Hortus canum et naturae

Ich weiß gerade gar nicht, wo ich anfangen soll, aber ich starte einfach mal durch und hoffe es passt dann so.

 

Mein Garten – Ein Hortus?

 

Ja, ich denke schon. Mein Garten war schon immer ein bunter Mix, der etwas für unsere Vögel und Insekten bieten sollte. Allerdings ohne viel Hintergrundwissen, sondern eher mit Verlass auf die jeweiligen Blumenschildchen des Gartencenters… Unkrautvernichter und „Schädlingsbekämpfer“ haben hier schon seit Jahren keine Chance mehr, auch wenn die Lilienhähnchen meine Lilien schon seit Jahren nicht mehr blühen lassen.

 

Durch Stephanie (Brittner) und ihren Hortus Namaste der Kleine bin ich auf das Netzwerk aufmerksam geworden – und mal ehrlich: ich habe sie und ihren Eifer oft belächelt.  Und dann kam der Abend, als ich eine große Fledermaus über unserem Garten sah und das war mein „Klick“ – Was kann ich für Fledermäuse tun? Nun, nach einigem recherchieren war klar: nur wenn ich allen helfe und der Artenvielfalt eine Nische gebe, kann ich auch bestimmte Individuen unterstützen.

 

Genug über das WARUM gelabert – jetzt kommt das MACHEN, denn gemacht habe ich mit Hilfe meines Mannes seit Ende Mai 2021 so einiges!

 

Fangen wir mit dem knapp 30 qm großen Vorgarten an. Dort war mit vielen Büschen schon immer eine große Pufferzone mit gemeinem Hartriegel, Flieder („Erbstück“ vom Großvater meines Mannes), Kriechwacholder, Spierstrauch und 2 großen, ungefüllten Rosen (mal als angebliche Bodendecker-Rosen gekauft).

Als Hotspot dienten dort bisher nur Tulpen, ein riesiger Lavendel, Zypressen-Wolfsmilch und massenhaft Maiglöckchen.

Mittlerweile sind Nachtkerze, Fingerhut, Braunelle, Schafgarbe und Storchschnabel dazu gepflanzt worden. Johanniskraut, Mauerzimbelkraut, Glockenblume und wilde Möhre haben sich freiwillig dazu gesellt.

Außerdem haben wir dort einen kleinen Käferkeller mit oberirdischen Totholz und ein Sandarium angelegt!

Neben dem Käferkeller ein Schotterbeet, bepflanzt mit Lichtnelke, Golderdbeere, Maiglöckchen und Storchschnabel.  Als Wasserstelle dienen dort kleine Terrakotta Schalen mit Steinen und Moos.

 

Nun zum eigentlichen Garten „hintenrum“

 

Meine Kinder sind zwar aus dem Wiesen-Toll-Alter raus, aber zu unserem Leben und somit auch unserem Garten gehören 3 große Hunde, die sich dort gern balgen oder eine kleine Wasserschlacht im „Hunde Pool“ genießen. Ergo ist bei 100qm eine reine Mager-/Blumenwiese nicht möglich, aber da nehme ich den Begriff HotSPOT wörtlich und habe einige Hotspot-Inseln geplant bzw. teilweise schon angelegt.

 

Aber beginnen wir auch hier mit der Pufferzone – bereits vorhanden waren hier Johannisbeeren,  Brombeeren und Stachelbeeren. Im beerigen südlichen Bereich des Gartens nun bereichert um Haselnuss, Himbeere und Blaubeere. Dazu Minze und Nelken. Außerdem sind dort Fenchel und Spinat eingesät, mal schauen was da kommt – also eine Verzahnung von Puffer- und Ertragszone.

 

Rund um s Gartenhaus geht es weiter: dahinter meine „wilde Ecke“ – dort habe ich noch vor meinem Hortusklick einfach nen Sack torffreie Blumenerde hingeschüttet und Wildblumensaat drauf verteilt. Dort grünt und blüht es wie es will, lediglich den Senf habe ich nach der Blüte rausgeschnitten. Dahinter steht eine kleine Igelhütte, verborgen unter Totholz (welches von vorne eingeschichtet wird).

Links vom Gartenhaus der neue Kompost unter Holunder und Kirschbaum. Davor ein mit losen Feldbrandsteinen umrandeter Reisighaufen unter dem sich ein mit Stein beschwerter Weidenkorb als 2. Unterschlupf versteckt. Rechts die besagte Totholzhecke, von vorn bewachsen mit einer Waldrebe. Unten behindert ein altes Holzrad meine Vierbeiner am Durchgang, Kleintiere wie Mäuse und Igel haben aber problemlos Zugang.

 

Davor hat sich eine kleine „Waldecke“ mit Waldmeister, Storchschnabel und Walderdbeeren breitgemacht. Ergänzt habe ich das Fleckchen um Waldziest, Lungenkraut und einem kleinen geretteten Efeu.

 

Ebenfalls im Grundbau fertig ist das kleine Hochbeet als Ertragszone, schon gefüllt mit Tomaten, Salat, Radieschen, Erbsen und ein paar Kräutern. Das Beet bekommt noch eine Umrandung aus dickeren, gehortelten Ästen und dahinter wird ein Sonnenfang angelegt.

 

Eine weitere Mini-Ertragszone befindet sich in meiner gemauerten Terrassenabgrenzung. Dort habe ich eine Gurke gepflanzt und Rucola gesät. Auch im ehemaligen Rosenbeet sind ein paar Stauden und Liebstöckel eingezogen, dazu gesäter Erdbeerspinat, der langsam sprießt.

 

Meine Pyramide „Fu** U Monk“ ist ebenfalls fertig und beherbergt an ihren Fuß Lavendel und Mauerpfeffer.

 

Dazu gibt es eine weitere Totholzhecke, die zur Benjeshecke werden soll. Rechts begrenzt durch einen stehenden Zedernstamm mit Wurzel. Sie ist bereits gut gefüllt, und an einem Rankgitter davor wachsen Clematis, teils aus anderen Ecken des Gartens umgepflanzt, teils neu gepflanzt. Außerdem habe ich Zaunrübe gesät.

 

Last but not least ist etwa ein Drittel der Rasenfläche komplett durchgefräst und wird gerade nur unkrautfrei gehalten bis die Strickler Rasenmischung mit 20% Beikräutern ankommt und eingesät wird. Dort ist auch schon der Mörtelkübel für einen kleinen Teich mit Sumpfrandzone eingelassen…

 

Als weitere Hotspots dienen zur Zeit hauptsächlich die Kübel auf der Terrasse, die u.a. mit Akelei, Rittersporn, Salbei, Katzenminze, Anemonen, Borretsch und ein paar Storchschnabel bepflanzt sind.

 

So – ich glaub‘ das war s erstmal ?, weitere Projekte sind in der Mache und oder in meinem Kopf…

Darf ich es Hortus nennen?

Liebe Grüße, Melly

P.S. Vielleicht noch etwas zum Namen: ich bin im christlichen Sinne nicht sehr gläubig, sondern sage oft „Die Natur ist meine Kirche und die Spaziergänge mit den Hunden sind mein Gebet!“ Deshalb war es mir wichtig sowohl meine Hunde, als auch die Natur Im Hortusnamen zu vereinen…

 

 

  • Garten der Hunde und der Natur
  • Melanie Uhlemann
  • 52499
  • Baesweiler
  • Deutschland
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