Der Name für den Garten war einfach, da hier seit über 20 Jahren jährlich 20-30 oder auch mehr große Pracht-Königskerzen blühen. Mit den Wilde Karden bilden sie im Sommer einen Blickfang über die Gartengrenze hinweg, wenn ihren gelben Kerzen sogar in der Dämmerung „leuchten“. Und auch in den Wintermonaten stehen sie für jeden sichtbar immer noch aufrecht und locken zahlreiche Vögel an.
Mein Nutzer-Name Swimo ist eine Abkürzung meines Wohnortes Swisttal-Morenhoven (nahe Bonn). Einige unter euch kennen mich unter meinem Real-Namen Christine Kuchem :)
Der Garten war eigentlich schon seit Anbeginn eine Art Dreizonen-Garten. Meine Eltern hatten in den 1950er Jahren damals den noch 3000 qm großen Garten als Selbstversorger mit Gemüse- und Obstgarten angelegt, haben Hühner, Enten, Kaninchen und auch Schweine gehalten. Mit Hecken und Beerensträucher an der Grundstücksgrenze und vor dem Haus ein Ziergarten mit Blumenbeeten, Rosen und einem kleinen Teich gab es fast alles, was man zum leben und genießen brauchte.
Ich habe Haus und Garten (mittlerweile ca.1300 qm groß) vor über 25 Jahren übernommen und mit einem großen Gartenteich, einer Wildsträucherhecke und der Hausbegrünung mit wildem Wein die ersten Veränderungen in Richtung Naturgarten unternommen. Im Gemüsegarten wurden neue Wege mit alten Feldbrandsteinen angelegt und mit niedrigen Hecken aus selbstgezogenen Buchspflanzen umrahmt. Nachdem dieser „Bauerngarten“ jahrelang schön anzusehen war, wurden die Buchs-Pflanzen erst durch einen Pilz und später durch den Buchsbaumzünsler teilweise so stark geschädigt, dass ich mich entschlossen habe einen großen Teil zu entfernen. Die Gemüsebeete habe ich verkleinert und dafür niedrige Hochbeete aus alten Gehwegplatten und Holz-Restbeständen gebaut. Dazwischen und in den übrigen Beeten wachsen seit Jahren die großen Königskerzen, Wilde Karden, wilde Möhre, blaue Kugeldisteln und andere insektenfreundliche Pflanzen. Die Pufferzone an der Grundstücksgrenze des Nutzgartens besteht aus einem über 15 m langen Holzzaun der mit altem Efeu dicht bewachsen ist. Im Spätsommer und Frühherbst lockt dieser zahllose Insekten an. Zur Straßenseite hat sich neben einer großen Vogelbeere eine Wildsträucherhecke teilweise selbst entwickelt (u. a. mit Wildtrieben einer alten englischen Rose, Haselnuss und Goldregen). Durch gezielte Anpflanzungen soll diese Hecke ergänzt werden. Auf der anderen Seite des Nutzgartens liegt hinter einer anderen hohen Sträucherhecke das Hühnergehege. Hier bilden ein alter Kirschbaum (mit Knöterich überwachsen), eine alte Weide und ein paar Obstbäume, die jeweils mit Efeu zugewachsen sind, das Zuhause einer großen Hausspatzen-Kolonie. Die ehemaligen Zierbereiche und der Obstgarten entwickeln sich seit Jahren immer mehr zu HotSpotZonen. Dort gibt es verschiedene Wildstaudenbeete mit Totholzelementen, Käferkeller und Eidechsenburg. Um den großen Teich führt ein Mulchweg aus Holzhäcksel und unter den langen Zweigen der mittlerweile hohen Wildsträucherhecke findet man hier an heißen Sommertagen den kühlsten Sitz-Platz des Gartens. Der Weg führt weiter bis zu einer kleinen Blumenwiese, weiteren Staudenbeeten, einer Kräuterspirale und einem Sandspielplatz. Zum Abschluss grenzt eine Kopfweidenhecke den dahinter liegenden Kompostplatz ab. Daneben befindet sich eine weitere Ertragszone, die aus drei Hochbeeten und einem kleinen Tomatenhaus besteht.
Ich denke, es ist alles dabei, was einen Hortus ausmacht. Leider gibt es noch einige invasive Pflanzen, die ich versuche zu entfernen, soweit ich Zeit dazu finde – ansonsten werden sie vor der Samenbildung geschnitten, damit sie sich nicht weiter ausbreiten. In diesem Jahr wird ein mittlerweile verwilderter Bereich im Vorgarten komplett neu gestaltet. Durch die Fällung einer großen Tanne im vorletzten Jahr haben sich die Lichtverhältnisse geändert und nun soll dort eine neue HotSpotZone für Wildbienen entstehen.
Soweit die Vorstellung meines Gartens.
Die Bilder zeigen einige Ausschnitte.
Lieben Gruß
Christine