Als wir unseren Garten 2015 übernahmen fanden wir im Wesentlichen eine große Wiesenfläche vor. Es war klar, es musste sich einiges ändern damit der Garten zu einem Platz werden kann, an dem sich verschiedene Tiere wohl fühlen können. Wir begannen Totholzhaufen aufzuschichten, setzten Bäume, kauften Blumensamen und Stauden. Mit vielen Büschen, die Früchte für Mensch und Tier bieten, wurde die Pufferzone angelegt. Obstbüsche kamen hinzu, zwei Hügelbeete für Kürbisse, Wildblumen, 2017 wurde der Teich angelegt, direkt zogen Molche ein, 2018 kam die zum Teich gehörige Trockenmauer. Kleine Hotspots liegen verteilt im Garten und sollen noch nach und nach ergänzt werden.
Vögel lagen uns schon immer am Herzen. Und so hingen die ersten Futterspender im Baum noch bevor die ersten Umzugskartons ausgepackt waren. Das Futter-Angebot wurde extrem schnell und gut angenommen, von allerlei Arten. Amseln, verschiedenen Meisenarten, Braunellen, Goldammern, Gimpel, Stare, Stiglitze, Grünfinken, Buchfinken, Eichelhäher, Rabenkrähen, Wacholderdrosseln, Buntspechte, Baumläufer, Kernbeißer ua. Die Vögel hatten nun zwar Futter, aber wenig Strukturen in dem offenen Garten am Hang, wenig Landemöglichkeiten, kaum Verstecke. Unsere großen Totholzstapel und Zäune wurden sehr schnell entdeckt und besetzt, auf den neuen Bäumen und Büschen wurde gelandet. Mit am auffälligsten war dabei von Anfang an die lautstarke Spatzen-Schar, die den Teich sofort als Spaßbad benutzte, in der beim Arbeiten frei gelegten Erde ihr Sandbad nahm und den Totholzstapel am Teich direkt als Spielplatz verwendete. Und so wurde es der Garten der Spatzen. Da der lateinische Name für Spatz leider nicht so klangvoll ist, und damit auch Nicht-Lateiner sofort wissen wer die heimliche Herrschaft über unser Hortus-Reich hat, entschieden wir uns für den Phantasienamen Hortus Spatzus.