Mein Garten ist Teil eines Kleingartenvereins. Ich gestalte ihn seit 2011. Der Boden ist sandig. In der Kolonie sind Gebüsche am Zaun nur geduldet. Pflanzen müssen 1m Abstand vom Zaun halten, Hecken dürfen nur max. 80 cm hoch sein. Als Kompromiss errichtete ich einige Klettergerüste und Rosenbögen, um sie bewachsen zu lassen: mit Him-, Brombeeren, Weinreben, Zierwein, Geißblatt.
Im Vorgarten stehen 13 Obstbäume versch. Größe (Mirabelle, Zwetschge, Pflaume, Apfel, Birne). Darunter hat sich eine kleine, waldähnliche Vegetation entwickelt, z.T. angepflanzt, z.T. eingewandert (Walderdbeere, Waldmeister, Lungenkraut, Frühjahrsblüher, Vergissmeinnicht, Veilchen, Glockenblümchen, Mondviole uva.). An den Zäunen ist es sonniger, dort wachsen sonnenbedürftige Pflanzen (ungefüllte Rosen, Phlox, Nelken, Königskerzen, Brennnessel, Kräuter uva.). Generell lege ich Wert auf einheimische Insektenpflanzen. Hinter dem kleinen Gartenhäuschen liegt eine ca. 200 qm große Wiese. Im Oktober 2019 legte ich dort ca. 10 qm Wildblumenwiese mit standorttypischem Samen an. Der Rest dient als Weide für Meerschweinchen. Auch diese Fläche will ich zur Wildwiese aufwerten. Habe 2018 und 2019 viele Samen der Wilden Möhre eingesät, die auch wachsen. Es wächst darin: Bronzefenchel, Schafgarbe, Kleines Habichtskraut, Spitzwegerich, versch. Löwenzahnarten, Kleearten, Mohn u.a. Auf der Wiese stehen 2 Apfelhochstämme („Jakob Fischer“, eine alte süddeutsche Obstsorte, die TROCKENE BÖDEN MAG!), 1 Wildapfelbaum, 1 kl. Kirsche, 1 Felsenbirne, 1 Rosenapfel, 4 kl. Mirabellen, ein 2m-Gerüst mit Himbeeren, Königskerzen. An den Zäunen befinden sich Pflanzstreifen unterschiedl. Breite. Dort finden sich Beerensträucher (Aronia, Mai-, Johannis-, Stachelbeere, Felsenbirne, Berberitze), viele Kräuter und Insektenblühpflanzen (Eisenkraut, Natternkopf, Immenblatt, Karde, Veronika, Margeriten, Mohn, Ringelblumen uva). Zwischen den Sträuchern wachsen viele dieser Pflanzen, die Fläche ist dicht bepflanzt. An der Terrasse habe ich 2 Klettergerüste errichtet, eines 3,5m hoch, das andere ca. 2,5m, ebenfalls mit Weinreben, Himbeeren und Zierwein bepflanzt. Dort hängen u.a. 8 Nistkästen für Singvögel, von denen 4 2019 von Hausspatzen besiedelt waren. 2019 kamen u.a. 3 Kästen für Wendehals hinzu und 12 Kästen fuf Fledermäuse, 2 davon zur Überwinterung geeignet. An der Terrasse gibt es 2 Pflanzkästen, ebenfalls mit Insektenpflanzen versehen (Storchschnabel, Echinacea, Rittersporn, Malven, Nelken uva.). Häuschen und vorderer Schuppen sind ebenfalls teilweise mit Weinreben bewachsen. Die Weinblüten haben Nektar, die Früchte werden von Vögeln, Hornissen, Wespen, Fledermäusen, Hummeln, Käfern, Schmetterlingen und mir geschätzt. Im gesamten Garten verteilt, an der Hauswand sowie an beiden Schuppen, befinden sich Nisthilfen für Bienen, Wespen, Fledermäuse, Vögel, Hummeln, Igel, Haselmaus, Mäuse und Spitzmäuse. Nä. Jahr baue ich mehrere Wasserstellen für Unken, die es in der Region noch geben soll. Zudem ein Sumpfbeet für Wiesenschaumkraut und Mädesüß. Es gibt einen Lesesteinhaufen, eine beginnende Steinpyramide, Käferkeller, einige Totholzhaufen, mehrere Reisighaufen und Reisigwände, in den Klettergerüsten integriert. Zudem einige versch. große Komposthaufen. Kunstdünger und Gift sind tabu. Allerdings verwende ich Gartenkalk, 2 x im Jahr, da im Boden Kokkzidien und Lungenwürmer sind und dadurch im Garten das Kalken nötig ist. Manche Hotspotzonen stehen für sich alleine, z.B. ein toter Kirschbaum (von dem mittlerweile nur noch der Stamm steht und der von einem Beet, 4 x 3,5 m Insektenpflanzen nebst Wildbienenhaus umgeben ist). Die Obstbäume liefern Nahrung für viele Insekten. Es summt, wenn ich in der blühenden Zeit meinen Garten betrete. Als Ertragszone dienen die Obstbäume ebenso. Zudem wächst viel Knoblauch, Speisezwiebel, Kräuter, Wildpflanzen (Giersch, Knoblauchsrauke, Riesengänsefuß, Löwenzahn, Schafgarbe) verwende ich in der Küche. Eine Bewässerungsanlage gibt es nicht, der Boden ist sehr trocken und durchlässig. Da ich nicht immer dort bin, vertrocknet das meiste Gemüse während meiner Abwesenheit. Kürbis schafft es knapp. Zahlreiche Zauneidechsen bewohnen meinen Garten. Sie sitzen gerne an der Vogeltränke, um sich den Schwanz im Wasser zu kühlen. Rotschwänzchen, Zaunkönig, Amsel, Meisen, Hausspatzen brüten darin. Seit 3 Jahren schlafen Fledermäuse in den Nisthilfen. Es gibt viele Rötelmäuse, die Gelbhalsmaus, Waldmaus, Feld- und Hausmaus und Spitzmäuse, Mauswiesel, daneben Erdkröten, Blindschleichen, Ringelnattern, das Große Glühwürmchen, Nashornkäfer uva. An den vielen Bronzefenchelstauden entwickelten sich 2019 15 Schwalbenschwanzraupen. Der viele Dost ist Juni/Juli ein Insektenmagnet. Im Sandboden nisten Wespen und Wildbienen, Ameisenlöwen haben dort Trichter. Manchmal sitzt ein Feldhase im Schatten des Vorgartens. Den Zaun ringsum möchte ich von einheimischen Blühpflanzen wie Ackerwinde bewachsen lassen, um auch diesen Raum auszunutzen. Es gäbe noch viel mehr zu beschreiben, aber die erste (unvollständige) Fassung war gut 18 Seiten lang. Für Tipps zur weiteren Verbesserung des kleinen Pachtgartens bin ich immer offen. Ich werde noch einige Pflanzen nach und nach entfernen (Topinambur, Schmetterlingsflieder) und durch Insektenpflanzen ersetzen (Holunder, Königskerze). Auch folgen März 2020 10 Mehlschwalbennester und 2 weitere, größere Fledermauskästen. Ich hoffe, Euch ist mein Garten gut genug, auch wenn er aufgrund der Vereinsvorschriften kein echter Hortus sein kann.
Mit freundlichen Grüßen
Susanne Maria Weinmann
P.S.: Kam leider nicht an die besten Gartenaufnahmen „ran“…
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