Zeitversetztes Mähen/ Zeitversetztes Mähmuster/ Mähmanagement im Hortus

der Bereich für die Hotspotzone.
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Simbienchen
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Zeitversetztes Mähen/ Zeitversetztes Mähmuster/ Mähmanagement im Hortus

Beitrag von Simbienchen »

Auch die kleineren Wiesenflächen in unseren Gärten können wir durch Änderung unseres Mähverhaltes/-Musters zu wichtigen "Biotopen" werden lassen. Abmagerung ist das Stichwort, das einer Wiese auf Dauer wieder zu mehr Vielfalt verhilft. Die Wiese als Hotspot der Biodiversität und Vielfalt. Durch das Stehenlassen von kleinen Wieseninseln ist das möglich.
Kleine Wieseninseln stehen lassen ist ökologisch sinnvoll und nur Wege mähen bringen auch Struktur in den Garten
Kleine Wieseninseln stehen lassen ist ökologisch sinnvoll und nur Wege mähen bringen auch Struktur in den Garten
Das Mulchen der Gartenwiesen ist eher kontraproduktiv und nicht mehr zeitgemäß, da dem Gras und fettliebenden Zeigerpflanzen wie z.B. dem Löwenzahn durch das liegenbleibende Schnittgut weiterhin Nährstoffe zugeführt werden. Diese fettliebenden Pflanzen wachsen schneller und unterdrücken damit wichtige Wildblumen, die es lieber mager mögen.
Inseln sind kleine Biotope!
Inseln sind kleine Biotope!
Ebenso schadet häufiges Mähen der Blüten-und Samenbildung. Blüten können von den Insekten nicht befruchtet werden und sich somit nicht weiter vermehren. Entwicklungszyklen von Insekten werden durch intensives Mähen gestört. Wildblumen, die nicht erblühen dürfen, können unseren Insekten auch keine Nahrung bieten. Die Zeiten von sterilen grünen Grasflächen ohne Unkräuter sollten eigentlich heutzutage - zu Zeiten des Insekten- und Artensterbens- vorbei sein!
Margeriteninseln sehen wunderschön aus
Margeriteninseln sehen wunderschön aus
Insektenschonendes Mähen ist mit Sensen möglich. Beim Mähen mit dem Rasenmäher werden bis 95% der Insektenbevölkerung bei jedem Mähvorgang getötet. Beim Sensen dagegen nur 5% !
Mit der Hand gesenstes Gras. Getrocknet als Heu für die Nutztiere verwendbar oder als Mulch in der Ertragszone
Mit der Hand gesenstes Gras. Getrocknet als Heu für die Nutztiere verwendbar oder als Mulch in der Ertragszone
Auch kann man den Insekten Zeit verschaffen, sich zurückzuziehen, wenn man seine Wiesen abschnittsweise mäht und nicht alles am gleichen Tag. Gleichzeitig sind auch nicht auf einen Schlag alle Nahrungsquellen für die Insekten verloren.
Andere Wiesenbereiche später mähen um den Insekten Zeit zu verschaffen
Andere Wiesenbereiche später mähen um den Insekten Zeit zu verschaffen
Ich habe mir in den letzten Jahren angewöhnt, meine Wiesenflächen rund ums Haus auch flächenweise stehen zu lassen, so dass immer etwas für die Insekten blühen konnte. Nach dem Mähen wurde das Mähgut abgeräumt. Der Erfolg war deutlich sichtbar ....viel mehr Insekten in der Wiese und einige Wiesenblumen haben sich ausbreiten können.
Wiesen- Labkraut, Margeriten und andere heimische Wiesenpflanzen bekommen so eine Chance, sich wieder auszubreiten
Wiesen- Labkraut, Margeriten und andere heimische Wiesenpflanzen bekommen so eine Chance, sich wieder auszubreiten
Im Garten-Ratgeber 12/2018 war ein interessanter Artikel von Reinhard Witt mit Fotos über sich entwickelnden Fettwiesen über eine Beobachtungszeit von 7 Jahren.

Darin stand, dass sich eine Änderung der Pflegefrequenz , also weniger mähen, lohnt, wenn eine Wiese schon bestimmte Zeigerarten einer Wildblumenwiese aufweist. Also soll man eine Bestandsaufnahme machen und nach Zeigerpflanzen suchen wie : Wiesenknautie, Wiesensalbei, Wiesenmargeriten, Kuckuckslichtnelke und Roter Lichtnelke. Durch die Umstellung der Pflegehäufigkeit lässt sich eine Artenzunahme erzielen. Wenn man artenreiche Rasenflächen nur noch zweimal anstatt 5-10x jährlich mäht (und das Mähgut abräumt!), kommt man quasi umsonst zur ökologisch hochwertigen Blumenwiese. Auf den Bildern konnte man sehen, wie die anderen Wiesenblumen den Löwenzahn immer mehr zurückdrängten.

Literatur-Hinweis : Hilgenstock/ Witt
Das Naturgarten-Buch Band 1
Das Naturgarten-Buch Band 2
Die Ökoflächen der Gemeinde Haar von Reinhard Witt
"Zweifle nie daran, dass eine kleine Gruppe engagierter Menschen die Welt verändern kann -tatsächlich ist dies die einzige Art und Weise, in der die Welt jemals verändert wurde!"
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Polarwelt
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Das Mäh-Management im Hortus

Beitrag von Polarwelt »

Hier noch der Artikel aus unserer alten FAQ

Wann und wie oft mähen? Verschiedene Aspekte sind wichtig… Zentrale Frage… Was will ich mit der Mahd ERREICHEN?
Abmagerung oder Aussaat…

Bild
  1. Abmagerung… Hier muss eventuell mehr als 3 mal gemäht werden…
    JE ÖFTER GEMÄHT WIRD DESTO SCHNELLER WIRD ENERGIE ENTZOGEN
  2. Aussaat… Die BLUMEN, die gefördert werden sollen werden erst im SamenStand gemäht…
  3. Gewinnung von Material für die Mulchwurst in der Ertragszone…Es wird dort gemäht wo am wenigsten Blumen sind, denn dort steckt noch die meiste Energie im Boden.
  4. Es wird nie alles gemäht sondern es ergibt sich die sogenannte Staffelmahd…
  5. Am besten geeignet zur Mahd sind Sense, Sichel und Balkenmäher.
    Rasenmäher, Trimmer und Motorsensen sind “NICHT” geeignet, da sie auf Grund der Saugwirkung und der hohen Geschwindigkeiten, einen Großteil des tierischen Lebens vernichten.
  6. Im Spätherbst oder spätestens zum 1. APRIL des Folgejahres sind alle Flächen der Hotspot Zonen gemäht…
  7. MÄHEN HEISST IMMER MÄHGUT VON DER FLÄCHE ENTFERNEN.
    Eigentlich alles ganz einfach.
Wer Pyramiden nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte sich verschafft und in Verkehr bringt, wird mit Horteln nicht unter zwei Jahren bestraft.
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Re: Zeitversetztes Mähen/ Zeitversetztes Mähmuster/ Mähmanagement im Hortus

Beitrag von SchwurbelfreierGarten »

Und hier das Sonderheft vom Naturgarten e.V. zum Thema Wiese mit sehr interessanten Mähkonzepten wie der Weidesimulation https://loyy.qloc-cloud.de/s/DdY7jbaB2XijoBj
Primulaveris
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Re: Zeitversetztes Mähen/ Zeitversetztes Mähmuster/ Mähmanagement im Hortus

Beitrag von Primulaveris »

Ich verlinke hier nochmal aus dem alten Forum den Beitrag von Frank vom Ommertalhof.

https://hortus-netzwerk.de/forum/topic/maehen/

Komischerweise tauchen seine "Argumente" selten oder nie in den zahlreichen Beiträgen zum "richtigen" Mähen (hinsichtlich Artenvielfalt) auf - dass das liegende, dichte Gras bei nur einmaliger, später Mahd abstirbt und wichtige kahle Stellen hinterlässt, (wie Tritte bei Beweidung) und vor allem, dass das kurzzeitige Liegenlassen des Mahdgutes dem Boden zunächst Stickstoff entzieht(!)


https://hortus-netzwerk.de/forum/topic/maehen/?part=2, evtl. etwas scrollen.

Wie immer kommt es natürlich "darauf an" - das gilt sicher für Flächen, auf denen bereits eine gewisse Vielfalt herrscht.
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Ann1981
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Re: Zeitversetztes Mähen/ Zeitversetztes Mähmuster/ Mähmanagement im Hortus

Beitrag von Ann1981 »

In der FB-Gruppe wurde heute das kurze Video hochgeladen. Es spricht für sich.
https://www.br.de/br-fernsehen/sendunge ... e-100.html
"Das Äußere einer Pflanze ist nur die Hälfte ihrer Wirklichkeit." (Wolle Goethe)
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Alma
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Re: Zeitversetztes Mähen/ Zeitversetztes Mähmuster/ Mähmanagement im Hortus

Beitrag von Alma »

An einigen Stellen habe ich die Wiese gemäht aber das Heu nur ein wenig zusammenrechelt und liegen lassen. Das waren dann kleine Haufen von 1x1m, ca. 20cm hoch.
Ein paar dieser Stellen liegen nun innerhalb des neuen Hühnergeheges.
Sehr zielsicher haben sich die Hühner genau auf diese Flächen gestürzt und gescharrt und gepickt. Da wimmelt es an Bodenleben! Hühner sind offensichtlich sehr intelligent solche Quellen zu finden.
Das zeigt mir deutlich, dass das im Mähmanagement ein sehr tolles Element ist.
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Amarille
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Re: Zeitversetztes Mähen/ Zeitversetztes Mähmuster/ Mähmanagement im Hortus

Beitrag von Amarille »

Wir haben heute beim Seminar mit Dr. Witt gelernt:

Blumenwiesen gehen immer gemäht in den Winter (Ausnahme sind die Königskerzen, die bleiben stehen). Nur bei Wiesensäumen kann man das Grün über den Winter stehen lassen. = man muss sich entscheiden was man will und das dann auch durchziehen, jede Art hat seine Vorteile für die Artenvielfalt, mischen geht aber nicht.

Ein sehr interessanter Vortrag mit sehr vielen neuen Lerninhalten, aber auch mit viel Bestätigung dessen was man wusste, aber unsicher war.
Was die meisten Menschen im Leben lernen müssen, ist, wie man Menschen liebt und Dinge benutzt, anstatt Menschen zu benutzen und Dinge zu lieben.
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Re: Zeitversetztes Mähen/ Zeitversetztes Mähmuster/ Mähmanagement im Hortus

Beitrag von Alma »

Mähfreier Mai hin oder her - ich mähe jetzt schon teilweise an den Stellen an denen das Gras hoch steht.
Mulchmaterial brauche ich ja eh auch.
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Amarille
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Re: Zeitversetztes Mähen/ Zeitversetztes Mähmuster/ Mähmanagement im Hortus

Beitrag von Amarille »

https://www.syringa-pflanzen.de/tipps-t ... lumen.html

Es kommt auch auf die gesäte Wiesenmischung an wie oft gemäht werden soll. Ob Syringa oder Rieger Hofmann schreiben ihre Empfehlungen immer zu ihren Mischungen. Das geht von 1 bis 3x jährlich, Säume bleiben über den Winter stehen. Ich denke man sollte sich, bei Neueinsaaten, an die Empfehlungen halten.
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Simbienchen
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Re: Zeitversetztes Mähen/ Zeitversetztes Mähmuster/ Mähmanagement im Hortus

Beitrag von Simbienchen »

Alma hat geschrieben: Do 9. Mai 2024, 20:25 Mähfreier Mai hin oder her - ich mähe jetzt schon teilweise an den Stellen an denen das Gras hoch steht.
Mulchmaterial brauche ich ja eh auch.
Du musst ja auch nicht alles stehenlassen für den mähfreien Mai, aber vielleicht hast du gewisse Flächenanteile, denen du noch etwas Zeit geben kannst?

Ich mähe bei mir die Wege ....muss ja irgendwie auch zu den Beeten usw. kommen, das allein gibt dieses Jahr schon allerhand Mulch.
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