Seit 15 Jahren verwandeln wir unseren großen Garten in einen Rückzugsort für Mensch und Tier. Ursprünglich als Selbstversorgergarten in einer Vorstadtsiedlung angelegt, verfügte der Garten bereits über eine Hainbuchenhecke, Walnussbaum und verschiedene Steuobstarten, die jedoch bereits teilweise überaltet waren. Ansonsten gab es nur verwilderte Rasenfläche. Als Puffezone haben wir statt Zaun eine grosszügige Vogelhecke mit Schlehe, Hartriegel, Holunder, Haselnuß und weiteren heimischen Gehölzen angeplanzt. Diese dient uns auch zu den Baumfrüchten und Beerensträuchern als Ertragszone. Zusätzlich haben wir auch ein kleines Gewächshaus. Die alten Obstbäume durften stehen bleiben soweit keine Gefahren durch Astbruch bestanden. Sie dienen als Totholz und Nahrungsquelle für Spechte und Kleiber, die sich bei uns angesiedelt haben. Die alten Bäume wurden durch Anpflanzung “Neuer” einheimischen, alten Obstsorten ersetzt. Da ich bereits schon länger im Bienenschutz aktiv bin, habe ich große Teile der Rasenfläche abgemagert und zur Bienenwiese gestaltet. Verschiedene Nistmöglichkeiten wurden zusätzlich zu den vorhandenen Baumhöhlen angebracht und mehrere Futterplätze für die Ganzjahresfütterung eingerichtet. Für die Insekten wurde ein großes Insektenhotel und zusätzliche Totholzecken erbaut. Ein Käferkeller und eine Steinpyramide sind in Planung. Wir haben viele Igel im Garten zu deren Schutz wir mehrere Reisighaufen im Garten haben. Es ist faszinierend wie vielfältig seitdem die Tierwelt sich in unserem Garten entwickelt. Wir haben seitdem wieder Holzbienen, Sandbienen und andere Wildbienenarten. Hummeln summseln eifrig über die Wiesen und ich habe dieses Jahr zum erstenmal eine Gottesanbeterin gesehen. Auch die Vielfalt der Vögel ist größer als zuvor. Blindschleichen siedeln im Kompost und ein erstes Eichhörnchen hat unseren Nussbaum wiederentdeckt. Einige Nachbarn konnten wir bereits inspirieren und hoffen nun, die Welle weitertragen zu können.