicht, dass die Verfügbarkeit dessen kurzweilig gute Erfolge erzielt. Es ist ein kurzweiliger "Beschleuniger" ...

Wir können ja selber beobachten, dass wir bei Zuckerzugaben zum Kompost eine kurzzeitige Kompostbeschleunigung erreichen. Oder als Zugabe in Jauche ( die schäumt fast über). Da liefern die Microorganismen in Verbindung mit Stickstoff einen Stepptanz....ich frage mich dann immer, was passiert mit den ganzen Mikroorganismen, wenn diese Kohlenhydratzufuhr wieder versiegt? Welche Unordnung bringen wir kurzweilig damit hinein und welche Auswirkungen hat das? Jedes Bodensystem hat ja seine eigenen speziellen dominanten Mikroorganismen. Am besten wird einem das klar, wenn man den Waldboden mit einem Acker vergleicht.

Wenn wir beobachten, wie Humus unter normalen Umständen in seinen ureigenen Zeitabläufen gaaanz langsam entsteht, komme ich immer wieder darauf zurück, dass das einen Sinn macht ( also die Natur einfach selbst machen lassen). Es greifen die vielen Milliarden verschiedenen Mikroorganismen des "Bodenpersonals" ineinander, seit Jahrhunderten, ein eingespieltes System, eine ureigene Symbiose, abhängig vom Angebot und Klima. Am besten man lässt sie in Ruhe im Dunkeln ihre Arbeit verrichten und gibt ihnen viel Futter in Form von Mulch. Es ist unsere Aufgabe unsere Bodenlebewesen zu erhalten, zu pflegen und hegen, damit unsere Böden gesund bleiben. Damit wir sie gesund und voller aktives Leben weitergeben können an die nächste Generation.

Wenn wir unsere Böden wenig bearbeiten und das System des Oberbodens wenig stören, dann brauchen wir selbst kaum etwas zu tun. Es finden sich die richtigen Symbiosen zur Verarbeitung der Gartenmaterialien, die wir vor Ort haben, damit das Bodenpersonal sie " verdauen" kann. Wir dürfen sie nur nicht immer wieder stören und ihre Gefüge durcheinander bringen.

Füttern wir sie lieber mit dem, was unsere Horti hergeben, was in der näheren Umgebung wächst, als ständig danach zu gucken, was wir von Außen noch alles zur Bodenverbesserung hereinbringen können, das durch andere schon mal aufbereitet wurde.
"Zweifle nie daran, dass eine kleine Gruppe engagierter Menschen die Welt verändern kann -tatsächlich ist dies die einzige Art und Weise, in der die Welt jemals verändert wurde!"
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