Hortus Wundergarten

Der „Wundergarten“ liegt mitten im Hopfenanbaugebiet Hallertau. Schon als Kind, durfte ich dort meine Zeit verbringen und alleine der Geschmack unserer noch wenigen tragenden Äpfel, lässt mein Herz in die Kindheit zurück blicken. Früher waren hier viele alte Obstbaumsorten, für die schon meine Vorfahren oft mit Auszeichnungen gekrönt wurden. Aber im Laufe der Zeit wurden die Obstbäume immer weniger und somit blieben nur noch ein paar alte Habitasbäume übrig. In den letzen 25 Jahren wurde die Fläche zu einer landwirtschaftlichen Weide für Damwild umgewandelt, damit der Arbeitsaufwand für dieses Grundstück gering blieb.

Das Projekt „Wundergarten“ begann ca. 2015,  als wir den Bau unserer Wohnung in ein altes Stallgebäude begannen. Zu dieser Zeit hatten wir einen kleinen Garten in unserer Mietswohnung dabei und wir mussten die vorhanden Pflanzen umsiedeln. Angefangen hat alles in dem Verwilderten mit Scherben und Gerümpel vollgestellten Bauerngarten. Dort begann der Ursprung unseres Projekts…

Die ersten Obst und Gemüsepflanzen, Stauden, Kräuter wurden dort integriert und das alte Hühnerhaus, das immer noch nicht perfekt ist etwas ausgebessert um es als Überwinterung für die Pflanzen zu nutzen.

Und so wuchs unsere Artenvielfalt an Pflanzen und Tieren von Jahr zu Jahr – und uns wurde immer mehr mit Liebe und Begeisterung bewusst, dass nicht nur wir in dem alten Gehöft eingezogen waren, nein, auch die Tierwelt machte die Runde und Wuchs durch unsere stetige Bepflanzung einfach mit. Wir haben uns weiterentwickelt mit Wildkräutern, Heilpflanzen, Räucherwerk und nutzen Sie für unseren Speiseplan und machen daraus viele Dinge für unseren Alltag.  Viele mühselige Arbeit mit dem Spaten und Unmengen an Zeit liegt hinter uns. Ökospinner, Kräuterhexe und viele weitere Titel machten die Runde…. Und umso mehr die Leute die letzten Jahre im Umfeld getuschelt und geredet haben, umso größer war die Liebe und die Kraft die wir ins Projekt steckten.

2021 ging ein Teil des Grundstücks in unsere Hände, wir haben stetig mehr dazu ergänzt und wurden auch von wundervollen Institutionen wie „Deutschland summt“ „Beebetter Award- BurdaVerlag“ und vom bayerischen Umweltministerium und Herrn Minister Thorsten Glauber „mit dem grünen Engel“ geehrt.

Aber was helfen die ganzen Auszeichnungen, wenn die Fläche nicht so sein kann wie sie ist: Nämlich ein Geschenk unter all den Agrarfläche – für Wildbienen, Eidechsen, Hummeln und Co.

Wenig Unterstützung vom Landkreis und den Kommunen bekommt man für solche Privaten Flächen.

Es berührt Herzen und ist wie eine „Meditation der Sinne“ durch den Wundergarten und seine bunte Vielfalt von Pflanzen und Insekten zu schlendern. Ein kleiner Lichtschein in dieser großen Welt für den es sich zu kämpfen lohnt..  Jede Jahreszeit hier steckt voller Leben ob im Frühling wenn alles wiederkehrt, im Sommer bei emsigen sein, im Herbst mit reichlicher Fülle oder im Winter wenn alles scheint zu schlafen, und dennoch reichlich lebt.

Wir haben wieder Obstbäume (auch alte Sorten) hier auf der Hälfte der Fläche mit halbstämmigen Apfelbäumen, Birne, Zwetschgen, Elsbeeren, Walnussbaum, Wildapfel etc. integriert als Ergänzung zu den alten Habitatsbäumen – und als Zeichen für Vergänglichkeit und Widergeburt.

Unter den Obstbäumen wird die Wiese durch einmaliger Mahd im Frühjahr mit der Hand-Sense und dem konsequenten Entfernen des Schnittgutes abgemagert, so dass sich eine natürliche Vielfalt an Kräutern und Wiesenblumen durchsetzen kann. Viele alte Kräuterlein kommen von ganz allein zum Vorschein und es ist wundervoll, wenn man manches Pflänzchen „erst nachregergieren muss“ und feststellt es kommt nur noch selten in Deutschland oder in deiner Region vor.

Ein Teil der Fläche wurde mit Kräuter und Wildblumenwiesensamen wieder angesät und bekommt auch nur einmal im Jahr den Schnitt. Aus den Schnitt werden Wege in den Wiesenflächen geformt und liegengelassen. Einen anderen Teil halten wir kurz ähnlich wie Rasen, dort darf aber die aufgehenden Blüten von Klee und Löwenzahn etc. blühen, der Schnitt von diesen Flächen wird für unsere Hügelbeete die wir verteilt im Gelände haben genutzt zum Gemüseanbau.

Wir haben verschiedene Naturmodule in der Fläche wie:

2 große Sandariums, kleine Steinpyramide, Insektenhotels, einen selbst gegrabenen Teich mit Sauerstoffpflanzen, viele Wasserstellen mit Frischwasser, 3 Totholzhecken in XXl Größe , Morschholz-Haufen, Brennnessel-Beet, aufgeschichtete Steine für  eine Sonnenfalle, mehrere Staudenbeete und Kräuterbeete in sonniger bis halbschattiger Lage, verschiedene eingesäte Wildblumeninsel, Hügelbeete, Dachplatten getürmt- jede Menge liegendes und stehendes Totholz, Habitatsbäume, eine alte Holzscheune, Kröten- oder Käferkeller unterbaut. Außerdem haben wir eine zweireihige vogelfreundliche Hecke gesetzt, Vogelhäuschen und Fledermauskästen und vieles mehr….

Auch wurde eine Wildhecke die noch etwas klein ist integriert bestehend aus gewöhnlichem Schneeball, Kornelkirsche, schwarzem Holunder, Weißdorn, Felsenbirne, Pfaffenhütchen, Wildrosen, Berberitze, Faulbaum, Elsbeere, Felsenbirne, Schlehe u.v.m.

Die Pufferzone besteht im Süden aus der Wildvogelhecke und der Totholzhecke, nur unterbrochen durch ein paar Hügelbeeten die wir für den Anbau von Gemüse nutzen. Im Westen, Norden und Osten besteht die Pufferzone aus alten und neuen Streuobstanpflanzungen, ergänzt mit liegendem und stehendem Totholz, und alten Bäumen

Die Hotspotzone besteht aus der Wildblumeninsel, mehreren Staudenbeeten gemischt mit Wildkräutern und Kräutern und den Biotopgarten-Modulen – und ganz vielen Brennessel-Inseln sowie der Naturwiese unter den Obstbäumen. Etliche Nisthilfen für Gartenvögel sind angebracht.

Die Ertragszone besteht aus dem Streuobstanbau, Freilandanbau von Zucchini, Tomaten und Kräutern, vielen verschiedenen Beerensträuchern und in einem Hochbeet werden Salat, Bohnen mit Bohnengerüst aus Ästen, Kartoffeln, Möhren, Erdbeeren und alles was grade noch die Schnecken übrig lassen…

Bestimmt hab ich noch einiges vergessen hier aufzulisten: Es ist jedenfalls sehr bunt – bunt an geflattere, gesumme und gebrumme und mit Herzlichkeit und Dankbarkeit durchflutet – dieser „Wundergarten“

Dieses Jahr hatten wir eine kleine Führung durch den Garten um den Leuten zu zeigen wie so ein naturnaher Garten anzulegen ist. Allerdings sollte die größte Hälfte der Fläche (4000qm) wenn möglich unberührt bleiben und wachsen können. Wenn dann gibt es nur gezielt einmal jährlich die Möglichkeit sich dieses Projekt anzusehen.. Es ist und soll eine Umweltfläche sein und bleiben (und daher bitte ich auch um Verständnis nicht all zu oft Besucher dort reinzulassen.) Umso ungestörter die Natur ,umso besser für die Tierwelt und Pflanzen Welt.

„Ich verstehe nicht, wie man an einem Baum vorübergehen kann, ohne glücklich zu sein.“ (F.M. Dostojewski)

– Versuche die Natur und deine Umwelt respektvoll zu verstehen, dann kommt die Glückseligkeit vielleicht von ganz allein-

Auf eine bunte farbenfrohere  Welt – Von Herz zu Herz

Familie Stöwer

  • "Die "Welt steckt voller kleiner Wunder", wenn man wieder lernt geerdet und mit Achtsamkeit, Respekt und Liebe mit ihr umzugehen.
  • Familie Stöwer
  • 84104
  • Rudelzhausen
  • Deutschland
  • 5000
  • https://www.yoga-naturgarten.de/naturgarten
  • email: spiritofnature@web.de

Kommentare sind geschlossen.