Vor 13 Jahren sind wir in unser Eigenheim in Rangsdorf gezogen. Das 789 m² große Grundstück war vom Projektentwickler komplett platt gemacht worden. Mit dem Einzug begannen wir im Garten zu werkeln. Gott sei Dank begleitete und damals etwas Geldnot und Faulheit, was dazu führte, dass wir instinktiv einige Dinge naturnah angelegt haben. Dennoch hielt auch bei uns das Baumarktsortiment an Pflanzen Einzug.
Seit 3 Jahren bauen wir zum Naturgarten um und nutzen dafür das Hortusprinzip.
Die Pufferzone
Eine bunte Hecke hatten wir bereits vor dem Hortusgedanken angelegt. Ernüchterung brachte das genaue Bestimmen der Herkunft der Pflanzen. Seit ca. 3 Jahren wird fleißig ausgetauscht. Flieder, Hortensien und Forsythien wichen bereits Faulbaum, Weißdorn, gemeiner Felsenbirne, Kornelkirsche, Salweide und Holunder. Hier muss in Zukunft aber noch einiges getan werden.
Weiterhin haben neben einigen Obstbäumen (Apfel, 2x Kirsche, Pflaume und Birne) noch 2 wunderbare große Bäume (Feldahorn und Rotbuche).
Die Hotspotzone
Das Herzstück unseres Gartens bildet unser so genanntes Kolosseum. Um den Garten abzumagern, ohne Kies anfahren zu lassen, haben wir den Boden förmlich umgekrempelt. In Brandenburg sitzen wir auf Sand. Dieser wurde aus dem abgesenkten Bereich nach oben geschaufelt. Befestigt wurde unser Kolosseum mit Trockenmauern. Eingesät wurde letzten Herbst mit einer Wildblumenmischung von Tausend Gärten, Tausend Arten und mit einer Fugenmischung von Rieger-Hoffmann. Im Moment freuen wir uns über die ersten Blüten, die langsam erscheinen. Die Bereiche, die extrem sandig sind, sind bislang nur dünn bewachsen. Darüber freuen sich bereits diverse Wildbienenarten, die bei Sonnenschein ihre Runden drehen und sich irgendwie nicht fotografieren lassen wollen.
Die Ertragszone
An die Ertragszone tasten wir uns erst einmal langsam heran. 3 kleine Hochbeete stehen nun mitten im Garten und werden in 30 x 40 cm großen Kästchen bestückt. Wir testen hier erstmal, wie das so funktioniert. Sogar meine erste Anzucht mit Tomaten und Basilikum stehen zum baldigen Einsetzen ins Hochbeet parat. Das Kräuterbeet direkt am Haus ist schon älter und beherbergt inzwischen heckengroßen Rosmarin und Lavendel. Ein Wein, der gleichzeitig zur Verschattung der Pergola dient rundet neben den Obstbäumen die Ertragszone ab.
Naturmodule
Inzwischen haben sich schon einige Naturmodule in unserem Garten angesammelt. Hier finden sich Trockenmauern, eine Steinpyramide, Totholz, diverse Reisighaufen, eine Benjeshecke mit davor liegendem buntem Saum (der letztes Jahr aufgrund der Trockenheit nicht so recht in die Gänge kam und nun scheinbar aufgewacht ist), eine bunte Wiese im Straßenentwässerungsgraben, die sehr langsam nur durch Mahd aus sich heraus entsteht, Futterhäuschen, diverse Nisthilfen für Vögel und Bienen und ganz neu auch einen Miniteich.
Zukunftsmusik
Die Planung für die Zukunft ist recht simpel. Nachdem also viele Flächen angelegt sind, gilt es nun, die Artenvielfalt zu mehren und Unnützes weiter zu entsorgen. Der Komposthaufen muss erneuert werden usw. Vor allem aber müssen wir für mehr Blüten im Frühjahr sorgen.