Beim Einzug im Jahr 2015 bestand der Garten aus Rasen/Gras und mit Rindenmulch bedeckten Beeten. Wenige Stauden und Obstbäume waren vorhanden, aber seit Jahren nicht gepflegt.
Inzwischen haben wir den Garten in Zonen aufgeteilt
- Pufferzone: waldrandartige Zonen mit Bienen- und Vogelnährgehölzen, Beeren und Ranken
- Bestäubungszonen: Magerbeet (Kies-Sandgemisch auf Drainage aus alten Dachziegeln, Sandbeete und -flächen), dazu Blumen- und Staudenbeete auf dem ohnehin relativ mageren märkischen Sand
- Ertragszone: Gemüsegarten in Stufenanlage (Sonnenfalle), zwei große Hochbeete: Den Boden der Ertragszonen habe wir mit Pferdemist aufgebessert und mulchen wir seitdem fleißig.
Inspiration
Das sind die Bücher, die uns am meisten inspiriert haben und an denen wir uns orientieren:
- Markus Gastls „Drei-Zonen-Garten“
- Permakultur-Elemente aus Kurt Forsters „Mein Selbstversorger-Garten am Stadtrand“
- „Mischkultur im Hobbygarten“ – Sr. Christa Weinrich (nachdem wir mit der Reihenmischkultur von Gertrud Franck nicht so gut zurechtkamen)
Strukturelemente und Naturmodule
- Stein- und Totholzhaufen: Den Aufbau des Steinunterschlupfs haben wir aus einem Schweizer Schaugarten. Die Zauneidechse liebt den Platz
- Totholzhaufen: entsteht ganz von selbst – alles was nicht auf den Kompost passt, fliegt dahinter ;)
- Feuchtzonen und Wasserstellen
- Senkbeet mit mediterranen und trockenheitsverträglichen Kräutern und Stauden
- Moorbeet mit Blau-, Heidel- und Moosbeeren
- Lehmstellen für Mauerbienen
Obstbäume
In einem Obstbaukurs bei Josef Weimer haben wir die Sprache der Obstbäume gelernt und pflegen sie entsprechend. Leider sind sie viel zu lange missachtet worden. Der Zwetschgenbaum ist nicht mehr zu retten, er darf als Refugium für Insekten und Höhlenbrüter stehenbleiben. Für den Landstrich geeignete Apfel und Zwetschgenbäume haben wir nachgepflanzt (Halb- und Dreiviertelstämme).
Birnen sind leider wegen des allgegenwärtigen chinesischen Wacholders schwer vom Birnengitterrost befallen. Eine Info-Kampagne gegen den Zwischenwirt mit verschiedenen wäre dringend nötig. NABU und BUND sind prinzipiell interessiert, vielleicht will ja hier auch noch jemand mitmachen?
Regenwassernutzung
Jeden Tropfen Regen in der sehr trockene Region, der nicht versickert (die Regenrinnen sind zum Glück nicht ans Abwasser angeschlossen!) sammeln wir zum Gießen.
Exotische Pflanzen?
Möglichst nicht! Soweit wir es wissen, vermeiden und entfernen wir sie (beispielsweise kanadische Goldrute, japanischer Staudenknöterich, drüsiges Springkraut). Beim Schmetterlingsflieder sind wir unentschlossen – viele Naturschaugärten haben ihn, andere verdammen ihn als invasiven Neophyten.
Es kommen uns keine F1-Hybriden in den Garten!
Welche Tiere leben im Garten?
Vögel von Distelfink und Hausrotschwanz über Eichelhäher und Spechte bis zur Mehlschwalbe (leider nur zu Besuch, eine Ansiedlung ist uns bisher nicht gelungen); Igel, Eidechsen, Blindschleichen, Kröten, Wildbienen und Hummeln, Fledermäuse, Spitzmäuse, Schmetterlinge (dieses Jahr ein Schwalbenschwanz!) und Insekten aller Art.
Für unsere Sandbienen, die jedes Frühjahr zu Hunderten aus dem Boden krabbeln, halten wir einen Teil der Fläche offen.
Netzwerken
Wir tauschen Samen und teilen Erfahrungen mit Freund:innen, Nachbar:innen und im Tauschgarten.de
Pflegemaßnahmen
- Die Obstwiese magern wir ab, außer auf den Baumscheiben.
- Gemüse darf teilweise blühen und sich versäen.
- Was an Wildkräutern zu viel ist, wird als Salat, -suppe oder -soße verspeist. :)
- Pflanzenschutz und Stärkung
- Brennnessel-, Beinwell-, Schachtelhalmjauchen; Rapsölspritzung gegen Birnenpockenmilbe, Kratzen, Weißeln und Ummanteln der Obstbaumstämme
- monatliches Mähen von wechselnden Flächen und Wegen in der Obstwiese
- Baumschnitt nach Josef Weimer
- Laub wird teilweise geharkt und auf die Gemüsebeete verteilt, Fallobst wird nur teilweise auf den Kompost gebracht.
- Verfluchter Rasen
- Birgit Scheuch
- 15374
- Müncheberg
- Deutschland
- 1250 m2
- http://www.gesundesgruen.de