Auf der Ideenfindung für ein bisher als Fußballplatz, Trampolinhüpfburg, Seilbahn durch unsere Kinder und als Arbeitsgebiet des Rasenmähers genutztes Stück Wiese, stieß ich in einer Zeitung auf interessant aussehende Steinbauten. Nach den trockenen Sommern der letzten Jahre kamen mir solch gießfreie Objekte gerade recht zur Neugestaltung. Nachdem ich mich näher mit den Steinpyramiden und mit der mir unbekannten Hortus-Idee beschäftigte, fiel auf, dass wir schon zwei der Zonen (Wilde Ecke mit Holunder, Haselnuss, Eberesche, Totholzhaufen und – hecke, Reisighaufen, Brombeeren, Waldhimbeeren, Weiden usw.) in unserem Garten angelegt hatten und die Ertragszone seit Jahren nach der Permakulturmethode bewirtschaften. Da wir Haustiere besitzen und viele Pflanzen für Kuchen, Marmeladen, Likör etc. verarbeite, verzichten wir schon seit längerem auf Pestizide u.ä. Bei weiterer Beschäftigung mit diesemThema erschien mir der „Hortusgedanke“ und die erklärte Vernetzung immer logischer. Der leidtragende Zuhörer meiner neuen Erkenntnisse und laut vorgetragenen Gedankengänge war mein Mann. Nach anfänglicher Skepsis scheint auch er sich mit den Ideen anzufreunden, denn ohne ihn hätte ich die Massen an Steinen, Erde und Sand nicht bewegen können. So entstanden in kurzer Zeit ein Schlüssellochbeet, ein Kartoffelturm (der v.a. die Nacktschnecken begeistert), ein „Gackerdivenhaus“, eine Blumenwiese, eine Hot-Spot Zone mit Insektenhotel, Sandarium, 3 Miniteiche, Steinpyramiden, Sonnenfalle. Eine langsamere Umgestaltung muss noch der Bereich um die Hecke und die Nadelbäume erfahren, die vorhandenen Rosen und Hortensien und auch Oleander (teilweise Geschenke und Erinnerungen) sollen bleiben, werden aber durch einheimische Pflanzen ergänzt. Hatten wir immer schon eine Vielzahl an Tieren bei uns, so hoffen wir nun, durch Neuzugang überrascht zu werden und auch in unserem Alter noch zu lernen … Und dabei sind wir soeben und versuchen, die einzelnen Schmetterlinge, Hummeln und Frösche auseinander zu halten. Auch die zum Haus angrenzende Terrasse könnte einen eigenen Hortus bilden, sind dort vornehmlich bienenfreundliche Stauden, ein Steingartenbereich und eine weitere relativ schneckensichere Ertragszone zu finden.
Kopfschütteln ernten wir derzeit noch von unseren Kindern, die nicht begreifen können, dass ihre Eltern Schutt und Steine aus der Grube holen, wogegen andere ihn dort entsorgen. Allerdings wird sich das sicher legen… Mit ähnlichen Szenarien sind sie schließlich aufgewachsen, denn unser gesamtes Grundstück sowie das Haus „lebt“ von Dingen, die andere entsorgt haben.
Deshalb lautet unser Motto „ Drum prüfe, eh`es weggeschmissen, ob es wirklich so verschlissen.“
Mein zusätzlicher Spleen- ich liebe Sprüche und Texte, die mich inspirieren und mir in nicht so guten Zeiten Aufwind geben – diese verewige ich auf gesammelten Schiefertafeln, die im gesamten Garten zu finden sind. Deshalb hätte unser Garten auch „Zur Schiefertafel“ lauten können, aber „rasa“ klang nicht so umwerfend. Ebenso wenig, wie „Hortus zum Rost“, da ein weiteres Hobby das Durchforsten von Schrottplätzen und das Umarbeiten von rostigen Gegenständen ist… daraus bestehen auch die Fee auf dem Baumstamm, die Beleuchtungsmodule und viele Rankhilfen in der Ertragszone.
- Elfe (eigentlich FEe... lateinisch aber nicht bekannt)
- Katrin und Tilo Ehrke
- 02692
- Obergurig
- Deutschland
- ca. 2700