Hortus inter silvam et myricam

Wir haben unseren Garten in einer kleinen Stadt am Rand des
Waldviertels. 178 m2 gemieteter Eck-Reihenhaus-Garten umgeben von
drei Nachbarn und einem großen Bauland-Grundstück.
Getrieben von der Sehnsucht und dem Wunsch ein Stück wundervolle
Kindheitserinnerung wieder zu erlangen, sind wir 2020 von der
Großstadt in die Kindheitsheimat meines Mannes gezogen.
Die eintönige Gras-Landschaft der Rasenfläche werteten wir gleich mit
einer kleinen Steinpyramide aus den Steinen der Umgebung und einem
Paletten-Komposthaufen auf.
Nach und nach entstand eine Pufferzone aus Weiden, Ribisel- und
Josta-Sträuchern zu den Nachbarn sowie einer Hecke zum Bauland-
Grundstück aus regional vorkommenden und gezüchteten Sträuchern
bestehend aus gelbem und rotem Hartriegel, Purgier-Kreuzdorn,
gewöhnliche Berberitze, Liguster, rosa Hundsrose, weiße Ackerrose,
Faulbaum, wolliger und gewöhnlicher Schneeball, gewöhnlicher
Spindelstrauch und Schlehdorn.
Ein Teil der Hot-Spot-Zone fand ihren Platz gleich neben der
Steinpyramide. Dort wachsen Kugeldistel, Mariendistel, Samtnelke,
kleine rosa Nachtkerze, Königskerze, Natternkopf, Fetthenne,
Färberkamille usw.
Der Vorgarten, die Schotterflächen entlang der Hausmauer und entlang
des Sichtschutzzauns zum direkten Nachbarn sind ebenfalls Hot-Spot-
Zonen mit verschiedenen Hauswurzen (Sedum-Arten), Lavendel,
Grasnelken, Mauerpfeffer und Geisblatt.
Die Ertragszone bilden unsere drei Hochbeete sowie ein Beet mit Kren,
Rhabarber, Feuerbohnen, Kürbis und Liebstöckel. In den Hochbeeten
gedeihen Salate, Kraut, Kohlrabi, Zucchini, Porree, Tomaten, Brokkoli,
Kohlsprossen.
Ein Haus-Zwetschkenbaum und zwei Apfelbäume dürfen sich ebenfalls
im Garten breitmachen. Es gibt auch Früh- und Späthimbeeren sowie
gelbe Himbeeren, Erdbeeren, Brombeeren, einen schwarzen
Holunderbusch und unterschiedliche Kräuter.
Wir haben einen Käferkeller, einen Steinhaufen, ein paar stehende und
liegende Totholzstämme, eine Bienen- und Schmetterlingstränke sowie
eine größere Wasserschale für Vögel. Aus Resten haben wir ein

Insektenhotel gebastelt außerdem haben Rosenkugeln aufgestellt und
wir füttern das ganz Jahr über mit einem Vogelhaus die Vogelschar.
Mittlerweile haben wir durch Mähen und dem Stehenlassen von
Grasflächen die Wiesenblumen in unseren Garten gebracht. Es wird
gemulcht, kompostiert, geerntet, gefeiert, Feuer gemacht und gelacht im
Garten.
Auf der anderen Seite der Steinpyramide ist ein buntes Staudenbeet mit
ein- und mehrjährigen Pflanzen entstanden. Hier finden Kokardenblume,
Mutterkraut, rosa und weiße Echinacea, Vergissmeinnicht, blaue und
weiße Lupine sowie Eibisch, Glockenblumen, Bartnelken, Flox,
Mädchenauge, Rittersporn, Löwemäulchen usw einen Platz.
Im nördlich liegenden fetterdigen Schattenbeet haben sich Lungenkraut,
Veilchen, Waldgeisbart, Beinwell, Purpurglöckchen, Herbstanemonen,
Blutweiderich, kriechender Günsel, Gundelrebe, Waldmeister, Farn usw.
eingefunden.
Die Bauerngärten unserer Großmütter sind uns weiterhin ein
wundervolles Vorbild, auch wenn unser Garten ganz anders ist und nur
einige Pflanzen die Kindheitserinnerungen aufleben lassen.
Wir erfreuen uns aber jeden Tag über dieses wundervolle
Zusammenspiel von Farben, Formen und Gerüchen unserer Fauna und
Flora.

  • Garten zwischen Wald und Heide
  • Irmgard Landsteiner
  • 3542
  • Gföhl
  • Österreich
  • 178
  • guenter@gmail.com

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