Als meine 3 Kinder erwachsen waren und ich sie nicht mehr durch die Gegend kutschieren musste hatte ich vor 15 Jahren wieder Zeit, einen Garten anzulegen. Da ich „Kind“ von Landwirten und gelernte Zierpflanzengärtnerin bin habe bis vor 3 Jahren fast alles so gemacht wie üblich. Deshalb existieren bei mir einige Altlasten aus dieser Zeit, wie Magnolien, Rhododendron, Forsythie und so die nach und nach verschwinden werden. Unter den Magnolien habe ich erst mal einen großen Haufen Totholz gelagert, vielleicht zieht ein Igel ein.
Bio nach Marie-Luise Kräuter habe ich jedoch vom ersten Tag an gewirtschaftet und bin mit so verrückte Sachen wie mit Rasenschnitt mulchen und mit Brennesselbrühe gießen aufgefallen.
Seit 2-3 Jahren beschäftige ich mich intensiv mit dem Thema Naturgarten und schüttle öfter mit dem Kopf wenn ich daran denke wie ich manches früher gesehen und gemacht habe.
Durch meine diesjährigen Besuche in den Gärten von Daniel Jakumeit und Markus Gastl und die netten Gespräche mit ihnen ist bei mir der Wunsch gewachsen, Hortusianer zu werden.
Die Pufferzone besteht aus einer hohen dichten Buchenhecke, einer blühenden Hecke die noch auf insektenfreundlich umgestellt werden muss, Beerensträuchern und Obstbäumen. Ein kleines Stück wurde letztes Jahr neu gestaltet. Anstelle von Jasmin und Weigelie wachsen dort jetzt Felsenbirne, Kornelkirsche und Holunder. Vergangenen Winter wurde der kaputte Zaun durch eine Totholzhecke ersetzt (ich kann nur ahnen was die Nachbarn gedacht haben) und schon im Sommer ist dort ein Igel eingezogen.
Mit der Ertragszone versuche ich mich möglichst ganzjährig und vielseitig selbst mit Obst und Gemüse zu versorgen. Mit Kompost und Mulch ist im Laufe der Jahre ein guter humoser Boden entstanden. Umgegraben wird nie, im Winter bleibt der Boden bedeckt. Es gibt ein Gewächshaus aus alten Kunststofffenstern und 2 Hochbeete aus Paletten, ein Hochbeet aus Bruchsteinen für die mehrmals tragenden Erdbeeren und einige Beete für Erdbeeren und verschiedenes Gemüse. 4 kleine Bäumchen versorgen mich ganzjährig mit Zitronen. Momentan entstehen gerade ein Vulkanbeet und ein Schlüssellochbeet aus Dachziegeln.
Die Hotspotzone zieht sich durch den ganzen Garten. Mein Rasenmäher ist mittlerweile eingemottet, alle Rasenflächen sind umgegraben, mit Sand abgemagert, viele Blumenzwiebeln eingebracht und mit Blühmischungen gesät. Sogar ein Teil des Straßenrandes blüht schon. Ich habe unendlich Steine angeschleppt und 2 halbhohe Trockenmauern sowie einen schönen naturnahen Weg gebaut. An jeder freien Ecke wachsen insektenfreundliche Stauden die ich fast alle selbst ausgesät habe. Wiesensalbei und rote Spornblume sind meine Lieblinge. Mittlerweile gibt es 2 kleine Steilwände, überall Totholz und Steine, ein Sandarium und seit August ein Sumpfbeet mit kleiner Wasserfläche. Ich war vollkommen perplex als es schon nach einer knappen Woche „plopp“ machte als ich am Sumpfbeet vorbei ging, 3 kleine Wasserfrösche waren eingezogen. Sie sind die Lieblinge meiner Enkelkinder. Seit diesem Jahr summt es im Garten in allen Ecken, viele verschiedene Schmetterlinge haben sich an den Pflanzen genährt.
Als vorige Woche ein großer toter Baum auf unserem Nachbargrundstück umgefallen ist, in dem unzählige Holzbienen wohnen, musste der natürlich zu mir umziehen, besonders um die Larven vor dem Feuer zu retten.
Eine kleine Fläche im Garten ist für mein 2. Hobby reserviert, für meine Kakteen. Ich züchte seit einigen Jahren Kakteen und bin Mitglied in einem Kakteenverein.